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Calling Boss in Zanzibar für die Weinrallye Syrah - ein Global Player

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Liebe Leserin,
lieber Leser,

um diesen Beitrag nachempfinden zu können, müssten Sie sich zuerst ein bisschen vorbereiten. Heizen Sie bitte Ihren Backofen auf 60 Grad vor. Wenn er die optimale Temperatur hat, legen Sie eine Flasche Rotwein hinein und erwärmen diesen ebenfalls auf 60 Grad. Sobald der Wein die richtige Betriebstemperatur hat, suchen Sie bitte Ihren Fön. Dies ist leider notwendig, da wir hier noch schnatterkalten Winter haben.

Blasen Sie sich mit dem Fön heiße Luft ins Gesicht, entkorken Sie den ideal temperierten Wein und gießen Sie ihn in ein Saftglas. Jetzt sofort trinken! Und? Ja, genau :-)

Nun sind Sie startklar für Backsberg Pumphouse Shiraz....


Wir befinden uns in einem Gewerbegebiet in Arusha, Nord-Tanzanzia. Unser Auftrag: Weine für die kommende Safari-Saison aussuchen. Langsam kommen wir auf der staubigen Straße voran, den Schlaglöchern weichen wir großflächig aus. In den offenen Wellblechhütten wird an alten Autos geschraubt oder geschweisst oder gedengelt oder sonst irgendwie Metall bearbeitet. Doch, doch, hier ist ein Weinhändler! Nur noch drei Schlaglöcher umschiffen und wir sind da.

Arusha, senkrechte Mittagssonne, gefühlte 50 Grad - die Frisur sitzt NICHT! Wir betreten eine große Lagerhalle mit Blechdach und einer Innentemperatur von gefühlten 60 Grad. Ich bin in der perfekten Stimmung um Weine zu verkosten. Und es gibt hier Wein soweit das Auge reicht. An den Wänden hängen Poster mit der Weinauswahl verschiedener Winzer. Vor mir ist ein riesiges Gebirge aus Wein-Kartons und ich treffe spontan die Entscheidung nur wenige Weine zu probieren. Aber welche?

Ich dringe tiefer in die Halle ein und umrunde das Wein-Gebirge. Meine Begleiter beginnen den beiden Mitarbeitern zu erklären, mit welcher Mission wir kommen. Ich hätte jetzt wahnsinnig gerne eine eiskalte Cola, aber mir kam ja die Rolle der "Wein-Expertin" zu.

Durch die flirrende Hitze erkenne ich, dass da Weine aus aller Herren Länder liegen - leider unsortiert. Das macht die Sache einfacher. In Afrika braucht niemand Weine aus Frankreich, Italien, Spanien, sogar Kalifornien ist dabei. Ich begebe mich zur zweiten Umrundung, die Mitarbeiter schauen mir verständnislos nach, und ich versuche mir die Positionen der Südafrikaner zu merken.

Bei der Hitze arbeitet mein Hirn nicht richtig und mein Gaumen hat irgendwie eine Verweigerungshaltung eingenommen. Ich kann mir zwar die verfügbaren südafrikanischen Weine nicht merken, habe aber erkannt, dass es für eine Verkostung unter diesen Umständen zu viele sind. Was tun? Panisch fällt mein Blick auf ein Poster mit dem Wein-Sortiment von Nederburg. Diese Weine habe ich in Afrika schon öfters zu trinken bekommen und die haben mir noch nie geschmeckt. Super, da fallen schon mal jede Menge Weine raus.

Nächste Runde ums Wein-Gebirge, zur Beruhigung meiner Begleiter erwähne ich beiläufig, dass wir jetzt gleich mit Weißweinen starten. Ich entscheide mich für drei verschiedene Weißweine. Darunter ein Chenin Blanc von Backsberg. Meine Begleiter versuchen die Mitarbeiter zu bewegen die Flaschen für die Probe zu öffnen. Blankes Entsetzen, hier wird kein Wein geöffnet, hier wird nur Wein verkauft und fertig. Einer meiner Begleiter beginnt sich wild die Haare zu raufen und zu erklären dass er mit dem Ladenbesitzer die Probe vereinbart hat.

"No, Boss is not here!"
"Where is Boss?"
"Zanzibar"
"Call Boss, please!"
"I'm calling Boss in Zanzibar!"

Lange Rede kurzer Sinn, nach dem erfolgreichen Telefonat mit dem Besitzer, wurde die vereinbarte Weinprobe bestätigt. Wir schnauften mal durch, aber zu früh gefreut. Es begann die fröhliche Suche nach dem Korkenzieher. Da niemals Wein probiert wird, gibt es natürlich auch keinen Korkenzieher. Glücklicherweise hatte ich unser Not-Picknick-Set noch im Auto, ansonsten drohten die Herren bereits mit der Durchsuchung des Werkzeugkoffers.

Endlich war der erste Weißwein offen, ich fand ihn schrecklich. Kein Problem es gab schließlich noch zwei andere, dachte ich. Vor dem Öffnen des nächsten Weins musste zuerst wieder das Telefon-Ritual durchgeführt werden. Was sage ich? Vor jeder Flasche Wein musste das Telefon-Ritual durchgeführt werden.

Ich fasse zusammen: seit ungefähr 90 Minuten befand ich mich in einer kochend-heißen Lagerhalle voller Wein und habe seitdem 3 Gläser kochend-heißen Weißwein probiert. Als nächstes brauchten wir Rotwein. Ich hatte Angst vor dem Wein und meine Begleiter vor dem nächsten Telefonat....

Irgendwie gelang es uns die Mitarbeiter zu überzeugen, dass wir vom Chef die Genehmigung haben JEDEN Wein zu probieren. Jetzt lag es an mir. Diesen Chenin Blanc von Backsberg, den mochte ich, sehr gerne sogar. Die anderen haben mir nicht geschmeckt oder waren mir aufgrund schlechter Erfahrungen unsympathisch.

Ich setzte alles auf eine Karte und entschied mich dafür, nur die Rotweine von Backsberg zu verkosten. Das Rotwein-Sortiment war deutlich größer als die Weißwein-Auswahl und ich hatte schon einen leichten Anflug von Kopfschmerzen. Glücklicherweise gab es nur drei verschiedene Backsberg-Rotweine, einen Merlot, einen Syrah und der dritte fällt mir nicht mehr ein. Die Rotweine fand ich alle noch schrecklicher als die Weißen. Wir mussten aber unbedingt auch einen Rotwein für die Safari-Kunden aussuchen. Was tun? Erneut umrundeten wir die Karton-Berge, diskutierten mit den Mitarbeitern, diskutierten untereinander und ich wollte eigentlich endlich raus aus diesem Ofen.

Irgendwie schaffte ich es, mein Gehirn wieder einzuschalten und probierte die drei offenen Weine ein zweites Mal und siehe da. Geht doch! Zumindest der Merlot und der Syrah gingen. Ich habe wirklich aufgeatmet, dass wir jetzt einen Weißwein und zwei Rotweine hatten. Noch schnell die Bestellung fixieren, von jedem Wein noch eine volle Flasche einpacken und nichts wie raus und zurück zur Lodge.

Dort empfing uns unser Freund und war schon neugierig, auf die Erlebnisse des heutigen Tags. Wir verabredeten uns mit ihm auf der Terrasse zum abendlichen Wein trinken. Er sah den Syrah und meinte: "Sehr gute Wahl, das ist mein Lieblingswein!"


Die Weinrallye steht diesen Monat unter dem Motto: "Syrah - ein gobal Player" mit der wunderbaren Susa von 180 Grad als Gastgeberin. Ich habe mit ihr vereinbart, dass ich diese Geschichte im Keller schreibe, wo sich die Weinwelt zum Lachen trifft. Und ich habe mich streng daran gehalten.

Lieber Leser, liebe Leserin, bitte weiterhin die Luft anhalten und schnell in den Keller laufen.

Arm aber Bio! Das Kochbuch

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Als der Pferdefleisch-Skandal gerade auf seinem Höhepunkt tobte, lernte ich die Journalistin Rozsika Farkas kennen. Schnell waren wir uns einig, dass Genuss nicht zwangsläufig Edelprodukte bedeutet und es auch möglich ist, sich mit kleinem Geldbeutel gut und gesund zu ernähren.

Sie hat mich gefragt, ob ich Interesse habe, ihr Kochbuch näher kennen zu lernen? Ja, denn ich halte dieses Thema für wichtig. Bewusster Umgang mit Lebensmitteln, zurück zu selbst gekochtem Essen, möglichst aus regionalen und saisonalen Zutaten, erscheint mir der beste Weg zur Vermeidung der Lebensmittel-Skandale zu sein.

Arm aber Bio! Das vertritt Frau Farkas und sich in einem Selbstversuch mit einem täglichen Lebensmittelbudget von 4,35 Euro (damaliger Hartz-IV-Satz) versucht von Bio-Lebensmitteln zu ernähren. Über ihre Erfahrungen hat sie ein Buch geschrieben. Ihre Rezepte veröffentlichte sie später in einem Kochbuch gleichen Namens.


