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Wilde Beeren: Erdbeer-Mandel-Torte mit Holunderblütencreme

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Glücklicherweise gab es an der Mosel schon die ersten Erdbeer-Büdchen, weil ich dieses Jahr für das Waldfrieden-Menü eine Erdbeertorte geplant hatte. Die habe ich in dem wunderbaren neuen Buch "Wilde Beeren" entdeckt. Die Fotos von Luzia Ellert sind wie immer eine Augenweide, aber ehrlich gesagt, sind mir die Rezepte wichtiger. Und bei Gabriele Halper weiß ich, dass die immer funktionieren, schließlich habe ich schon einiges aus ihren Büchern gekocht.

Immerhin war es mutig, ein Dessert zu machen für geplante 18 Personen, das man noch nie vorher ausprobiert hat. Deshalb plante ich auch die 1,5fache Menge davon zu machen. Einen Tortenring besitze ich leider nicht, aber eine große und eine kleine Springform und die beiden durften an die Mosel mitkommen. Wenn man es, wie im Rezept angegeben, in einem Tortenring macht, dann kann man es auch auf eine hübsche Tortenplatte stellen. Darüber müsst Ihr jetzt bitte hinweg sehen. Viel wichtiger war mir, dass es gelungen ist so schmale Stückchen zu schneiden um allen 26 Gästen, auch denen, die freiwillig verzichtet hätten (danke, Matze), ein Stück zu servieren.

Für den Boden habe ich glutenfreie Kekse verwendet und deshalb brauchte ich auch mehr Butter. Der Boden schmeckte sehr gut und niemand bemerkte den Unterschied. Für die Creme hatte ich noch selbstgemachten Holunderblütensirup und für den Belag gab es noch eine wunderbare Erdbeermarmelade.



Tortenboden:
180 gr. glutenfreie Butterkekse
60 gr. Mandelblättchen
165 gr. weiche Butter

Holundercreme:
4 Blatt weiße Gelatine
350 gr. Frischkäse - Doppelrahmstufe
70 ml Holunderblütensirup
1 TL Vanillezucker
1/2 Bio-Zitrone
250 ml Sahne

Belag:
4 EL Erdbeermarmelade
300 gr. Erdbeeren



Die Kekse in einen Gefrierbeutel geben und mit den Händen leicht zerdrücken. Das geht gerade mit den glutenfreien Keksen besonders gut. Dann mit dem Nudelholz zu feinen Krümeln zerdrücken. Die Mandelblättchen in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten, etwas auskühlen lassen und mit den Händen zerdrücken und zu den Keksbröseln geben. Die Butter bei kleiner Hitze schmelzen und zu den Bröseln geben. Zuerst gründlich verrühren und dann mit den Händen zu einer kompakten Masse verkneten.

Einen Tortenring (24 cm Durchmesser) auf eine Tortenplatte stellen. Den Bröselteig hineinfüllen und mit den Händen fest andrücken und für mind. eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Wer keinen Tortenring hat, kann dies auch in einer Springform machen.

Die Gelatineblätter einzeln in kaltem Wasser einweichen. Die Schale der Zitrone fein abreiben und die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen. Den Frischkäse mit dem Holunderblütensirup und dem Zitronenabrieb glatt rühren. Die eingeweichte Gelatine leicht abtropfen lassen, in einen kleinen Topf geben und bei geringer Hitze auflösen. Zwei EL von der Holundercreme in die aufgelöste Gelatine geben und glatt rühren. Die angerührte Gelatine unter die restliche Holundercreme rühren. Dann die geschlagene Sahne unterziehen.

Die Holundercreme auf den Tortenboden geben und glatt streichen. Die Torte über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag die Marmelade glatt rühren und die Tortenoberfläche damit bestreichen. Den Tortenring entfernen und die Torte mit den halbierten Erdbeeren dekorieren.







Gelbe Karte in der Stromburg von Johann Lafer?

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Die schönen Tag an der Mosel im Haus Waldfrieden waren viel zu schnell vorbei und wir traten die Heimreise an. Die erste Etappe war sehr kurz, weil wir endlich einmal in Johann Lafers Stromburg essen gehen wollten.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist dieses blöde Gerücht über Gäste, die sich nicht benehmen können, erstmals im Zusammenhang mit ihm aufgetreten. Damals sollte ein Pärchen beim Essen gewesen sein und gegenseitig von den Tellern probiert haben. Mit der Rechnung kam angeblich ein kleiner Zettel, dass man künftig bitte nicht mehr kommen möge, weil man nicht zum Restaurant passt. Johann Lafer hat damals einen Geldbetrag ausgelobt, damit ihm endlich einmal jemand diesen Zettel bringt. Zwischenzeitlich tauchte diese dumme Geschichte auch mit anderen prominenten Köchen auf. In der letzten Zeit habe ich es vermehrt mit Alfons Schuhbeck gehört.

Bei unserem Besuch habe sehr bedauert, dass dies nicht gängige Praxis in der Stromburg ist. Am Nachbartisch sass ein Paar im mittleren Alter und deren Benehmen bei Tisch war richtig schlimm. Nichts war recht, ganze Gerichte gingen unangetastet zurück. Das ganze gipfelte noch darin, dass sie den Sommelier fast komplett für sich alleine beschäftigten. Der arme Kerl hat mir richtig leid getan. Dieser Wein nicht, jener Wein nicht, und überhaupt am liebsten alles ganz anders, aber wie konnten sie auch nicht sagen. Wenn denen die Rote Karte gezeigt worden wäre, hätte ich vollstes Verständnis dafür gehabt. Das passierte natürlich nicht, im Gegenteil, der Service hat sich ganz besonders bemüht, den Gästen alles recht zu machen.

Das Menü hat uns sehr gut gefallen und wir waren positiv überrascht. Erwartungsgemäß war Johann Lafer nicht anwesend, er wird aber durch ein intensives Produktplacement würdig vertreten. Bereits die Lobby des Hauses ist ein umfangreicher Lafer-Shop. Vom Hotel hatte ich mir mehr erwartet, da passt das Preis-Leistungs-Verhältnis für mich nicht. Lächerlich wird es dann wenn man vor Ort ein Kochbuch erwirbt und bittet ob Herr Lafer es signieren könnte. Selbst als Hausgast mit einer doch stolzen Rechnung möchte man ernsthaft Portogebühren. Das ist mir noch nirgendwo passiert und ich fand das so kleinlich, dass ich darauf verzichtet habe.


Radieschenkaltschale, gepoppter Amaranth mit Ziegenfrischkäse und Berberitzen, Trüffelmousse mit Chili-Schokolade

Wachtelbrust, Wachtelei, Tomaten-Thymian-Chutney, Basilikumöl

Terrine und Gebratenes von der Gänseleber mit Bachkresse und grünem Apfel

Kalbsessenz mit Schalottenravioli, Tatar und Markklößchen

Gebratener Glattbutt in Kapern-Zitronensud mit Spinat und Hollandaise

Eigelbpraline mit Petersilienspinat und Perigordtrüffel

Kalamansisorbet mit Kokos und Zitrone

Gebratene Hochrippe vom Rind, Spargel, Sojabohnen und Bärlauchsauce

Variation vom Ziegenkäse mit Rhabarber und Thymianhonig

Joghurttörtchen mit Gurke, Kerbel und Limette

Käsekuchen, Rhabarberschnitte, Curryeis, Macaron, Himbeergelee

Pralinenauswahl

Rennen und Schlemmen mit Ingalena Heuck und Valerie Kitzinger

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Wenn sich zwei zusammen tun, deren Kompetenz in unterschiedlichen Bereichen liegt, dann entstehen immer spannende Projekte. Das haben sich wohl auch Ingalena Heuck und Valerie Kitzinger gedacht, als sie das Konzept "Rennen und Schlemmen" ins Leben gerufen haben.

Wenn man genauer hinsieht entdeckt man, dass im beruflichen Umfeld der beiden Damen doch viele Gemeinsamkeiten liegen und sie haben ihre Kompetenz gebündelt. Ingalena Heuck ist Deutsche Meisterin im Halbmarathon und bringt ihr ganzes Wissen und ihre Leidenschaft ein, um mit den künftigen Kursteilnehmern auf der Theresienwiese ein professionelles Lauftraining durchzuführen. Valerie Kitzinger ist Ernährungsexpertin nach der 5-Elemente-Methode und hat die Rezepte für das anschließende gemeinsame Kochen und Schlemmen entwickelt. Keine Sorge, dass kann mit Genuss gemacht werden, da zwischendurch die Möglichkeit besteht in einem Fitness-Studio zu duschen.

Ich bin ehrlich, ich habe nur am Schlemmen-Programm teilgenommen, aber ich bin mir sicher, dass das Rennen genauso kompetent abläuft :-).

Charmanter und köstlicher Empfang mit Valerie Kitzinger (links) und Ingalena Heuck. Dazu gab es ein selbstgebackenes Tresterbrot vom ersten gebrauten Bier mit Kräuterbutter vom Tellerschubser, Green Smoothie, Prosecco mit Holunderblütensirup und aromatisiertes Wasser mit Kräutern und Zitronengras.

Die Vorfreude auf die kulinarischen Genüsse steht den beiden sympathischen Kursleiterinnen ins Gesicht geschrieben (Bildquelle: Herminghaus). Während des Kochens gibt es schon das Amuse, bestehend aus einem lauwarmen Tomatensalat mit Pesto. Die weiteren Gänge gibt es dann in dem schönen Speiseraum, der an die Küche angrenzt.

Gegen den ersten Hunger hilft die Grüne Kartoffel-Kräutersuppe und zum Hauptgang haben wir gemeinsam einen gedünsteten Lachs aus dem Ofen mit Rettich-Apfel-Salat und Amaranth und Quinoa zubereitet. Dazu gab es einen schönen Rosé aus Österreich - eine Empfehlung der Weinhandlung 225 Liter.

Den süßen Abschluss bildete ein lauwarmer soufflierter Obstsalat und zum Abschied gab es viele lachende Gesichter (Bildquelle: Herminghaus) und noch einen Schluck Weißwein von der Mosel - ebenfalls über 225 Liter.

Einen weiteren Bericht findet Ihr bei meiner Blogger-Freundin Petra von Der Mut Anderer.


Folgende Termine für Rennen und Schlemmen stehen schon fest:

„After-Work Rennen und Schlemmen“ 
(18.00 bis 19.00 Uhr Lauftraining, anschließend Duschen und danach Kochen und Schlemmen im KOCHRAUM. Ende gegen 22.30 Uhr)
• Do, 15.Mai: „Die ausgewogene Läuferküche“
• Do, 22.Mai: „Regenerationsfood für Läufer“
• Do, 05.Juni: „Carbo-Loading für Läufer – wann, wie viel, was?“
• Do, 12.Juni: „Drinks, Frühstück und Alltag – mehr Power für jeden Tag“
• Do, 19.Juni: „Immun- und Stoffwechselbooster“

„Tages-Kompaktseminar Rennen und Schlemmen“
(9.00 bis 21.00 Uhr mit zwei Sporteinheiten, zwei Vorträgen und zwei Kochsessions)
• Donnerstag, 29.05 (Christi Himmelfahrt)
• Samstag, 05.07
• Sonntag, 03.08

Anmeldung über kochraum.de

Back to the Roots im Tramin mit den neuen Menüs von Sebastian Heil

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Das Tramin im Münchner Stadtteil Haidhausen liegt in einer kleinen Seitenstraße, die nicht so belebt ist wie ihre Kolleginnen, die sternförmig vom Weißenburger Platz abgehen. Trotzdem ist es schnell zu einer bekannten Größe für gute Küche und gepflegte Weine geworden. Bei den ersten Besuchen gab es Überraschungsmenüs, die sehr kreativ und fein waren.

Das Küche des damaligen Küchenchefs Daniel Schimkowitsch entwickelte sich laufend weiter und wir haben es ab und an besucht. Dann wurde es im November 2011 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und wir besuchten es, nach einer längeren Pause, letztes Jahr wieder. Ich war überrascht, über den sehr hohen Aufwand, der betrieben wurde. Den damaligen Stil der Küche konnte ich nicht mehr entdecken. Es war ein tolles Menü, sehr modern und raffiniert. Den ursprünglichen Tramin-Charme hatte es nicht mehr, obwohl sich an der entspannten Atmosphäre und dem lässigen Stil des Restaurants nichts geändert hatte.

