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Kochen mit Jamie Oliver: Gegrillte Hähnchenspieße mit gelber Paprikasauce und schwarzem Quinoa

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Vor ein paar Wochen kam Jamie Oliver (ja, DER Jamie Oliver) nach München, um sein neues Weihnachtskochbuch vorzustellen. Ich war sehr glücklich, dass ich bei diesem Pressetermin dabei sein durfte und er mir ein Kochbuch persönlich signierte. Die Zeit hat sogar noch für ein Erinnerungsfoto gereicht. Der fünffache Vater präsentierte sich wie in seinen Kochsendungen fröhlich und quirlig. Begeistert erzählte er von dem Spaß den seine Familie und er an Weihnachten haben und diese Freude daran teilt er in dem Weihnachtskochbuch mit uns. Da merkt man natürlich, dass der Mann Profi ist, als Koch und als Vater. Viele Rezepte sind darin enthalten, die Weihnachten zu einem Fest mit Zeit machen sollen und deshalb gut vorbereitet werden können und im Backofen alleine fertig werden.

Dem schönen Anlass entsprechend durfte ich mir noch eine Pfanne aus der Jamie-Oliver-Serie von Tefal aussuchen. Das war gar nicht so einfach, da es sehr unterschiedliche Pfannen für jede Gelegenheit gibt. Schließlich entschied ich mich für eine quadratische Grillpfanne, da ich seit dem Wechsel auf meinen AEG-Induktionsherd keine mehr hatte. Die alte Pfanne war leider dafür nicht geeignet. Natürlich wollte ich die Pfanne gleich mit einem Rezept von Jamie ausprobieren. Da er schlauerweise an Weihnachten nichts à la minute zubereitet, entschied ich mich für ein Rezept aus dem Vorgänger-Buch "Jamies Superfood für jeden Tag". Mit dem Superfood habe ich es normalerweise gar nicht, aber in dem Buch sind schöne Rezept für einen gepflegte Alltagsküche, bei der eben auch Zutaten verwendet werden, die mit diesem unsäglichen Begriff gebündelt werden.

Dort habe ich dieses Rezept entdeckt, dass mich gleich angesprochen hat. Bei den Hähnchenspießen konnte die Pfanne zeigen, was in ihr steckt und Quinoa habe ich immer im Haus. Witzigerweise schleppe ich schon seit Monaten die Idee für ein Gericht mit gelber Paprikasauce und schwarzem Reis mit mir herum. Da war ich mit dieser Kombination schon mal ganz nah dran. Es hat alles wunderbar geklappt und das Gericht sah nicht nur schön aus, es hat auch sehr gut geschmeckt.



für 2 Pers.

Schwarzer Quinoa:
100 gr. schwarzer Quinoa
Meersalz

250 ml Wasser mit dem Salz aufkochen, den Quinoa einstreuen und 20 Minuten köcheln lassen. Danach in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Den Quinoa mit Hilfe eines Anrichtrings auf dem Teller in Form bringen.


Gelbe Paprikasauce:
2 gelbe Paprika
Meersalz
Prise Zucker
1 Thai-Chili
4 Frühlingszwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 EL Apfelessig
Olivenöl

Die Paprika vierteln, die Samenwände herausschneiden und grob würfeln. Die Paprikawürfel in einem Topf mit Salz und Zucker marinieren. In der Zwischenzeit die Chili längs halbieren, entkernen und in Ringe schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen und den weißen Teil in Ringe schneiden. Den grünen Teil für die Spieße beiseite legen. Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Chili, Frühlingszwiebel und Knoblauch mit Essig und Öl in den Topf geben und zugedeckt ca. 20 Minuten sehr weich schmoren und dabei gelegentlich umrühren. Die Masse in einen Mixer geben und zu einer glatten Creme pürieren, abschmecken.


Gegrillte Hähnchenspieße:
für dieses Rezept werden 2 Hähnchenbrustfilets ohne Haut benötigt, besser ist es ein ganzes Huhn zu kaufen, die Brüste auszulösen und den Rest des Huhns anderweitig zu verwenden
4 Zweige Thymian
1 reife Avocado
2 Stängel Koriandergrün
Olivenöl
Salz

Die Thymianblätter vom Stängel zupfen. Die Hähnchenbrust langs in 2 cm dicke Streifen schneiden. Den grünen Teil der Frühlingszwiebeln in 2 cm lange Stücke schneiden. Das Fleisch wellenförmig aufspießen und dabei immer wieder ein Stück Frühlingszwiebel dazwischen spießen. Die Spieße rundum mit Olivenöl einstreichen, mit den Thymianblättern bestreuen und mit Salz würzen.