Das Buch ist in der Edition Butterbrot erschienen. Der Name der Autorin, Rosa Wolff ist eine Übersetzung von Rozsika Farkas. Verlegerin ist ebenfalls Frau Farkas. Das ist eine bemerkenswerte Leistung. Wir Foodblogger kümmern uns auch um Foto und Rezepte, aber die Veröffentlichung im Internet geht ziemlich einfach. Ein gedrucktes Buch auf den Weg zu bringen bedeutet viel mehr Aufwand.

Die sehr alltagstauglichen Rezepte sind in Kapiteln geordnet:
- Brot/Frühstücksgebäck/Müsli/Marmelade
- Dips, Aufstriche, Marinaden
- Salate
- Suppen
- Warme vegetarische Gerichte
- Fisch, Geflügel & Fleisch
- Süßes
- Menü-Vorschläge für alle Jahreszeiten

Das Taschenbuch-Format ist angenehm, um es auch mal zum Einkaufen mitzunehmen oder in der Küche offen liegen zu lassen. Fotos gibt es auch, aber nicht zu jedem Rezept und in der Mitte des Buchs gebündelt. Das stört nicht, da man sich die meisten Rezepte beim Lesen sowieso vorstellen kann. Gefallen hat mir, daß es realistische Fotos sind, so wie man sie in den Blogs auch findet.

Und was soll ich jetzt kochen? Nach meinem Geschmack sollte man Rezepte aus einem Kochbuch nachgekocht haben, um sich ein Urteil zu erlauben. Die vorgestellten Gerichte sind ein bunter Reigen Alltagsküche und ich war auf der Suche nach einer Herausforderung. Das konnte ja nur ein Brot sein. :-)

Angelacht hat mich sofort das einfache Kastenbrot, da ich solche Brote sehr gerne esse. Da stach mir noch die geliebte Guacamole ins Auge, perfekt zum Brot. Das dritte Gericht war dann ein Zufallsprodukt. Für die Guacamole wird wenig Koriander und Chili benötigt. Am Ende des Rezepts werden Rezepte vorgeschlagen, für die man die Reste verbrauchen kann. In diesem Fall war das eine Kartoffel-Kichererbsen-Suppe. Gut, dann soll es so sein.

 Kastenbrot - ideal für Backanfänger (also für mich :-) )
 Guacamole
Kartoffel-Kichererbsen-Suppe










Vorschläge für Rest-Zutaten gehören zum Konzept des Buchs und das gefällt mir sehr gut. Zusätzlich gibt uns die Autorin noch Tips, Ratschläge und persönliche Erfahrungen mit auf den Weg. Das ist nie besserwisserisch, sondern kurzweilig und interessant zu lesen. Ich habe mich ertappt, wie ich mich von Querverweis zu Querverweis gelesen habe.

Das Buch ist sehr gut geeignet, wenn man täglich selbst kochen will und nachvollziehbare Anregungen sucht. Wer sich Mühe gibt und kocht, der hat auch den Anspruch auf beste Zutaten. Ich kann jedem nur empfehlen, lieber gute Zutaten zu kaufen und sie selbst zu verarbeiten. Bei einem Kassensturz am Ende des Monats wird man feststellen, daß man auch nicht teurer eingekauft hat, als bei Fertigprodukten vom Discounter.





Arm aber Bio! Guacamole auf Kastenbrot

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Bitte nicht lachen, aber ich stehe wirklich auf Kriegsfuß mit Backen und war deshalb von dem Zusatz, für Backanfänger geeignet, sehr angetan. Und ich war wild entschlossen dieses Brot nach dem Originalrezept aus "Arm aber Bio!" zu backen. Wenn es gut gelingt, wollte ich die Menge halbieren und in einer kleinen Kastenform backen. Schließlich kann nur ich normales Brot essen und da wird mir ein Ganzes zu viel.

Auf das Brot gab es einen "klassischen" Brotaufstrich, den ich sehr gerne esse: Guacamole. Da habe ich ein paar winzige Kleinigkeiten verändert.


Kastenbrot:
400 gr. Mehl - Typ 550
1 TL Trockenhefe
1 TL Salz
½ TL Zucker

Mehl in einer Schüssel mit Trockenhefe, Salz und Zucker mischen und 300 ml lauwarmes Wasser dazugiessen. Mit einer Gabel oder mit dem Handrührer zu einem glatten, dicken Brei verrühren.

Mit einem Tuch bedecken und an einem geschützten Platz stehen lassen, bis der Teig große Blasen wirft und sich ausgedehnt hat.

Den Teig in die Kastenform füllen und in den kalten Backofen stellen. Auf 250 Grad schalten. Wenn die Temperatur erreicht ist, auf 200 Grad zurückschalten und weiter backen, bis das Brot eine appetitliche braune Kruste hat.


Ich war richtig glücklich mit meinem Brot und habe den Versuch mit der halben Menge in der kleinen Kastenform gewagt. Diesmal habe ich das Brot in meinem kleinen Backofen gebacken. Nach 19 Minuten waren die 250 Grad erreicht und dann blieb es noch 30 Minuten bei 200 Grad im Ofen. Die Form habe ich vorher leicht gemehlt und beim nächsten Mal versuche ich den Teig gleich in der Form gehen zu lassen.


Guacamole:
1 Bio-Zitrone
1 Avocado
1 Knoblauchzehe
3 Cocktailtomaten
¼ rote Chilischote
2 Stengel Koriandergrün
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Schuß Olivenöl

Die Zitronenschale abreiben und dann den Saft auspressen. Avocado halbieren und das Fruchtfleisch herauslöffeln, sofort mit dem Zitronensaft mischen und mit einer Gabel fein zerdrücken.

Knoblauch in feine Würfel schneiden, die Tomaten vierteln, die Samen entfernen und in feine Würfel schneiden. Den Chili in sehr feine Streifen schneiden, die Koriander-Blätter abzupfen und in feine Streifen schneiden.

Alles mit der Avocado verrühren und mit Olivenöl, Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken.




Ich traue mich mal und überreiche das Brot Zorra zu Ihrer Blogwarming-Party:
Bread Baking Day #57 - Blogwarming Party - please bring Bread! (Last day of submission April 1st, 2013)

Arm aber Bio! Kartoffel-Kichererbsen-Suppe

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Wie im Kochbuch "Arm aber Bio!" empfohlen können die Chili- und Koriander-Reste der Guacamole für eine Kartoffel-Kichererbsen-Suppe verwendet werden. Das hat mich gereizt, da ich Kichererbsen in Kombination mit Kartoffeln noch nicht kannte. Eine zusätzlicher spannender Aspekt waren die Rosinen, die mag ich eigentlich nicht so gerne.

Die Suppe hat uns sehr gut geschmeckt, besonders die bissfesten Kartoffelwürfelchen in Kombination mit den Kichererbsen, den Tomaten und dem Koriander haben uns sehr gut gefallen. An ein paar Stellen habe ich ein bisschen was verändert. Da geht's dann immer mit mir durch :-).


4 Portionen

400 gr. festkochende Kartoffeln
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
4 EL Öl
125 gr. Kichererbsen getrocknet
3 Frühlingszwiebeln
1 Bund Koriander
1 L Geflügelbrühe
1 rote Chilischote
200 gr. Kirschtomaten
3 EL Rosinen
1/2 Bio-Zitrone
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 TL Cumin

Kichererbsen über Nacht einweichen, in ungesalzenem Wasser ca. 1 Stunde kochen

Kartoffeln schälen und in kleine Würfel (in der Größe der Kichererbsen) schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln und in reichlich Öl andünsten, sofort etwas salzen.

Nach wenigen Minuten die Kartoffelwürfel hinzufügen und anschmoren. Sie dürfen ruhig etwas braun werden. Dann die Rosinen ebenfalls etwas anschwitzen. Die heiße Geflügelbrühe dazugießen, und die Kichererbsen hinzufügen.

Während die Suppe vor sich hin köchelt, Frühlingszwiebel putzen und in Ringe schneiden - das Weiße und das Grüne getrennt aufbewahren. Die Tomaten waschen und vierteln. Chili entkernen und in hauchfeine Ringe schneiden, die Koriander-Blätter abzupfen und in feine Streifen schneiden. Die Zitronenschale abreiben und den Saft auspressen.

Wenn die Kartoffeln gar sind, Chili und das Weiße der Frühlingszwiebeln in die Suppe geben, noch 1 Minute weiter kochen. Herd ausschalten. Die Suppe mit Salz, Cumin, Pfeffer, Zitronensaft und -schale abschmecken. Die Tomaten kurz vor dem Servieren zugeben, sie erwärmen sich schnell. Die fertige Suppe mit dem Grün der Frühlingszwiebeln und dem Koriander bestreuen.




Whisky Guided Menü in Shane's Restaurant

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Seltene Gelegenheiten sollte man ganz spontan wahr nehmen. Und so habe ich uns blitzschnell beim Whisky-Tasting mit begleitendem Menü in Shane's Restaurant angemeldet. Edgar Martin ist ein ausgewiesener Whisky-Experte und in seinem Irish Folk Pub hat man die Auswahl von über 250 Single Malts und Irish Whiskies. Die Plätze waren sehr begrenzt und die Hälfte schon von Edes Whisky-Fans besetzt. Meine Freude war sehr groß, daß ich zwei Plätze ergattern konnte, zumal Herr bushcook ebenfalls ein großer Whisky-Freund ist.