Tramin-Chef Holger Baier entschied sich zu einer Rückkehr des alten Konzepts und, nach dem Weggang von Daniel, konnte er Sebastian Heil für die Küche gewinnen. Das war für beide ein Glücksfall, da Sebastian, als Küchenchef der Terrine frei wurde. Und nun steht wieder eine aromenreiche Küche mit hochwertigen Lebensmitteln aus der Region im Fokus. Wie schön, dass ich das testen durfte.



Zum Empfang lernten wir gleich den Mondino Frizzante kennen, den uns der Tramin-Chef Holger Baier auch gleich näher erklärte. Dafür gibt er einen Kräuterlikör, bestehend aus Amalfi-Zitronen und Bergenzian, auf Eis und gießt ihn mit einem Frizzante auf. Das war ein sehr schöner "Anreger" für das feine Menü, das uns serviert wurde.

Dosenfisch, Zuckerschote, Erbse, Pomeranze, Chorizo, Karotten-Gazpacho, Fenchel, Passionsfrucht

Seeforelle, Holunder, Buttermilch, Chicoree, Dill, Apfel

Radieschen und Mairübe, Zitronen-Nussbutter-Majo, Pfifferlinge, Senfkräuter

4 - Poltinger Maibock, Spargel, Mango, Purple Curry

Valrhona Opalys, weiße Luftschokolade, Waldmeister, Johannisbeere und -Ast


Gateau au chocolat, Mispel, Karamalz, Vanille

Sebastian kam bei jedem Gang aus der Küche, um uns zu erklären, was wir auf dem Teller haben. Da leuchteten seine Augen und es war genau zu spüren, wie viel Freude ihm das macht, was er tut. Er schwärmt von den tollen regionalen Zutaten, die er verarbeiten darf und erklärt einzelne Kochschritte bis ins letzte Detail. Eine richtig spannende Neuentdeckung für mich war das Johannisbeer-Ast-Eis. Dazu werden junge Triebe der schwarzen Johannisbeere zerkleinert und eingefroren, damit die Zellwände aufplatzen. Die Äste werden in einer Eismasse ausgekocht und aromatisieren sie wirklich mit dem Johannisbeer-Aroma, aber feiner und ein kleines bisschen anders. Es ist schwer zu beschreiben, am besten probiert Ihr es mal selbst.

Zwei schöne Weine aus dem feinen Weinkeller von Holger Baier begleiteten das Menü perfekt. Holger stellte uns jeden Wein mit viel Engagement vor und pflegt zu "seinen" Winzern schon eine jahrelange gute Partnerschaft.



Die Besinnung auf "alte Stärken" hat dem Tramin gut getan und es ist eine sehr gute Empfehlung für feine Küche in entspannter Atmosphäre. Deshalb nehme ich es auch sehr gerne in meine München-Karte bei den Genussregionen auf.


Der Erdbeerkrieg

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Heimlich, still und leise war sie Ende Januar da:

D I E   E R D B E E R E !!!


Und dann ging die Post ab. Die ersten Bloggerinnen sprachen wilde Beschuldigungen aus, frau will ja nur die Erste sein, die eine Erdbeertorte postet. Was hat man eigentlich davon, wenn man der Erste ist, der eine Erdbeertorte postet? Für sachdienliche Hinweise in den Kommentaren wäre ich Euch wirklich dankbar.

Danach gab es eher kleine Scharmützel, bis die nächste Bloggerin zu einem Rundumschlag ausholte und das ganze Thema eher so grundsätzlich verdammte. Es entstand eine wilde Diskussion ob man das dürfe oder nicht dürfe oder ob sich jemand überhaupt das Recht herausnehmen dürfe, anderen vorzuschreiben, was sie wann essen.

Eine leichte Beruhigung stellte sich ein, bis eine erneute Attacke einer einzelnen Bloggerin sogar darin gipfelte eine andere namentlich im Blog zur Rede zu stellen, weshalb sie nicht damit einverstanden ist, dass sie so früh Erdbeeren verarbeitet.

Wie ist das jetzt mit den Erdbeeren? Grundsätzlich stehe ich auch dazu, saisonale Produkte zu verarbeiten und tue mich mit diesen "Früh-Erdbeeren" wirklich schwer. Die ersten Erdbeeren habe ich heuer genau am 25. April verarbeitet. Sie stammten von einem Bauern an der Mosel und sind vielleicht noch grenzwertig, aber ich kann mit ihnen gut leben. Sie haben nicht nur gut ausgesehen, sondern auch perfekt geschmeckt.

So richtig entgehen konnte ich den Erdbeeren davor auch nicht. Ich war bei einem Grillkurs, bei dem im Februar Erdbeeren auf den Grill kamen und für meinen Blog-Event hat eine Teilnehmerin eine Erdbeer-Torte gezaubert. Beides habe ich veröffentlicht, sozusagen eine virtuelle Schande. Halt falsch, die Grill-Erdbeere habe ich auch gegessen. Also auch eine faktische Schande.

Ich werde weiterhin die saisonalen Gegebenheiten in der Küche berücksichtigen und ich werde auch weiterhin in Einzelfällen sündigen. Dafür bitte ich jetzt schon um Nachsicht.

Genug der Einleitung, eigentlich wollte ich Euch was Schönes erzählen. An einen Grundsatz halte ich mich ziemlich streng: nur einen Wettbewerb mit Verlosung im Jahr und den führe ich zum Blog-Geburtstag durch. Heuer habt Ihr mich wirklich überrannt und überwältigt. Drei Tage nach der Verlosung bekam ich ein Paket von Staatlich Fachingen, aus einer Kochbuch-Aktion, bei der ich mitgemacht habe. Unter vielen Einsendungen wurde mein Rezept für ein Kochbuch ausgewählt. Ihr ahnt es schon....... es war ein Erdbeer-Rezept und ich traue mich seit Wochen nicht es zu posten :-).

Das ist das Rezeptbild zum Erdbeer-Cappuccino. Sieht toll aus, nicht wahr.?
Viel schöner als meine Fotos, aber das Foto hat mit dem Rezept wenig zu tun.
Der Cappuccino ist trüb und nicht klar und die Sahne ist viel zu stark geschlagen.
Auch so ein Thema: bei mir wird es weiterhin Fotos vom Gericht geben, wie ich
es gegessen habe und den aktuellen Foto-Trend in den Foodblogs werde ich nicht
mitmachen. 

Der perfekte Erdbeergenuss startet bei uns im Mai oder Juni. Dann gibt es deutsche Freiland-Erdbeeren und die schmecken unvergleichlich. Für Erdbeeren in der erdbeerlosen Zeit bleibt immer noch die Möglichkeit sie einzumachen. Einmachen ist ein gutes Stichwort, alle Lose ohne Preis zum Blogevent Winter-Soulfood habe ich auch eingemacht. Und jetzt gibt es eine zweite Chance für sie.

Zusätzlich zu den Kochbüchern aus der Aktion haben auch noch schöne andere Kochbücher den Weg zu mir gefunden. Deshalb gibt es jetzt einfach eine zweite Verlosung ohne Wettbewerb. Am liebsten würde ich ja jedem von Euch einen Preis geben. Die restlichen Lose hebe ich vorsichtshalber mal auf.



Es freut mich so sehr, dass ich noch einigen von Euch eine Überraschung bereiten kann.


In "Natürlich besser kochen" findet Ihr den Erdbeer-Cappuccino und noch viele schöne Rezepte der Blogger-Kollegen.

Über das Buch können sich freuen:
- Ina von Feinschmeckerle
- Karin von Wallygusto
- Bettina von homemade and baked
- Cheriechen von Boulancherichen
- Barbara von Meine süße Werkstatt
- Johanna von My tasty little beauties
- Eva (Frau Doktor) per Mail

Vielen Dank an Staatlich Fachingen und Uwe von Highfoodality für die schöne Aktion.


Bei Andi Schweiger finden sich in seinem ersten Kochbuch "Vegetarisch mit Leidenschaft" die Erdbeeren im Kapitel Frühling. Er macht daraus Kaffeecreme mit marinierten Erdbeeren und Tahiti-Vanilleeis und Mamas Dampfnudeln mit Erdbeersauce.

Die glückliche Gewinnerin ist:
- Ursula per Mail

Vielen Dank an Zabert Sandmann.







Das große Buch der Gewürze von Bettina Matthaei kombiniert Erdbeeren mit Gewürzen zu gepfefferter Erdbeermarmelade und marinierten Erdbeeren mit Minze und Rosa Pfefferbeeren.

Herzlichen Glückwunsch an:
- Chris von Genusslandschaften

Vielen Dank an die Collection Rolf Heyne.
Bei Martin Schönleben spielen natürlich Erdbeeren auch eine große Rolle. In seinem Buch "Mini-Törtchen" zaubert er daraus Erdbeer-Dattel-Törtchen, Beerentraumtörtchen und natürlich Erdbeersahne-Törtchen.

Gewonnen hat:
- Karin von Food für Angels and Devils

Vielen Dank an Martin Schönleben.







Auch wenn Heiko Schulz und Dirk Müller auf dem Cover von Kochbox - Culinary Rebellion so aussehen, als wären zarte Früchtchen nicht ihr Ding, das täuscht. Sie verstecken die Erdbeere im Golddarm und heraus kommt eine Erdbeer-Mortadella mit Eierlikör-Espuma.

Darüber freuen kann sich:
- Julia von The Cookingknitter

Vielen Dank an die Kochbox und den Verlag LeSchicken.

Mediterranes Menü mit Otto Koch

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Kaum war ich von meinem Ausflug ins kalte Berlin wieder daheim in München schien die Sonne und wir hatten den ersten heißen Tag des Jahres. Passenderweise war ich zum mediterranen Menü bei Otto Koch im Restaurant 181 eingeladen.

So kam ich das erste Mal in den Genuss der Küche des 181 Business und erlebte einen wundervollen Abend. Sanft drehte sich der Fernsehturm um die eigene Achse und die Münchner Voralpenlandschaft wandelte sich im Verlauf des Abends zu einem Lichtermeer.

Otto Koch genoss den Abend sichtlich und wir haben viel gemeinsam gelacht. Kein Wunder, schließlich haben Köche selten die Gelegenheit einmal in Ruhe am Tisch zu essen und der Service kümmerte sich ganz besonders liebevoll um ihn. So erlebten wir die schöne Arbeitsatmosphäre, die da gepflegt wird.

Mit seinem Küchenchef Julian Waldner und seiner Restaurantleiterin wird er im Juli mit einem großen Segelschiff von Star Clippers wieder in See stechen und die Gäste kulinarisch verwöhnen. Seine Augen leuchten, als er von den besonderen Umständen an Bord erzählt. Für die Lebensmittel-Vorräte muss er weit unter Deck gehen und tief in den Bauch des Schiffs krabbeln. Die Küche ist winzig klein und wenn der Seegang rauer wird, dann werden einfach die Töpfe am Herd angebunden. In dieser Situation zeigen sich die besonderen Fähigkeiten der Schiffsköche. Sie werden mit allen widrigen Umständen fertig und behalten dabei ihre Freundlichkeit und gute Laune. Anschaulich schildert er, wie die Service-Mitarbeiter mit einem hohen Turm aus Tellern und Clochen die steilsten Treppen überwinden und nie etwas fallen lassen. Da möchte man doch auch gleich an Bord sein, um das zu sehen.

Ich kann mir das sehr gut vorstellen, mit so einem großen Segelschiff durch das Mittelmeer zu reisen, wenn es bei voller Takelage sanft dahin gleitet. Nach einem schönen Tag auf dem Meer gibt es abends die Möglichkeit ein Gericht von Otto Koch zu essen. Höhepunkt der Reise wäre für mich dann das Käpt'ns Dinner mit dem Menü von Otto Koch. Einen ersten Eindruck konnte ich bereits gewinnen, allerdings wird das Menü für die Kreuzfahrtgäste erst im letzten Moment festgelegt. Entscheidend sind die Zutaten, da legt Otto Koch den größten Wert auf die Qualität. Insofern weiß er selbst noch nicht, was er bekommen wird. Das zeichnet natürlich den Routinier aus, der keine ewig lange Vorbereitung benötigt, sondern etwas feines zaubert, aus den Dingen, die da sind. So geht eigentlich kochen und Nomen est Omen Otto Koch ist ein ganz besonderer Koch, der sich selbst am meisten auf den Ausflug und das kleine Abenteuer freut.



