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Rezension: Wilde Beeren von Luzia Ellert und Gabriele Halper

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In meiner Kochbuch-Sammlung befinden sich sehr viele Kochbücher der beiden erfolgreichen Autorinnen Luzia Ellert und Gabriele Halper. Die beiden Wienerinnen arbeiten nun schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich zusammen. Luzia Ellert zeichnet für die künstlerischen und sehr ästhetischen Fotos verantwortlich. Sie gilt als eine der renommiertesten Food-Fotografen überhaupt und hat auch die Fotos für Bücher von Johanna Maier, Johannes King, Dieter Müller, Alexander Herrmann, Kolja Kleeberg, Christian Jürgens und Tim Raue gemacht.

Gabriele Halper, deren Eltern ein Altwiener Wirtshaus führten, machte eine Ausbildung zur Köchin und ist seit 1999 als Foodstylistin und Rezeptautorin tätig. Ich bin ein großer Fan ihrer Rezepte, die sich vor allem durch sehr gute Umsetzbarkeit und das "gewisse Etwas" auszeichnen. Von ihren Büchern, die in der Collection Rolf Heyne erschienen sind, besitze ich alle und habe auch schon einiges daraus gekocht. Die Rezepte funktionieren sehr gut und das Ergebnis ist immer sehr schmackhaft.

Rechtzeitig zum Start der Beeren-Saison ist nun das neue Buch des Erfolgs-Duos Halper/Ellert erschienen: Wilde Beeren.


Wilde Beeren
Luzia Ellert nimmt uns mit sehr stimmungsvollen Aufnahmen zu einer Reise aufs Land mit. Da wo wir die wilden Beeren frisch und reif von den Sträuchern zupfen können. Mit viel Liebe zum Details fotografiert sie den Wandel der Natur, die die einzelnen Jahreszeiten bringen und erntet Beeren, die zu den unterschiedlichsten Köstlichkeiten verarbeitet werden. Ergänzt werden die Bilder mit Anekdoten, die uns in die Lage versetzen, die Wochenend-Stimmung in einem hübschen Ferienhaus zu verspüren.

Wilde Beeren ist kein ausschließliches Kochbuch, sondern ein Bildband zum Schmökern, Staunen und Träumen. Wir können es zu jederzeit in die Hand nehmen und den Verlauf des Jahres mitverfolgen. So sind die Kapitel auch nicht nach unterschiedlichen Speisen oder Beeren gegliedert, sondern beschreiben kleine Alltags-Geschichten wie "Noch so ein Sommertag", "Letzte Ernte" oder "Wenn der Garten aufgeräumt".

Das macht es natürlich schwer Rezepte zu finden. Dies wurde sehr gut mit einem alphabetischen Rezeptregister und einem Register nach Beeren ausgeglichen. Die Rezepte zeigen die Vielfältigkeit von Beeren. Da gibt es natürlich Desserts, Eis und Kuchen und viele Ideen, um die Schätze für die beeren-lose Zeit haltbar zu machen, aber auch pikante Gerichte sind vertreten.

Wenn es ein Rezept von Gabriele Halper ist, dann weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann. Deshalb war ich so mutig und habe die Erdbeer-Mandel-Torte mit Holunderblütencreme als Dessert für ein Menü für 26 Personen ausgewählt, ohne es jemals vorher ausprobiert zu haben. Das hat natürlich bestens funktioniert, obwohl ich die Menge erhöht und es auch noch glutenfrei gestaltet habe. Den Fliedersirup wollte ich gerne machen, um es mit meinem lange bewährten Rezept zu vergleichen und der Salat bot sich als schnelles Abendessen an.


Fliederblütensirup

Gebratene Hendlbrust auf Rucola-Himbeer-Salat
mit Himbeeressig














Erdbeer-Mandel-Torte mit Holunderblütencreme











Wilde Beeren ist ein Buch für Liebhaber von schönen Bildern, schönen Geschichten und schönen Rezepten. Es ist mehr als ein Kochbuch und ich kann es mir auch als sehr schönes Geschenk vorstellen. Es hat auf jeden Fall die Chance öfter als ein reines Kochbuch aus dem Regal genommen zu werden, da man es sich damit auch einfach so auf der Couch gemütlich machen können.

Wenn ich das Interesse jetzt an den Rezepten von Gabriele Halper geweckt habe, dann empfehle ich besonders die Bände der Kulinarischen Bibliothek (Tomate, Kartoffel, Citrus, Chili, Schokolade, Ingwer) und das Buch Fleischeslust.



Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.


Zusammenfassung der 3. Rezensionswoche "Jeden Tag ein Buch"

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Diesmal sind ziemlich viele Rezensionen zusammen gekommen. Die Bücher, die ich besprechen wollte, haben sich hier schon richtig gestapelt und ich bin mir unsicher, ob diese Ballung sinnvoll ist.

Es ist meine Überzeugung, dass Rezensionen und Empfehlungen immer wichtiger werden, da Bücher künftig mehr online bestellt werden. Auch wenn wir es als richtig empfinden, beim lokalen Buchhändler zu kaufen, so konsequent wird das nicht umgesetzt werden, um die aktuelle Entwicklung zu verhindern.

Ich bestelle die meisten meiner Bücher auch bei amazon. Oft suche ich antiquarische Bücher, die ich im Buchhandel nicht bekomme. Einen guten Buchhändler in der Nähe habe ich nicht. In München hat das Buchhändler-Sterben schon viel früher mit der Expansion von Hugendubel begonnen. Ich sehe mich noch als Kind bei Bücher Kaiser im Rathaus stehen. Den gibt es schon ewig nicht mehr, weil Hugendubel genau gegenüber seine Hauptfiliale in München eröffnet hat. Die Kochbuch-Abteilung dort ist ein Witz - ich gehe da schon lange nicht mehr hin, da muss ich mich nur ärgern. Deshalb stimme ich auch nicht in das Gejammere über die schlechte wirtschaftliche Lage von Hugendubel ein. Wer so ein liebloses Sortiment führt, der muss halt irgendwann die Rechnung bezahlen.

Viele Bücher kaufe ich auf Reisen. Da gehe ich sehr bewusst in die Buchläden und staune immer, dass man seine Kochbuch-Abteilung doch attraktiv gestalten kann.

Meine Liebe zu den Kochbüchern ist ungebrochen und mir machen die Rezensionen auch deshalb so viel Spaß, weil sie mich zwingen, mich intensiv mit einem Buch auseinander zu setzen und neue Dinge in der Küche zu lernen.

Wie es mit den Kochbuch-Rezensionen bei mir weiter geht, weiß ich noch nicht genau. Aber es wird auf meinem Blog immer Rezensionen geben. Damit Ihr einen Überblick habt, gibt es ab heute auch den Reiter "Rezensionen". Dort habe ich die Links zu meinen bisherigen Rezensionen gebündelt.


Buch bei amazon

Rezension:
Mini-Törtchen von Martin Schönleben


















Buch bei amazon

Rezension:
Vegetarisch mit Leidenschaft
von Andi Schweiger


















Buch bei amazon

Rezension:
Tender Gemüse von Nigel Slater




















Buch bei amazon

Rezension:
Tender Obst von Nigel Slater




















Buch bei amazon

Rezension:
Das persische Kochbuch von Gabi Kopp




















Buch bei amazon

Rezension:
H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch



Buch bei amazon

Rezension:
Das große Servus-Kochbuch




















Buch bei amazon

Rezension:
Meine französische Küche von Rachel Khoo

















Buch bei amazon

Rezension:
Hensslers Küche von Steffen Henssler


















Buch bei amazon

Rezension:
Innere Werte von
Thomas Pincon und Michael Hermes


















Buch bei amazon

Rezension:
Karlheinz Hauser: Rezepte, Konzepte, Geschichten, Philosophie von Karlheinz Hauser



















Buch bei amazon

Rezension:
Kochen nach Farben: 12 Farben - 12 Menüs von Tatjana Reimann, Caro Mantke und Tim Schober



















Buch bei amazon

Rezension:
Kochbox - Culinary Rebellion
von Heiko Schulz und Dirk Müller


















Buch bei amazon

Rezension:
Das Kochbuch der Nationalmannschaft
von Holger Stromberg


















Buch bei amazon

Rezension:
Wilde Beeren von Luzia Ellert
und Gabriele Halper



















Genuss-Investition zu Gunsten der Käserei Englhorn

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Im Münchner Restaurant Broeding sollte ein ungewöhnliches Investitionskonzept für eine Käserei vorgestellt werden. Im Vorfeld habe ich schon einmal mit Herrn bushcook besprochen, ob eine Käserei noch in unser kulinarisches Portfolio passen würde. Immerhin haben wir schon ein Weingut und eine Brauerei :-).

Neugierig machte ich mich auf den Weg nach Neuhausen und fand in der Schulstrasse 9 ein Schild, dass der Garten geöffnet ist. Praktischerweise war noch eine rote Schnurr gespannt und mit allerlei Kräutertöpfen dekoriert. Ich hangelte mich daran entlang und stand plötzlich in einem bezaubernden Innenhof. Da kann ich mir ein feines Abendessen im Sommer sehr gut vorstellen. Das muss ich unbedingt noch ausprobieren.



In Zusammenarbeit mit dem Restaurant Broeding und Slow Food präsentierte Alexander Agethle von der Hofkäserei Englhorn seinen Käse. Er hatte drei verschieden Sorten mitgebracht und war besonders von dem Weichkäse und dem 2 Jahre gereiften Bergkäse begeistert.

Die Käserei sucht nun Investoren, die für 500.-- EUR-Beteiligung 110 Englhörner-Gutscheine bekommen. Die ersten 10 erhält man gleich zu Beginn der Investition und danach gibt es jedes Jahr 10 weitere zugeschickt. Und was macht man jetzt mit Englhörnern? Ganz einfach, man tauscht sie gegen diesen wundervollen Rohmilchkäse aus der Milch der original Braunvieh Englhorn Kühe.

Weil es ein bisschen umständlich wäre für Käse nach Südtirol zu reisen, können die Genuss-Gutscheine im Restaurant Broeding gegen Käse eingetauscht werden. Wer von diesem schönen Projekt so begeistert ist, dass er mehr investieren möchte, als er Käse im Jahr essen kann, kann für seine Gutscheine auch im Broeding die Karte rauf und runter essen.

Alle Informationen zur kulinarischen Investition findet Ihr hier.


Zum Käse schenkte Clemens Lageder vom bekannten Weingut Alois Lageder zwei Weißweine und einen Rotwein aus. Die beiden kooperieren nicht nur bei dieser Präsentation, sondern auch bei der Landwirtschaft. Bereits seit einiger Zeit dürfen die Jungrinder vom Englhorn zwischen den Reben des benachbarten Weinguts weiden. Lageder sieht in dieser Kooperation die Stärkung des Weinbergs durch natürliche Düngung und verfolgt das Ziel eines geschlossenen Kreislaufs, der die Umwelt nachhaltig schützt.

links: Clemens Lageder, Winzer
rechts: Andreas Röhrich, Sommelier des Broeding

Der Küchenchef des Broeding, Manuel Reheis zeigte uns, wie kreativ Käse in der feinen Küche eingesetzt werden kann. Er servierte Wildkräutersalat mit schwarzen Nüssen und Käse, Rinderfilet mit Käse überbacken auf Spargel und Topinambur-Gratin. Mir hat alle ausgezeichnet geschmeckt und meine Vorfreude auf den baldigen Besuch im Broeding gesteigert.