Shane McMahon und Edgar Martin bei der Präsentation der Whiskys und begleitenden Gänge
Herr Martin stellte uns jeden Whisky detailliert vor. Er ließ uns teilhaben an seinem reichhaltigen Wissen über die Destillerien und Produktionsmethoden. Verkostet wurden ausschließlich Whiskys von Independent Bottlers. Der Begriff war mir neu und ich könnte es am ehesten mit einem Käse-Affineur vergleichen. Die Independent Bottlers kaufen Whiskys bei den Destillen auf und veredeln ihn in gebrauchten Weinfässern. So gehen die Aromen der Weine auf den Whisky über. Dem Geschmack des jeweiligen Weins galt es bei der Verkostung auf die Spur zu kommen.

Die Objekte der Begierde

Die ideale Trinkstärke eines Whiskys liegt bei 46 %, höherprozentige Destillate können mit Wasser (sehr wenig Wasser!) auf die richtige Trinkstärke gebracht werden. Für diesen Zweck standen Wassergläser mit Pipetten bereit. Unverdünnt konnte ich die Aromen der Fässer wahrnehmen, nach der Zugabe von Wasser (und wir sprechen hier von 2 - 3 Tropfen) hat sich der Geschmack deutlich verändert. Meist ging das Weinaroma verloren.

Gut gerüstet für das Tasting

Den ersten Schluck haben wir immer pur versucht und dann ganz vorsichtig einen Tropfen zugegeben. Erneut  gekostet und vielleicht noch ein Tröpfchen..... Ich habe mir immer möglichst viel aufgehoben, da ich sehr neugierig war, wie der Whisky zum Essen passt. Jeden Gang hat uns Shane während des ersten Tastings erklärt und meine Vorfreude war sehr groß.

Gebackene Edelfischbällchen auf green, white and gold Gemüsesalat 
TOBERMORY 1994/10 –Isle of Mull, 16 Years, 46%, Bourbon/Haut-Brion Cask 
Beef & Tea vom schottischen Hochlandrind
 
GLENROTHES 1990/11 – Speyside, 21 Years, 49,8%, Bourbon/Jurancon Cask

Shane’s Mini Shepherd’s Pie mit Ente 
BUNNAHABHAIN 1992 – Islay, 18 Years, 56%, Sherry Cask

Rosa Gebratenes vom Lamm auf Paprikagemüse und  Topinamburpüree
 
ARDBEG 1995/05-Islay, 11 Years, 46%, Bourbon Cask

Lauwarmer Schokoladenkuchen mit Whiskycremeeis
SPRINGBANK 1991/10- Champbeltown, 18 Years, 50,3%, Bourbon Cask

Die Begleitung eines Menüs mit Whisky war eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich hätte nicht erwartet, daß dies so harmonisch und spannend funktionieren kann. Eine noch größere Überraschung war Whisky Nr. 3 - der mir mit Abstand am besten geschmeckt hat, obwohl er rauchig war, was ich eigentlich nicht mag.

Und das Menü war sowieso großartig. Gerne wieder, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Bodenständig mit Pfiff oder Einfach. Gut. Bachmeier

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Der aufmerksame Leser erinnert sich, daß ich auf die schöne Präsentation von Hans-Jörg Bachmeiers erstem Kochbuch "Einfach. Gut. Bachmeier" eingeladen war. Bereits dort hat mich das Buch sehr angesprochen und ich habe mich auf die kochende Rezension gefreut.

Herr Sandmann, der Verleger und Herr Bachmeier präsentierten das Buch mit viel Herzblut und das spürt man gleich, wenn man es aufschlägt. Sehr interessant fand ich, daß Herr Bachmeier im Vorfeld ausgiebig den Kochbuchmarkt recherchiert hat. So etwas ähnliches mache ich ja mit meiner Sammlung auch. Und so ganz spontan kam mir nur ein Buch in den Kopf, daß inhaltlich damit vergleichbar wäre. Die neue Wiener Küche von Christian Petz aus dem Brandstätter Verlag.

Das ist traditionelle Küche, nicht hausbacken gekocht, sondern modern und alltags-tauglich umgesetzt. Mich verwundert es nicht, wenn man sich die Vita der beiden Köche anschaut und feststellt, daß beide bei Eckart Witzigmann gearbeitet haben. Das steht für Kochkunst auf höchstem Niveau. Beide haben den ähnlichen Weg gewählt die heimatliche Küche bestens zu präsentieren. Die Wiener Küche war mir grundsätzlich nicht sehr vertraut, die bayerische ist es um so mehr. Mir gefällt es sehr gut, daß beide Bücher für eine traditionelle und bodenständige Küche stehen, die mit Pfiff veredelt wird. Das Buch von Herrn Bachmeier ergänzt genau die Lücke, die bei mir entstanden ist, als ich mit dem Buch von Herrn Petz beschäftigt habe.

Auf rund 170 Seiten finden sich Rezepte aus den Kategorien
- Vorspeisen und Salate
- Suppen und Eintöpfe
- Gemüse, Nudeln & Co.
- Fisch und Meeresfrüchte
- Geflügel
- Fleisch und Wild
- Desserts




Einige der Rezepte präsentiert Hans-Jörg Bachmeier auch in seiner Kochsendung im Bayerischen Fernsehen. Das macht er mit Schwung und mit sehr sympathischem bayerischen laissez-faire. Keine Angst, für seinen wunderbaren bayerischen Dialekt braucht man keine Untertitel. Ich habe das seriös recherchiert und meine Kochfreundinnen in Hamburg und Hessen befragt. Beide verstehen ihn wunderbar und ohne Probleme.

Bei der Auswahl der Rezepte habe ich mich von der Idee leiten lassen, ein entspanntes Menü für Freunde zu kochen und das sollte auch noch nach Feierabend machbar sein.


Erbsensuppe mit Speck

Maishendl mit Schalotten und Knoblauch

Karamellisierter Munster
Bei den Rezepten ist mir besonders positiv aufgefallen, daß sie sehr gut strukturiert waren. Viele Arbeitsschritte waren so beschrieben, wie sie mir auch in Fleisch und Blut übergegangen sind. Es ist mir sehr leicht gefallen, die Rezepte genau zu befolgen. Das ist ein Buch, aus dem man "blind" kochen kann. Das ist natürlich sehr angenehm, wenn man vor Einladungen nicht "probekochen" muß. (Davon abgesehen mache ich das sowieso nie.)

Diese drei Gänge halte ich für gut geeignet, wenn man nach Feierabend noch Gäste bewirten möchte. Voraussetzung ist nur, daß man den Einkauf bereits einen Tag vorher erledigt hat.

Für den mutigen Hobbykoch (1,5 - 2 Stunden):
- Kartoffeln aufsetzen, in der Zwischenzeit Huhn und Schalotten vorbereiten
- Huhn in den Ofen schieben
- Orangenkaramell zubereiten
- Erbsensuppe kochen, in der Zwischenzeit die Croutons machen
- Ofen runterschalten, Huhn warmhalten - Suppe servieren
- Huhn zerteilen - Huhn mit Beilagen servieren
- Ofen wieder hochschalten, Käse und Sauce auf Förmchen verteilen
- Käse in den Ofen - servieren

Wer etwas weniger mutig ist, macht den Orangen-Karamell bereits am Vortag, bereitet erst das Huhn vor und kümmert sich dann um Schalotten und Kartoffeln. Für die Erbsensuppe ist genug Zeit, während das Huhn gart. Wer sich das auch nicht traut, kann die Suppe auch vor dem Huhn zubereiten und dann erwärmen. Dann sollte man ca. 2,5 bis 3 Stunden einrechnen.

Ein Kochbuch, das man gerne in die Hand nimmt, mit Rezepten, die man wirklich kocht:


Ebenfalls empfehlenswert:


Einfach. Gut. Bachmeier - Erbsensuppe mit Speck

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Erbsensuppe ist so ein deutscher Klassiker und sogar bei brigitte.de wurden kürzlich Erbsensuppen-Rezepte von Foodbloggern vorgestellt. Da kann man die ganze Bandbreite der Möglichkeiten sehen. Bei der Erbsensuppe bevorzuge ich drei Dinge: schöne grüne Farbe, Speck und Minze.

Die Erbsensuppe von Hans-Jörg Bachmeier aus seinem ersten Kochbuch Einfach. Gut. Bachmeier beinhaltet alle drei Komponenten und stach mir sofort ins Auge. Die grüne Farbe war "in echt" deutlich schöner, als auf dem Bild. Aber, meine Schwachstelle, Ihr wisst ja........

Sehr feiner Erbsengeschmack mit dem Knusper aus Speck und Croutons und der Frische der Minze - eine sehr schöne Suppe. Schnell gemacht ist sie auch noch. Und für dieses Jahr habe ich mir noch eine spezielle Aufgabe gestellt: "lerne den Thermomix zu lieben!" Ja, ich gebe es zu. Er hat die Suppe so perfekt püriert, daß ich sie nicht durch ein Sieb passieren musste und sie war sehr samtig und ohne störende Elemente.


für 4 Personen als Vorspeise
oder 2 Personen als Hauptgericht

1 Schalotte
6 EL Butter
250 gr. TK-Erbsen, etwas antauen lassen
400 ml Geflügelfond
100 gr. durchwachsener Räucherspeck
2-3 Scheiben Weißbrot
50 gr. Sahne
Salz
frisch geriebene Muskatnuss
etwas Zitronensaft
5 Minzeblätter

Die Schalotte schälen und in feine Würfel schneiden. In einem Topf 4 EL Butter erhitzen und die Schalotte darin glasig dünsten. Die Erbsen hinzufügen, den Fond dazugießen und 10 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Unbedingt darauf achten, daß die Erbsen wenig Hitze bekommen, sonst werden sie grau.