Die Grillpfanne erhitzen und die Spieße rundum goldbraun braten. Darauf achten, dass das Fleisch durchgegart ist. Wer sich unsicher ist, gibt die Spieße in den auf 140 Grad erhitzten Backofen und lässt sie dort 10 Minuten ruhen.

In der Zwischenzeit die Avocado schälen, den Kern entfernen und in Scheiben schneiden. Die Korianderblätter abzupfen und in feine Streifen schneiden.



Die Tefal-Pfannen aus der Jamie-Oliver-Serie haben in der Mitte einen roten Punkt. Der verändert sich, wenn die Pfanne die richtige Brattemperatur hat. Das ist sehr gut geeignet für Hobbyköche, die sich hier unsicher sind. Normalerweise habe ich das im Gefühl und höre das am Geräusch des Fetts. Diesmal habe ich bewusst darauf geachtet und muss sagen, dass das sehr gut klappt und man sich darauf verlassen kann. Den allerersten guten Eindruck von der Pfanne hatte ich, als ich sie in die Hand genommen habe. Ich habe eine schwere Eisenpfanne mit einem ganz geraden Griff und kann sie mit einer Hand nicht hochnehmen. Ich brauche dazu immer beide Hände, was beim Kochen oft nervig ist. Die Tefal-Grillpfanne dagegen hat einen gebogenen Griff und damti lässt sie sich sehr angenehm anheben und liegt gut in der Hand.



Weitere Pluspunkte aus meiner Sicht sind:
- die Pfanne darf in den Backofen, da auch der Griff backofenfest ist
- man braucht kein oder nur wenig Fett, da sie über eine Antihaftbeschichtung verfügt, die auch nicht so empfindlich ist, dass man mit Metall in die Pfanne kann. Man sollte natürlich nicht wild darin herumschaben, aber ein vorsichtiger und normaler Einsatz von einem Löffel oder einem Pfannenwender ist schon möglich
- und, ganz wichtig: sie ist induktionsgeeignet



Das, leicht abgewandelte, Rezept stammt aus dem Buch: "Jamies Superfood für jeden Tag"



Weitere schöne Rezepte von Jamie Oliver gibt es bei den Kollegen zu entdecken:

Blätterteigpastete bei Querbeet natürlich kochen

Buttertoffees beim Kuchenbäcker

Hackbraten bei Tellerabgeleckt

Carbonara bei Elbcuisine

Gebratene Ente mit Cranberry-Hoisin-Sauce und Mandarin-Pfannkuchen beim magentratzerl

Gebackener Sellerie mit getrüffelter Pilzrahmsauce von Holladiekochfee


Weihnachtsmenü von Lukas Zellermayr, Forstwirt Harthausen

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Unsere Firmen-Weihnachtsfeier ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Und dieses Jahr traf das noch viel mehr zu. Wir sind eine sehr kleine Firma und ein paar von uns haben einen anderen Standort. Um so wichtiger sind uns die beiden jährlichen Firmenfeiern. Heuer war ein sehr turbulentes Jahr, dem unser Sommerfest zum Opfer fiel. Der aufmerksame Leser hat bestimmt schon den Bericht darüber vermisst.

Um so mehr haben wir uns auf die Weihnachtsfeier gefreut und so langsam gewinne ich den Eindruck, am aller-aller-meisten freut sich jedes Jahr der Küchenchef darauf. Dann kann er sich in der Küche so richtig austoben und das hat Lukas Zellermayr vom Forstwirt diesmal ausgiebig getan. Genauso viel Spaß hatte seine Partnerin Melanie Flach bei der Weinauswahl. Im Vorfeld haben wir ausgiebig probiert und diskutiert und wollten etwas Neues wagen. Deshalb gab es zum Tatar der Vorspeise einen Süßwein, der sehr gut angekommen ist.

Es wurde ein sehr schöner, langer und sehr lustiger Abend - eben genauso, wie eine Weihnachtsfeier sein sollte.