Zum Käse durften wir auch noch das wunderbare Heugelee von Manuel Reheis probieren. Da habe ich gleich ein Glas und etwas Käse für daheim mitgenommen. Herr bushcook war von beidem auch sehr angetan und wir freuen uns schon darauf, wenn die Englhörner kommen.



Algerische Küche für die Fußball-WM: Lammkoteletts in Korianderpanade mit buntem Fenchelgemüse

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So langsam steigt die Vorfreude auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Viel Negatives haben wir in der letzten Zeit gehört und es braucht sicher ein Umdenken, damit Fußball wieder das wird, was es sein sollte. Ein großer Spaß für Jung und Alt und ein Bindeglied der Völkerverständigung.

Ich mag' an der WM immer die schönen Feste mit und bei Freunden. Wir sitzen in den Gärten und essen gemeinsam. Dann wird gemeinsam das Spiel gesehen und wir leiden mit und freuen uns mit.

Peter von "Aus meinem Kochtopf" hat sich beim letzten Mal schon alleine durch die unterschiedlichen Länderküchen gekocht. Diesmal hat er die schöne Aktion "Kick aus fernen Töpfen" ins Leben gerufen und die Foodblogger kochen Gerichte aus den teilnehmenden Nationen. Wer Freude daran hat, vor dem Spiel das passende Gericht auf den Tisch zu bringen findet in seiner Zusammenfassung bestimmt tolle Anregungen.

Ich wollte unbedingt ein afrikanisches Land haben, weil dort die Liebe und Begeisterung für Fußball spürbar ist. Wie oft haben wir unseren Fahrer gebeten zu bremsen, weil irgendwo auf einem Bolzplatz ein temperamentvolles Spiel stattfand. Die Jungs unserer kleinen Reisegruppe haben meist einfach mitgespielt und ich habe mich am Rand amüsiert. Wir sind immer sehr herzlich aufgenommen worden, weil die Leidenschaft für Fußball einfach verbindet. Und wenn man sieht, mit welchen lädierten oder selbstgebastelten Bällen dort gespielt wird, dann versteht man das Herz von Fußball. Wenn es darum ging, irgendwo ein Geschenk mitzubringen, wir haben immer nur Fußbälle mitgebracht. Davon hat eine ganze Gemeinschaft etwas und nicht nur ein Einzelner.

Glücklicherweise hat es geklappt und ich darf für Algerien kochen, das leider das einzige Land Nordafrikas ist, das ich nicht bereist habe. Aber ich bin mit der arabischen Küche sehr vertraut und so ging mit das Gericht gut von der Hand. Ich wollte unbedingt ein Fleischgericht machen, das zum Sommer passt und sich einigermaßen gut vorbereiten lässt. Das Gemüse schmeckt auch zimmerwarm sehr gut und kann also bereits ein paar Stunden vorher zubereitet werden. Die Lammkoteletts lassen sich ebenfalls gut vorbereiten, wenn man sie anbrät und die Panade vorbereitet. Dann muss man nur beim Eintreffen der Gäste das Fleisch mit Senf bestreichen, die Panade aufdrücken und die Koteletts erneut braten.




Lammkoteletts in Korianderpanade:

für 4 Personen

2 Lammracks
6 EL fein geschnittener Koriander
6 EL Panko oder Semmelbrösel
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
mittelscharfer Senf

Den Koriander mit dem Panko mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Soviel Olivenöl zugeben, damit eine panierfähige Masse entsteht.

Die Lammracks parieren und in die einzelnen Koteletts schneiden. Das Fleisch leicht platt drücken und mit Salz würzen und in einer beschichteten Pfanne mit etwas heißem Olivenöl von beiden Seiten scharf anbraten. Herausnehmen und etwas ruhen lassen, mit Senf bestreichen und auf beiden Seiten die Panade aufdrücken. Erneut in Olivenöl kurz anbraten.



Buntes Fenchelgemüse:

für 4 Personen

2 Fenchelknollen
2 grüne Zucchini
1 rote Paprika
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
1 EL Anissamen
3 kleine Stücke Sternanis

Vom Fenchel die grünen Teile abschneiden, das Fenchelgrün aufheben. Den Fenchel halbieren, die Fäden der äußeren Schicht ziehen und den Strunk herausschneiden. Die Fenchelhälften nochmals längs halbieren und dann in feine Scheiben schneiden. Die Fenchelstreifen mit Salz und Zucker marinieren, bis sie Wasser ziehen.

Die Zucchini längs vierteln und die Kernhäuser wegschneiden. Die Zucchini in gleichgroße Stifte schneiden - die sollten größenmäßig zum Fenchel passen. Die Paprika in Segmente schneiden, die weißen Trennwände und die Samen entfernen. Die Paprikasegmente längs halbieren und dann in dünne Streifen schneiden. Beide Gemüse getrennt mit Salz und Zucker marinieren, bis es Wasser zieht.

Den Fenchel mit etwas Olivenöl, dem Anis und Sternanis dünsten. Sobald er leicht angegart ist, die Paprikastreifen mit dem Gemüsewasser zugeben. Gegen Ende der Garzeit die Zucchini mit dem Gemüsewasser zugeben. Falls notwendig, noch etwas Olivenöl zugeben. Am Schluss das Fechelgrün unterrühren und mit Salz und schwarzen Pfeffer abschmecken.




Im Sommer fällt es mir immer schwer Rotwein zu trinken und deshalb steige ich da gerne auf einen kräftigen Rose um. Die tolle kirschrote Farbe des Kaiken Rosé aus Malbec-Trauben erinnert schon eher an einen Rotwein. Er schmeckt leicht und frisch und hat, was ich besonders schätze, einen höheren Säureanteil. Die feinen Fruchtaromen von Erdbeer- und Kirsche ergänzen sich gut mit der Frische der Korianderpanade und dem würzigen Fenchelgemüse.

Der Name Kaiken stammt von der Magellanischen Wildgans, die zu den wenigen Vögeln gehört, die die Anden überqueren können. Diese Assoziation hatten der Winzer Aurelio Montes und sein Sohn, da sie ebenfalls, auf der Suche nach geeigneten Weinbergen öfters die Anden überquerten. Bis sich die gebürtigen Chilenen im argentinischen Mendoza nieder ließen und seitdem dort sehr erfolgreich Wein anbauen.
Weingut Kaiken
Bezugsquellen in Deutschland: Weinwolf oder belvini.




Und jetzt wünsche ich mir, dass es irgendwie klappt und wir das Spiel Deutschland gegen Algerien sehen können. Dann koche ich dieses Gericht dazu, stelle ein paar Flaschen von dem Wein kalt und freue mich auf ein schönes Fußballfest mit unseren Freunden.


Mein Beitrag für "Kick aus fernen Töpfen" zur Fußball-WM 2014 für das Teilnehmerland Algerien.

Blogevent zur Fußball-WM 2014 - Wir kochen uns um die Welt

Der neue Trend: Whiskey und BBQ

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Ein neuer Trend aus den USA schwappt zu uns nach Deutschland. Das Grillfieber hat sich hier schon längst als BBQ durchgesetzt. Nun wird dazu nicht mehr ein Bier getrunken, sondern passende Whiskey-Cocktails ergänzen die Grillgerichte. Foodpairing, also die Kombination von passenden Getränken zu den Gerichten, begeistert mich schon lange. So bin ich sehr gerne der Einladung von Alexander & James in das bekannte Cafe Reitschule gefolgt.

Alexander & James versteht sich als virtuelles Luxuskaufhaus für edle Spirituosen. Der Name ist eine Hommage an Alexander Walker II und James Buchanan, zwei der führenden schottischen Whisky-Produzenten. Bei Alexander & James konnte ich den Bulleit Rye Whiskey bekommen, der leider bei meinem Besuch der Finest Spirit schon ausverkauft war. Dem Anspruch Luxuskaufhaus kann ich zustimmen. Die Flasche und die beiden passenden Gläser befanden sich in einem sehr attraktiven Geschenkkarton und alles war sorgfältig und bruchsicher verpackt.


Zu meiner großen Freude standen Bulleit Bourbon und Bulleit Rye auch bei diesem BBQ-Abend im Mittelpunkt. Gleich zum Aperitif gab es einen Americano mit Bulleit Rye und dazu ein perfekt gewürztes Tatar im Cones-Hörnchen.

Während der Küchenchef der Reitschule, Ulrich Jahn und sein Kollege Matthias Schmidt uns die unterschiedlichen Fleischstücke erklärten, konnten wir Gazpacho, Carpaccio und Crostini mit Tatar zu unserem Whiskey-Drink genießen.


Die Fleischauswahl war wirklich excellent und der Anblick und Geruch vom Grill begeisterte uns. Die beiden Köche freuten sich ganz besonders über die große Aufmerksamkeit und erklärten sehr kompetent die unterschiedlichen Fleischstücke.

Um die Drinks kümmerte sich Atalay Aktas von der Schwarzen Traube aus Berlin. Der junge, unkonventionelle, Bartender stand als einziger Deutscher letztes Jahr im Finale zum "Besten Bartender der Welt". Da durften wir also Highlights im Glas erleben. Er hat zu jedem Fleischgang den passenden Cocktail gemixt.


Den Anfang machte der Rusty Lee mit Tulisker 10, Lagavulin und einem selbst-gemixten Honig-Likör, der perfekt zum klassischen Rindersteak passt. Den habe ich später auch zu meinem Lieblingsdrink ernannt, ich mochte besonders die leichte Zitrusnote.


Beim ersten Fleischgang habe ich noch ganz mutig zur kleinsten Folienkartoffel gegriffen und wurde beim nächsten Mal gleich vorsichtiger. Zu dem wirklich sensationellen Schweinekotelett musste es dann Salat und die sehr gute Alexander & James Whiskey BBQ-Sauce. Für den speziellen Geschmack sorgte hier der Bulleit Bourbon. Auch Atalay Aktas ließ sich davon inspirieren und entwickelte den Big Bad Snapper mit Bulleit Bourbon, Talisker, dieser BBQ-Sauce, Eiweiß und Zitronensaft. Meine Tischnachbarn waren begeistert. Nach meinem Geschmack war dieser Drink nicht, das ist auch nicht verwunderlich, da ich rohe Tomaten oder Tomatensaft noch nie gerne hatte.


Küchenchef Ulrich Jahn (links) und Koch-Kollege Matthias Schmidt (rechts).
Zwei Köche genau nach meinem Geschmack mit hoher Kompetenz und Liebe zum Kochen.