Den Speck würfeln und in einer Pfanne mit 2 EL Butter auslassen. Das Weißbrot nach Belieben entrinden, in Würfel schneiden und im Speck bei mittlerer Hitze goldgelb braten.

Die Erbsen mit dem Standmixer pürieren und nach Belieben durch ein feines Sieb passieren. (Ein Standmixer püriert solche Massen besser, als ein Pürierstab. Die besten Ergebnisse bekommt man mit dem Thermomix.) Die Suppe nochmals erhitzen, die Sahne unterrühren und mit Salz, Muskatnuss und Zitronensaft abschmecken.

Die Minzeblätter in feine Streifen schneiden.

Die Erbsensuppe in vorgewärmte tiefe Teller verteilen und mit den Croutons, dem Speck und den Minzeblättern bestreuen.



Wer mehr wissen will, dem empfehle ich:



Einfach. Gut. Bachmeier - Maishendl mit Schalotten und Knoblauch

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Huhn geht immer und im Ofen sowieso. Solche Gerichte liebe ich, weil man die Schnippel-Arbeiten vorher erledigen kann und es im Ofen von ganz alleine gut wird. Wenn dann die Beilagen auch noch mit auf dem Blech liegen - wunderbar. Und genau so war das Maishendl aus dem Kochbuch Einfach. Gut. Bachmeier.


für 4 Personen

1 Maishähnchen 1,5 - 2 kg
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Paprikapulver edelsüß
4 EL Olivenöl
10 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 Bund Petersilie
2 Zweige Thymian
2 Zweige Rosmarin
2 Streifen unbehandelte Zitronenschale
2 Knoblauchknollen
12 kleine Kartoffeln (La Ratte, Bamberger Hörnchen)
2 Frühlingszwiebeln
1 TL Butter
1 TL Zucker
1 Schuss Weißwein

Das Hähnchen innen und außen waschen und trocken tupfen. Die Flügelknochen abschneiden und beiseitelegen. Das Hähnchen innen und außen mit Salz und Pfeffer würzen und außen mit 1 Prise Paprikapulver und mit 1 EL Olivenöl einreiben.

Die Schalotten schälen. Die Knoblauchzehe ungeschält andrücken. Die Kräuter waschen und trocken schütteln. Zwei Stiele Petersilie beiseitelegen. Die restliche Petersilie, den Thymian, den Rosmarin, die Knoblauchzehe, 2 Schalotten und die Zitronenschale in die Bauchhöhle geben. Die Keulen und die gestützten Flügel mit Küchengarn zusammenbinden.

Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Das restliche Olivenöl in einem Bräter erhitzen. Die übrigen Schalotten und die Knoblauchknollen halbieren. Die Kartoffeln in kochendem Salzwasser 10 Minuten garen und dann pellen. Alles mit den Hähnchenflügeln in einen Bräter geben und leicht anbraten. Etwa 200 ml Wasser angießen. Das Hähnchen auf das Gemüse setzen und im Ofen auf der mittleren Schiene 45 bis 50 Minuten garen, zwischendurch immer wieder mit Bratsud bestreichen.

Am Ende der Garzeit die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Die Butter in einer Pfanne erhitzen und den Zucker darin bei mittlerer Hitze goldgelb karamellisieren. Die Frühlingszwiebel dazugeben und kurz dünsten. Das Hähnchen aus dem Bräter nehmen und kurz ruhen lassen. Die Schalotten, den Knoblauch, die Kartoffeln und die Flügel aus dem Bräter in ein Sieb abgießen, den Sud auffangen. Das Gemüse und die Flügel zu den Frühlingszwiebeln geben und kurz mitrösten. Mit dem Wein ablöschen und mit dem Bratensud aufgießen.

Von der restlichen Petersilie die Blätter abzupfen, klein schneiden und dazugeben. Das Gemüse mit der Sauce auf Teller verteilen. Das Hähnchen mit einem scharfen Messer tranchieren und darauf anrichten.



Meine Empfehlung:





Einfach. Gut. Bachmeier - Karamellisierter Munster

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Normalerweise bin ich kein großer Fan von Käsedesserts, aber dieser karamellisierte Munster aus Einfach. Gut. Bachmeier hat mich absolut überzeugt. Die Orangen-Karamell-Sauce kann man sehr gut vorbereiten und dann muß man nur noch den Käse schneiden, in ofenfestes Geschirr legen, mit der Sauce übergießen und in den Ofen schieben.

Es lässt sich so toll vorbereiten, deshalb kommt das Rezept schon auf die Liste für meine Geburtstagsfeier.



für 4 Personen

5 Orangen
90 gr. Zucker
Prise Salz
50 gr. Butter
½ unbehandelte Zitrone
2 cl Cognac
½ unbehandelte Orange
5 cl Orangenlikör
200 gr. Münster

Den Backofen auf 190 Grad verheizen. Die Orangen mit einem Messer so großzügig schälen, dass auch die weiße Haut mit entfernt wird. Die Filets zwischen den einzelnen Trennhäuten herausschneiden, den austretenden Saft auffangen und den Rest der Orangen gut ausdrücken.

Den Zucker in einer Pfanne erhitzen und karamellisieren. Sobald der Zucker geschmolzen ist, die Butter in kleinen Stücken hinzufügen. Die Zitronenhälfte auf eine Gabel spießen und die Butter mit der Zitrone unter den Zucker rühren.

Sofort den Orangensaft und den Cognac hinzufügen und den Sud bei schwacher Hitze 5 Minuten köcheln lassen. Die Orangenhälfte auf eine Gabel spießen. Die Zuckerreste vom Pfannenboden damit entfernen und unter Rühren auflösen.

Wenn die gewünschte Sämigkeit der Karamellsauce erreicht ist, den Orangenlikör dazugeben, anzünden und flambieren. Die Orangenfilets zum Karamell geben und die Sauce abkühlen lassen.

Den Münster halbieren, in einen ofenfesten tiefen Teller legen und im Ofen auf der mittleren Schiene 15 Minuten erwärmen. Die Sauce darübergießen und den Munster servieren.


Dieses Rezept stammt aus:



Guerilla Cooking im Marstall mit Ronny Pester und

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Martin Kušej, der Intendant des Marstalls, ist ein begeisterter Hobbykoch und verwandelt manchmal zusammen mit Holger Stromberg das Marstall-Café in eine Bühne für das Guerilla Cooking. Nach langer Zeit haben wir es endlich wieder geschafft dabei zu sein. Besonders gefreut habe ich mich über die Begleitung von Claudia von Dinner um Acht. Das war ein ganz wunderbarer Abend in einem besonderen Ambiente.




Der Hausherr führte "durchs Programm" und machte uns schon richtig Hunger auf das Menü. Holger Stromberg war diesmal leider terminlich verhindert und sein Küchenchef Ronny Pester hatte den Abend bestens im Griff. Auch unsere vielen neugierigen Fragen konnten ihn nicht aus der Ruhe bringen. Danke Ronny, für das tolle Event.


Der gemeinsame Besuch von solchen Veranstaltungen mit Koch- und Eßbegeisterten hat nicht nur den Vorteil, daß man viel mehr Spaß und viel mehr lacht. Besonders vorteilhaft ist, daß die gesamte Karte rauf und runter bestellt wird und man alles gemeinsam probieren kann.

Und für mich ist es ein besonders großes Glück, Euch auch einmal gute Fotos von so einem Event zu zeigen. Ganz herzlichen Dank an Claudia von Dinner um Acht, die mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt hat.

Wildsaibling, Nussbutter, Gurke, Honig-Senf, Sardelle

Entenravioli, Spitzkraut, Granatapfel, Pumpernickel, Kümmel-Jus

Currywurst, Möhrenstampf, Kardamom-Crème-fraiche, Blütenrausch

Hirsch² - Schulter & Rücken, Topinambur-Linsen-Straciatella, Rosenkohllaub, Kakao, Sesam

Schokoladenfondat, Maracuja-Birne, Tonkabohnenmousse, Pfeffercrunch

Und noch ein paar Impressionen von Claudia. Im unteren Foto seht ihr rechts das "Papier" aus violetten Kartoffeln. Schmeckt wie Chips, ist allerdings fettfrei - eine sehr gute Alternative.


Lachs und dreimal Blumenkohl

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Vor ein paar Jahren habe ich auf der eat & style in München die Gewürze von Spice for Life kennengelernt und war sofort begeistert. Die kleine Manufaktur in Berlin bietet Bio-Gewürze in hoher Qualität an und legt Wert auf Nachhaltigkeit. Deshalb habe ich Spice for Life auch bei meinen Einkaufsempfehlungen auf der Seite "Einkaufen".