Gebeizter Saibling auf Kürbis-Kartoffel-Rösti

Entenbrust auf Selleriesalat

Kalbstatar mit Chili-Gurken und Kartoffel-Blini mit Sesam
2013er Spätlese Welschriedling & Weißburgunder von Heidi Schröck

Bouillabaisse mit Gremolata und Sauce Rouille
2014er Sauvignon Blanc von Pfannebecker

Wildfang Heilbutt "Schwarz & Weiß"
Schwarzer Trüffel, Schwarzwurzeln und hausgemachte Sepia-Tagliatelle
2012er Chablis Premier Cru - Mont de Milieu von Etienne Boileau

Hausgemachtes Sorbet von grünem Apfel mit Fleur de Sel und Bavarian Dry Gin der Brennerei Liebl

Rosa gebratenes Filet vom Garmischer Rotwild an kräftiger Gewürzjus, dazu frisch geschmortes Blaukraut,
grüner Apfel und Selleriepüree
2007er Château Clarke

Powidl-Tascherl an Lebkuchensauce mit hausgemachtem Tahiti-Vanilleeis
2014er Beerenauslese Welschriesling & Weißburgunder Heidi Schröck

Damit 2017 großartig wird, gibt es Champagner, Lachs und Kaviar

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Wie war Euer 2016? Meins war leider nicht gut, um nicht zu sagen schrecklich. Die letzten Tage des Jahres werden im Flug vorbei gehen und dann ist Platz für ein neues, großartiges Jahr, 2017. Damit auch nichts schief geht, sollte man dem Neuen Jahr gleich von Anfang an aufzeigen, welche Erwartung man an es hat. Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, als ich vor einigen Tagen bei Feinkost Käfer zu Gast sein durfte.

In Anwesenheit der Produzenten durften wir Champagner von Perrier-Jouet, Balik Lachs, Imperial Kaviar und weitere edle Zutaten probieren. Da reifte in mir die Idee, das Neue Jahr standesgemäß zu begrüßen und ich wollte Rezeptideen für kleine Häppchen zum Champagner entwickeln. Hier sind meine Vorschläge und ich würde mich freuen, wenn Ihr das eine oder andere Löffelgericht aufgreift. Ein Tipp gleich vorneweg, macht nicht zu viele Sorten auf einmal. Konzentriert Euch auf zwei bis drei. Die einzelnen Komponenten können einen Tag vorher vorbereitet werden, aber auch das Anrichten braucht seine Zeit. Diese Häppchen sind nicht zum satt essen gedacht, sondern sollen ein Einstieg in einen schönen Abend sein.

Der Balik Lachs wird nach einem Rezept des kaiserlichen Räuchermeisters des russischen Zaren geräuchert. Für Liebhaber gilt er als der beste Räucherlachs der Welt. Der Zuchtlachs aus der norwegischen Barentssee wird in den Schweizer Alpen geräuchert.

Der Imperial Kaviar "Käfer Selection" hat einen angenehmen und milden nussigen Geschmack. Sein Rogen ist besonders groß und prall. Damit ist er auch für "Kaviar-Neulinge" sehr gut geeignet. Meistens begegnet man ihm in der Sternegastronomie.

Das Traditionshaus Perrier Jouet begreift die Herstellung von Champagner als Kunst und lässt die Flaschen für die edlen Cuvées der Serie "Belle Epoque" von einem kleinen Handwerksbetrieb in Paris mit einer Anemonenranke bemalen. Dieses Motiv hat der Künstler Emile Gallée 1902 extra dafür kreiert.

Diese wunderbaren Köstlichkeiten - und noch viel mehr - gibt es nicht nur im Käfer Stammhaus in München, sondern auch im Online-Shop.


Fünf Variationen mit Balik Lachs


Balik Lachs mit Tamariperlen und Schnittlauch

50 ml Tamari (od. Sojasauce)
1 gestrichener Espressolöffel Agar-Agar
150 ml neutrales Rapsöl
Schnittlauch

Das Rapsöl in einem hohen Gefäß für ca. eine Stunde in das Gefrierfach geben. Kurz vor Ende der Zeit Tamari mit Agar-Agar verrühren und einmal kurz aufkochen. Die Mischung ein paar Minuten abkühlen lassen, aber aufpassen, dass sie nicht zu gelieren beginnt.

Die Flüssigkeit in einer Pipette aufnehmen und schnell in das eiskalte Öl tropfen lassen. Das Tamari geliert sofort zu kleinen Perlen. Die fertigen Perlen durch ein Sieb abpassieren und in ein kleines Schraubglas geben. Es hält sich einige Wochen im Kühlschrank. Das verbliebene Öl kann normal weiterverwendet werden.

Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Den Baliklachs in Streifen schneiden, auf Löffel legen und mit Schnittlauch und Tamariperlen garnieren.


Balik Lachs mit Gurke und Avocado

Avocado-Püree:
1 Avocado
1/2 Schnitz Salzzitrone
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Koriander

Die Avocado halbieren, den Kern entfernen, schälen und das Fruchtfleisch mit einer Gabel zerdrücken. Die Salzzitrone fein hacken und untermischen. Das Püree mit Pfeffer und Olivenöl abschmecken. Sofort in einen Vakuumierbeutel geben und vakuumieren. So kann es über Nacht im Kühlschrank bleiben. Die Korianderblätter abzupfen und mit feuchten Küchenkrepp bedecken.

Gurkenröllchen:
1 kleine Salatgurke
Meersalz
Zucker

Die Gurke schälen und dann mit dem Sparschäler rund um das Kerngehäuse feine Streifen abschälen. Diese in einer Schüssel mit Salz und Zucker marinieren. Die Gurken können einen Tag vorher vorbereitet werden. Die Streifen aufrollen.

frittierte Reisnudeln:
wenig Reisnudeln
Rapsöl
Meersalz

Die Reisnudeln in Rapsöl frittieren, herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen, leicht salzen.

Anrichten:
Den Balik Lachs in Scheiben schneiden und mit je einem Gurkenröllchen und einem Klecks Avocadopüree auf einen Löffel geben. Das Avocadopüree mit Koriander garnieren und die frittierten Reisnudeln als Topping darauf setzen.


Balik Lachs auf Mandarinen-Chili-Schmand mit Topinambur-Julienne

Mandarinen-Chili-Schmand:
1 kleiner Becher Schmand
1 Mandarine
1 Thai-Chili
Olivenöl
Meersalz

Die Mandarine schälen und in Filets teilen, das Häutchen vorsichtig öffnen und das Fruchtfleisch herausschaben. Die Chili längs halbieren, die Kerne herauskratzen und in feine Streifen schneiden. Beides mit einem Schuss Olivenöl zum Schmand geben und verrühren. Mit Salz abschmecken.

Topinambur-Julienne:
1 Topinambur
50 ml Milch
Meersalz
1 TL Weißweinessig

Die Milch mit der gleichen Menge Wasser, Meersalz und Essig in einer kleinen Schüssel verrühren. Die Topinambur schälen und in Julienne-Streifen schneiden. Diese sofort in die Milchmischung geben, damit sie weiß bleiben. Dies kann einen Tag vorher vorbereitet werden.

Kartoffelknusper:
etwas rohe Kartoffel - ich nehme dafür den Rest, der in der Maschine nach dem Durchdrehen der Kartoffelspiralen bleibt
Rapsöl
Meersalz

Die Kartoffelabschnitte in kleine Stücke schneiden und im Rapsöl frittieren. Das geht auch mit einer Menge Öl, die den Topfboden nur knapp bedeckt. Man darf nicht zuviel hineingeben und ständig rühren, damit die Stücke nicht verkleben. Herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen, sofort leicht salzen.

Anrichten:

Etwas Mandarinen-Chili-Schmand auf einen Löffel geben. Den Balik Lachs in Scheiben schneiden und darauf setzen. Mit Topinambur-Julienne und Kartoffelknusper garnieren.


Balik Lachs mit Rote-Bete-Frucht-Salat

100 gr. gegarte Rote Bete
3 Kumquats
1 kleines Stück Ananas
50 gr. Himbeeren
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Himbeeressig
Olivenöl

Die Rote Bete in sehr feine Würfelchen schneiden. Die Himbeeren pürieren und die Masse durch ein Sieb streichen. Das Himbeermark mit der Roten Bete mischen.

Die Kumquats vierteln und die Kerne entfernen. Etwas Läuterzucker (gleiche Menge Wasser und Zucker) kochen und die Kumquats darin weich garen. Etwas abkühlen lassen und in feine Würfelchen schneiden. Die Ananas schälen, den Strunk entfernen und ebenfalls in feine Würfelchen schneiden. Die beiden Früchte mischen. In getrennten Schüsselchen kann der Salat über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Kurz vor dem Anrichten die Rote Bete mit dem Obst mischen und den Salat mit Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Den Balik Lachs in Scheiben schneiden, auf einen Löffel geben und mit dem Salat garnieren.