Zum Flanksteak und den Rippchen lernte ich den Bourbon Vanilla Mule aus Bulleit, Angostura und einer selbstgemachten Ingwer-Limonade, schätzen. Das Fleisch war so hochwertig und perfekt zubereitet, dass ich nicht widerstehen konnte es zu essen. Da habe ich dann lieber auf die Beilagen verzichtet. Ein sehr geschätzter Leser aus Wien hat mir über instagram noch in dieser Nacht geschrieben, dass dies auch seine bevorzugte Diät wäre: Whiskey und Fleisch! Da musste ich herzlich lachen.

Hinterher habe ich noch gesündigt und konnte der Panna Cotta mit Tonkabohne und gemischten Beeren nicht widerstehen. Eine perfekte Panna Cotta mit genau der richtigen Menge Gelatine, nämlich wenig!


Zum Ausklang des sehr schönen Abends konnte ich mich noch mit Atalay Aktas, der mich sehr beeindruckt hat, unterhalten. Er war so nett und hat mir auch sein Rezept für den Whiskey Sour verraten. Deshalb wollte ich auch unbedingt den Bulleit Rye haben. Das Rezept dafür gibt es demnächst hier auf dem Blog.

Mir hat die Kombination von Whiskey und gegrilltem Fleisch sehr gut gefallen. Als passionierte Weintrinkerin greife ich bei Grillabenden ungern zum Bier. An heißen Sommertagen ist Rotwein selten meine erste Wahl und Weißwein passt oft nicht zum roten Fleisch. Bis jetzt war meine Alternative dazu immer eiskalter, kräftiger Rose. Künftig greife ich auch gerne zu einem Whiskey-Cocktail.


Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Alexander & James entstanden.
Meine freie Meinungsäußerung ist davon nicht betroffen.

Le petit picnic en blanc: Fenchel-Mango-Salat mit Mozzarella und Räuchersaibling-Paté

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Mir flatterte ein kleines grünes Kuvert ins Haus, von dem ich schon viel gehört hatte und auf das ich sehr gespannt war. Darin war eine Karte mit der Einladung zum "Le petit picnic en blanc" - Kreiere Dein Sommerrezept zu weissem Bordeaux. Die Aufmachung und das Thema haben mich sofort angesprochen. An dem Tag hat auch der Sommer Einzug gehalten und die Sonne strahlte mit den Pflanzen im Garten um die Wette.

Ausrichter dieses vorerst virtuellen Picnics ist der Fachverband der Bordeaux-Weine CIVB. Als Repräsentant der drei Bereiche der bordelaiser Weinwirtschaft: Winzer, Weinhändler und Broker kümmert er sich um den Austausch und die Vernetzung.

Jedes Jahr werden bei einer Blindverkosten die drei besten Weine ausgesucht und einem breiten Publikum vorgestellt. Heuer konnten sich die Foodblogger mit einem Wettbewerb daran beteiligen und zu zwei dieser Weine ein typisches Picnic-Gericht kochen. Zu gewinnen gab es eine Reise zum Bordeaux Fete Le Vin und drei Reisen zum Vinocamp. Sehr attraktive Preise, wie ich finde. Aus terminlichen Gründen könnte ich keine Reise antreten, aber mir gefällt die Aktion und das Thema. Deshalb beteilige ich mich mit meinen Rezepten sozusagen "außer Konkurrenz".

Gleich die erste Kombination von einem Fenchel-Mango-Salat mit Mozzarella und dem Graves Blanc vom Chateau Villa Bel-Air war ein Volltreffer. Ich habe mich richtig in den Wein mit seiner feinen Säure und dem leicht vanilligen Aroma verliebt. Und ich war so glücklich, das richtige Gericht dazu gefunden zu haben. Später habe ich noch einen kleinen Rest von diesem Wein mit einem Schinkenbrot gegessen und zu spüren bekommen, dass die beiden sich nicht mögen. In meiner Begeisterung habe ich mir diesen Wein gleich bestellt und werde ihn nur noch mit dem passenden Gericht trinken, versprochen.



Fenchel-Mango-Salat mit Mozzarella

für 2 Personen oder für 4 Personen als kleine Vorspeise

4 kleine, zarte Fenchelknollen
1 Flug-Mango - sie sollte perfekt gereift sein
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Bio-Zitrone
Olivenöl
je nach Größe 1 - 2 Büffel-Mozzarella
1 kleiner Bund Rucola

Den Fenchel waschen, die grünen Teile abschneiden und ihn halbieren. Die Fäden der Außenseite ziehen, den Strunk herausschneiden. Die Fenchelhälften erneut halbieren und in feine Scheiben schneiden. Das Fenchelgrün abzupfen und aufheben. Die Fenchelspalten mit Salz und Zucker marinieren, damit sie Wasser ziehen.

In der Zwischenzeit die Mango schälen und das Fruchtfleisch parallel zum Kern abschneiden. Die Mangostücke längs halbieren und dann in feine Scheiben schneiden. Die Mangospalten sollten in der Größe zum Fenchel passen.

Den Rucola waschen, trocken schleudern, ein paar Stiele für die Deko aufheben und dann in breite Streifen schneiden.

Die Schale der Zitrone fein abreiben und den Saft auspressen.

Den marinierten Fenchel mit einem guten Schuß Olivenöl bei kleiner Hitze bißfest dünsten. Aus Salz, Zucker, schwarzem Pfeffer, Zitronensaft, Zitronenschale und Olivenöl eine cremige Vinaigrette rühren. Darauf achten, dass die Spitze der Zitronensäure mit Zucker ausgeglichen wird. 

Den gedünsteten Fenchel, die Mangostücke und den Rucola in die Vinaigrette geben und alles gut vermengen. Man sollte die Vinaigrette nicht in den heißen Topf gießen, dann verliert die Zitrone an Geschmack.

Den Büffel-Mozzarella in 4 gleichgroße Stücke reißen. Den Salat in ein weites Glas geben, den Mozzarella darauf setzen und mit Vinaigrette und ein paar weiteren Salat-Stücken begießen. Mit den aufgehobenen Rucolazweigen dekorieren. 

Wer so zum Picnic gehen möchte und ebenfalls diese tollen kleinen Weck-Gläser besitzt, muss diese nur noch verschließen. Dafür ist es empfehlenswert sich die Plastikdeckel von Weck zu besorgen.




Weil ich gerade so schön in Schwung war, gab es zum zweiten Wein aus dem Hause Château Bel Air eine Räuchersaibling-Paté. Die lässt sich gut auch schon einen Tag vorher zubereiten und auch hier ist es sehr praktisch, wenn man sie gleich in ein Weckglas mit Plastikdeckel füllt. Zum Dippen der Creme gibt es Staudensellerie. Sie schmeckt aber auch einfach nur mit etwas Baguette sehr fein. Wer keinen geräucherten Saibling bekommt, kann es mit einer Räucherforelle gut abwandeln.

Die schöne Säure und die feinen Zitrusnoten des Bordeaux Blanc haben sich sehr gut mit der würzigen Paté ergänzt, die ja auch mit Zitrone abgeschmeckt wurde. Auch das ist ein Wein, genau nach meinem Geschmack. Von dem habe ich mir keinen bestellt, da wir ähnliche Weine bereits im Keller hatten.



Räuchersaibling-Paté

für 2 Personen oder für 4 Personen als kleine Vorspeise

200 gr. geräuchertes Saiblingsfilet
1 Knoblauchzehe
etwas Olivenöl
1 Bio-Zitrone
100 gr. Schmand
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 große oder 4 kleine Blätter Kapuzinerkresse
1 Staudensellerie

Die Knoblauchzehe fein würfeln und in etwas Olivenöl andünsten. Den Knoblauch leicht salzen. Das Saiblingsfilet auf Gräten kontrollieren und mit dem Messer fein hacken. Die Kapuzinerkresseblätter einrollen, in feine Streifen schneiden und dann fein hacken. Die Schale der Zitrone fein abreiben und den Saft auspressen.

Knoblauch, Kapuzinerkresse, Zitronenschale und Schmand zum Saiblingsfilet geben und vermengen. Die Paté mit Salz, Zucker, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Vom Zitronensaft braucht es maximal die Hälfte. Den Rest anderweitig verwenden. Die Paté abgedeckt in den Kühlschrank stellen.

Den Staudensellerie zerteilen, die groben Fäden ziehen und in Stifte schneiden.

Nach Belieben mit Kapuzinerkresseblüten dekorieren.






Roh marinierter Spargel mit Erbsenvinaigrette und Morcheln Andi Schweiger - Vegetarisch mit Leidenschaft

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Dieses Gericht aus dem neuen Kochbuch Vegetarisch mit Leidenschaft von Andi Schweiger hat mich sofort begeistert. Aufgefallen ist es mir gleich, als ich das Buch zum ersten Mal durchgeblättert habe und meine Freude war sehr groß, als ich es bei der Kochbuch-Präsentation direkt aus Andis Hand probieren konnte.

Die Kombination von Spargel, Tomate und Schnittlauch hat schon lange in meine Küche Einzug gehalten und gehört jedes Jahr zum ersten Spargelgericht, das ich koche. Meistens gibt es dazu ein auf der Haut gebratenes Fischfilet. In der Variante von Andi mit Morcheln und frischen Erbsen haben wir weder Fisch noch Fleisch vermisst. Das ist so ein feines und edles Gericht. Die kleine Mühe mit den frischen Erbsen lohnt sich wirklich. Andi verwendet frische Erbsen und entfernt nach dem Blanchieren auch das Häutchen. Das ist ein bisschen pfriemelig, aber mit etwas Geduld lässt sich das gut bewerkstelligen.

Von unserer letzten Reise im September (über die ich noch keine Zeile geschrieben habe...) hatte ich mir aus der Steiermark getrocknete Morcheln mitgebracht. Das war jetzt endlich der würdige Einsatz für sie.

An diesem Rezept gefällt mir sehr gut, dass die einzelnen Komponenten vorbereitet werden können und dann in kurzer Zeit das Gericht fertig gestellt werden kann. Ausnahmsweise habe ich mich diesmal sehr streng an das Rezept gehalten, weil es meiner Art zu kochen sehr ähnlich ist. Nur bei den Erbsen habe ich ein paar Schoten mehr genommen, weil ich sie so gerne habe und bei den Tomaten konnte ich sogar drei verschiedene Farben (gelb, orange und rot) kaufen.



Das Rezept ist für 4 Personen als Vorspeise geeignet oder für 2 Personen als Hauptgang

roh marinierter Spargel:
8 Stangen weißer Spargel, ca. 400 gr.
Meersalz
Zucker
1 Bio-Zitrone

Erbsenvinaigrette:
1 Schalotte
12 Erbsenschoten
Meersalz
25 gr. Butter
10 bunte Kirschtomaten
1 EL Honigessig
1 EL Olivenöl
1/2 Bund Schnittlauch

Morcheln:
1 Schalotte
20 Morcheln
1 EL Rapsöl
1 EL Butter
1 EL Weinbrand
Meersalz
1 Stiel Petersilie


Für die Erbsenvinaigrette die Schalotte schälen und fein würfeln. Die Erbsen aus der Hülle palen und in kochendem Salzwasser 20 Sekunden blanchieren und sofort in eiskaltem Wasser abschrecken. Danach die Häutchen der Erbsen mit den Fingernägeln leicht einreissen und die Erbsen herausdrücken. Die Tomaten in dünne Scheiben und den Schnittlauch in Röllchen schneiden.