Leider habe ich es noch nie geschafft mir alles vor Ort anzusehen. Das steht aber auf meinem "Berlin-Erledigungszettel" ziemlich weit oben. Besonders schätze ich es, daß die Gewürze in kleinen Verpackungseinheiten angeboten werden. So kann ich es gut aufbrauchen und dann lieber neu bestellen.

Als mir ein neues Salz zum Test angeboten wurde, war ich neugierig und habe gerne zugesagt. Kala Namak kam in einem kleinen Tütchen zu mir, hatte eine hübsche violette Farbe und roch intensiv nach Schwefel. Bei Recherchen im Internet fand ich heraus, daß es ein vulkanisches Steinsalz ist und meist aus Indien stammt. Interessanterweise findet es hauptsächlich als Ei-Ersatz Verwendung. Das kann ich mir aber eher als Ersatz für den Geschmack vorstellen, die typischen Eigenschaften, wie z. B. Bindekraft, von Eiern hat es selbstverständlich nicht.

Zumindest hat mich das auf die richtige Spur gebracht und eine kleine Diskussion in einer meiner Kochgruppen hat mich bestärkt. Blumenkohl polnisch, früher ein geliebtes Kantinenessen, wird mit Ei gemacht. Dann könnte doch das Salz ebenfalls gut dazu passen.


Blumenkohl:
1 kleiner Blumenkohl
Meersalz
Zucker
1 EL Butter
200 - 250 ml Sahne
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Muskatnuß
1 Bio-Zitrone
Rapsöl zum Frittieren
Kala Namak

Lachs:
200 gr. Lachsfilet
Meersalz
Zucker
Korianderkörner


Den Blumenkohl waschen und von einigen Röschen nur die oberste Schicht vorsichtig mit dem Messer abschneiden. Die Körnchen aufbewahren. Einige schöne Röschen in sehr kleine Röschen zerteilen. Ein großes Röschen in dünne Scheiben schneiden.

Den restlichen Blumenkohl in grobe Würfel schneiden und mit Salz und Zucker marinieren. Stehen lassen, bis das Gemüse Wasser gezogen hat. Ein Stück Butter zugeben und den Blumenkohl dünsten. Etwas von der Sahne zugeben und im Standmixer (das beste Ergebnis bekommt man im Thermomix) sehr fein pürieren. Die Sahne nach Bedarf zugeben. Das Püree mit Salz, Pfeffer, Muskatnuß und abgeriebener Zitronenschale abschmecken.

Die kleinen Blumenkohlröschen und die Blumenkohlscheiben in Rapsöl frittieren und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Ein zweites Mal frittieren, damit sie schön knusprig werden. Erneut auf Küchenkrepp abtropfen lassen und sofort leicht salzen.

Den Ofen auf 80 Grad vorheizen. Den Lachs portionieren, mit Salz, Zucker und gemahlenen Koriander würzen. Auf ein Gitter legen und für 30 Minuten in den vorgeheizten Ofen geben.

Anrichten:
Die Blumenkohlkörner mit dem Kala-Namak-Salz mischen und als Linie auf den Teller geben. Das Püree daneben anrichten und mit den frittierten Blumenkohlröschen und Kala Namak bestreuen. Den Lachs daneben setzen und mit der frittierten Blumenkohlscheibe belegen.

Braukunst! Live! im MVG-Museum

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Zum zweiten Mal fand im sehr empfehlenswerten MVG-Museum die zweite Braukunst statt. Das ist eine Bier-Messe, bei der man vor allem kleine Spezialbrauereien kennenlernen kann.

Glücklicherweise liegt das MVG-Museum (liebevoll Straßenbahn-Museum genannt) in Fußweite für mich. Es hätte mir schon eine Warnung sein müssen, daß man am Eingang einen Stempel mit der Aufschrift "FERTIG" aufgedrückt bekam. Auch mit kleinen 0,1-Bierproben habe ich mir gut überlegt, welches Bier ich probiere. Da sind einfach natürliche Grenzen gesetzt.

Völlig neu waren für mich Biere wie z. B. Pale Ale, die einen sehr angenehmen Holunderblüten-Geschmack hatten. Es gab Biere zu entdecken, die ein perfekter Begleiter zu Gänseleber oder Dessert wären. Biere mit stark malzigem Karamellgeschmack oder Kaffee- und Röstaromen schmeckten ebenfalls sehr interessant.

Meine Neuentdeckung: eine weitere kleine Privatbrauerei in München

Ein erfrischendes und sehr gut schmeckendes Bier

Die Aussteller haben sich viel Mühe mit ihren Ständen gegeben

Der ganz spezielle Charme des MVG-Museums: Biermesse zwischen den Exponaten

Glücklicherweise hat gleich hinter einer alten Straßenbahn der Tölzer Kasladen Station gemacht......
So eine Käsebrotzeit im rustikalen Ambiente hilft zwischen der Verkostung sehr.

Eine kleine Brauerei, Familienbetrieb in Franken überzeugte ganz besonders mit ihren Bierspezialitäten. Von dem wunderbaren Gewürzbier habe ich mir eine Flasche mit nach Hause genommen.

Klosterbrauerei Weissenohe in Weissenohe

Sortiment der Klosterbrauerei Weissenohe



Kochevent mit Joachim Kaiser in der Siemens cookingLounge der Allianz-Arena

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Es piepte wild aus der Handtasche. Dinner um Acht schickte SMS mit dringend, eilig, subito. Was ist da los? Die Siemens cookingLounge möchte ein paar Food-Blogger zu einem Kochevent einladen und zwar schon übermorgen. Da reagiere ich natürlich sehr gerne blitzschnell und tausend Dank an Claudia, dass sie an mich gedacht hat.

Voller Vorfreude und mit wichtigen Foodblogger-Utensilien (Kamera, Messer, Schürze, Handy) bewaffnet sassen Claudia von Dinner um Acht, Amelie von kunterbuntweissblau, Annette von Culinary Pixel und ich im Auto. Zielsicher umkreisten wir die Allianz-Arena, den beschilderten Weg zur Sondermüll-Entsorgung immer fest im Blick. Die Kreise wurden enger und plötzlich standen wir vor einem netten Pförtner, der tatsächlich unsere Namen auf einer Liste hatte.  Das war schon VIP-feeling pur. Das verstärkte sich noch, als wir am Spielereingang vorbei kamen und dann den Logen-Bereich betraten. Mit unzähligen Rolltreppen düsten wir in den 5. Stock und nur noch ein paar Schritte an den Eingängen der Firmen-Logen vorbei, betraten wir die Siemens cookingLounge und hatten diesen unglaublichen Ausblick:


Herr Joachim Kaiser erwartete uns schon mit seinem AZUBI Martin zum gemeinsamen Kochen. Normalerweise stehen die beiden im Wirtshaus Meyers Keller in Nördlingen in der Küche. Herr Kaiser legt größten Wert auf die ganzheitliche Verwendung der Produkte und arbeitet vorwiegend mit Produkten aus der Region. Er engagiert sich sehr für den GeoPark Ries (der am besten erhaltene Meteoriten-Einschlagskrater in Europa) und unterstützt die Slowfood-Bewegung.

Siemens und die Jeunes Restaurateurs sind eine Kooperation eingegangen und so finden regelmäßig Kochevents in der Siemens cookingLounge statt. Bereits am 23. Mai findet das nächste Event mit Bernd Werner statt. Wer dabei sein will, kann sich hier anmelden.

Der arme Joachim Kaiser ahnte ja noch nicht, was passieren würde nachdem die Schützen verteilt waren. Mit geballter Bloggerinnen-Power wurde da beobachtet, gefragt und vor allem hemmungslos fotografiert. Manche sogar mit zwei Händen, in der einen die Kamera, in der anderen das Handy. :-)

So langsam hatte er sich an uns gewöhnt und wir hatten sehr viel Spaß und viel gelacht. So ist es eben immer, wenn sich Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft für gutes Essen, Kochen und Genuss treffen.


Zwischendurch haben wir auch die Kamera aus der Hand gelegt und geschnitten, gerührt, püriert, zerlegt, gebraten, gewickelt, mariniert, angerichtet, und und und.......





Beim Dessert kam der neue Liebling der Köche, der Fellini-Maker, zum Einsatz. Eine spannende Sammlung von Plexiglasröhrchen und Verbindungsteilen mit der man gelierte Röllchen machen kann. Martin hat uns Schritt für Schritt gezeigt, wie aus einem Rhabarbersud ein Gelee-Röllchen wird und dies gefüllt werden kann.

Die Siemens cookingLounge ist eine Location in der wir uns sehr wohl gefühlt haben. Da bleiben keine Wünsche für Hobbyköche offen. Mehrere Induktionskochfelder, Backöfen, Dampfgarer, Kühlwand, etc. stehen zur Verfügung und das mit einer großzügigen und geschmackvollen Gestaltung.


Dieses Menü konnten wir dann mit dem grandiosen Ausblick vor der Nase genießen. Da konnte man sich gar nicht entscheiden, wo man zuerst hinsehen sollte.