Balik Lachs mit Orange und Ingwerknusper

Orange:
1 Orange

Die Orange filetieren. Dies kann bereits einen Tag vorher gemacht werden - im Kühlschrank aufbewahren.

Ingwerknusper:
kleines Stück Ingwer
Rapsöl
Meersalz

Den Ingwer schälen und in sehr kleine Würfel schneiden. Das Rapsöl erhitzen - es genügt bereits die Menge in der Höhe eines Fingers. Die Ingwerwürfel hineingeben und ständig umrühren, damit sie nicht verkleben. Wenn sie knusprig sind, das Öl durch ein Sieb abgießen und den Ingwer auf Küchenkrepp abtropfen lassen, dabei leicht salzen. Das Öl kann noch anderweitig verwendet werden.

Anrichten:
Schmand

Den Balik Lachs in Scheiben schneiden und mit einem Orangenfilet auf den Löffel legen. Mit einem Tupfen Schmand garnieren und mit Ingwerknusper bestreuen.

Vier Variationen mit Imperial Kaviar


Imperial Kaviar auf Kartoffel-Lauch-Püree (nach Hans Haas)

Kartoffel-Lauch-Püree:
200 gr. mehlige Kartoffeln
50 ml Milch
1 EL Butter
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Muskatnuss
150 gr. Grünes vom Lauch
Zucker
Meersalz
1 EL Sauerrahm

Die Kartoffeln schälen, vierteln und über Salzwasser rund 25 Minuten dämpfen. Etwas ausdampfen lassen und durch die Kartoffelpresse drücken. Butter und Milch erwärmen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und unter die Kartoffelmasse rühren.

Das Grüne vom Lauch in Streifen schneiden und mit Salz und Zucker marinieren. Zusammen mit dem Sauerrahm bei kleiner Temperatur sehr weich dünsten. Den Lauch sehr fein pürieren und unter das Kartoffelpüree rühren.

Nussbutter:
Butter

Die Butter aufschäumen lassen bis sie eine goldbraune Farbe hat.

Anrichten:
Kartoffel-Lauch-Püree auf den Löffel geben, die Nussbutter darüber träufeln. Mit einem Klecks Sauerrahm garnieren und den Kaviar darauf geben.


Imperial Kaviar auf Kartoffelspiralen

1 festkochende Kartoffel
Rapsöl
Meersalz
Schmand

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Die Kartoffel schälen und mit einem Spiralschneider zu einem langen "Faden" schneiden. Ein kleines Muffinsblech ausfetten und mit den Fingern den Faden zu einer Spirale drehen. Die Spiralen in die Muffins-Vertiefungen legen und das Blech für 10 bis 12 Minuten in den Ofen geben.

Die Kartoffelspiralen sollten goldgelb und knusprig sein. Falls sie nicht knusprig genug sind, kann man sie in etwas Rapsöl "nachbraten". Die Spiralen leicht salzen und auf Löffel legen. Mit einem Klecks Schmand und dem Kaviar garnieren.


Imperial Kaviar auf Blumenkohl-Chips

1 kleiner Blumenkohl
1 Ei
2 EL gemahlene Mandeln
80 gr. Frischkäse
Meersalz
Backpapier
Schmand

Den Blumenkohl in Röschen teilen, den Strunk schälen und grob würfeln. Beides im Standmixer zu kleinen Bröseln verarbeiten. Die Brösel in Salzwasser ca. 5 Minuten garen und durch ein großes Sieb abgießen. Mit dem Schöpflöffel die Flüssigkeit aus der Masse pressen.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Blumenkohlmasse mit Ei, Mandeln und Frischkäse vermengen und gut verkneten. Mit Salz abschmecken.

Die Masse auf einem Blech, das mit Backpapier ausgelegt ist, gleichmäßig dünn ausstreichen. Das geht am besten mit einer Winkelpalette. Mit einem kleinen, runden, Ausstecher Kreise ausstechen. Dies sollte vorher bereits gemacht werden, damit sich die endgültigen Kreise später besser ausstechen lassen.

Das Blech bei 180 Grad für 20 Minuten in den Ofen schieben. Nach dieser Zeit mit Alufolie abdecken, damit es nicht zu dunkel wird. Weiter bei 180 Grad 30 bis 40 Minuten backen. Zwischendurch kontrollieren, ob es knusprig geworden ist.