Die Morcheln gründlich waschen, damit der Sand weggespült wird, und gut abtropfen lassen. Die zweite Schalotte ebenfalls fein würfeln. Die Petersilienblätter abzupfen und in feine Streifen schneiden.

Den Spargel schälen und die holzigen Enden abbrechen. Dann mit dem Sparschäler einfach weiter schälen, damit man dünne Spargel-Streifen erhält. Die Spargel-Streifen in einer Schüssel mit 2 Prisen Meersalz und 1 Prise Zucker vermengen und in etwa 10 Minuten Wasser ziehen lassen. Die Zitronenschale fein abreiben und den Saft auspressen.

Die Butter für die Erbsenvinaigrette in einer Pfanne erhitzen und die Schalotte darin bei mittlerer Hitze andünsten und leicht salzen. Die Erbsen dazugeben und kurz mitdünsten lassen und erneut leicht salzen. Die Erbsen in eine Schüssel geben und mit Essig und Olivenöl marinieren. Tomatenscheiben und Schnittlauchröllchen untermischen.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Morcheln darin bei mittlerer Hitze 3 Minuten anbraten und leicht salzen. Danach die Butter und die Schalottenwürfel dazugeben. Mit dem Weinbrand ablöschen, mit Meersalz würzen und noch etwa 2 Minuten dünsten. Die Petersilie zugeben und alles vermengen.

Die Spargel-Streifen abgießen und mit dem Zitronensaft und der Zitronenschale abschmecken. Die Spargelstreifen als kleine Nester auf Tellern anrichten, mit Erbsenvinaigrette beträufeln und die Morcheln darüber verteilen.


Ein Rezept aus dem Kochbuch von Andi Schweiger - Vegetarisch mit Leidenschaft.
Hier geht es zur Rezension des Kochbuchs.



So ein feines und edles Gericht hat natürlich auch einen entsprechenden Wein verdient. Ich war sehr froh, dass wir von Désirée Eser rechtzeitig eine neue Lieferung ihrer wunderbaren Rieslinge bekommen haben. Seit einigen Jahren führt sie das Familien-Weingut August Eser im Rheingau sehr erfolgreich und mit viel Charme.

Der Riesling 2012 aus der Lage Oestrich Doosberg ist eine gehaltvolle Spätlese mit mineralischen Noten und harmoniert wunderbar zum Spargel und zu den Morcheln.

Weininseln rund um den Gärtnerplatz

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Als Nicola Neumann in Südtirol zum ersten Mal die Nacht der Keller erlebte war sie begeistert und suchte nach einer Möglichkeit dies auch in München erlebbar zu machen. Was auf den ersten Blick unrealistisch erscheint, da es hier keine Winzer gibt, ist auf den zweiten Blick sehr schlüssig. Sie hat sich auf Entdeckungstour gemacht und viele schöne Vinotheken gefunden, die gerne an dem Konzept beteiligt sind. Bei allen Vinotheken handelt es sich um Geschäfte, die von den Inhabern mit viel Liebe und Engagement geführt werden. Und das ist das Schöne daran, man spürt die Persönlichkeit der Besitzer und kann so viele unterschiedliche und individuelle Läden entdecken.

Die Münchner Weininseln finden zu festen Terminen in den unterschiedlichen Stadtteilen statt. Informationen über die beteiligten Vinotheken und gibt es hier. In Zusammenarbeit mit miomente gibt es jetzt ganz neu eine geführte Tour rund um den Gärnterplatz. Miomente hat sich auf hochwertige und exklusive Genusserlebnisse spezialisiert. Über die nette Einladung von miomente zum Weininseln rund um den Gärtnerplatz habe ich mich sehr gefreut. Ich wollte schon immer einmal das "Weininsel-Feeling" erleben und der Gärtnerplatz ist einer der charmantesten Plätze der Stadt.

Treffpunkt für unsere kleine Genussgruppe (die Gruppengröße ist sehr angenehm) war die Vinothek Walter & Benjamin. Auf dem Tisch stand schon eine Platte mit sehr guter Rosmarin-Foccaccia mit Schinken und Walter Zimmermann-Hedewig füllte die Gläser mit einem Riesling.


Man spürt seine Begeisterung für Naturweine, wenn er von seinem Weinkeller erzählt. Mit viel persönlichem Einsatz werden die Weine ausgewählt und so ist ein beachtlicher Kellerschatz entstanden. Der muss natürlich auch wieder "gehoben" werden und das macht man am besten gleich vor Ort. Täglich wechselt die Menükarte und dazu gibt es auch eine ständig wechselnde Weinkarte mit offenen Weinen. Sehr gerne beraten die Inhaber die Gäste über passende Weine für einen schönen Abend. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit gegen ein Korkgeld Flaschenweine aus dem Sortiment zu genießen.


In einem kleinen Regal mit Spezialitäten und Delikatessen habe ich sogar noch Münchner Stadthonig entdeckt. Das merke ich mir und auch die Küche möchte ich nochmal ausprobieren. Draußen scheint die Abendsonne so warm auf die paar Tische vor den Schaufenstern und laden zum Verweilen ein. Für uns geht es weiter in die Toskana Weinhandlung & Weinbar.


Dort empfing uns Constance Heuberger mit einem feinperligen Prosecco und zweierlei Crostini. Seit 30 Jahren führt sie den kleinen Laden und ist spezialisiert auf Weine aus der Toskana. Und so folgten im Anschluss zwei toskanische Rotweine.

Bei unserem kleinen Weinspaziergang blieben wir in Italien, allerdings ging es in den Norden nach Südtirol. In der Weinhandlung Bergwein haben sich Claudia und Johann Dietsch ein Stückchen Südtirol nach München geholt. Wie stimmig das Konzept ist, lässt sich bereits mit bloßem Auge erkennen. In den Regalen stehen nicht nur Südtiroler Weine, sondern auch Delikatessen und Genussbücher. Darunter auch die Kochbücher, des von mir sehr geschätzten Herbert Hintner.


Mit der gleichen Liebe, mit der sie ihren Laden eingerichtet haben und die Produkte dafür auswählen, hat uns Claudia Dietsch begrüßt. Zu den beiden Weißweinen und einem Rotwein servierte sie uns selbstgemachte Spargel-Tartelettes, die sehr fein geschmeckt haben.

Bei Bergwein fühlten wir uns sehr wohl, da stimmte jedes Detail. Ich war da bestimmt nicht zum letzten Mal und freue mich schon auf die eine oder andere Verkostung, bei der auch immer die Winzer vor Ort sind.




Die Stimmung war schon etwas gelöst und wir steuerten die letzte Station bei Susana Dosil an. Die temperamentvolle Spanierin präsentiert im Camino del Vino natürlich spanische Weine und Delikatessen. Daran durften wir uns gleich gütlich tun und freuten uns über Salami, kleine Oliven und Brot mit gerösteter Paprika und Käse.


Der erste spanische Wein im Glas war überraschenderweise ein Weißwein, der uns sehr gut gefallen hat. Die beiden nächsten waren natürlich rot und schön kräftig.

Mit dem Camino del Vino ist es Susana Dosil in sehr kurzer Zeit gelungen einen charmanten Treffpunkt für Spanien-Liebhaber zu etablieren. Sie bietet auch gekühlte spanische Cavas für Kurzentschlossene und spanische Delikatessen an. Besonders diese kleinen köstlichen Oliven haben es mir angetan. Da hole ich mir ein Glas, wenn ich wieder einmal vorbei komme.


Die Tour hat mir sehr viel Spaß gemacht und auch neue Eindrücke vermittelt. Dabei habe ich Läden entdeckt, die so sind, wie ich mir das oft wünsche, wenn ich durch unpersönliche Innenstädte laufe, die bestückt sind mit den ewig gleichen Konzern-Geschäften. München bietet sicher noch mehrere Perlen, die entdeckt werden sollten. Da ist ein Genusserlebnis mit miomente eine schöne Möglichkeit dazu.

Nigel Slater - Tender Obst: Makrele mit Rhabarber und Sherry-Essig

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Für die Rezension von Nigel Slaters Kochbuch - Tender Obst habe ich im Winter begonnen und es nicht geschafft die geplanten Rezepte fertig zu machen. Dann kam mir der Zufall zu Hilfe, da die jährliche große Rhabarber-Ernte aus dem Bürogarten anstand. So war auch immer die Vorstellung von diesem Buch, es gibt Obst zu verarbeiten, Kapitel Rhabarber aufschlagen und etwas daraus kochen. Mich hat es natürlich sofort gereizt den Rhabarber mit Fisch zu kombinieren.

Rhabarber ist kein Obst, er gehört zu den Gemüsen und unser Rhabarber gehört da zweifelsfrei dazu. Er ist grün, innen wie außen und er ist kein bisschen süß. Deshalb verarbeite ich ihn seit Jahren zu einem Rhabarber-Chutney. Die Kapern in diesem Rezept waren optional. Ich liebe Kapern und im Kühlschrank gab es noch ein angebrochenes Glas. Also habe ich gleich mehr dazu und das Ergebnis Rhabarber, Essig, Kapern und Fisch hat mich mehr als überzeugt.

Leider ist es nicht hübsch geworden. Nigel Slater verwendet schönen rosa Rhabarber und das sieht auch deutlich besser aus. Aber ich glaube mein saurer Rhabarber hat besser geschmeckt und darum geht es doch eigentlich.




2 Personen

200 gr. Rhabarber
2 EL Zucker
1 Prise Meersalz

Makrele:
1 Makrele
etwas Butter
Rapsöl
1 kleiner Zweig Rosmarin
Sherryessig
1 EL Kapern

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Rhabarber putzen und die Fäden ziehen, dann in gleichgroße Stücke schneiden und in eine feuerfeste Form geben. Mit dem Zucker und Salz bestreuen und für ca. 20 Minuten in den Ofen geben. Der Rhabarber sollte dann so gar sein, dass eine Messerspitze ganz leicht eindringen kann.

Die Rosmarinnadeln abzupfen.

Die Makrele filetieren und die Gräten ziehen. Butter und Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, den Fisch auf der Hautseite salzen und pfeffern und anbraten. Dabei mit einer Palette nach unten drücken, damit er sich nicht einrollt und die Haut durchgehend kross gebraten werden kann. Die Fleischseite ebenfalls salzen und pfeffern und mit den Rosmarinnadeln bestreuen. Den Fisch kurz wenden und dann auf einem Teller im noch warmen Ofen warmstellen.

Den Pfannensud mit etwas Essig ablöschen und den Rhabarber mit der Garflüssigkeit und die Kapern in die Pfanne geben. Alles kurz durchschwenken.

Das Gemüse und die Fischfilets auf warmen Tellern anrichten, den Sud zugeben und sofort servieren.




Eine Inspiration aus Tender Obst von Nigel Slater.
Hier geht es zur Rezension.