Erdbeerhugo

Otto Koch und Julian Waldner

Carpaccio vom Weideochsen mit Trüffelcreme und Tête de Moine

Gazpacho traditionell mit Spieß von gebratener Riesengarnele



Pastarisotto mit gebratener Rotbarbe, glacierten Artischocken, und Safranschaum
Bildnachweis: Dinner um Acht


Mit provenzalischen Kräutern gebratene Medaillons von der Lammkeule, warme Antipasti und Gratin dauphinois

Mousse von Crema Catalana mit Erdbeer-Rhabarbersalat

Dieses Menü wird aktuell im Restaurant 181 serviert und wer sich das bis zum 6. Juli gönnt, der kann eine Gourmet-Segelkreuzfahrt für Zwei mit Otto Koch gewinnen. Alles ist hier genau beschrieben. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann über das TUI ReiseCenter Gröbenzell vom 12. bis 19. Juli die Reise mit Otto Koch durch das Mittelmeer buchen.

Museale Tropfen Tasting von Bourbons der 50er, 60er und 70er Jahre

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Der Titel ist geklaut, aber ich habe es im Vorfeld angekündigt. Den Begriff museale Tropfen wollte ich unbedingt bringen. Er stammt von Sven, der hier in München unser kompetentester Spiritousen-Blogger ist und unter "what a drink" schreibt. Unbedingt mal vorbeischauen, wenn Ihr Euch für dieses Thema interessiert.

Sven hatte die Gelegenheit einer größere Sammlung alter Bourbons in Italien aufzukaufen. Einen Teil dieser Sammlung wollte er einem interessierten Publikum zur Verkostung anbieten. Auch wenn ich nicht der große Kenner in diesem Gebiet bin, war mir sofort klar, dass es nur selten die Gelegenheit geben wird, an so einem Tasting teilzunehmen. Ein besonderer Dank gebührt ihm dafür, dass die Einnahmen aus der Teilnahmegebühr einem Kindergarten in München gespendet wurden.

Für Herrn bushcook und mich war es auch eine schöne Gelegenheit endlich Mike in seiner Whiskey Akademie zu besuchen. Das stand schon lange auf meiner Liste, da ich Mike auf der finest spirit kennen und schätzen lernte. Mike hat sich einen Traum verwirklicht und im ersten Stock seines Lampengeschäfts im Tal eine schöne Bar eingerichtet. Irgendwie haben wir uns sehr angestellt, um den Eingang zu finden.




Glücklicherweise haben wir es dann doch geschafft und waren nur ein paar Minuten zu spät. Die lange Theke war schon besetzt mit neugierigem Fachpublikum und wir fanden Platz an einem Tisch. Ich fühlte mich wie in eine ganz andere Welt getaucht und mochte es von der ersten Sekunde an. Gleich nebenan wurden wir von einem riesigen Buffalo-Schädel beobachtet.




Sven und Mike hatten im Vorfeld die Whiskeys in neue Flaschen umgefüllt, da an den alten sehr der Zahn der Zeit nagte. Es gab von jedem Whiskey also nur eine begrenzte Menge und so wurde extra ein Ausgießer mit 2 cl angeschafft. Die Begründung ließ uns schmunzeln: "der Mike kann nur 4 cl" :-). Sven führte uns kompetent und informativ durch den Abend und Mike verteilte charmant die Kostbarkeiten in Gläsern. Das hat sehr viel Spaß gemacht.







Aus dem Jahre 1952.



Venezianischer Dekanter aus dem Jahr 1965.

Besonders interessant wurde es, als der Maker's Mark zur Verkostung kam. Hier konnte natürlich ein Vergleich mit einer neuen Flasche gemacht werden. Ich war sehr überrascht, wie ruppig und authentisch das "ältere Semester" war und wie gefällig der Neue. Wir diskutierten intensiv darüber und Mike erlaubte uns einen einzigartigen Einblick. Er schenkte uns einen Maker's Mark aus seinem Privatbesitz aus, der früher speziell für ihn gemacht wurde und von dem es keine 5 Flaschen mehr gibt. Was für ein großzügiges Geschenk. Vielen Dank, lieber Mike.




Danach gab es noch einen modernen Absacker und einen Manhatten, gemixt von Mike.





Rezension: Mini-Törtchen von Martin Schönleben

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Die Backwelt ist mir fremd und mit Staunen betrachte ich die Entwicklung in Foren, Blogs und Büchern. Oft habe ich den Eindruck, es geht nicht mehr um süße Köstlichkeiten zum Essen, sondern um Dekoration. Bunter, süßer, behängter scheint das Motto zu sein. Aus Frankreich kenne ich wunderbare kleine Tarteletts, Törtchen und Kuchen. Sie kommen völlig ohne Lebensmittelfarbe oder Zuckerperlen aus und gefallen mir optisch und geschmacklich wesentlich besser. Deshalb war ich bereits beim Durchblättern positiv von den Rezepten der Mini-Törtchen angetan.

Die treuen Leser dieses Blogs werden jetzt überrascht sein, die Rezension eines Backbuchs bei mir zu lesen. Beim Buch Mini-Törtchen, erschienen im GU-Verlag kann ich das mit gutem Gewissen vertreten. Der Autor, Martin Schönleben, ist ein Blogger-Freund von mir und ich kenne ihn und seine wunderbare Konditorei im Münchner Westen schon seit Jahren.

Bildquelle: GU Verlag
Mini-Törtchen von Martin Schönleben

Martin Schönleben ist Konditormeister und die Konditorei Café Schönleben in Puchheim betreibt er nun in der vierten Generation. Ein Familienbetrieb, der das Fähnchen des ehrlichen Handwerks ganz hoch hält. Sein internet-begeisterter Sohn Dominik hat irgendwann einen Blog eingerichtet und dann in der Studienzeit das Elternhaus verlassen. Öfters hört man in solchen Fällen von zurückgelassenen Haustieren. Hier blieb der Blog in der Obhut des Vaters und er nahm den verwaisten Blog in Pflege.

Seitdem gibt es dort schöne Geschichten aus der Backstube zu lesen. Am besten gefällt mir die Serie über die Lieblingskuchen der Politiker und die Vorstellung der Gesellenstücke von Martins Auszubildenden. Auch das schätze ich sehr, dass Martin sein Wissen an junge Menschen weitergibt und im Betrieb Ausbildungsplätze geschaffen hat.

Mini-Törtchen ist ein kleinformatiges Taschenbuch und in der bekannten Reihe GU-Küchenratgeber erschienen. Wie üblich lässt sich das Buch-Cover vorne und hinten ausklappen und bietet Platz für das Mini-Törtchen-Einmaleins und Warenkunde zu den wichtigsten Zutaten. Bereits der Hinweis "Hände weg von künstlichen Aromen" und Verwendungshinweise für Vanilleschote und Zitronenschale entspricht meiner Vorstellung von attraktiven Backwaren.

Auf den ersten Seiten geht es sofort los mit allgemeinen Hinweisen, die leicht verständlich geschrieben sind. Auch die benötigten Förmchen werden in Wort und Bild genau vorgestellt. Daran schließen sich die Grundrezepte für Biskuit, Mürbteig und Buttercreme an. Jeder Rezeptschritt wird erläutert und mit einem passenden Foto illustriert.

Die Törtchen-Rezepte finden sich in den Kapiteln "Die Klassiker", "Sahnetörtchen", "Obsttörtchen" und "Schnelle Törtchen". In jedem Kapitel gibt es ein Wiedersehen mit "alten Bekannten" im Mini-Format, wie z. B. die Mini.Lime-Pies. Aber auch Eigenkreationen des Konditormeisters, wie das Bayerische Biersahne Törtchen sind zu entdecken. Jedes Rezept ist bebildert.

Beim Nachbacken war ich nicht sehr mutig und habe mir ein ziemlich einfaches, aber sehr schmackhaftes Rezept aus dem Kapitel Sahnetörtchen ausgesucht. Von der, speziell für dieses Buch entwickelten, Zubereitungsmethode bin ich restlos begeistert. Die Sahnemassen kommen in ein Kunststoff-Muffinsförmchen, werden mit einem ausgestochenen Buiskuitboden bedeckt und eingefroren. Das ist nicht nur praktisch, weil sie vorbereitet werden können, das klappt perfekt und die Törtchen sehen richtig gut aus.

Mini-Törtchen bietet aber auch Anregungen für erfahrene Hobbybäcker, wie die Irish-Coffee-Törtchen. Da wird der Boden, wie bei einer großen Torte mehrfach gefüllt und dann alles mit einem Fondant überzogen. Es sieht so köstlich aus, dass ich mich vielleicht doch noch daran wage.

Das Buch macht Laune und man möchte am liebsten sofort ein Törtchen ausprobieren. Die Rezepte sind gelingsicher und von den Mengen richtig bemessen. Für Backmuffel gibt es Alternativen mit fertig gekauften Biskuitböden.

Ich habe aus dem Buch Mini-Törtchen diese feinen Tonkabohnen-Törtchen ausprobiert.














Einen sehr amüsanten Bericht über die Back-Show von Martin Schönleben anlässlich der Buchpräsentation gibt es beim Tellerschubser.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Andi Schweiger - Vegetarisch mit Leidenschaft

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Die Vegetarische Küche liegt im Trend und Kochbücher zu diesem Thema schießen wie Pilze aus dem Boden und werden nur noch getoppt von veganer Küche. Ähnlich verhält es sich mit den Neuerscheinungen von Köchen, die durch Fernsehsendungen prominent geworden sind. In der letzten Zeit hatte ich viele solcher Bücher in den Buchhandlungen gesehen, kurz durchgeblättert und wieder weggelegt. Im letzten Jahr durfte ich Andi Schweiger und seine Frau Franzi persönlich kennenlernen und meine Ansprüche an dieses Buch waren hoch. Einen erste Eindruck konnte ich bereits bei der Kochbuch-Vorstellung in Andis Kochschule gewinnen.

Vegetarisch mit Leidenschaft


Andi Schweiger wusste bereits als Kind, dass er Koch werden möchte und machte die Koch-Ausbildung in seiner badischen Heimat. Danach sammelte er Berufserfahrung in der Sternegastronomie, u. a. bei Vincent Klink in der Wielandshöhe und Karl-Emil Kuntz in der Krone, bis er in München Küchenchef in Holger Strombergs Restaurant Cocoon wurde. Zwei Jahre später eröffnete Holger das G-Munich und Andi übernahm erneut die Position des Küchenchefs. Im Jahr 2006 war es soweit und er eröffnete mit seiner Frau Franzi das erste eigene Lokal, Schweiger2. Der Name war wirklich Programm, da die beiden alles alleine machten. Andi stand in der Küche und Franzi servierte. Nur beim Dessert gab es einen "Rollentausch". Franzi, eine Spitzen-Pâtissière, übernahm die Küche und Andi die Gäste. Das Engagement und die Leidenschaft der beiden wurde drei Jahre später mit dem ersten Michelin-Stern belohnt. Im selben Jahr begann Andi auch seine TV-Karriere mit der Sendung "Die Kochprofis".

Mit seinem vegetarischem Kochbuch, erschienen bei Zabert Sandmann, möchte er Gemüse den Stellenwert geben, den es verdient hat. So handelt er auch in seinem Restaurant und kann sich sehr glücklich schätzen, viel Obst und Gemüse direkt aus dem Garten seiner Schwiegereltern in Rosenheim zu beziehen. Dies wird auch mit vielen Fotos, die dort im Wechsel der Jahreszeiten aufgenommen wurden, dokumentiert. Die Arbeit an dem Buch hat drei Jahre gedauert und jedes Rezept wurde von Andi in einer haushaltsüblichen Küche gekocht und von einem Freund fotografiert. Im Buch finden sich zu den meisten Gerichten Fotos, allerdings nicht zu allen, was ich nicht als störend empfunden habe.

Das großformatige Buch ist in vier Kapitel, entsprechend den vier Jahreszeiten, gegliedert. Für jede Saison stellt Andi vier seiner Lieblingsgemüse vor. Im Frühling sind das z. B. Spargel, Erbsen, junger Knoblauch und Kohlrabi. Zu diesen Gemüsen gibt es Erläuterungen zu Warenkunde, Einkaufen, Lagerung und Verarbeitung. Danach folgen die Rezepte zu den saisonal verfügbaren Gemüse- und Obstsorten. Die Rezepte sind meist für 4 Personen berechnet und eher knapp bemessen. Hilfreich wären Angaben wie Vorspeise, Hauptspeise etc. gewesen, um die Mengenangaben einschätzen zu können. Wir konnten zwei der Gerichte gut als Mittagessen zu zweit vertragen. Allerdings gab es nur dieses eine Gericht. Die Mengen können ganz unkompliziert, je nach Personenzahl und Anlass, angepasst werden.

Sehr gut strukturiert ist auch das Register am Ende des Buchs. Dort sind die Hauptzutaten alphabetisch aufgeführt und es war sehr einfach für mich, nach der Kochbuch-Präsentation die genauen Titel der servierten Gerichte herauszufinden.