Das Blech herausnehmen und die Kreise endgültig ausstechen und auskühlen lassen. Die Chips auf Löffel legen, mit Schmand und Imperial Kaviar garnieren.


Imperial Kaviar Tarteletts (nach Eric Treuille)

Toastbrotscheiben (aus einer Scheibe lassen sich 3 - 4 Tarteletts ausstechen)
Rapsöl
Schmand oder Sauerrahm
Meersalz

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Das Toastbrot entrinden und die Scheiben einzeln mit dem Nudelholz ausrollen. Sie werden dadurch kompakter und etwas größer.

Die Vertiefungen einer Mini-Muffinsform mit Öl ausstreichen. Die Toastbrotscheiben rund ausstechen. Der Ausstecher sollte etwa so groß sein, wie die obere Öffnung der Muffinsform. Die Kreise hinein legen und mit dem Rücken eines Kochlöffels festdrücken. Dabei entsteht ein kleiner Rand.

Die Tarteletts bei 200 Grad für ca. 5 Minuten backen. Sie sollten einen leicht gebräunten Rand haben und knusprig sein. Lieber noch etwas Zeit zugeben, da sie schnell verbrennen.

Die Tarteletts heraus nehmen und mit leicht gesalzenem Schmand oder Sauerrahm füllen und mit Kaviar garnieren.







Menü von Jan Hartwig, Atelier, Bayerischer Hof München

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Wahrscheinlich habe ich das schon einmal erzählt, der gebürtige Münchner hat eine ganz spezielle Beziehung zum Bayerischen Hof. Das wird für uns immer das beste Hotel der Stadt bleiben, obwohl es mehrere sehr gute Häuser gibt, die mit 5 Sternen ausgezeichnet sind. Aber im Bayerischen Hof hatten wir unseren Abschlussball der Tanzschule, wir durften das erste Mal Theaterluft schnuppern in der "Kleinen Komödie". Und es war ganz schön aufregend den ersten Cocktail im Trader Vic's zu schlürfen. Wenn man nicht in München aufgewachsen ist, dann kann man das vermutlich nicht nachempfinden. Mich überkommt heute noch ein ganz besonderes Gefühl, wenn ich durch die Lobby laufe. Das kann ich nicht erklären, das muss man fühlen :-). Wenn ich in der Nähe bin, dann laufe ich manchmal durch den Bayerischen Hof, ohne Grund, einfach wegen dem Feeling...

Ganz besonders dankbar bin ich dem Bayerischen Hof, dass sie es geschafft haben, Jan Hartwig aus der Küche von Sven Elverfeld zu locken und ihm ihr Gourmet-Restaurant "Atelier" anvertraut haben. Dort hat er in kurzer Zeit den zweiten Michelin-Stern bekommen und wurde vom Feinschmecker-Magazin zum "Koch des Jahres 2016" ausgezeichnet.

Vor zwei Jahren, bei einem Vortrag von Joachim Wissler auf der Bühne der Chefsache, habe ich mich zum ersten Mal mit dem Thema "story telling in der Spitzengastronomie" auseinander gesetzt. Er erklärte, wie sie im Team recherchieren und diskutieren, um eine Geschichte auf den Teller zu bringen. Das fiel mir sofort wieder ein, als das Amuse "Strandspaziergang" serviert wurde. Es erinnerte mich sofort an den Strand im Norden der tanzanischen Insel Pemba, der übersäht war mit Muscheln, Schnecken, Krebsen und sonstigem Getier.

Bei unserem letzten Besuch hatte ich schon viel Freude an dem Radler, das als Erfrischung vor dem Hauptgang gereicht wird. Es macht seinem Namen auch alle Ehre, ein Yuzueis, serviert in einer aufgeschnittenen Bierflasche und mit der Erhellung vom Giesinger Bräu aufgegossen. Besonders aufmerksam hat die charmante Restaurantleitern,  Talisa Bernthaler, für Herrn bushcook sogar ein glutenfreies Bier besorgt.

Beim süßen Finale wurde ich den Verdacht nicht los, dass Jan Hartwig vielleicht auch als Jugendlicher den ersten Cocktail im Trader Vic's probiert hat? Auf jeden Fall hat er bei mir genau den Nerv getroffen, um mein persönliches "Bayerischer-Hof-Feeling" zu wecken.