Holger Stromberg - Das Kochbuch der Nationalmannschaft Gewürz-Edamame und Knuspernüsse

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Wahrscheinlich glaubt mir das niemand, aber mit diesen Knuspermandeln stehe ich total auf Kriegsfuß. Ich habe sie schon nach einigen Rezepten ausprobiert und sie haben niemals funktioniert. Meist hatte ich am Schluss eine undefinierbare Pampe oder völlig unknusprige Mandeln. Jetzt wollte ich es endlich wissen und hatte großes Vertrauen in das Rezept von Holger Stromberg aus dem Kochbuch der Nationalmannschaft.

Damit die Mandeln nicht so alleine sind, wollte ich auch gleich noch die Edamame dazu machen. Im Buch werden beide auf der gleichen Seite vorgestellt, also müssen sie doch auch zusammen passen. Gerade zum Knabbern bei aufregenden Fernsehsendungen kann ich mir die besonders gut vorstellen. Egal, ob Fußballspiel oder Tatort.

Bei den Edamame war ich mir unsicher, ob man die nicht vorher noch puhlen sollte und habe lieber mal bei Holger nachgefragt. Er erklärte mir, dass man die Edamame mit der Schale mariniert und gart. Dann werden sie gezuzelt, so ähnlich wie eine Weißwurst. Lustigerweise schaute mir meine neue Nachbarin beim Fotografieren im Garten zu und fragte gleich, wo ich die Bohnen her habe. Als Taiwanesin freut sie sich natürlich über alle heimischen Zutaten und als ich ihr die Edamame zum probieren angeboten habe, steckte sie sie in den Mund und zuzelte. Da hätte ich auch gleich sie fragen können :-)

Beide Knabbereien brauchen ein bisserl Zeit, besonders die Mandeln sollte man nicht alleine lassen, aber sie sind einfach herzustellen und können gut vorbereitet werden. Zum ersten Mal waren die Mandeln genauso, wie ich sie haben wollte und das Aroma hat mich auch begeistert.





Edamame:
200 gr. Edamame (TK im Asia-Laden)
1 EL Olivenöl
1/2 TL Chilipulver
1/2 TL Meersalz
1/2 TL Cumin gemahlen
1/4 TL Paprikapulver - Rosenpaprika
1/4 TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ein paar Basilikumblätter

Die Edamame auftauen und abtropfen lassen. Den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Das Basilikum in feine Streifen schneiden. Alle Gewürze und das Basilikum in einer Schüssel mit dem Olivenöl zu einer Gewürzmischung vermengen. Edamame mit der Gewürzmischung gut vermischen, in eine ofenfeste Form geben und bei 175 Grad 15 Minuten im Backofen backen.


Knuspernüsse:
120 gr. Mandeln mit Schale
2 Thymianstängel
2 Zitronengrasstängel
1 Knoblauchzehe
1 Ingwerstück, ca. 1/2 Daumen groß
160 gr. Rohrzucker

Die Thymianblätter abzupfen, die Knoblauchzehe andrücken, das Zitronengras mit dem Messerrücken aufschlagen und halbieren, den Ingwer schälen und sehr fein würfeln.

Alle Zutaten mit 240 ml Wasser in eine beschichtete Pfanne geben und bei mittlerer Hitze heiß werden lassen. Bei meinem AEG-Induktionsherd funktioniert das perfekt auf Stufe 8. Alles sollte sanft vor sich hin köcheln, bis das Wasser verdampft und der Zucker kristallisiert ist (dauert ca. 30 Minuten).

Dann die Nüsse zum Auskühlen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und  möglichst flach verteilen. Dies funktioniert gut mit einer Gummilippe. Wenn sie zusammenkleben, kann man sie ausgekühlt auch noch auseinander brechen. Die Zitronengrasstängel und die Knoblauchzehe entfernen. Dies unbedingt mit einer Pinzette oder Gabel machen, da der Zucker sehr heiß ist.



Eine Inspiration aus dem Kochbuch der Nationalmannschaft von Holger Stromberg.
Hier geht es zur Rezension.


Besonders gerne knabbert Karin von Lisbeths zum Tatort und
deshalb stelle ich ihr gerne diese beiden Tellerchen hin.




Nur knabbern ist natürlich zuwenig und für erschrockene Tatort-Seher und begeisterte Fußball-Fans darf es natürlich auch noch ein Prickelwasser sein. Bei uns gab es dazu den fein-perligen Prosecco Brut vom Weingut Desiderio Jeio der Familie Bisol in Valdobbiadene.


TRY oder ich probier' gerne was aus

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In Berlin hat Jörn Gutowski sein junges Start-Up mit dem Namen Try Foods gegründet. Was steckt dahinter? Er bietet Probiersets von einem hochwertigen Lebensmittel an, mit denen man bequem zu Hause eine Verkostung durchführen kann. Mittlerweile gibt es diese Sets mit Olivenöl, Pfeffer, Kaffee und Salz.

In jeder Box sind fünf Proben von einem Produkt und ein Booklet mit Informationen rund um diese Produktgruppe. Er hat mich gebeten eine seiner Boxen auszuprobieren. Spontan habe ich mich für Olivenöl entschieden.

In meinem Bio-Markt gibt es von den unterschiedlichen Olivenölen auch öfters Probierfläschchen. Mich macht so etwas immer sehr neugierig und ich kaufe mir ab und an auch solche Sets oder Probiergrößen. Deshalb habe ich mich auf dieses Set richtig gefreut.

Angekommen ist es sehr gut verpackt und in einem attraktiven Karton. Darin steckten, sehr bruchsicher verpackt, fünf kleine Fläschchen Olivenöl zu je 50 ml und das Booklet.



Das Booklet erhält umfangreiche Informationen, die Jörn Gutowski in Gesprächen mit den Experten und beim Besuch einer italienischen Olivenmühle recherchiert hat. Darin gibt es einen "theoretischen" Teil mit Erläuterungen zu Geschichte, Anbau, Ernte und Verarbeitung des Olivenöls. Im "praktischen" Teil, der mit dem Wort Erleben zusammengefasst ist, erfahren wir viel über Geschmack, Probieren, Einkauf und Aufbewahrung von Olivenöl. Auch die fünf Öle und ihre Anbaugebiete werden genau beschrieben.

Die Öle kamen aus Italien, Griechenland, Spanien und Portugal. Glücklicherweise wurde im Booklet darauf hingewiesen, in welcher Reihenfolge man sie probieren sollte. Sie sind geschmacklich sehr unterschiedlich und gehen von mild über kräftig bis zu pikant und leicht bitter.

An einem lauen Sommerabend und mit viel Zeit, war es dann soweit: die Verkostung sollte stattfinden. Überall, wo man hinkommt, gibt es Brot zum Olivenöl. Das hatte ich auch geplant, aber ich habe eine kleine Schwäche für Mozzarella mit Olivenöl. Nachteil ist, dass der Käse gerne noch nach-wässert und man sollte ihn etwas abtropfen lassen und erst unmittelbar vor dem Probieren mit dem Öl begießen.

So hatten wir schon einmal einen ersten Eindruck von den Ölen. In einer zweiten Runde probierten wir mit etwas Brot. So konnten wir die Öle schon einmal grob nach unseren Vorlieben einteilen.




Am nächsten Tag probierten wir die Öle, die uns am besten gefallen haben, nochmals. Diesmal ganz profan mit einem Teelöffel. Von zwei Ölen waren wir besonders begeistert und mich hat es gefreut, dass ein mildes und ein kräftiges dabei waren. Ich habe in der Küche immer zwei unterschiedliche Öle, da ich sehr gerne mit Olivenöl aromatisiere und so das Öl passend zum Gericht kombinieren kann.

Glücklicherweise gibt es im Shop von Try Food die Öle auch in Originalgrößen zu bestellen, wenn man seinen Liebling gefunden hat. Und bei mir wandern Sizilien und Katalonien ins Einkaufskörbchen.

Gebratene Sashimi von Jakobsmuschel mit Ponzu-Sauce Hensslers Küche

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Als große Liebhaberin von Jakobsmuscheln ist mir dieses Rezept aus dem ersten Kochbuch von Steffen Henssler "Hensslers Küche" sofort ins Auge gestochen. Ich mag besonders, dass es relativ pur ist und mit wenig frischen Zutaten auskommt. Eigentlich ist es ein typisches Henssler-Rezept: schnell, leicht, frisch, gut.

Bei meinem Fischhändler hatte ich auch noch das große Glück, dass ich Jakobsmuscheln aus Wildfang bekommen konnte und die sind wirklich Luxus und ich gönne sie uns nur selten. Jetzt stand einer schönen und schnell gemachten Vorspeise also nichts mehr im Weg.

Für die Ponzu-Sauce verwendet Steffen Henssler Soja-Sauce. Die muss ich ja immer mit der glutenfreien Tamari ersetzen. Wir haben schon länger eine Tamari in Gebrauch, die mir einfach nicht schmeckt. Ich kann diesen Unterton, der mir nicht gefällt, beim Abschmecken mildern. Gar nicht akzeptabel ist sie für mich pur, wie zum Eintunken von Sushi oder Sashimi. Glücklicherweise habe ich jetzt die Tamari von Kikkoman entdeckt. Das ist schon seit ewigen Zeiten meine Lieblingsmarke bei Sojasauce und die Tamari schmeckt sehr ähnlich. Eines Abends haben wir eine Querverkostung von Kikkoman Tamari und Sojasauce und der Lima Strong Tamari gemacht. Für die Ponzu-Sauce habe ich mir auch die Arbeit gemacht je eine Hälfte mit den beiden Tamari zu kochen. Auch hier hat mir die Variante mit der Kikkoman Tamari viel besser geschmeckt.

Tomaten, Frühlingszwiebel und Ponzu-Sauce kann man in Ruhe vorbereiten und dann, sobald die Gäste da sein, schnell die Jakobsmuscheln braten, aufschneiden und anrichten. Das ist eine tolle sommerliche Vorspeise, ohne Stress. Mein Geheimtipp dazu sind gemörserte Papaya-Kerne. Immer wenn ich eine Papaya verarbeite, trockne ich die Kerne und verwende sie als leichten, süßlichen Pfeffer. Das passt perfekt zu diesem Gericht.


Als Vorspeise für 4 Personen oder Hauptgericht für 2 Personen

6 Jakobsmuscheln
Meersalz
Olivenöl
9 bunte Cocktailtomaten
1 Frühlingszwiebel (alternativ ist auch Schnittlauch möglich)
1/2 TL getrocknete Papayakerne (alternativ schwarzer Pfeffer aus der Mühle)
Ponzu-Sauce

Die Ponzu-Sauce vorbereiten und abkühlen lassen. Die Cocktailtomaten vierteln, die Kerne entfernen und dann in feine Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebel in sehr feine Ringe schneiden. Die weißen Teile in etwas Olivenöl mit Salz anschwitzen. Die Papaya-Kerne fein mörsern.

Etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Salz zugeben und den Jakobsmuschelrand rundum gut anbraten. Die Jakobsmuscheln in dünne Scheiben geben und auf Tellern anrichten. Mit Tomatenwürfel, weißen und grünen Ringen der Frühlingszwiebel bestreuen. Mit Ponzu-Sauce und Olivenöl beträufeln und mit den Papaya-Kernen bestreuen. Sofort servieren.


125 ml Ponzu-Sauce:

25 ml Sake
50 ml Tamari
50 ml frisch gepresster Zitronensaft (1 - 2 Zitronen)
1 EL Puderzucker

Den Sake einmal kräftig aufkochen lassen und mit Tamari und Zitronensaft verrühren. Am Schluss den Puderzucker unterrühren.



In meinem kleinen asiatischen Supermarkt, dem Mekong-Markt, habe ich mir diesmal einen Sake empfehlen lassen. Der Karatanba Honjyozo Sake eignet sich besonders zum kalt trinken. Ein wenig habe ich für die Sauce gebraucht. Der Rest hat das Gericht ganz wunderbar begleitet.

Eine Inspiration aus Hensslers Küche.
Hier könnt Ihr meine Rezension nachlesen.

Custoza-Verkostung im Restaurant Tantris, München

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Custoza DOC ist ein leichter, frischer Weißwein aus dem Gebiet zwischen Gardasee und Verona. Meine erste Begegnung damit liegt schon mindestens 15 Jahre zurück. Damals hieß er noch Bianco di Custoza und ich mochte den Namen und trank den Wein besonders im Sommer sehr gerne. Der Vater meiner Freundin kannte dort einen Winzer und hat regelmäßig eine Kiste Wein für uns mitgebracht.  Als er nach Südafrika auswanderte, ist diese Quelle leider versiegt.

Die Winzer dieser Region haben sich 1972 zur Schutzgenossenschaft des Custoza zusammengeschlossen. Aktuell hat das Konsortium ein Förderprojekt gestartet, um die sehr guten Beziehungen zum deutschen Markt zu intensivieren. So gibt es nun eine Homepage, die viele Informationen in deutscher Sprache zu den Weinen und ihren Produzenten bereit hält. Zusätzlich hat das Konsortium, unter Leitung des Präsidenten, Luciano Piona, das Fachpublikum zur Weinverkostung und Diskussion mit den Winzern in das Restaurant Tantris geladen.

Dort hatten wir ausreichend Gelegenheit die Weine zu Verkosten und Kennen zu lernen. Zum Aperitif wurde uns eine Auswahl Custoza DOC unterschiedlicher Winzer präsentiert, die leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Gleich der erste Wein aus dem Hause versetzte mich in die Vergangenheit, da er mich sehr an den mir bisher bekannten Bianco di Custoza erinnerte.



Der Custoza wird jung getrunken, erfuhren wir und das passt zu meinem persönlichen Geschmack. Ich bevorzuge trockene, frische, junge Weißweine und die am liebsten eiskalt. Er ist eine Cuvée aus bis zu 9 Rebsorten und die Machart des Mischsatzes obliegt dem Winzer. Das erklärte mir auch die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Weinen. Die Haupt-Rebsorten des Custoza sind Trebbianello und Garganega.

Das angenehm leichte Menü von Hans Haas war sehr fein auf die Weine abgestimmt, die nun zur Verkostung anstanden. Zu jedem Gang wurden mehrere Weine präsentiert und die Winzer bzw. Vertreter des Weinguts waren persönlich anwesend und stellten sich und ihre Arbeit vor. Es fiel mir auf, wie groß das Interesse für Deutschland ist, da einige ihre kleine Rede auf Deutsch hielten, ansonsten war die Englisch die bevorzugte Sprache. Da musste ich noch schnell mein Schulenglisch aufpolieren, um mich mit meiner italienischen Tischnachbarin zu unterhalten.

Amuse: Thunfisch-Carpaccio

Lobster und Languste mit Avocado und jungem Fenchel

Custoza 2013 "Val del Molini" Cantina di Custoza
Custoza 2013 "Ca Vegan" Cantina di Castelnuovo
Custoza 2013 Tamburino Sardo (*)
Custoza 2013 Pigno (*)
Custoza 2013 Le Tende


Huchenfilet mit Apfel und Sellerie, Holunderblüten-Kartoffelpüree und Dashi-Sauce

Custoza 2013 "Le Vigne di San Pietro"
Custoza 2013 "San Michelin" Gorgo (*)
Custoza 2013 Albino Piona
Custoza 2013 Corte Gardoni (*)


Kalbsfilet mit Spinat, Lauch-Risotto und frischen Pfifferlingen

Custoza 2012 Villa Medici
Custoza 2012 "Ca del Magro" Monte del Fra
Custoza 2012 "Elianto" Menegotti (*)
Custoza 2012 "Amedeo" Cavalchina


Dessert von Schokolade und Passionsfrucht mit Erdbeer-Joghurt-Eis

Auswahl gereifter Custoza

Das war eine sehr schöne und informative Veranstaltung. Ich habe einige Weine entdeckt, die mir besonders gut gefallen haben (Notiz an mich: mit * gekennzeichnet) und viel über das Anbaugebiet und den Wein erfahren. Da freue ich mich wieder, dass ich in München lebe und Weine aus Norditalien mit dem Etikett "regional" versehen darf.

Lillet-Fizz mit Ingwer und Zitrone Rachel Khoo - Meine französische Küche

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In ihrem Kochbuch "Meine französische Küche" nimmt uns Rachel Khoo mit auf eine Reise durch die französischen Regionen. Dabei spürt man ihre Liebe zur regionalen Küche und den Produzenten vor Ort. Besonders gut gefällt mir, dass sie den traditionellen Rezepten einen besonderen Pfiff gibt. Diese eigene "Rachel-Note" hat mich besonders gereizt bei diesem Cocktail.

Mit Lillet blanc habe ich mich ja schon sehr angefreundet, weil er ein aromatischer und frischer Aperitifwein ist und ich ihn bei einem Workshop näher kennen lernen durfte. Mein selbst-gemixtes Fläschchen Lillet stand noch im Kühlschrank und ich glaube, es hätte Rachel besonders gut gefallen, dass ich sozusagen einen eigenen Lillet verwende.

So ein Cocktail besteht glücklicherweise nicht nur aus einem alkoholischen Getränk, sondern er wird mit einer spritzigen Limonade aufgegossen. Ich habe als Kind sehr gerne Zitronenlimonade getrunken, aber nicht jede. Ich war damals schon wählerisch und sie durfte vor allem nicht zu süß sein und sollte schön zitronig, aber nicht zu künstlich schmecken. Irgendwann habe ich mir das abgewöhnt und jahrelang nur noch Wasser - aber immer mit Gas - getrunken. So langsam komme ich wieder auf den Geschmack und konnte heuer schon einige Tonics und Limonaden ausprobieren. Da tut sich im Moment viel und es gibt viel zu entdecken.

Für diesen Cocktail habe ich das Tonic von Fever-Tree verwendet. Es schmeckt schön herb, aber nicht bitter und ergänzt den süßen Ingwer. Der Cocktail ist sehr süffig und schmeckt gleich nach mehr.... glücklicherweise ist er leicht und frisch. Ein toller Auftakt für einen Grillabend. Rachel macht ihn richtigerweise in einer größeren Menge in einem Krug. Da kann man ihn gleich schön an die Gäste verteilen. Ich habe das Rezept auf 2 Gläser reduziert und auch auf die Eiswürfel verzichtet. Da ich sehr gerne eiskalt trinke, lege ich die Getränke am liebsten in die 0-Grad-Zone meines Kühlschranks. Für zwei Portionen braucht es dann keine Eiswürfel, die den Drink auch nur verwässern würden.



Alle Getränke sollten eisgekühlt sein. Wer will, kann auch noch Eiswürfel verwenden.

100 ml Lillet
2 Stäbchen kandierter Ingwer
ein paar Scheiben einer Bio-Zitrone
4 Basilikumblätter
200 ml Fever-Tree Tonic Water

Die Zitrone längs halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Die Ingwerstäbchen fein hacken.

Den Lillet mit Ingwer, Zitronenscheiben und Basilikumblättern mischen und mit dem Tonic Water aufgießen.


Eine Inspiration aus "Meine französische Küche" von Rachel Khoo

Kulinarische Berlin-Impressionen

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Die Next Organic 2014 öffnete im Mai wieder ihre Pforten auf dem Flughafen Tempelfeld. Der Besuch war schon länger geplant und so ganz spontan ergaben sich noch mehrere kulinarische Begegnungen und ich hatte ein paar tolle Tage in Berlin. Zu meiner großen Freude war Claudia von Dinner um Acht auch dabei - schließlich ist geteilte Freude gleich doppelte Freude.

Der erste Weg führte uns gleich in die Markthalle 9 in Kreuzberg, die mittlerweile schon Kultstatus hat. Wir stürzten uns in das Getümmel des Streetfood-Thursdays. Man hat ja den Eindruck, dass in ganz Berlin die Küche kalt bleibt und sich alle an den vielen Ständen verköstigen. Wie durch ein Wunder konnten wir sogar einen Sitzplatz ergattern. Die waren an dem Abend ein sehr rares Gut.



Ich wollte unbedingt ein Pulled-Pork-Sandwich probieren und hatte erst einmal ein paar Orientierungsprobleme. Wo ist das Ende der Schlange? Die hungrigen Besucher standen fast einmal komplett um das Areal herum. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, aber letztendlich doch belohnt. Es schmeckte phantastisch.

Dazu könnten wir uns eine gut gekühlte Flasche Grüner Veltliner aus Österreich. Für die zweite Runde galt dann die Devise sich dort anzustellen, wo wenig los ist. So kamen wir noch in den Genuss von Tapas und einer feinen Käseauswahl.


Das Ende um 22.00 Uhr war schneller da als uns lieb war. Wir hatten so nette Gesellschaft am Tisch und uns bestens unterhalten. Die Halle leerte sich ganz langsam und wir zogen weiter in die Madonna Bar. Schöner Zufall, dass der Besitzer Geburtstag hatte und zur Feier sogar eine Live-Band spielte. Dort ließen wir den Abend schön ausklingen.

Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Frühstück im Cafe Koffäin, wo es sehr gute Sandwich, Bagels und Kuchen gibt. Das Wetter war perfekt und so gab es den Latte draußen an einem der kleinen Tische.


Jetzt waren wir gut gestärkt für unsere kleine Shopping-Tour durch das kulinarische Berlin. Als Mittagessen gab es wieder mal was mit Brot, das zieht sich fast schon wie ein roter Faden durch unser Programm. Wir besuchten die Jüdische Mädchenschule, in der Mogg & Melzer angeblich das beste Pastrami überhaupt anbieten. Sowas muss natürlich getestet werden. Wir versuchten Pastrami Sandwich, Reuben Sandwich und den Käsekuchen. Alles war wirklich ausgezeichnet und wenn es nicht so gut gewesen wäre, hätten wir die extrem lange Wartezeit im Deli nicht ertragen. Es lohnt sich hinzugehen, aber man sollte etwas Geduld mitbringen.