Rieser Ziegenfrischkäse im Zucchini-Mantel mit Wildkräutersalat und erfrischendem Weizengras-Gel  


Confierter Saibling und Eigelb im Brennnesselsud mit Kartoffelschaum, brauner Butter und Croutons 

Taube an der Karkasse gebraten, mit frischem Thymian und Rosmarin glaciert
auf Rote-Bete-Couscous mit gebackener, hausgemachter Blutwurst


Niedertemperaturgegarter Vanille-Rhabarber mit Quark-Röllchen im Vanillegelée und Wacholder-Granité


Dieser Abend hat mir sehr viel Freude bereitet und mein herzliches Dankeschön geht an die Siemens cookingLounge und an Igor von Siemens, der alles perfekt organisiert hatte.

Macaron-Kurs im Desserthaus Wöllstein in München

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Jeder der mich nur ein bisschen kennt, weiß wie ich mich so Back- und Süß-Gedöns-Bereich anstelle. Schon sehr lange wollte ich mit den Macarons beschäftigen, weil Herr bushcook diese glutenfreien Leckereien essen darf. Ich habe mir sogar ein Buch gekauft und mal die Nase hinein gesteckt. Aus der Ferne habe ich Chief Äitsch bewundert, wie er im Kampf um den Brigitte Food-Blog-Award sogar Macarons gezaubert hat.

Liebe Kochfreundinnen haben bereits Kurse bei Frau Wöllstein besucht und so entschlossen wir uns ganz spontan auch den Macaron-Kurs zu buchen. Ehrlich gesagt, war ich sehr froh, nicht alleine hingehen zu müssen.

Der Ruf eilte Beate Wöllstein voraus. Die Konditormeisterin hat einen eindrucksvollen Lebenslauf und viele unterschiedliche Stationen in ihrem Berufsleben durchlaufen. Darunter waren auch Auslandsaufenthalte in London und Dubai. Das schätze ich sehr und habe mich gefreut sie kennen zu lernen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Im Norden Münchens (Nord-Schwabing) hat Beate Wöllstein ihre
großzügige und modern eingerichtete Dessertschule eröffnet.


Exakt durchgeführte Arbeitsschritte für Macarons, abwiegen, mahlen, sieben, färben, aufschlagen, unterheben, spritzen, klopfen - da habe ich schnell gelernt, wie wichtig Präzision ist.


Zwei unterschiedliche Macaronmassen und drei unterschiedliche Füllungen haben wir kennengelernt. 

Mit vereinten Kräften und in kurzer Zeit haben wir eine Vielzahl an bunten Macarons mit unterschiedlichen
Füllungen gefertigt. Und das Beste kam zum Schluß, sie wurden unter den Teilnehmerinnen aufgeteilt
und wir durften sie nach Hause mitnehmen. Herr bushcook fand den Kurs großartig!


Die Krönung zum Abschluß, ein gelbes Macaron mit Maracuja-Füllung und Himbeeren. Die Oberfläche geflämmt und mit Blattgold verziert. Es hat genauso geschmeckt, wie es aussieht. Köstlich!

Im Kurs bei Frau Wöllstein habe ich so viele kleine Kniffe und Tricks gelernt, das hätte ich nur aus einem Buch nicht in Erfahrung bringen können. Wir waren eine kleine Gruppe und so konnte jeder sehr gut mitarbeiten. Diesen Kurs kann ich für Macaron-Liebhaber sehr empfehlen. Mal sehen, was ich mir noch von Beate Wöllstein beibringen lasse.....

Kochkurs bei Hans Haas vom Restaurant Tantris

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Manchmal muß man zu einer tollen Sache ja geschubst werden. So habe ich nicht lange gezögert, als pe von Obers trifft Sahne mich gefragt hat, ob ich sie nicht zu einem Kochkurs bei Hans Haas begleiten möchte. Das war eine sehr gute Idee und wir konnten uns endlich wiedersehen. Kennengelernt haben wir uns am nächsten Morgen nach dem Topfgeldjäger-Finale von Heike und mir.

Meine Vorfreude war also doppelt groß, als ich in der Kochschule eingetroffen bin. Dort wurden wir gleich von Frau Haas charmant mit Kaffee begrüßt. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde, ging es schon in die Küche.



Die Kochschule Hans Haas ist mit ganz normalen Haushaltsgeräten ausgestattet, damit die Rezepte auch ganz einfach zu Hause nachgekocht werden können. Wir werden ein sehr schönes 5-Gang-Menü kochen. Ziel des Kurses ist es auch, das richtige Zeitmanagement zu lernen. Deshalb wird ein ganz klassisches Mis en Place vorbereitet. Dies bedeutet, daß alle Gerichte so weit wie möglich vorbereitet werden und dann kurz vor dem Anrichten sind nur noch ein paar Handgriffe zu tun. So wie es in Restaurants üblich ist. Wer zu Hause größere Menüs kochen möchte, lernt schnell, daß nur mit dieser Vorgehensweise die Arbeit vernünftig zu bewältigen ist. So entstehen keine langen Pausen zwischen den Gängen und auch die Hobbyköchin kann viel Zeit bei den Gästen verbringen.






Mit dem Dessert haben wir begonnen und uns über die Vorbereitung von Fleisch und klassischem Saucenansatz bis zu den fischigen Vorspeisen durchgekocht. Jeder Arbeitsschritt wurde von Herrn Haas sorgfältig erklärt und demonstriert und dann wurden wir auf die Lebensmittel losgelassen.

Kochkurse in dieser Liga haben ihren Preis, aber der Gegenwert steht dem in nichts nach. Es werden ausschließlich hochwertige Lebensmittel verarbeitet. In unserem Fall waren dies z. B. eine Gelbflossenmakrele, ein Glattbutt, mehrere Entenbrüste und ein ganzer Kalbsrücken. Zu jedem Gang gab es excellente Weine aus dem Weinkeller des Tantris. Der Tisch war mit hochwertigem Porzellan, Gläsern und Besteck eingedeckt - diese findet man auch im Tantris. Die Betreuung der kleinen Gruppe (max. 12 Personen) erfolgte den ganzen Tag durch Herrn und Frau Haas und den Koch Hans aus dem Tantris. Und das ist der wesentliche Punkt. Es gibt sehr viele Kochkurse von Spitzenköchen, preislich sind sie ähnlich gestaltet. Wenn ihr so einen Kurs besuchen wollt, empfehle ich immer, im Vorfeld zu klären, ob der Chef den ganzen Tag anwesend ist. Sollte dies nicht der Fall sein, muß der Kurs nicht schlecht sein und ihr könnt bestimmt auch dort viel lernen. Ihr könnt dann noch entscheiden, ob Euch das den selben Preis wert ist.


Herr Haas hat mich an diesem Tag sehr beeindruckt. Mit seiner charmanten Art hat er alle einbezogen und auch die noch schüchternen "Neuköche" an den Herd gelockt. Jede Frage hat er gerne und geduldig beantwortet. Für jeden Spaß war er zu haben und wir haben viel gelacht.

Natürlich ist es ganz selbstverständlich, daß man von so einem erfahrenen Spitzenkoch, wie Herrn Haas viel lernen kann. Obwohl ich inzwischen schon viele Kochkurse besucht habe und auch genug eigene Kocherfahrung besitze, da war immer noch viel Neues für mich dabei.

Wie versprochen gebe ich gerne einen Tip für Kohlrouladen an Euch weiter. Beim Spitzkohl um den Stunk kegelförmig einschneiden. Den Spitzkohl auf eine Fleischgabel stecken und ein einen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Dabei den Spitzkohl immer drehen, so lösen sich die Blätter ganz von selbst und sind schon blanchiert. Dies funktioniert auch mit Rosenkohl und endlich ist das mühsame Gezupfe vorbei.



So langsam machte sich Hunger breit, schließlich waren wir den ganzen Tag sehr fleissig. Zur Belohnung gab es Champagner und diese unglaublich köstlichen Filotüten. Das war ein perfekter Einstieg in das Menü.

Rindertatar in der Filotüte

Marinierter Kingfisch mit Kardamommarinade und Mango

Glattbutt mit frischen Morcheln und Spinat

Confierte Entenbrust mit Currylinsen

Lammcarre mit Bohnengemüse und Auberginenpüree

Karamellschnitte mit Rhabarber und Vanilleeis
Und so langsam ging ein ganz besonders guter und schöner Kochkurs zu Ende. Zum Abschied bekamen wir noch eine Urkunde und ein Glas Marillenmarmelade. Während des Kurs hat der junge Koch Hans jeden Arbeitsschritt mit der Kamera festgehalten und als besonderen Service konnten wir gleich eine CD mit den Fotos mitnehmen. Ein toller Service. Und ein ganz großes Dankeschön an Hans Haas und sein Team für einen perfekten Tag.




Die Suche hat ein Ende: Frank Rosin und die Aubergine

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Wenn Frank Rosin in der Sendung Topfgeldjäger das Wort Aubergine ausspricht und begeistert von seiner Lieblings-Zubereitung spricht, leistet mein armer Blog Schwerstarbeit. Mit den Stichworten "Frank" "Rosin" und "Aubergine" wird verzweifelt nach dem Rezept gegoogelt. Ziemlich schnell landet man dann auf meinem Blog. Das ist mir jetzt schon ein paar Mal passiert und ich habe mich immer gewundert.