Der Frühling hat gerade begonnen, als ich mich intensiv mit dem Buch beschäftigt habe und so kamen natürlich nur Rezepte aus dem Kapitel Frühling auf den Tisch. Bereits bei der Kochbuch-Präsentation konnte ich den roh marinierten Spargel probieren und war begeistert. Der wanderte als erstes auf die Nachkoch-Liste und das ist ganz besondere und köstliche Zubereitung für Spargel. Auch wenn das mit den Erbsen etwas mühevoll ist, die Mühe lohnt sich und es gibt einen extra Tipp von Andi, wie man die Erbsen am besten zubereitet. Für die Crostini konnte ich gerade noch den letzten Bärlauch aus dem Garten retten und habe das Rezept so abgewandelt, damit es nur eine kleine Portion für mich ergab. Auch das hat sehr gut geklappt und ich bin froh um eine neue und sehr schmackhafte Crostini-Variante. Der Kohlrabi gehört zu meinen Lieblingsgemüsen und ich war sehr neugierig auf dieses raffinierte Rezept, das optisch und geschmacklich auf höchstem Niveau ist und sich trotzdem unkompliziert zubereiten lässt.

Mir sind die Rezepte sehr leicht von der Hand gegangen. Vieles, was Andi dort beschreibt und empfiehlt, wende ich seit Jahren auch in der Alltagsküche an. Es ist meine Überzeugung, dass man mit guten Produkten, ein paar Kenntnissen über Kochmethoden und nur wenig Gewürzen auch daheim excellente Gerichte auf den Tisch bringen kann. Besonders positiv empfinde ich, dass die Zutaten sehr normal und gängige Supermarkt-Ware sind. Wer sich die Mühe macht, so zu kochen, der sollte sich auch die Mühe machen Bio-Ware zu kaufen. Leider hat nicht jeder das große Glück Produkte aus dem eigenen Garten zu verarbeiten.


Roh marinierter Spargel mit Erbsen-
vinaigrette und Morcheln











Ziegenkäse mit Bärlauchkruste auf Crostini











Kohlrabi auf viererlei Art



















Die Gerichte, die Andi entwickelt hat möchte ich als kreative und sehr feine Gemüseküche bezeichnen. Ich besitze einige vegetarische bzw. Gemüse-Kochbücher, darunter ist alles vertreten von einfacher Alltagsküche über feine Hausmannskost bis hin zu Highend-Rezepten aus der Sterneküche. Ich bin immer fündig geworden, wenn ich ein Menü für vegetarische Freunde kochen wollte. Aber ich hatte nie DAS Buch im Kopf, wenn es um dieses Thema ging. Insofern schließt "Vegetarisch mit Leidenschaft" eine Lücke für mich. Die Rezepte sind gehoben, aber nicht abgehoben und lassen sich auch im Alltag auf den Tisch bringen. Dieses Buch würde ich jedem empfehlen, der vegetarische Rezepte sucht, die menü-tauglich sind und Freude an gutem Geschmack und schöner Optik eines Gerichts hat.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.














Rezension: Tender Obst und Tender Gemüse von Nigel Slater

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Nigel Slater ist ein sehr renommierter englischer Food-Journalist. Seit über 20 Jahren schreibt er eine Kolumne für den Observer und hat bei der BBC eine Kochsendung. Er hat keine professionelle Kochausbildung und versteht sich immer noch als Hobbykoch. Er lebt in London und bewirtschaftet mit viel Herzblut einen großen Garten. Alles was er dort anbaut, verarbeitet er auch in der Küche. Seine gesammelten Erfahrungen hat er in den beiden Büchern Tender Obst und Tender Gemüse veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung ist bei Dumont erschienen.

Beide Bücher interessieren mich sehr, da wir im Bürogarten einiges an Obst und Gemüse anbauen und in unserem sehr kleinen Garten daheim hauptsächlich Salat, Gemüse und Kräuter haben. Ich habe viele Standard-Rezepte in meinem Repertoire, aber immer wieder wünsche ich mir auch neue Inspiration und hier sind die Bücher für mich sehr hilfreich.

Nigel Slater stellt jede Obst- und Gemüsesorte nicht nur mit Rezepten zur Verwendung vor, er beschreibt auch seine Erfahrungen mit der Pflanze im Garten. Ergänzt wird beides mit anschaulichen Rezeptbildern und Fotos aus seinem Garten im Wechsel der Jahreszeiten. Abschließend gibt es ein Rezeptregister nach Rezeptarten. So können die Rezepte sowohl nach dem Produkt, als auch nach der Verwendung schnell gefunden werden.


Tender Obst

Im Band Tender Obst finden sich viele Anregungen zu Gartenarbeit und Verwendung in der Küche für Äpfel, Aprikosen, Birnen, Blaubeeren, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Haferpflaumen, Haselnüsse, Himbeeren, Holunder, Kirschen, Maronen, Pfirsiche und Nektarinen, Pflaumen, Quitten, Rhabarber, Rote Johannisbeeren, Schwarze Johannisbeeren, Stachelbeeren, Walnüsse, Weintrauben und Weiße Johannisbeeren.


Tender Gemüse

Das Tender Gemüse ist Nachschlagewerk für Auberginen, Blattsalate, Blumenkohl, Brokkoli und Sprossenbrokkoli, Chinesische Gemüse, Dicke Bohnen, Erbsen, Grünkohl und Cavolo Nero, Grünspargel, Karotten, Kletterbohnen, Knollensellerie, Kohl, Lauch, Mangold, Paprika, Pastinaken, Rosenkohl, Rote Bete, Speiserüben, Spinat, Staudensellerie, Steckrüben, Tomaten, Topinambur, Winter- und Riesenkürbisse, Zucchini und andere Sommerkürbisse und Zwiebeln.

Beide Bücher sind richtig dicke Wälzer, die sozusagen die gesammelte Erfahrung von Nigel Slater als Hobbygärtner und Hobbykoch widerspiegeln. Manche Rezepte muten ungewöhnlich auf den britischen Geschmack zugeschnitten an. Ich habe bei der Auswahl für das Nachkochen bewusst nach Methoden oder Aromen gesucht, die mir nicht geläufig sind. Bei der Umsetzung ist es mir leicht gefallen, die Zubereitungsschritte, die sehr gut und detailliert beschrieben sind, zu beachten. Beim Abschmecken hatte ich keine Vergleichswerte und konnte mich nur auf meinen eigenen Geschmack verlassen. Mir ist es ja immer wichtig, neue Gerichte sozusagen mit dem typischen Aroma kennenzulernen. Das fehlt mir etwas. Aber ich habe neue Erfahrungen gemacht, die auch übernehmen und weiter entwickeln werde.


Tender Gemüse:

Fränkische Bratwurst mit Lorbeer-Kartoffel-Püree, Thymian-Zwiebeln und Sauce
 Würstchen mit  Kürbispüree
Gebackene Zwiebeln















Tender Obst:

Salat aus Chicoree, Pecorino 
und Walnüssen


Makrele mit Rhabarber und
Sherry-Essig











Zitronenpudding mit Himbeeren











Die beiden Bücher Tender Obst und Tender Gemüse sind natürlich besonders geeignet für Hobbyköche mit eigenem Garten, bieten sich aber auch an, wenn man gerne auf dem Markt einkauft und saisonal kochen möchte. Die Rezepte sind alltags-tauglich und einfach zu kochen.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Das persische Kochbuch von Gabi Kopp

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Von ihren Reisen in den Iran hat Gabi Kopp traditionelle Rezepte mitgebracht und in dem persischen Kochbuch, erschienen bei Jacoby & Stuart, veröffentlicht. Für die persische Küche interessiere ich mich schon länger, weil ich eine große Liebhaberin der orientalischen Küchen bin. Dabei ist es für mich wichtig die original Aromen zu schmecken. Leider habe ich es nicht geschafft den Iran zu bereisen, glücklicherweise konnte ich aber eine fundierte Kennerin der persischen Küche kennen lernen und einen Kochkurs bei ihr machen. Ich besitze nur zwei persische Kochbücher und ich tue mich immer schwer damit, die Authentizität zu beurteilen. Deshalb bin ich Heidi sehr dankbar, dass sie diesen Part für mich übernommen hat:


Durch eine Freundin bin ich auf "Das persische Kochbuch" aufmerksam geworden. Natürlich dachte ich, nach 44 Jahren gemeinsames Leben mit einem Perser und viel Interesse an der persischen Küche brauche ich so ein Buch eigentlich gar nicht mehr. Dann hab ich ein wenig geblättert und dachte mir, da stehen ja so unterschiedliche und regionale Speisen, von denen ich teilweise vorher noch nie etwas gehört hatte. Also musste ich mit diesem Buch meine persische Kochbuch-Kollektion erweitern…

Wunderbar fand ich die Einleitung. Für Nicht-Iraner-Kenner zeigt es doch geradezu bildlich wie im Persien (das heutige Iran, oder besser noch Islamische Republik Iran, aber Persien gefällt mir persönlich besser) Gäste bewirtet werden. Es wird gleich erklärt, zu welchem Anlass man welche Speisen zubereiten soll - wunderbar, wie ich fand!

Der Reis ist ja neben den Khoresch, Kebabs oder auch Khoraks die Hauptsache! Und der Tahdig ist das Beste daran. In diesem Buch wird wunderschön erklärt wie und mit was man Tadhig und Reis zubereiten kann.

Toll fand ich die Wanderung durch die unterschiedlichsten Regionen von Persien und das die offensichtlich jeweiligen Gastgeber von der Autorin vorgestellt und einbezogen worden sind.

Da der Iran knapp 5x so groß ist wie die heutige Bundesrepublik, kann man sich vorstellen wie unterschiedlich wohl die einzelnen Regionen sein werden. Das Buch beginnt in Shiraz, einer blumigen Stadt im Süden des Irans, nicht weit von Persepolis , der 2500 Jahre alten Palastruine von Darius des Großen.

Am bekanntesten aus dieser Region ist der Salad Schirasi. Das Rezept ist genauso wiedergegeben, wie ich es kennen gelernt habe. Eventuell hab ich es noch nicht mit Bitterorangensaft versucht, aber ein Versuch ist es wert. Dieser Salat wird ja entweder bei den Vorspeisen gereicht, oder zum Hauptgericht.

Das Kalam Polo Schirasi kenne ich als Kalam Polo und das wird mit Weißkohl zubereitet, ohne Kräuter wie Basilikum, Dill, Estragon und Tareh. Das war mal wieder was Neues in meinem Rezeptbuch und ich kann endlich auch mal mit Kohlrabi zubereiten!

Da mein Mann aus Teheran stammt, bin ich natürlich mit dieser Küche am besten vertraut, konnte aber auch hier feststellen, dass das Adas Polo ein wenig abgewandelt wurde. Und zwar mit Champignons, das kenne ich nicht, aber ich kenne einen Reis mit Pilzen. Ansonsten kann man, in Teheran das Adas Polo ja auch wunderbar mit kleinen Hackbällchen zubereiten, statt mit Datteln. Dort sind diese zwei Varianten üblich.

Natürlich gehören Schirin Polo und Dschaveher Polo zu meinen Favoriten. Sieht toll aus und wird immer wieder gerne gegessen. Ein wahrlich tolles Essen, nicht nur zur Hochzeitsfeier.

Ein wirklich tolles Kochbuch, auch für Einsteiger! Man bekommt alles von der persischen Küche erzählt und angeboten zum Nachkochen.

Nusche Jan, das bedeutet Guten Appetit.
Heidi Khan Shaghaghi




Die Schweizerin Gabi Kopp arbeitet als Illustratorin und Cartoonistin. Ihr großes Hobby Kochen hatte sie in den 80-ern sogar im Restaurant Widder in Luzern zum Beruf gemacht. Für dieses Kochbuch ging sie auf Reisen nach Schiras, Isfahan und Teheran und besuchte Köche aus diesen Regionen, um typische Gerichte kennenzulernen. Mit dem persischen Kochbuch konnte sie ihre beiden Leidenschaften, das Zeichnen und das Kochen kombinieren.

Das persische Kochbuch

Gabi Kopp nimmt uns mit auf ihre Reisen und erzählt von unterschiedlichen Festen und Koch-Traditionen jeder Region. Sie stellt uns die Köchinnen und Köche, sowie regional typische Zutaten und Rezepte vor. Jede Geschichte und jedes Gericht ist mit ihren schönen Zeichnungen illustriert. Es gibt keine Fotos von den Rezepten, was den charmanten Charakter des Buchs auch zerstören würde.