Kochen mal anders Culinary Rebellion mit der Kochbox

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Unsere ersten kulinarischen Abenteuer in Berlin haben Claudia und mich schon sehr gut eingestimmt auf einen besonderen Abend. Heiko Schulz und Walde Müller, die Jungs der Kochbox platzen fast vor Stolz und präsentieren ihr erstes Kochbuch "Culinary Rebellion."

In ihrer Kochschule im Herzen von Berlin, nahe dem Alexanderplatz, hat sich ein vergnügtes Grüppchen Foodblogger eingefunden. Das ist immer ein guter Grund für mich, solche Veranstaltungen zu besuchen. Da kann ich bestehende Blogger-Freundschaften intensivieren und neue knüpfen. Besonders froh war ich über das Treffen mit Daniel von Gastro L.E., der mir mit seinen schönen Fotos ausgeholfen hat. Vielen Dank, lieber Daniel.

Nach der herzlichen Begrüßung durch das ganze Kochbox-Team ging es gleich mit zwei Klassikern los. Fröhlich blubberte der Currywurst-Brunnen und wir konnten unsere Wurststücke darin tunken. Das ist doch mal was anderes, als die ewig gleichen Schokofrüchte. Sogar an die Vegetarier wurde gedacht und sie bekamen eine "Extra-Wurst" aus Tofu. Heruntergespült haben wir das nicht mit einem banalen Bier, sondern mit Chicken-Teriyaki-Schwarzbier im Bierglas. Das ist eine kräftige asiatische Brühe und die hat uns richtig munter gemacht.


Bildquelle: Gastro L.E.

An die Freunde von echtem Bier wurde natürlich auch gedacht, aber spannender war der dampfende Prosecco-Aperitif. Von der ersten Sekunde an mochte ich die Location. Die Kochbox ist in einem Bogen eines S-Bahn-Viadukts untergebracht und überraschte mich mit dem eleganten Ambiente mit Kronleuchtern und stylischer Tapete. Die beiden großzügigen Kochinseln sind mit bestem Küchen-Equipment ausgestattet. Da macht das Kochen Spaß. Und mit Heiko und Walde macht es sowieso Spaß. Die sind nie um einen Scherz verlegen und halten uns mit Berliner Herz und Schnauze auf Trab.



Bildquelle: Gastro L.E.

Zusammen mit dem Verleger Florian Bolk vom LeSchicken-Verlag präsentierten Heiko (Mitte) und Walde (rechts im Bild) das neue Kochbuch. Die beiden waren bereits im ersten Buch "Die Stadt kocht" mit vielen anderen Köchen und Genuss-Begeisterten vertreten. Daraus entstand die Idee ein eigenes Buch zu machen.


Bildquelle: Gastro L.E.

Zum Hauptgang stand die Flugenten-Bratwurst mit Kartoffel-Orangen-Stracciatella und Wagyu-Chili-Hollandaise auf dem Plan. Unser Wurstkurs lag noch nicht so lange zurück und so entschieden wir uns für die Kochgruppe um Walde. Es war toll zu sehen, mit wieviel Begeisterung und Engagement unsere Blogger-Kollegen sich um die Wurst kümmerten. Und das konnten wir später auf dem Teller auch schmecken, eine köstliche, würzige Wurst.


Bildquelle: Gastro L.E.

Walde zeigte uns den Umgang mit der Tätowiernadel. Glücklicherweise kamen nicht wir unter die Nadel, sondern der Thunfisch. Statt Farbe wurde Sepia-Tinte verwendet. Neben unserem Arbeitsplatz stand ein großes Goldfisch-Glas und darin tat eine Aquariumspumpe perfekt ihren Dienst und produzierte gewaltige Mengen von Rote-Bete-Schaum. Alles zusammen war unsere Vorspeise, der Tätowierte Teriyaki-Thunfisch mit Wakame-Algen-Salat.


Bildquelle: Gastro L.E.

Besonders begehrt war natürlich der Dessertposten bei Sören, dem heimlichen Liebling der weiblichen Foodblogger-Szene. Unvergessen ist mir natürlich das erste AEG-Kochduell, bei dem die Diskussion über twitter nicht mehr vom Koch-Wettbewerb, sondern sich nur noch um ihn drehte. Als er im Folgejahr von Heiko vertreten wurde, zwitscherten die Damen sofort: "Wo ist Sören?" :-)

Natürlich waren wir genauso vom Dessert begeistert: Erdbeer-Mortadella mit Schoko-Minz-Espuma und halbflüssigem Schokoladenkuchen mit Himbeerschaum.

Bildquelle: Gastro L.E.

Weil der flüssige Stickstoff so ein schönes Spielzeug ist durften wir gegen Ende noch Nitros probieren und beim Ausatmen wie ein Drache dampfen. Daher kommt auch der bezeichnende Name Dragon-Effekt.

Bildquelle: Gastro L.E.


Die Zeit ist wie im Flug vergangen und der Abend hat unglaublich viel Spaß gemacht. Vielen Dank an das ganze Kochbox-Team für die schöne Einladung. Wer neugierig ist, wie das alles schmeckt, der findet alle Rezepte im Kochbuch. Meine Rezension könnt Ihr hier nachlesen.

Wer das Kochbox-Team mal persönlich erleben will, ist mit einem Kochkurs gut beraten oder kommt einfach mal zum Mittagessen vorbei. Die Kochbox ist ein Ausbildungsbetrieb und bietet einen günstigen Mittagstisch an, der von den AZUBIs gekocht wird. Schließlich sollen die ja auch was lernen. Die aktuelle Mittagskarte wird täglich auf der facebook-Seite der Kochbox veröffentlicht.


Das schreiben die Kollegen über den Abend:
Petra von Obers trifft Sahne
Daniel von Gastro L.E.
Melanie von Marsmädchen
Doc. Evas Kochlatein
Claudia von Dinner um Acht


Lunch bei Tim Raue in Berlin

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Das neue Kochbuch "My Favorite Things" von Tim Raue ist bei mir eingezogen. Beim Durchblättern stellte ich fest, dass es bei mir das gleiche Gefühl auslöste, wie in Gesprächen mit koch-begeisterten Freunden. Die eine Hälfte ist begeistert und schwärmt in höchsten Tönen von Tim Raues Gerichten. Die andere Hälfte verzieht den Mund und weigert sich dort jemals zu essen. Das ist auch der Grund, weshalb ich noch nie in seinem Berliner Restaurant war.

Ich suchte nach einem Zugang zu diesem Buch und war mir sicher, dass ich mir diesen nur durch einen Besuch vor Ort verschaffen kann. Auch diesmal war es so, dass niemand mitgehen wollte. Egal, ich wollte seine Küche unbedingt erleben und habe mich für ein Mittagessen entschieden. Ich fürchte mich nicht, alleine in ein Restaurant zu gehen und es ist mir auch nicht peinlich. Aber es macht zu zweit einfach mehr Spaß, weil man sich austauschen kann. Ein Besuch zum Lunch erschien mir eine gute Alternative zu sein.

Pünktlich um 12.00 Uhr betrat ich das Restaurant und fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Das Ambiente ist modern und wohltuend zurückhaltend. Mein Kochbuch hatte ich in der Handtasche dabei und mir fiel auf, wie konsequent das Styling des Restaurants bei der Aufmachung des Buchs umgesetzt wurde. Direkt am Eingang lagen zwei dieser Bücher. Sie wirkten wie eine Ergänzung des Designs und nicht wie ein völlig übertriebenes Produkt-Placement wie bei Johann Lafer oder Alexander Herrmann.

Von meinem Platz aus hatte ich einen sehr guten Blick in die offene Küche. Besonders fasziniert haben mich die Teller mit den Abdeckhauben, die zu Türmen gestapelt wurden. Es erinnerte mich an ein Konzert, bei der sich langsam der Orchestergraben füllt, als die ersten Köche anfingen zu arbeiten. So langsam lief alles auf Hochtouren, schließlich war das Restaurant ausgebucht. Und langsam ebbte es wieder ab. Kaum mehr Tellertürme waren zu sehen, die auf wundersame Weise immer wieder neu auftauchten, und nur noch wenige Köche räumten auf. Jeder Handgriff sass, mit präzisen Bewegungen wurden die Teller für die Gäste zubereitet. Nie kam Hektik oder Unruhe auf, alles war sehr eingespielt.

Sehr aufmerksam wurde ich gefragt, ob ich etwas zu lesen möchte. Nein, vielen Dank, es gab schließlich so viel zu sehen und ich bin leider auch sehr neugierig. Selbst wenn in der Küche gerade nichts los war, erfreuten sich meine Augen an dem eleganten dunkelblauen Farbkonzept, das mit türkis und violett aufgelockert wurde. Besonders begeistert hat mich ein riesengroßes Gemälde mit Müllsäcken und weggeworfenen Kartons an der Wand. Es hört sich seltsam an, aber diese Müllsäcke sahen sehr ästhetisch aus. Das Bild ist wirklich sehenswert.

Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht, als die kleinen Teller mit dem Amuse auf den Tisch kamen.

japanischer Rettich mit Senf
Taglilienblüten mit Minze

Gewürz-Cashewnüsse
Schweinebauch mit Sesam und Chili

Krake, Purple Curry und Melone

Dim Sum Jakobsmuschel, Shiso und Kamebishi Sojasauce

Dim Sum Lammrippchen, Honig und Birne

Fried Rice, Spanferkel und Kaisergranat

Peking Ente Interpretation TR

Calpico, Himbeere, Rhabarber

Geeiste Birne, Cumin-Joghurt, Fenchel

Neben den Dim Sum war ich besonders gespannt auf die Peking Ente Interpretation TR. Bei der Peking Ente wird die sehr knusprig gebratene Haut in Streifen geschnitten und zusammen mit Streifen von Frühlingszwiebeln in kleine Pfannenkuchen gerollt und dann in eine Sauce gedippt.

Tim Raue greift diese Elemente auf, aber er interpretiert sie auch wieder neu. Das Gericht besteht aus drei Teilen und folgt für mich auch dem Gedanken, das ganze Tier sinnvoll zu nutzen. Die gebratene Entenbrust wird von einer Buchweizenwaffel mit eingebackener Frühlingszwiebel begeitet. Die Leber wurde zur Paté verarbeitet und das Entenklein zu einer Brühe. Wieviel komplexer das Gericht noch ist, habe ich danach in My Favorite Things nachgelesen.

Die chinesische Küche lernte ich vor ca. 25 Jahren sehr schätzen, als ich einige Kochkurse bei einer Chinesin aus Singapur machte. Wie war eine begeisterte Köchin und bereiste regelmäßig mit ihrem deutschen Mann die chinesischen Provinzen, um neue Rezepte mitzubringen. Die Zubereitungsmethoden und der Geschmack hatten nichts damit zu tun, was in den chinesischen Restaurants in München auf den Tisch kam. Auch meine Kochbücher waren leider sehr eingedeutscht. Deshalb hüte ich diese Rezepte heute noch wie einen Schatz und war sehr glücklich, solche Gerichte nun in der Spitzengastronomie zu erleben.