Letzten Monat hat mir die Statistik der Suchbegriffe wieder gezeigt, wie viele Suchende da in kurzer Zeit unterwegs waren. Dann habe ich es einmal selbst ausprobiert und tatsächlich, mit diesen Suchbegriffen bin ich der Liebling von google. Mir ist dann klar geworden, woran das liegt. Heike und ich hatten in einer TGJ-Aufzeichnung Aubergine im Warenkorb. Deshalb habe ich die drei wichtigen Schlüsselwörter in einem Beitrag.

In der Sendung vom 13. März 2013 hat Frank Rosin das Rezept kurz skizziert. Damit die sinnlose Suche ein Ende hat, habe ich es mit-geschrieben und nachgekocht.

Achtung! Hier ist das Frank "Rose" Rosin Rezept für Aubergine:


1 Aubergine
Meersalz
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
trockener Weißwein
100 - 150 ml Geflügelbrühe
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Parmesan


Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Meersalz bestreuen.



Die Aubergine der Länge nach halbieren und mit der Schnittfläche auf das Meersalz legen. Bei 180 Grad für 30 bis 40 Minuten garen (sagt Frank Rosin, bei mir dauert das mind. 45 Minuten), bis das Auberginenfleisch weich ist. Herausnehmen, etwas auskühlen lassen und mit einem Löffel auskratzen.



Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Olivenöl erhitzen und die Würfelchen darin anschwitzen, sofort leicht salzen und zuckern. Das Auberginenfleisch zugeben und ebenfalls anschwitzen.

Mit Weißwein ablöschen und diesen völlständig verdampfen lassen. Brühe zugeben und alles zu einem dicken Brei verkochen. Die Masse in einen Mixer geben und kurz pürieren. Mit geriebenem Parmesan und schwarzem Pfeffer abschmecken.


Mein Fazit:
Kann man machen, muss man aber nicht! Die Auberginen im Ofen zu backen und das weiche Fleisch weiter zu verarbeiten ist eine sehr traditionelle Methode aus der arabischen Küche. Diese Rosin-Aubergine kannte ich bisher auch nur theoretisch aus dem Fernsehen. Ich bin froh, dass ich sie nachgekocht habe und erinnerte mich daran, dass Frank in seiner Restaurant-Rettungs-Sendung versucht hat ein afrikanisches Restaurant in Berlin zu retten. Er hat dort öfters Ablöschen mit Wein und Auffüllen mit Brühe angewandt. Die Restaurantbesitzer haben sich geweigert es zu essen, da sie Moslems sind. Ich liebe die orientalische Küche sehr und meine auch ein wenig davon zu verstehen. Da kommen diese Kochtechniken einfach nicht vor und ich bin nun noch mehr überzeugt, dass es bei diesen Gerichten keinen Sinn macht. Meine Aubergine ist nicht so prominent wie "Roses Aubergine", aber sie schmeckt deutlich besser und sie sieht auch hübscher aus.

Bitte hier klicken für das Rezept von "meiner Aubergine"

Und noch ein kleiner Blick hinter die Kulissen. Das war kurz nach der Sendung vom 13.03.2013 bei mir los:


Mit Stevan Paul und Sebastian Dickhaut im Schlaraffenland

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Mein Wunsch ging in Erfüllung: Stevan Paul liest und Sebastian Dickhaut kocht. Bei seiner letzten Lesung in München traf ich Stevan im Literaturhaus Moths. Es war ein schöner Abend und machte große Lust zwischen den gelesenen Geschichten auch die passenden Gerichte zu probieren. Das sollte diesmal im Hukodi realisiert werden. Mit meinem Wunsch war ich nicht allein und die Veranstaltung war in kürzester Zeit ausverkauft. Damit noch mehr Fans glücklich gemacht werden konnten, rückten wir kuschlig zusammen und bekamen unser Menü in Schalen und Tellern "auf die Hand".

Im Fokus: Schlaraffenland. Ein Buch über die tröstliche Wirkung von warmem Milchreis, die Kunst ein Linsengericht zu kochen und die Unwägbarkeiten der Liebe

Es war fast schon ein großes Familientreffen und jeder kannte so ungefähr ein Viertel der Teilnehmer, die wieder andere kannten und es gab ein großes Hallo und gegenseitiges Vorstellen.

Sebastian stimmte uns auf die bevorstehende "Rock-Star-Lesung mit anschließendem Stage-Diving" ein :-).
Stevan nahm auf der "Bühne" Platz und hatte einen schönen Rundum-Blick ins Publikum.

Traditionell begann Stevan mit der schönen Geschichte eines Restaurantleiters, der seinen Job liebt und die Gäste als lästiges Übel sieht und deren Abend nach seinem Gutdünken gestaltet. Sein "Gegenspieler" ist ein ruppiger Küchenchef, dessen Kraftausdrücke Stevan mit Inbrunst und lauter Stimme vorgelesen hat. Bei offener Tür schallte dies quer über die Kreuzung zu einer größeren Gruppe von Männern. Sie standen vor einer Sportsbar und warteten auf die Übertragung des Champion-Leagues-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid und wunderten sich, was bei uns wohl los ist.

Gleich nach der ersten Geschichte legte Sebastian los und zauberte virtuos unzählige Tellerchen mit dem passenden Gericht zur Geschichte: Jakobsmuschel auf Gurken-Knusper-Salat
Zum Hauptgang gab es die Geschichte über den ambitionierten, allzeit weltrettenden und gut vernetzten, modernen Menschen.  Sehr amüsant und nachdenkenswert gleichzeitg.

Beim Hauptgang präsentierte sich Sebastian als Weltmeister im Ochsenbäckchen-Bräter-Stapeln und jeder bekam eine reichliche Portion geschmorte Ochsenbacke mit Polenta in einer wunderbaren Rotweinsauce.
Aus traurigem aktuellen Anlass las Stevan zum Dessert eine andere Geschichte als geplant. Seinem kurz zuvor verstorbenem Lehrherrn Albert Bouley war die charmante Erzählung über einen Koch-Bewerber, einen Küchenchef und das perfekte Linsengericht gewidmet. Zum ersten Mal habe ich Stevan in seinem schwäbischen Heimatdialekt gehört.
Unermüdlich füllte Sebastian den Milchreis in die Schälchen und krönte ihn mit
 indonesischem Wunderzucker und Fruchtsosse.

Es war ein ganz zauberhafter und charmanter Abend, Danke an Stevan und Sebastian.
Wer nicht dabei sein konnte und die schönen Geschichten von Stevan selbst lesen möchte, dem empfehle ich das Buch Schlaraffenland.



Meat Market im KUTCHiiN bei Holger Stromberg

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Darauf haben wir lange gewartet, eine Abend-Veranstaltung im KUTCHiiN. Nach einer längeren Neu-Konzeptionsphase ist das KUTCHiiN wieder als Tages-Restaurant geöffnet. Leider gibt es nicht so viele Gelegenheiten sich für ein Mittagessen frei zu nehmen.

Diesmal hatte Holger Stromberg einen Meat Market geplant. In angenehmer und lockerer Atmosphäre sollten es sich die Gäste gut gehen lassen und aus einem reichhaltigen Fleischangebot frei wählen können. An verschiedenen Stationen stellten die Köche liebevoll die Teller zusammen. Sehr schön, das ist die einzige Art von Buffet, die mir gefällt. Da sehen die Platten und Schüsseln nachher genauso schön aus wie vorher. Nichts ist schlimmer, als ein Buffet über die eine Horde gieriger Gäste hergefallen ist.

Holger Stromberg und seine Köche beraten die Gäste über die reichhaltige Auswahl
Gleich zur Begrüßung wurden wir mit einem sehr angenehm frischen Himbeer-Mojito empfangen. Ich bin normalerweise kein so großer Freund von Mixgetränken, aber der hat mir sehr gut geschmeckt.



Es gab wirklich alles, was man sich unter "Fleisch" nur vorstellen kann. Die Klassiker Carpaccio, Rindfleischsalat, Tatar oder Vitello Tonnato wurden für die Vorspeisen modern interpretiert. Zusätzlich hatte man die Qual der Wahl bei Guiseppes italienischen Schinken- und Wurstspezialitäten.

Rindstatar, Bohnensalat, Vitello Tonnato,
Rindfleischsalat, Limonen-Fenchel-Salat, gebeiztes Duroc-Schwein
Entenmarmelade mit Kartoffel-Vanille-Espuma
Carpaccio mit Bruschetta
Italienische Schinken- und Wurstspezialitäten

Bei den Hauptgängen blieb natürlich auch kein Wunsch offen. Da gab es Schwein, Kalb und Rind in den verschiedensten Zubereitungsarten. Gegrillt, geschmort und gebraten - für jeden war etwas dabei.

Das war ein Abend für Carnivoren!

Kalbstafelspitz mit Kräuter-Gnocchi
Gran-Duro-Pasta mit Salsicca
Entrecote mit Grillgemüse
Backerl mit Wurzelgemüse
Spareribs

Wie die Bilder vermuten lassen, war ich nicht satt, sondern ober-satt. Da half es auch nichts die Hauptgänge mit Herrn bushcook zu teilen. Zum Dessert gab es deshalb nur ein ganz kleines Glas und das zweite Dessert habe ich einfach ausgelassen und war sogar zu satt, um es zu fotografieren.

Aprikosen, Vanillesauce, Curry-Crumble
Es war ein schöner und zwangloser Abend und mit unseren Tischnachbaren nebenan ergab sich auch noch ein nettes Gespräch.