Nach einer kurzen Einführung in die persische Küche allgemein, wird das wichtigste Gericht, der persische Reis mit Kruste genau beschrieben. In den anschließenden Kapiteln Schiras, Isfahan und Teheran finden sich die Rezepte und die Geschichten. Damit ist das Buch nicht nur ein Kochbuch, sondern auch ein schönes Buch zum Lesen und Schmökern. Die typischen Zutaten mit Illustrationen und Beschreibungen finden sich am Ende des Buchs. Gut gefallen haben mir auch die vielen Register, falls man etwas bestimmtes sucht. Es gibt ein Register mit Fachbegriffen, ein Register mit einer Kategorisierung der Rezepte und ein alphabetisches Register.

Beim Ausprobieren der Rezepte war es ein Muss, den Reis mit der Kruste auszuprobieren. Mit der genauen Anleitung konnte gar nichts schief gehen und mir gelang eine Kruste, wie sie sein sollte. Dazu kochte ich einen Lammtopf mit Quitten und Pflaumen, weil ich noch eingemachte Quitten vom Herbst hatte. Besonders angesprochen haben mich natürlich die vielen glutenfreien Gebäcke und ich habe den Fokus darauf gelegt. Das war manchmal etwas schwierig, weil sie wegen dem fehlenden Kleber gerne zerbröseln. Geschmeckt haben sie gut und letztendlich haben sie gut funktioniert.


Lammtopf mit Quitten und Pflaumen
und Polo Tschelo
 Persische und glutenfreie Reismehlplätzchen
Persische und glutenfreie Kichererbsenplätzchen
Persische und glutenfreie Kichererbsenbällchen
















Das persische Kochbuch ist ein schönes und sehr liebevoll gestaltetes Buch. Es ist ideal, wenn man sich intensiv mit der persischen Kochkultur und den typischen Gerichten vertraut machen möchte. Und meine Freundin Heidi kann es auch sehr empfehlen. Vielen Dank, liebe Heidi, für Deine kompetente Beurteilung des Buchs.


Bildnachweis: Ariane Bille

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Rezension: H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch

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Zürich ist eine meiner Lieblingsstädte. Ich habe aus beruflichen Gründen dort viel Zeit verbracht und viele Lieblingsplätze entdeckt, die ich heute noch gerne bei privaten Besuchen aufsuche. Einer dieser Lieblingsplätze, der immer ganz oben auf der Besuchsliste steht ist der Delikatessenladen Schwarzenbach im Niederdorf. An den beiden Schaufenstern drücke ich mir zuerst lange die Nase platt. Sehr liebevoll werden dort die Produkte präsentiert. Unzählige kleine Teller und Schalen sind dort gefüllt mit Reis, Gewürzen, Nudeln, Trockenfrüchten und und und. Für mich ist das schon mehr eine Ausstellung, da diese Sachen ohne Verpackung gezeigt werden und alles ein eigenes Namensschild hat. Für mich hat es einen besonderen Reiz mehrere Pfeffer- oder Salzsorten genau betrachten zu können. Ich brauche immer ganz lange vor dem Schaufenster, bis ich jedes Detail erfasst habe und mir überlege, was ich mir nach Hause mitbringen könnte.

Mit viel Vorfreude betrete ich dann den Laden und fühle mich ein bißchen wie Pippi Langstrumpf in diesem wunderbaren Bonbonladen. Die alte Einrichtung versetzt mich in eine ganz andere Zeit und dort begreife ich immer die Wörter Kolonialwaren und Gewürzhandel. Aus allen Teilen der Welt kommen die unterschiedlichsten Lebensmittel und haben oft weite Reisen hinter sich. Der Geruch aus diesem bunten Gemisch ist unbeschreiblich.

Viel zu schnell geht die Zeit vorbei, weil man dort sehr kompetent bedient wird. Am liebsten würde ich fragen, ob ich einfach nur ein bisserl dableiben darf. Aber diese Vorliebe haben viele und der kleine Laden würde sonst überquellen. So stille ich meine Sehnsucht gleich nebenan im Teecafé Schwarzenbach und werfe natürlich noch einen Blick auf die Kaffeerösterei, die ein eigenes Schaufenster hat.

Meine Freude war natürlich sehr groß, als ich das Buch H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch vom AT Verlag entdeckt habe.

H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch


Das Haus Schwarzenbach wurde 1864 gegründet und ist bis heute ein Familienunternehmen geblieben, das nun in der 5. Generation von Heini Schwarzenbach geführt wird. Gleich im ersten Kapitel "Die Geschichte des Zürcher Delikatessenhandels seit 1750" erfahren wir die enge Verknüpfung des Traditionshauses mit dem kulinarischen Wandel Zürichs und die wirtschaftliche Entwicklung des städtischen Marktes. Dies wird mit historischen Stichen und Fotos eindrucksvoll untermalt.

Der Rezeptteil macht gut die Hälfte des Buchs aus und verknüpft die Zürcher Küche mit den Produkten von Schwarzenbach. Die Rezepte stammen von den Küchenchefs renommierter Zürcher Restaurants. Da habe ich mich besonders darüber gefreut, weil ich in den meisten dieser Restaurants bereits gegessen habe. Das Buch bietet so ganz nebenbei auch noch einen schönen Überblick über die gepflegte Gastronomie der Stadt.

  • Peter Brunner, Kaiser's Reblaube und Goethe-Stübli
  • Carlo Bernasconi, Cucina e Libri
  • Fabian Fuchs, Equitable - St. Meinrad
  • Rolf Hiltl und Pascal Haag - Hiltl
  • Didi Bruna und Markus Furtner - Didi's Frieden
  • Roman Wyss und Werner Frei - Restaurant Schlüssel
  • René Zimmermann und Ralf Weber - Restaurant Wirtschaft Neumarkt
  • Alain König und Sepp Wimmer - Zunfthaus zur Waag
  • Urs Achermann - Swiss Re Centre for Global Dialogue
  • Ivo Jud - Confiserie Honold

Zu jedem Rezept gibt es ein großformatiges Rezeptbild. Besonders gut gefällt mir der strukturierte Aufbau der Rezepte, bei dem links die Zutaten aufgelistet sind und rechts der dazugehörige Arbeitsschritt steht. Die Rezepte sind gehoben, aber nicht abgehoben. Das sind Gerichte, die man im Alltag genauso gut kochen kann, wie auch für ein schönes Gästemenü. Bei sehr speziellen Zutaten werden bereits Alternativen aufgezeigt. Die schönen Gewürze oder andere "exotische" Zutaten sind natürlich auf das Sortiment von Schwarzenbach abgestimmt, aber auch sehr gut in ähnlichen Geschäften oder im Internet erhältlich.

Im letzten Kapitel finden wir sehr gut aufbereitete Informationen zu den "lokalen und kolonialen Delikatessen Zürichs". Diese Beschreibungen und Fotos gelten natürlich auch ganz allgemein für die aufgeführten Produkte. Abgerundet wird dies mit einem alphabetischen Register nach Zutaten und den zugehörigen Produkten. So kann man gezielt suchen, wenn man ein Rezept für eine besondere Zutat braucht.

Die Auswahl der Rezepte zum Nachkochen ist mir nicht leicht gefallen, da mich sehr viel angesprochen hat und auch gut zu meinen bereits vorhandenen Zutaten gepasst hat. Auf jeden Fall wollte ich endlich einmal den Rapssamen verwenden, den ich mir in Zürich gekauft hatte. Geschmacklich besonders angesprochen hat mich die Kombination aus Wildschwein, Apfel und Rosmarin und ich wollte es einfach gerne probieren. Die letzte Wahl fiel auf ein vegetarisches Gericht aus dem Hiltl, einem vegetarischen Restaurant, das bereits seit über 100 Jahren existiert. Alle drei Rezepte stammen von unterschiedlichen Köchen und waren sehr authentisch. Ich konnte mich gut an die Besuche der jeweiligen Restaurants erinnern. Die Qualität der Rezepttexte ist ausgezeichnet, leicht nachzuvollziehen und alles hat wunderbar funktioniert.

Karpfenfilet mit Rapssamen und Linsengemüse












Berberitzen-Reis mit grünen Pistazien

Schweinefilet mit Dörräpfeln und Rosmarin












H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch ist ein sehr aufwändig und liebevoll gestaltetes Kochbuch. Die Informationen zur historischen Entwicklung und zur Warenkunde sind sehr gut aufbereitet. Die nachgekochten Rezepte haben sehr überzeugt. Dieses Buch ist ein Muss für den kulinarisch interessierten Zürich-Besucher, aber auch für Kochbuch-Liebhaber, deren Interesse an Zürich nicht gegeben ist, eine schöne Ergänzung der Kochbuch-Sammlung. Besonders interessant finde ich es für Hobbyköche, die sich intensiver mit einzelnen Gewürzen oder Zutaten auseinander setzen möchten. Sie finden hier gute Informationen und schöne Inspirationen.



Bildnachweis: Ariane Bille

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Rezension: Das große Servus-Kochbuch Traditionelle Rezepte aus Österreich

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Servus, das kennen viele als Gruß aus dem Urlaub. Nicht nur in meiner bayerischen Heimat, auch in Österreich geht den Menschen das ganz leicht von den Lippen. Servus steht in Österreich aber auch für einen Fernsehsender und einen Verlag, der monatlich ein schönes Magazin mit Lifestyle-Themen und Rezepten herausgibt. Der Kopf dahinter ist Dieter Mateschitz, der auch bekannt wurde mit den Getränken Red Bull und Kombucha, die Salzburger Restaurants Ikarus und Carpe Diem. Außerdem verdanken wir ihm die beeindruckende Ausstellung im Hangar 7 am Salzburger Flughafen. Vermutlich ist das nur ein Ausschnitt seiner Aktivitäten, aber das ist zumindest das, was ich kenne und für seine Präsenz bei der Formel 1 habe ich mich nicht interessiert.

Nun liegt also das erste Kochbuch aus diesem Umfeld vor. Das große Servus-Kochbuch - Traditionelle Rezepte aus Österreich. Wobei die Betonung hier auf den österreichischen Bundesländern liegt, die typische Wiener Küche ist ausgenommen. Wenn man ein echtes Münchner Kindl ist, dann ist Österreich kein Ausland, sondern ein liebenswerter Nachbar und gehört einfach zum gewohnten Umfeld dazu. So bin ich mit der österreichischen Küche und den speziellen Fachbegriffen vertraut und erkenne auch unsere gemeinsamen kulturellen Wurzeln.

Das große Servus-Kochbuch

Schon lange beobachte ich, dass in Österreich die Koch-Tradition und die Liebe zu guten Produkten hoch gehalten wird. Dies lässt sich ganz einfach bei den österreichischen Foodblogs und den Diskussionen in facebook-Kochgruppen feststellen. Dabei sind die vielen Hobbyköche sehr in der traditionellen Küche ihrer Heimat verwurzelt und verfügen über hohe Kompetenz. In diesem Kontext sehe ich auch das Servus-Kochbuch. Die Rezepte stammen von Uschi Korda und Alexander Rieder, die zu den regelmäßigen Rezept-Autoren des Servus-Magazin gehören.

Die rund 180 Rezepte sind in vier Kapitel nach den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter aufgeteilt. Innerhalb der Kapitel sind sie in Suppen & Kleinigkeiten, Hauptspeisen und Süsses zusammengefasst. Das sind bodenständige und alltagstaugliche Rezepte mit Tradition, genauso, wie der Titel es verspricht. Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Eine Seite mit den Zutaten und der Zubereitung und einem Foto auf der gegenüber liegenden Seite. Den Abschluss machen ein alphabetisches Rezept-Register und ein alphabetisches Zutaten-Register. Natürlich darf das kulinarische Wörterbuch nicht fehlen und so können die Fachbegriffe auch verstanden werden, wenn man mit den österreichischen Ausdrücken nicht vertraut ist.

Für die Rezension habe ich in der Vorweihnachtszeit schon gekocht und deshalb Gerichte aus dem Kapitel Winter gewählt und ein kleines Menü zusammengestellt. Alles konnte ich sehr entspannt zubereiten und war froh über die Qualität der Rezepte und die Stimmigkeit bei den Mengen. Die Zutaten dieser Rezepte sind ganzjährig gut zu bekommen, wobei man solche Gerichte lieber in der kühlen Jahreszeit serviert. Geschmeckt hat alles auch sehr gut.