Ich war an einem Samstag Mittag dort essen, jeder Tisch war besetzt. Eine Reservierung ist also dringend notwendig. Leider mussten auch ein paar Gäste, die spontan vorbei kamen, weggeschickt werden.

Bei meinem nächsten Aufenthalt in Berlin möchte ich das unbedingt wieder machen und der Empfehlung meiner Bloggerfreundin Petra folgend, die Teebegleitung zum Menü ausprobieren.

Besuch der Next Organic 2014

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Im Mai fand in Berlin wieder die Next Organic 2014 statt. Die Next Organic ist eine Fachbesucher-Messe und stellt neue Produkte und Trends rund um Essen, Trinken, Genießen vor und findet auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof statt. Ich war schon gespannt welche Neuigkeiten ich wieder entdecken werde.

Bereits am Vorabend konnten wir die ersten Aussteller bei der Next Organic Night im ehemaligen Flughafen-Restaurant kennenlernen.



Gleich am Eingang entdeckte ich "alte Bekannte" im doppelten Sinn. Am Stand der Weinhandlung Suff, deren Weine wir bereits beim Streetfood-Thursday in der Markthalle 9 probieren konnten, gab es Weine aus Italien, die mir bereits bei der slow wine in München positiv aufgefallen sind.

Bio-Limonaden sind immer noch Trend und ganz neu gab es jetzt Wasser in attraktiven Bügelflaschen.



Für das leibliche Wohl war natürlich auch bestens gesorgt mit einer sous-vide-gegarten Hirschkeule mit Sauce auf Brot, Trüffel-Crostini und dem geräucherten Lachs von Glut und Späne, die sonst ebenfalls in der Markthalle 9 zu finden sind.

Meine persönliche Lieblings-Neuentdeckung war der Vermouth von Belsazar - der erste deutsche Vermouth. Besonders köstlich waren der Rosé und der White. Da kann ich nur empfehlen, die Augen aufzuhalten und wenn Ihr ihn entdeckt, mal ausprobieren.


Für das Dessert sorgten die feinen Pralinen von Adoratio Schokoladenkunst, die in kurzer Zeit aufgegessen waren. Da hatte ich Glück gehabt, dass mein Foto gleich am Anfang entstanden ist.


Am nächsten Tag stürzten wir uns in das bunte Getümmel der vielen kleinen Stände und versuchten uns zuerst einen Überblick zu verschaffen. Die Gruppierung der Aussteller in Themenwelten war da hilfreich. Gleich am Eingang gab es Tische, auf denen alle Neuheiten präsentiert wurden. Themenschwerpunkte waren diesmal Wein, Kaffee und Drinks, Bier und Vegan. Vegan war so präsent, dass es sogar zwei Vegan-Köche gab, die ihren Kochstil in einer Koch-Show präsentierten.


Beim Culinary Kiosk gab es nicht nur eine schöne Auswahl von Produkten, sondern auch noch Kochbücher und Magazine aus dem Le Schicken-Verlag. Da bin ich natürlich schwach geworden. Gefreut habe ich mich darüber Temi, einen der Mitarbeiter von Reishunger, einmal persönlich kennen zu lernen.


Bei dem Stand der Berliner Manufaktur Pesto Dealer wurde ich ja letztes Jahr schon schwach und auch heuer durften zwei Gläser mit. Eine schöne Neuentdeckung waren auch die Probierpakete von TRY, deren Olivenöl ich schon ausprobieren konnte. Sehr angetan war ich auch von den Schokolade von Original Beans. Dort schmeckten mir sogar die Dunkelschokoladen.

Ganz besonders möchte ich mich wieder bei Cathrin bedanken, die sich geduldig und kompetent um uns gekümmert hat. Es ist ja schließlich nicht einfach ein buntes Blogger-Häufchen einzufangen :-).

Rezension: Raritäten von der Weide

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Seit einigen Jahren geht der Trend bei den Kochbüchern und in den Küchen von Profis und Amateuren zu vergessenen Gemüsesorten. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, gibt es auch kaum etwas zu vergessenen Obstsorten, mal von der Renaissance der Quitte abgesehen.

Noch nie habe ich mir Gedanken über Nutztierrassen gemacht. Bei Fleisch scheiden sich die Geister. Die einen verzichten völlig darauf und leben vegetarisch oder vegan, den anderen ist es egal was sie essen und nehmen die Nachteile der Massentierhaltung billigend in Kauf. Glücklicherweise gibt es einen dritten Trend, der Wert auf gutes Fleisch aus artgerechter Haltung legt und die gesamte Verwertung des Tiers "from nose to tail" propagiert.

So sind in den letzten Jahren Namen wie Schwäbisch-Hallisches oder Bentheimer einem größeren Kreis bekannt geworden. Aus Spitzen-Restaurants kennen wir Limousin, Galloway oder Angus. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ab jetzt anfange intensiver nachzudenken. Aus dem Stehgreif könnte ich viel mehr afrikanische Gazellenarten aufzählen, als Nutztierrassen.

Jens Mecklenburg hat nun im oekom-Verlag sein Buch "Raritäten von der Weide - 66 Nutztiere, die Sie kennenlernen sollten, bevor sie aussterben" veröffentlicht. Und ich habe bei diesem Thema wirklich Nachholbedarf.





Der geborene Hamburger Jens Mecklenburg ist Food Journalist und war als Gastro-Kritiker für die "Kieler Nachrichten" tätig. Heute lebt er in Kiel und betreut die NDR-Sendung "Schleswig-Holstein mit Genuß" und ein "Genießer-Projekt" für das Schleswig-Holstein-Musik-Festival.

In seiner Einführung stellt er die provokante Frage: "Was sind uns unsere Nutztiere wert?" und beschreibt die Zusammenhänge sehr lesenswert. Die fünf folgenden Kapitel sind den Tieren gewidmet:
- Vom Ur- zum Hausrind - Quantensprung für die Menschheit
- Ich glaube mein Schwein pfeift - Wo ist das glückliche Hausschwein geblieben?
- Lammfromm - Die friedlichen Landschaftspfleger
- Stolz sie Oskar - Kapriziöses Tier mit Kultstatus
- Ich wollt, ich wär ein Huhn - Von stolzen Hähnen und schnatternden Gänsen

Jedes Kapitel startet mit einem Einleitungstext und stellt die unterschiedlichen Tierarten mit einem kleinen Schwarz-Weiß-Foto und amüsant zu lesenden Portraits vor.

Im Anhang finden wir umfangreiches Adressmaterial zu Vereinen, Zoos, Bezugsquellen und weiterführender Literatur. Dabei wurden Adressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz berücksichtigt.

Fazit:
Der Erhalt der unterschiedlichen Nutztierrassen kann nur funktionieren, wenn man sie nutzt, sprich: isst. Die alten Rassen sind für die Turbomast nicht geeignet, sondern müssen in der althergebrachten bäuerlichen Landwirtschaft gehalten werden. Und diese Bauern müssen sich mit ihrer Arbeit ins Verdienen bringen. Dies bedeutet, dass wir auch beim Fleisch verstärkt auf die Regionalität und Qualität schauen müssen. Es ist auch selbstverständlich, dass das Tier nicht nur aus Filet besteht und wir nur ein paar Cent dafür bezahlen müssen. Wenn Fleisch, dann gutes Fleisch - das sollte unser Handeln bestimmen. Das Buch "Raritäten von der Weide" ist ein sehr guter Ratgeber, um sich mit dem Thema vertraut zu machen und sich damit auseinander zu setzen. Ich bin jetzt so neugierig geworden, wie unterschiedlich die Tiere aussehen, dass ich mir Farbfotos oder ein Poster mit allen Bildern gewünscht hätte. Vermutlich wäre der günstige Preis von 18,95 EUR dann nicht haltbar gewesen.

Rachel Khoo: Kichererbsenpfannkuchen mit Sardellenpaste

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Kichererbsenpfannkuchen sind eine tolle Idee, wenn frau einen gluten-intoleranten Herrn bushcook daheim hat, aber leider auch mein Angstgegner. Schon öfters habe ich Rezepte dafür ausprobiert, entweder haben sie gar nicht funktioniert oder nicht geschmeckt. Deshalb war es natürlich Ehrensache, die Variante von Rachel Khoo aus ihrem Buch "Meine französische Küche" auszuprobieren.

Der Teig fühlte sich toll an und es hat mir auch gut gefallen, dass man ihn vorbereiten kann. Beim Ausbacken hat Rachel wohl andere Pfannen als ich. Das Ausreiben mit etwas Öl funktioniert bei mir nicht und leider blieb alles kleben. Ich musste mehr Öl nehmen und habe dann tolle Pfannkuchen bekommen.

Auch das Topping mit der Sardellenpaste hat uns geschmacklich sehr gut gefallen, auch wenn es farblich nicht so hübsch aussieht. Die Pfannkuchen mache ich bestimmt noch öfters, auch mit anderen Belägen. Da sind ganz viele Kombinationen möglich.



Für 2 Personen

80 gr. Kichererbsenmehl
1 Prise Salz
200 ml Wasser

Rapsöl
1 kleine rote Zwiebel geschält und in feine Ringe geschnitten
5 Stiele Petersilie

Sardellenpaste:
40 gr. Sardellen in Öl
1 kleine Knoblauchzehe
1/2 Bio-Zitrone
Olivenöl
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Das Kichererbsenmehl mit Wasser und 1 Prise Salz in einem Becherglas mit dem Pürierstab zu einem glatten Teig mixen und in den Kühlschrank stellen. Der Teig kann sehr gut einen Tag vorher vorbereitet werden.

Die Sardellen in kleine Stücke schneiden, den Knoblauch fein würfeln. Die Schale der Zitrone fein abreiben und den Saft auspressen. Alles mit Olivenöl zu einer cremigen Paste pürieren und mit Pfeffer abschmecken.

Die Zwiebel vierteln und in Ringe schneiden, die Petersilie fein hacken.

Rapsöl in einer kleinen Pfanne erhitzen. Einige Ringe Zwiebeln hineingeben und leicht salzen. Den Teig mit einer Gabel gut durchrühren und soviel in die Pfanne geben, dass sich der Teig bis zum Rand ausbreitet. Den Pfannkuchen knusprig braten und wenden. Auf der zweiten Seite ebenfalls durchbacken, herausnehmen, mit der Sardellenpaste bestreichen und mit der gehackten Petersilie und einigen Zwiebelringen bestreuen. Sofort servieren.

Der Teig kann einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Sardellenpaste ist ebenfalls 3 - 4 Tage haltbar. Damit kann dieses Gericht sehr gut vorbereitet werden.


Eine Inspiration von Rachel Khoo aus"Meine französische Küche".
Hier geht es zur Rezension.

Das kräftige Aroma der Sardellenpaste verträgt auch einen kräftigen Wein mit würzigen Aromen. Bei uns gab es dazu einen Podium Verdicchio Castelli die Jesi aus dem Hause Garofoli.




Bei der Herzensköchin wird gerade der erste Blog-Geburtstag gefeiert und dafür wünscht sie sich auch Rezepte mit Kichererbsen.

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