Perfekter Start für Indie: Steak mit Mönchsbart und Wildspargel

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Jetzt ist es passiert, ich habe einen neuen Liebling in der Küche. Er heißt Indie und ist ein AEG-Induktionsfeld. So ein ganz neues ohne Topf-Markierungen, sondern mit vier Kreuzen und damit viel Flexibilität bei der Topf-Größe. Mein altes Ceranfeld hat mir fast auf den Tag genau 20 Jahre treue Dienste geleistet. So am Schluß habe ich schon gemerkt, daß die am häufigsten genutzten beiden Platten kaum mehr funktioniert haben. Was Neues mußte her, aber was? Induktion, ja oder nein? Die Entscheidung ist mir wirklich sehr schwer gefallen, weil keiner meiner geliebten Töpfe und Pfannen induktionsfähig sind. Andererseits hat mir das schon immer gut gefallen, wenn man den Herd einschaltet und er ist sofort heiß. Kein hibbeliges Warten, wenn man einfach loskochen möchte.


Seit zwei Jahren überlege ich schon, was ich am besten mache. Zeitweilig habe ich auch über einen größeren Herd nachgedacht. Dies hätte grauenhafte Veränderungen für meine Küche bedeutet. Rechts vom Herd ist die Spülmaschine, da ist kein Platz mehr. Links davon ist ein Küchenschrank mit drei kleinen Schubladen und wer gerne kocht, kennt diese vielen kleinen Krimskrams-Sachen, die dort so gut aufbewahrt sind. Mindestens einen Schubladen hätte ich verloren und die Dunstabzugshaube wäre nicht mehr in der Mitte gewesen und auch zu klein. Da könnt Ihr Euch wahrscheinlich vorstellen, wie oft ich mir Lösungen ausgedacht und verworfen habe.

Einfacher ist es geworden, als gesehen habe, daß AEG ein Induktionskochfeld hat, bei dem man auch zwei Kochstellen zu einer zusammenschalten kann. Damit steht der große Bräter (der als Einziger induktionsfähig ist!!) nicht mehr halb im Kalten.

Um meine Nerven zu schonen, bin ich übers Wochenende ins schöne Allgäu gefahren um meine liebe Freundin Melanie und einen kochverrückten Haufen zu treffen. Herrn bushcook und Indie habe ich alleine daheim gelassen. Sie haben sich arrangiert und als ich wieder zurück kam, saß Indie schon brav auf seinem Plätzchen in der Arbeitsfläche. Nur Pacolino hat ein bisserl eifersüchtig geschaut. Vom wunderbaren und sehr empfehlenswerten Wochenmarkt in Kempten habe ich mir was Schönes mitgebracht. Und Melanie hat mir von ihrem verschwipp-schwagertem oder so ähnlich Metzger ein traumhaftes Steak besorgt. Das war doch ein würdiger Anfang für Indie.

Mönchsbart und Wildspargel aus Kempten von einem Wochenmarktstand der sehr gefährlich ist. Die beiden Jungs fahren immer direkt nach Italien und holen dort die wunderbarsten Sachen.
Zwei Amalfi-Zitronen musste ich auch noch kaufen.

Diese Pfanne habe ich mir sehr vorausschauend bereits vor 2 Jahren gekauft und darauf geachtet,
daß sie induktionsfähig ist.
Für das Steak habe ich etwas Rapsöl mit Knoblauch, Thymian und Rosmarin erhitzt, das Steak mit Salz und wenig Zucker gewürzt und konnte es dann gleich in die Pfanne geben, weil das Öl so schnell heiß war. Einmal wenden und dann bei 100 Grad auf einem Gitter in Ofen schieben.

Ohne Zisch und Heiß und Ärger konnte ich Fettspritzer gleich wegwischen und den Mönchsbart anschließend in Salzwasser blanchieren. Den Spargel habe ich halbiert und mit Salz und Zucker mariniert. Sobald der Spargel Wasser gezogen hat, habe ich ihn mit etwas Butter gedünstet. Dafür braucht es eher niedrige Temperaturen und auch das hat sehr gut geklappt.

Der Salat ist mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Olivenöl schnell angemacht. Das Steak aufschneiden und auf den Salat geben. Es war ein Festessen und Indie hat seinen ersten Job sehr gut gemacht. Wir werden bestimmt sehr gute Freunde und die besonderen Funktionen lerne ich auch noch kennen.


Im Moment stehen mir vier Töpfe zur Verfügung, die ich letztes Jahr bei einem Rezept-Wettbewerb gewonnen habe. Wie Ihr Euch denken könnt, komme ich damit alleine nicht klar und jetzt beginnt die nächste nervenaufreibende Suche.....

Rezension - Björn Freitag: Mein WDR-Kochbuch

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Auch nach 2.000 Exemplaren ist meine Liebe zu Kochbüchern ungebrochen. So habe ich mich sehr gefreut, als das Angebot des Zabert Sandmann Verlags kam, das neue Kochbuch von Björn Freitag zu rezensieren.



"Mein WDR-Kochbuch" heißt das Neue von Björn Freitag, der in unterschiedlichen Formaten im Fernsehen zu sehen ist. Bei Kabel 1 zeigt er im "Fast-Food-Duell", daß es doch besser ist selbst zu kochen, anstatt einen Lieferservice zu bemühen. Am häufigsten ist er im WDR zu sehen, wo er u. a. als "Der Vorkoster" Lebensmitteln kritisch auf den Prüfstand stellt. Er geht den Produkten auf den Grund und besucht die Produzenten unterschiedlichster Produkte.

In seinem Restaurant "Goldener Anker" in Dorsten serviert er seinen Gästen eine saisonale Küche mit regionalen Zutaten. Dafür wird er seit über 10 Jahren mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.

Die Beachtung der Jahreszeiten ist auch die Grundidee des Kochbuchs. Auf den ersten Blick muß man sich erst einmal an die Struktur der Kapitel gewöhnen. Beim näheren Befassen wird das Konzept klar. Es gibt keine Einteilung in Vorspeise, Hauptgang, Dessert, etc. sondern in Produkte, die zur gleichen Zeit Saison haben. Ergänzt wird dies noch durch Produktgruppen, die immer erhältlich sind.

So finden wir Rezepte für:
- Spargel, Spinat und Stielmus
- Erbsen, Bohnen und Linsen
- Tomate, Gurke und Kohlrabi
- Huhn, Schwein und Rind
- Möhre, Pastinake und Sellerie
- Apfel, Birne und Quitte
- Kartoffel, Kürbis und Rote Bete
- Weißkohl, Rotkohl und Grünkohl
- Käse, Eier und Milch
- Rhabarber, Erdbeere und Heidelbeere
Ergänzt werden die Rezeptkapitel noch mit einer Übersicht der Fernsehsendungen von Herrn Freitag und einem alphabetischen Register.

So gehe ich im Alltag auch vor. Ich schaue, was es gerade auf dem Markt gibt und wähle danach die Gerichte aus. Künftig habe ich gleich eine gute Anlaufstelle, um saisonal zu kochen. So ein Buch könnte ich mir zusätzlich auch gut als App vorstellen, damit man sich unterwegs gleich den richtigen Einkaufszettel erstellen kann. Vielleicht kommt das noch ergänzend.

In jedem Kapitel werden die einzelnen Lebensmittel vorgestellt und die Tips von Björn Freitag zu Einkauf, Lagerung und Behandlung in der Küche werden durch Ernährungstips von Anja Tanas ergänzt. Die anschließenden Rezepte von Björn Freitag sind bodenständig, aber mit dem gewissen Etwas versehen. Auch bodenständige rheinisch-westfälische Klassiker werden modern interpretiert. Insgesamt finden sich über 130 Rezepte zu 30 Zutaten in dem großformatigen Buch. Nicht jedes Rezept hat ein Bild, mich hat das nicht gestört, da die Rezepte gut beschrieben sind und leicht nachvollzogen werden können.

So sehr ich Kochbücher mit saisonaler Küche schätze, so schwer sind sie zu rezensieren. Meist habe ich sie in der "falschen Saison" in der Hand. Diesmal hatte ich mir über Ostern vorgenommen etwas aus dem Buch nachzukochen. Es war irgenwie so eine blöde "Zwischensaison" und der Schnee machte es nicht einfacher. Trotzdem habe ich vieles entdeckt was mich gereizt hat und machbar war. In einem Fall mußte ich einiges ersetzen, aber das macht ja den Reiz beim Kochen aus.

Die Links zu den Rezepten sind in den nächsten Tagen aktiv, sobald die Beiträge veröffentlicht sind. Bitte hier noch ein bißchen Geduld.


Warmes Törtchen von zweierlei Käse

 Gebratener Rhabarber mit Jakobsmuscheln im Kokosschaum
 Sylt-Tokio-Omelett mit Austern-Shot
 Geeiste Gurkensuppe mit angebratenen Matjes








Selleriecappuccino mit Erdnuss-Satéspießchen

Karamellisierte Entenfilets mit einer Royal von grünem Spargel








Duroc-Schweinerücken im Zimtduft mit Feigenconfit und karamellisiertem Spitzkohl







Wer jetzt Lust auf die Küche von Björn Freitag bekommen hat, findet hier noch mehr Rezepte.


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