 Erdäpfel-Tascherl
 Huhn in Rotwein
Schokokoch mit Schlag














Das große Servus-Kochbuch ist ein sehr schönes Standardwerk für Liebhaber der traditionellen, bodenständigen österreichischen Küche. Auch ungeübte Hobbyköche können mit den gut ausgearbeiteten Rezepten feine Gerichte auf den Teller bringen und sich weiter entwickeln. Es gibt einen guten Überblick über österreichische Standard-Gerichte, die auch sehr gut für Gäste-Einladungen geeignet sind.


Bildnachweis: Ariane Bille

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Rezension: Meine französische Küche von Rachel Khoo

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Rachel Khoo steht für die neue erfrischende Generation von Kosmopoliten. Die Tochter einer Österreicherin und eines Malaien wuchs in London und Bayern auf. Sie studierte Design in London und arbeitete für eine Luxus-Modemarke, bis sie eines Tages ihre Liebe zum Backen entdeckte. In Paris machte sie eine Ausbildung zur Konditorin und verzauberte die Gäste nicht nur mit ihren süßen Kreationen, sondern auch mit ihrem charmanten Wesen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie vom Fernsehen entdeckt wurde und hat seitdem eine erfolgreiche Kochsendung bei BBC Two. Diese wurde auch bei RTL Living gezeigt. Ich habe leider noch nie eine Folge davon gesehen, aber es würde mich sehr interessieren. Im März diesen Jahres durfte ich Rachel Khoo persönlich kennenlernen und war vom ersten Moment in ihren Bann gezogen. Ich war sehr fasziniert von ihrer liebenswerten Ausstrahlung, ihrem multi-kulturellen Hintergrund und ihrem Sprachtalent. Neben Englisch und Französisch spricht sie auch sehr gut Deutsch.

Meine französische Küche

In ihrem zweiten Kochbuch "Meine französische Küche" (erschienen bei Dorling Kindersley) nimmt uns Rachel Khoo mit auf eine Reise durch Frankreichs Provinzen. Sie hat dort lokale Produzenten besucht und mit vielen Köchinnen und Köchen typische Rezepte der Region gekocht. Mit einem großen Rezeptschatz ausgestattet ging es dann an die eigentliche Arbeit, um die Rezepte für das Buch zu entwickeln. Es war ihr wichtig, ihre persönliche Note einzubringen. Dies ist ihr hervorragend gelungen und statt der berühmten Tarte tatin gibt es eine Tarte tatin aux carottes zu entdecken. In Nizza entdeckte sie einen Pasta-Shop und die typischen Ravioli bekommen von Rachel eine asiatische Note. Sie brät sie in der Pfanne an, wie die japanischen Gyoza.

Die Kapitel sind in die Regionen gegliedert, die Rachel bereist hat: Bretagne, Bordeaux, Baskenland, Provence, Lyon und Elsass. Damit ist schon für viel Abwechslung und ein breites Spektrum der französischen Küche gesorgt.

Jedes Kapitel startet mit einer, von Rachel sehr liebevoll gezeichneten, Landkarte und der Vorstellung von typischen Produkte und Speisen. Zu jedem Rezept erzählt Rachel von den Erlebnissen ihrer Reise. Bei den Fotos wechseln sich Impressionen der Reise und reine Rezeptbilder ab. Zum Schluss gibt es noch einige Grundrezepte und ein ausführliches alphabetisches Register.

Bei der Auswahl der Rezepte war ich diesmal sehr neugierig auf den Buchweizen, den ich noch nie ungemahlen verarbeitet hatte. Die Kichererbsenpfannkuchen stachen mit auch sofort ins Auge, da ich bis dahin noch kein vernünftiges Rezept gefunden hatte. Und auf den Drink hatte ich einfach Lust, weil ich meine neue Liebe zu Lillet entdeckt hatte.


Lillet-Fizz mit Ingwer und Zitrone











Buttermilchlamm und Kräutersalat mit geröstetem Buchweizen















Kichererbsenpfannkuchen mit Sardellenpaste












Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und absolut alltagstauglich. Die Gerichte stehen für eine junge, kreative Küche und präsentieren die französische Küche mit einer guten Mischung aus Tradition und neuen frischen Ideen. Das Buch ist empfehlenswert, für Hobbyköche mit Lust auf was Neues. Auch wer bisher noch keine Erfahrung mit der französischen Küche hat, wird daran Spaß haben.

Ein paar Impressionen vom Treffen mit Rachel Khoo im März 2014 in München.



Bildnachweis: Ariane Bille

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Rezension: Hensslers Küche von Steffen Henssler

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Hensslers Küche von Steffen Henssler ist 2006 im Zabert Sandmann Verlag erschienen und ich wollte es sehr gerne rezensieren, weil es stellvertretend für eine Entwicklung ist, die ich beobachte und ich einen hohen persönlichen Bezug dazu habe.

Steffen lernte ich 2011 persönlich kennen, als Heike und ich in der Sendung Topfgeldjäger angetreten sind, um uns ein paar Wünsche mit unseren Kochkenntnissen zu erfüllen. Das hat prima geklappt und wir lernten Steffen als sehr fairen und kompetenten Moderator kennen. Rund um die Sendung gab es ein paar kleine Begebenheiten, die ich nie vergessen werde. Ganz ehrlich, ich mag' Steffen Henssler und halte ihn auch für einen sehr guten Koch und vor allem für einen sensiblen Menschen mit Witz und einem blitzschnellen Verstand.

Auf dem Bildschirm tauchte er bei VOX als Ablösung von Tim Mälzer auf. Für mich war das eine deutliche Verbesserung und ich habe damals alle Folgen von "Ganz & Gar Henssler" gesehen. Bereits damals habe ich es besonders gerne gesehen, wenn er mit dem Messer gearbeitet hat. Ich glaube ich würde ihn immer unter vielen Köchen erkennen, wenn ich nur die Hände und das schneidende Messer sehen würde. Noch heute bin ich sehr fasziniert von seiner Schneidetechnik und seiner Geschwindigkeit. Seine Rezepte hatten die Exotic, Frische und Leichtigkeit, wie ich sie auf meiner ersten großen Reise mit Herrn bushcook nach Kalifornien kennengelernt habe.

Mit der Sendung Topfgeldjäger hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Für die Vorbereitung der Teilnahme habe ich natürlich begonnen mich sehr intensiv damit auseinander zu setzen. Und auch danach war ich sehr begeistert davon und habe mir jede Folge aufgezeichnet und abends angesehen. Mit dem Weggang von Steffen war es beendet. Die neuen Folgen mit Alexander Herrmann gefallen mir nicht und die neuen Sendungen, die Steffen macht auch nicht.

Eine ähnliche Entwicklung beobachte ich bei seinen Kochbüchern. Sein erstes Buch ist für mich interessant und bietet Inspiration. Die Bücher, die danach erschienen sind, zeigen nicht mehr sein Know-How. Die Rezepte wurden immer banaler und vermutlich massen-tauglicher gestaltet. Zu diesem Trend könnte ich viele Kochbücher, besonders von Fernsehköchen, nebeneinander legen. Die meisten zeigen dieses Bild. Und so möchte ich einfach mal so ein "altes Schätzchen" wieder einmal hervor kramen.

Hensslers Küche

Steffen Henssler stammt aus einer Gastronomen-Familie und hat eine solide Koch-Ausbildung in Andresens Gasthof, der mit einem Michelin-Stern bewertet war, genossen. Weit blickend setzte er einen größeren Lotto-Gewinn für die Ausbildung als "Professional Sushi Chef" in Los Angeles ein. Diesen Abschluss machte er als erster Deutscher mit Bestnote. Wieder daheim in Deutschland eröffnete er mit seinem Vater das Henssler & Henssler in Hamburg und hatte hauptsächlich Sushi auf der Karte. Mittlerweile gibt es das zweite Restaurant Ono in Hamburg, unzählige Fernsehauftritte, mehrere Kochbücher, Tourneen als Entertainer und wir werden sicher noch einiges von ihm hören.

Das Kochbuch stellt uns zuerst die Person Steffen Henssler vor - mittlerweile ist das schon ein bisschen überholt, weil sich in den letzten Jahren viel um ihn getan hat. Im Kapitel Handwerk finden sich genaue Beschreibungen mit vielen Bildern zu den einzelnen Arbeitsschritten rund um Sushi. Dazu gehören die Zubereitung des Sushi-Reis genauso, wie die unterschiedlichen Techniken Maki Inside-Out, Nigiri, Maki, Gunkan oder Temaki.

Die Rezepte im Kapitel Sashimi erinnern mich am stärksten an die kalifornische Küche und machen Lust auf leichte Sommer-Gerichte. Suppen und Saucen bieten einen kleinen Überblick über Basis-Saucen und Suppen mit exotischem Pfiff. Bei Sushi lernen wir Klassiker, aber auch neue Interpretationen von Steffen kennen. Die Kapitel Fisch, Garnelen & Co. und Fleisch zeigen das breite Spektrum von Steffen. Er kombiniert die klassische Küche mit japanischen Einflüssen. In der Sendung Topfgeldjäger hat er dies auch immer bei der schnellen Nummer anklingen lassen. Die Rezepte im Buch sind sorgfältiger ausgearbeitet, da natürlich nicht die Beschränkung auf den TGJ-Warenkorb gegeben war. Auch ein süßes Finale gibt es und das Kapitel Dessert bietet wenige, eher klassische Desserts.

Jedes Rezept ist bebildert und der Personenkult um Steffen hält sich sehr angenehm zurück. :-)

Ich habe schon einige Rezepte aus diesem Buch im Laufe der Jahre gekocht. Für die Rezension habe ich extra nochmals drei Rezepte zu einem kleinen Menü kombiniert. Grundsätzlich sind sie gut nachzukochen und fallen für mich in die Kategorie Alltagsrezepte mit Pfiff. Auch für eine schöne Einladung zu einem Menü-Abend mit Gästen lassen sie sich einsetzen. Gut funktionieren die Mengenangaben und grundsätzlich auch die Beschreibung der Vorgehensweise. Ein wenig Kocherfahrung sollte man schon besitzen und nicht jedem Rezept blind vertrauen. In meinem Fall war die Garzeit beim Zander viel zu kurz angegeben, das hatte ich schon vorher geahnt und konnte es ausgleichen. Auch nach fast 10 Jahren sind die Rezepte noch interessant und können frischen Wind in die Koch-Routine bringen. Ich empfehle dieses Buch für Hobbyköche mit soliden Grundkenntnissen, die Interesse an neuen Aromen haben oder den Einstieg in die Aromen der asiatischen Küche suchen.



Gebratene Sashimi von Jakobsmuschel
mit Ponzu-Sauce












Zander in der Folie mit Zitronengras



Joghurt-Limetten-Creme











Mein kleines Menü, das ohne Probleme sogar noch nach einem Arbeitstag für Gäste in kurzer Zeit gekocht werden kann, aus Hensslers Küche von Steffen Henssler.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Innere Werte Die besten Innereien-Rezepte der Brasserie Café Paris

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Innere Werte - Die besten Innereien-Rezepte aus der Brasserie "Café Paris", erschienen im Verlag 99 Pages hat mich sofort angesprochen. Innereien sind aus der traditionellen bayerischen Küche nicht wegzudenken und kommen endlich wieder vermehrt auf den Teller. Das Bewusstsein für gutes Fleisch steigt und das Konzept "from Nose to tail" wird verstärkt diskutiert. Kein Tier besteht nur aus Filet und wenn ein Tier getötet wird, so sollte auch alles davon verwertet werden. Das gilt nicht nur für Innereien, sondern auch für die vermeintlich weniger edlen Teile, wie z. B. Schmorfleisch oder Suppenfleisch. Leider sind Innereien gar nicht so einfach zu bekommen und ich bestelle sie immer bei meinem Metzger vor. Einfacher geht das bei Hühner. Da kaufe ich nur ganze Tiere und die Innereien sind auch immer dabei.

Die Autoren Thomas Pinçon und Michael Hermes sind ausgebildete Profi-Köche und betreiben in Hamburg die Brasserie Café Paris. Das besondere Ambiente verdankt die Brasserie der Original Jugendstildecke einer ehemaligen Schlachterei aus dem Jahr 1882. Mehr als 100 Jahre später wurde der damalige Verkaufsraum im Stil eines französischen Cafés aus dem 19. Jahrhundert umgebaut. Die stimmungsvollen Fotos im Buch machen Lust auf einen Besuch des Lokals. Ich war bisher erst einmal zum frühstücken da. Beim nächsten Hamburg-Besuch möchte ich unbedingt die typischen französischen Kleinigkeiten probieren, wie sie in einer Brasserie angeboten werden.


Innere Werte

Nach der Vorstellung der Brasserie Café Paris gibt es eine kleine Einführung über die Geschichte der Innereien. Die Rezeptkapitel beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Tieren: Kalb, Lamm und Schwein. Dabei kommen alle unterschiedlichen Innereien in den traditionellen französischen Rezepten vor und werden mit sehr ansprechenden Rezeptfotos vorgestellt. Der Wein-Experte des Lokals, Michel Zemour, kommt in einem kleinen Rezeptteil mit seinen Spezialitäten zu Wort. Verschiedene Pürees beschließen den Rezeptteil des Buchs. Im letzten Kapitel "Die Innereien" werden Grundkenntnisse und die richtige Zubereitung der einzelnen Fleischstücke vorgestellt.

Die Auswahl von drei Rezepten zum Nachkochen für die Rezension fiel mir sehr schwer, da mich viele Gerichte sehr angesprochen haben. Am Schluss hatte ich ungefähr 10 Stück und habe mich dann aus praktischen Gründen für die Rezepte entschieden, bei denen ich das Fleisch unproblematisch besorgen konnte. Dabei kam mir auch ein bisserl der Zufall zur Hilfe, weil ich zu der Zeit ein ganzes Osterlamm von der Metzgerei Kachler-Hoferer bekommen habe und mir noch ein Onglet und Kalbsbries dazu bestellt habe. Bei Metzgereien, die selbst schlachten ist das eben unproblematisch. Und ich freue mich schon auf die wunderbaren Gerichte die ich noch mit den Lamm-Innereien ausprobieren werde.


Kalbslebergeschnetzeltes mit Zitronenconfit
Onglet mit Schalotten und Aligot













Kalbsbries und Jakobsmuscheln
à la Creme













Die Rezepte sind durchgehend für 4 Personen, meist habe ich nur die Hälfte für uns beide zubereitet. Ansonsten haben sie sehr gut funktioniert und wir haben mit viel Genuss Innereien gegessen. Innere Werte ist ein sehr gutes und schön gestaltetes Kochbuch. Wer Innereien liebt oder sich damit mehr auseinander setzen möchte, für den ist das ein sehr empfehlenswertes Kochbuch.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Karlheinz Hauser Rezepte, Konzepte, Geschichte, Philosophie

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Um der unternehmerischen Leistung von Karlheinz Hauser gerecht zu werden, sollte man einmal auf dem Süllberg in Hamburg gewesen sein. Dieses große Glück hatte ich im März bei der Gastro Premium Night, bei der ich Gast sein durfte. Schon oft hatte ich von diesem Haus gelesen und gestaunt, dass dort auch eine Hütte steht. So richtig vorstellen konnte ich es mir nicht. Als Münchnerin ist mir der Begriff Berg etwas hoch gegriffen. Ich würde es als Terasse bezeichnen, als eine besonders große Terrasse mit einem herrlichen Ausblick über die Elbe.

Der Süllberg beheimatet das Gourmetrestaurant Seven Seas (bewertet mit 2 Michelin-Sternen), das Deck 7 Market Restaurant, die Almhütte, den Biergarten und ein kleines Hotel. Dazu gibt es noch einen historischen Ballsaal, die Transatlantikbar und weitere Veranstaltungsräume. Rund 80 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohlergehen der Gäste und so bekommt man einen Eindruck davon, welche Verantwortung Karlheinz Hauser trägt.

Im Fackelträger-Verlag ist nun das Buch "Karlheinz Hauser - Rezepte, Konzepte, Geschichte, Philosophie" erschienen und porträtiert damit nicht nur einen Spitzenkoch, sondern auch einen Unternehmer.

Nach seiner Ausbildung zum Koch zog es ihn 1988 nach München und er kochte in den Traditions-Unternehmen Königshof und Feinkost Käfer. Besonders prägend waren die beiden Jahre von 1990 bis 1992 als Souschef bei Eckart Witzigmann in der Aubergine. Danach ging es für ihn zurück zu Feinkost Käfer als Küchenchef. Bis 1996 blieb er in München im Andechser am Dom und als Küchendirektor bei Käfers am Hofgarten.

Seine berufliche Laufbahn setzte er in Berlin fort und übernahm 1997 die Position des Küchendirektors im Hotel Adlon. Zu seinen Aufgaben gehörte die Organisation von großen Banketten für prominente Gäste und er kam in Kontakt mit dem Bundeskanzler, US-Präsidenten, Mitgliedern der europäischen Königshäusern und Prominenz aus Politik, Medien und dem Showgeschäft.

Nach fünf Jahren in Berlin ergab sich die Möglichkeit den Süllberg in Hamburg zu übernehmen. Karlheinz Hauser und seine Frau folgten im Frühjahr 2002 dem Ruf an die Elbe. Mit viel Engagement und gastronomischer Kompetenz schaffte es das Ehepaar Hauser den Süllberg wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Parallel können wir Karlheinz Hauser im ARD Buffet beim Kochen zusehen und er fungiert mit seiner Hauser Catering & Consulting Company als Berater für anspruchsvolle gastronomische Konzepte.

Diese vielen Facetten von Karlheinz Hauser galt es jetzt in diesem großformatigen Buch zu zeigen und das ist sehr gelungen. Der renommierte Food-Fotograf Thomas Ruhl zeichnet für die ansprechenden Rezept-Fotos verantwortlich. Zusätzlich ist das Buch mit vielen stimmungsvollen Fotos von Karlheinz Hauser und seiner Familie, den Begegnungen mit Prominenten und dem Süllberg illustriert.

Über Karlheinz Hauser gibt es viele interessante Geschichten zu erzählen und daran dürfen wir gleich zu Beginn teilhaben. Wir lernen ihn als Familienmensch kennen und verfolgen seinen Weg von der Kochausbildung bis zu seinen beruflichen Stationen in München, Berlin und Hamburg. Bekannte Wegbegleiter, wie Eckart Witzigmann, Gerd Käfer und Otto Koch kommen zu Wort.

Der ausführliche Rezeptteil ist so vielseitig, wie das gastronomische Konzept des Süllbergs und darin verrät uns Karlheinz Hauser seine 100 Lieblingsrezepte. Der Bogen spannt sich von sehr anspruchsvollen Gerichten aus der Sternegastronomie, über feine Küche aus dem Marktrestaurant, bis zu den rustikalen Rezepten der Almhütte. Abschließend können wir einen Blick hinter die Kulissen seiner Aktivitäten als Berater und Fernsehkoch werfen. Auch zu diesen Themen gibt es passende Rezepte.

Die Gourmetrezepte des Seven Seas sind anspruchsvoll und komplex. Hier sollte schon einiges an Kocherfahrung und Equipment vorhanden sein. Trotzdem besteht immer die Möglichkeit sich einzelne Komponenten oder Methoden auszusuchen und diese auch in der Haushaltsküche umzusetzen. Die Rezepte einer frischen Marktküche des Deck 7 sind gehoben, lassen sich aber gut am heimischen Herd nachvollziehen. Sie sind besonders geeignet, wenn man sich am Wochenende zum Kochen Zeit nehmen möchte, oder Gäste eingeladen hat. Sogar eine Reihe von Kuchen werden vorgestellt, so wie sie am Süllberg auf der Terrasse serviert werden. In der Almhütte gibt es natürlich gutbürgerliche Küche und die passenden Rezepte, die im Alltag gut funktionieren.

Die Fülle der sehr attraktiven Rezepte hat mir die Auswahl nicht leicht gemacht. Deshalb bin ich diesmal einen anderen Weg gegangen und habe mich für Kleinigkeiten aus dem Gourmetrestaurant und ein Gericht aus der Fernseh-Aktivität entschieden. Die Kleinigkeit konnte ich sehr nah am Original kochen und das war mir diesmal ein Anliegen. Es hat mir wieder einmal gezeigt, welche Köstlichkeiten man zaubern kann, wenn man viel Liebe in das Detail legt. Das lohnt sich besonders beim Einstieg und beim Abschluss eines Menüs. Meine Gäste waren sehr begeistert.



Kichererbsenchips Sesam-Curry


Kalbstatar, gebackene Sardelle,
Zitrone und Geeistes Mandelsüppchen







Oktopussalat mit Passionsfruchtsauce

Geleewürfel, Passionsfrucht, Olivenöl










Karlheinz Hauser - Rezepte, Konzepte, Geschichte, Philosophie ist ein sehr gelungenes Buch und bietet einen spannenden Einblick in das Leben eines sehr kompetenten und engagierten Gastronomen. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Rezepte bieten viel Anregung für Hobbyköche, aber auch für Profis. Eine ganz besondere Erinnerung ist dieses Buch natürlich, wenn man bei Karlheinz Hauser schon einmal als Gast war.



Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs

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Hinter dem Buch Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs steckt ein Projekt, bei dem die Autoren sich intensiv mit dem monochromen (einfarbigen) Kochen auseinander gesetzt haben. Tatjana Reimann ist diplomierte Architektin; Caro Mantke und Tim Schober haben ein Diplom in Design. Sie analysierten den Saisonkalender und ordneten jedem Monat eine passende Farbe zu, die den jeweils in dieser Saison erhältlichen Obst- und Gemüsesorten entspricht.

Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs

Jedes Menü wurde von einem Team innerhalb eines Tags in einer sehr kleinen Haushaltsküche gekocht und fotografiert. Für die Rezeptentwicklung wurden die farblich passenden Lebensmittel ausgewählt und zu den verschiedenen Gängen (Hauptgericht, Entrée, Vorspeise, Dessert und drei Getränke) kombiniert.

Es finden sich folgende Farbmenüs im Buch:
  • weiß für Januar
  • schwarz für Februar
  • beige für März
  • hellgrün für  April
  • gelb für Mai
  • rosa für Juni
  • dunkelgrün für Juli
  • rot für August
  • violett für September
  • orange für Oktober
  • dunkelrot für November
  • braun für Dezember
Der Aufbau innerhalb der Menüs folgt nach dem gleichen Muster. Eingeleitet werden sie von einem Foto mit allen 4 Gerichten und 3 Getränken aus der Vogelperspektive. Auf der gegenüber liegenden Seite finden wir die Rezepttitel genauso positioniert, damit man sie dem Foto gut zuordnen kann. Dann folgen die einzelnen sieben Rezepte innerhalb einer Farbe. Für die Zutaten gibt es eine gesamte Auflistung, die man auch als Einkaufsliste verstehen kann, wenn man alles genauso nachkochen möchte. Die Kapitel werden mit Detailfotos der Zutaten abgeschlossen.

Das großformatige Buch ist sehr hochwertig verarbeitet. Die Fotos im Inneren wirken auf mich sehr grafisch und entsprechen nicht den gängigen Darstellungen von zubereiteten Gerichten. Leider sind manche Gerichte auch nicht gut zu erkennen, da sie sehr klein abgebildet sind.

Für den Praxistest habe ich mich zu einem "Ampel-Menü" mit roter Vorspeise, gelber Hauptspeise und grünem Dessert entschieden. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden ein Menü innerhalb einer Farbe zu kochen. Die Rezepte sind sehr ausführlich, teilweise auch langatmig beschrieben. Für mich dürfte es deutlich kürzer sein und ich überlegte, ob diese Darstellung für unerfahrene Hobbyköche oder Koch-Anfänger geeignet wäre. Bei den Ravioli habe ich mich streng an das Rezept für den Nudelteig (nur herunter- gerechnet auf 2 Eier) gehalten. Der Teig war viel zu weich und nur mit meiner Erfahrung konnte ich ihn noch verarbeiten.

Die Rezepte für Gazpacho, Grüner Tee-Eiscreme und Pistazienkekse funktionieren, haben für mich aber zu wenig Raffinesse. Da hätte ich ein paar einfache Dinge aus meiner Koch-Erfahrung verändert, um das Ergebnis attraktiver zu gestalten. An manchen Stellen waren die Rezepte auch sehr umständlich. Mir fehlt da leider die Expertise eines Profi-Kochs. Ich bin überzeugt davon, dass dem Buch eine solche Beratung gut getan hätte. 


Gazpacho





Ravioli mit Ricotta-Paprika-Füllung an Zitronenbutter










Grüner Tee-Eiscreme und Pistazienkekse















Das Buch lässt mich ratlos und widersprüchlich zurück. In der Einleitung wird extra ein Pürierstab erwähnt und man entschuldigt sich schon fast dafür, dass dieser benötigt wird. Im Rezept für die Gazpacho braucht man sogar einen starken Blender, der auch Eiswürfel zermahlt. Dieser ist für mich deutlich seltener in Haushalten vertreten, als ein Pürierstab und auf den wird nicht gesondert aufmerksam gemacht.

Ich gebe bei meinen Rezensionen sehr gerne eine Empfehlung, für wen dieses Buch geeignet ist und habe mir auch hier intensiv Gedanken gemacht. Wenn die Zielgruppe mit kreativer Studentenküche überschrieben werden könnte, dann sind doch manche Anforderungen an die Ausstattung zu umfangreich. Wobei ich positiv anmerken muss, dass oft auch alternative Vorgehensweisen beschrieben sind, die aber dann auch sehr aufwändig sind.

Die reine Zusammensetzung der Gerichte nach Farben führt für mich nicht zwangsläufig zum besten Ergebnis in Geschmack und Textur. Das Buch ist sehr schön gemacht und es ist ein interessanter Ansatz. Ich würde es als Anregung nehmen, wenn ich in einem Menü ein Gericht in einer bestimmten Farbe oder Farbkombination suche. Auch die Ideen für die Getränke finde ich sehr kreativ, bin mir aber unsicher, ob ich es so kombinieren oder streng nach dem Rezept kochen würde.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Kochbox - Culinary Rebellion

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Bei meinem ersten Besuch in Berlin nach der Wiedervereinigung, ließ ich mich durch den Prenzlauer Berg treiben und kam irgendwie an der Kulturbrauerei raus. Dort entdeckte ich ein Schild: Kochbox! Meine Neugierde war geweckt und leider war die Tür verschlossen, dahinter alles still und keiner da. Zurück im Hotel erforschte ich natürlich meine Entdeckung im Internet. Kochkurse machen die und die irgendwie anders. Ich beschloss, meinen nächsten Berlin-Besuch besser zu planen und dort einmal einen Kochkurs zu machen. Ihr ahnt es schon, ich habe es nicht geschafft, zumindest nicht in Berlin.

Jahre später traf ich Heiko Schulz, einen der beiden Köpfe hinter der Kochbox, zufällig bei einem Kochkurs bei Stefan Marquard. Da musste ich lachen, wie klein die Welt und wie gut meine Intuition ist. Heiko und seinen Partner Walde Müller treffe ich seitdem regelmäßig bei Messen oder Events. Viel ist seitdem geschehen und die Kochbox-Jungs sind mittlerweile auch regelmäßige Gäste im SAT 1-Frühstücksfernsehen. Außerdem ist die Kochbox umgezogen in das Herz von Berlin, an den Alexanderplatz.

Und nun ist das erste Kochbuch "Culinary Rebellion" der Kochbox im Verlag Le Schicken erschienen. So wie ich Heiko, Walde und ihr Team kennengelernt habe, machen sie natürlich auch hier vor nichts Halt. Beim Durchblättern musste ich an vielen Stellen laut lachen und habe mich an Witz und Wortspiel der Rezepte erfreut. Für das Nachkochen habe ich mich sehr bewusst für Rezepte entschieden, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte.

Culinary Rebellion

Die Titel der Kapitel lassen schon erahnen, was uns erwartet. In Kushi statt Sushi gibt es, um im Jargon zu bleiben, Berliner Herz auf die Schnauze. Da darf natürlich eines der Signature-Dish, der Berliner Currywurst-Brunnen, nicht fehlen. Bei den Starters verraten sie auch das Rezept für das Chicken-Teriyaki-Schwarzbier, mit dem ihre Kochkurse eröffnet werden. In den Kapiteln Main Course Fisch, Main Course Geflügel, Main Course Fleisch und Main Course Veggie entdecken wir weitere Klassiker. Darunter sind Edelfischwaffel mit Tomatensugo und Parmesan-Espuma, "Red Flying" Königsberger Klopse mit Black-Molly-Püree, Tätowiertes Kalbsmäusle mit Gemüsebouquet 24 Karat und Gemüseschaschlik mit Jack-Daniels-BBQ-Sauce. Für die Desserts sind wohl die Damen zuständig und im Kapitel "Süsses von der Zuckerschlampe" gibt es vier süße Rezepte, von denen zwei in den Wurstdarm kommen.

Auch die Freunde von Heiko und Walde kommen nicht zu kurz und so haben Stefan Marquard, Christoph Brand, Ralf Jakumeit, Lucki Maurer und Wolfgang Müller je zwei Rezepte als kulinarischen Gruß hinterlassen.

Bei meiner Rezeptauswahl für das Nachkochen habe ich mich auf das Buch eingelassen und das ausprobiert, was mir am verrücktesten erschien. Viele Kombinationen und Aromen konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen und sowas kann man natürlich nur ausprobieren. Lustigerweise hatte ich die größten Probleme beim Einkaufen von typischen Supermarkt-Zutaten wie Kaugummi.

An diese Rezepte aus Culinary Rebellion habe ich mich gewagt:

 Hubba Bubba Chorizo
Seeteufelbäckchen Arabica mit Schwarzwälder-Kirsch-Risotto 

Erdbeer-Mortadella mit Eierlikörespuma









Culinary Rebellion hat für mich den Spirit des kreativen, unangepassten Berlin mit Witz und Charme und ein bisserl Chaos. Manchmal braucht es einen Schritt zurück, um langweilige, konventionelle Rezepte mit eigenen Kocherfahrungen und Geschmack anzupassen. Das Buch empfehle ich allen Hobbyköchen, die mal was Neues und Witziges ausprobieren und sich außerhalb gängiger Konventionen bewegen wollen.


Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

Rezension: Holger Stromberg Das Kochbuch der Nationalmannschaft

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In ein paar Tagen ist es wieder soweit und wir fiebern alle mit unserer Fußball-National-mannschaft bei der WM in Brasilien. Überall trifft man sich zum Public Viewing oder mit Freunden im privaten Rahmen. Oft wird der Grill angeworfen oder es gibt kleine Snacks. Ganz engagierte Köche überlegen sich noch passende Gerichte aus dem Heimatland der spielenden Mannschaften. Mich hat es immer sehr neugierig gemacht, zu erfahren, was unsere Spieler vor und nach dem Spiel essen. Kleine Einblicke gibt Holger Stromberg auf seiner facebook-Seite und zeigt mal Fotos vom Frühstück oder vom Salatbuffet für den Lunch. Das hat alles schon sehr gut ausgesehen und macht Lust auf mehr.

Wer Holger Stromberg kennt, weiß, dass er aus einer alteingesessenen Gastronomenfamilie aus dem Ruhrpott stammt. Sein Berufsweg Koch war klar vorgezeichnet. Nach seiner Ausbildung im Gasthof  Zur Linde in Oberboihingen erweiterte er seine Kenntnisse in renommierten Sternerestaurants wie dem Schwarzen Adler in Oberbergen und dem Le Crocodile in Straßburg. Bereits mit 23 Jahren erkochte er im Restaurant Goldschmieding in Castrop-Rauxel einen Michelin-Stern und war damals der jüngste Sternekoch Deutschlands.

Danach ging er als Küchenchef nach München in das Restaurant Marks im Luxus-Hotel Mandarin Oriental. Im Jahr 2002 machte er sich mit f.e.b. (Food. Entertainment. Beverage.) selbständig. In dieser Zeit betrieb er das Sterne-Restaurant G'Munich, gründete die KOUNGE, eine Eventlocation mit Küchenstudio und das Tages-Restaurant KUTCHiiN. Von 1997 bis 2004 war er als Gründungsmitglied und Präsident bei der Köche-Vereinigung Junge Wilde aktiv.

Seit 2007 ist Holger Stromberg Koch der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Zuerst nur bei den Männern, aber seit letztem Jahr auch bei den Frauen. Neben der hohen Kochkunst in der Spitzengastronomie und innovativen Küchen-Konzepten interessierte er sich stark für die gesundheitlichen Aspekte der Ernährung. Schließlich ist er dafür verantwortlich, dass die Fußballspieler optimal ernährt werden, um auf dem Spielfeld die beste Leistung zu bringen. Als Spitzenkoch, mit enormen Fachwissen zur Wechselwirkung Ernährung und Gesundheit, ist Holger für mich der Beweis, dass gesundes Essen nicht gesund schmecken muss, sondern köstlich. Der Genuss gehört da absolut dazu. Wer einmal bei einem Ernährungsexperten ohne Koch-Ausbildung gegessen hat, der kann vielleicht nachvollziehen, was ich damit meine :-).

Das Kochbuch der Nationalmannschaft


Nun hat Holger Stromberg das Kochbuch der Nationalmannschaft veröffentlicht. Vom Cover des Buchs im handlichen und praktischen Format lächelt uns Holger Stromberg an. Umringt wird er von vier Spielern, die leider nicht so aussehen, als hätten sie gerade gut gegessen. Ich gebe zu, dass meine Kenntnisse nicht sehr groß sind, aber erkennen kann ich nur Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil. Dafür werden wir im ersten Kapitel mit vielen guten Fotos der Spieler auf dem Spielfeld, beim Training und hinter den Kulissen entschädigt.

Im ersten Kapitel Ernährung und Sport erfahren wir viel über die Zusammenhänge. Die einzelnen Nährstoffe, verschiedene Getränke und Essenszeiten werden in ihrer Wirkung für den Körper und besonders bei der Ausübung von Sport erläutert. Dazu gibt es jede Menge praktische Tipps, die man ganz leicht umsetzen kann und jede Menge informative Texte und Tabellen-Übersichten.

Danach geht es weiter mit dem praktischen Teil des Buchs, den Rezepten, die ungefähr 3/4 der insgesamt 176 Seiten ausmachen. Die Rezepte orientieren sich am Tagesablauf der deutschen Nationalmannschaft. Einer davon ist sogar im Buch veröffentlicht und gibt einen Einblick über die gut strukturierten Tage unserer Mannschaft. Die Tage und Rezepte starten mit dem Frühstück, zudem süße und pikante Gerichte, aber auch Smoothies auf den Tisch kommen. Die Hauptgerichte werden zum Mittagessen serviert. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei: Fisch, Fleisch und Vegetarisch. Es gibt einfache Rezepte wie Spaghetti Carbonara, aber auch gehobene Gerichte wie Rotkohlschaumsuppe mit Garnelen. Letztere habe ich sogar schon bei Holger Stromberg gegessen und das zeigt mir, dass die Rezepte authentisch sind.

Ein Rezeptkapitel widmet sich den Snacks und Grundrezepten und auch süße Rezepte für Desserts und Kuchen sind dabei. Darunter finden sich auch zwei Eisrezepte, die unsere Spieler ja nur als Belohnung für gewonnene Spiele bekommen. Das abschließende Register führt nicht nur die Namen der 60 Rezepte alphabetisch auf, sondern auch die Stichwörter aus dem Kapitel Ernährung und Sport.

Die Auswahl der Rezepte für den Praxistest fiel mir sehr leicht. Auf jeden Fall wollte ich den glutenfreien Kuchen ausprobieren, von dem mir Holger schon sehr oft erzählt hat. Und er ist wirklich so köstlich und schmeckt sogar mir, obwohl ich mich nicht glutenfrei ernähren muss. Das ist für mich endlich mal ein Kuchen, wenn man keine Erfahrung mit glutenfreiem Backen hat und einen Gast entsprechend bewirten möchte. Dann stachen mir die beiden Knabbereien aus Edamame und Mandeln ins Auge. Als drittes wollte ich dann ein Hauptgericht ausprobieren. Dabei war es mir wichtig, dass es schnell geht und gut schmeckt, sozusagen perfekte Alltagsküche und das trifft auf die Putenspiesse mit Gurken-Oliven-Salat zu. Die Rezepte waren alle leicht umzusetzen und haben perfekt funktioniert. Geschmeckt hat uns auch alles.



 Gewürz-Edamame und Knuspernüsse
 Putenspiesse mit Gurken-Oliven-Salat
Buchweizenkuchen


Das Kochbuch der Nationalmannschaft von Holger Stromberg ist sehr empfehlenswert für sportlich aktive Menschen, die ihre Aktivitäten mit Ernährung unterstützen wollen. Auch ohne den sportlichen Aspekt ist es interessant, wenn man einfach nach gesunder und genussvoller Alltagsküche sucht, da die Rezepte funktionieren und keinen großen Aufwand nötig machen. Auch die verwendeten Zutaten sind gut erhältlich. Wer Fan der deutschen Nationalmannschaft ist, bekommt hier noch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen und so ein bisschen Neugierde ist schon mal erlaubt.

Wer einen ersten Eindruck vom Essen der deutschen Nationalmannschaft bekommen möchte,
findet auf der Homepage des DFB einige Rezepte: Essen wie wir.


Bildnachweis: Ariane Bille

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