Die Schönheit der optischen Kunstwerke kann ich mit ein paar Fotos zeigen. Sicher glaubt Ihr mir, dass alles auch noch wunderbar geschmeckt hat. Um das alles nachzuempfinden, müsst Ihr am besten selbst hingehen.

Humus & Gewürzjoghurt im knusprigen Frühlingsrollenteig
Pilzküchlein
Don Bocarte Anchovi - Limonenbaiser, Parmesan & Bergamotteschale

"Strandspaziergang" Herzmuscheln, Krabben, Avocado, Austerncreme, Zitrus, Dill & Salicornes

Kalbskopfgraupen, Wachteleigelb & Schnittlauch

Schottischer Loch Duart Lachs
Ananas, Kardamom, Misokaramell, Kohlrabitapioka, Pak Choi & Dashi Beurre blanc

Jakobsmuschel
grüner Spitzpaprika, Erdnuss, Jalapeno, Karotte & Combava

Weißer Trüffel
Reisallerlei, Demeter Ei, Spinat & Kochschinken

Bayerisches Landhendl
Pastinake, Buchenpilze, Johannisbeerstrauchöl & Vin Jaune

"Atelier Radler"

Rehrücken vom Gutshof Polting
Rote Bete, Himbeeren, Sellerie & Pistazien

Fourme d'Ambert
Pflaume & Vanille Noir

Roter Shiso
Yuzu & Jasminreis

Griechischer Joghurt & Honig
Estragon, Pekannuss & Granatapfel

Eiskonfekt Pina Colada - Rum, Ananas & Kokosnuss
Macarons: Erdnuss, Karamell & Lakritz
Mango & Litschi
Gefüllter Donut "Milchschnitte"
Abschieds(Schaum)kuss

Pralinen

Weihnachtstradition - family & friends bei Holger Stromberg

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Traditionen liegen mir am Herzen, ganz besonders an Weihnachten. Dabei muss man nicht die klassischen Wege einhalten. Seit vielen Jahren haben wir unsere eigenen Traditionen installiert und das gibt uns Sicherheit und Ruhe. So, wie wir die Firmen-Weihnachtsfeier seit über 10 Jahren im gleichen Restaurant mit den gleichen Ritualen abhalten, so gehen wir im Dezember zu Holger Stromberg.



Einen Termin im Jahr reserviert der vielbeschäftigte Spitzenkoch und Gastronom für family & friends und wir versuchen es immer einzurichten, dass wir dabei sein können. Heute ist er sehr bekannt als Koch der Deutschen Fussball-Nationalmannschaft (und ich betone das gerne: Frauen und Männer!). Wer sich mit kulinarischen Themen auseinander setzt, der weiß, dass er aus einer Gastronomie-Familie aus dem Ruhrpott stammt, einmal der jüngste Sternekoch Deutschlands war und zu den Gründungsmitgliedern der "Jungen Wilden" gehört. Den Stern hat er damals in München für das Mandarin Oriental erkocht und parallel einen jungen Kollegen gefördert. Das war Andi Schweiger, der ebenfalls zu den Münchner Sterneköchen gehört.

Es gibt sehr wenige Gelegenheiten, die Handschrift von Holger auf dem Teller zu erleben. Eine davon ist seine Weihnachtsfeier "family & friends". Alles ist sehr entspannt und Holger legt großen Wert darauf, dass die Gäste sich wohl fühlen und gemeinsam einen schönen Abend erleben. Dazu nehmen alle an einer langen Tafel Platz, wo sich sehr schnell gute Gespräche ergeben. Wer neugierig ist, kann jederzeit in die offene Küche gehen, den Köchen über die Schulter zu schauen und sich auszutauschen.


Münchener White Tiger Garnele | geräucherter Paprika | Sauce Bérnaise

Gänseleber | Quatre-épice | Mango | Hibiskus

Rote Gurke | Saiblingsbrot | Sahne-Kaviar

Königsfisch | Culatello | Rotkraut | Miso | Kokosnuss


Geschmolzene Iberico-Spareribs-Ravioli | Zanderfilet | Pernod | Senfsaat-Birnen-Chutney



Schneekrabben-Knollensellerie-Timbale | Mandarine | Blutwurst

Wagyu rückwärts aus dem Sack | Beluga-Linsen | Pinienkerne | Grünkohl | Rum

Gratinierte Himbeeren & Honig-Bergamotte-Rahmeis

Schöne Weihnachten

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Dieses Jahr ist an mir vorbei geflogen und ich konnte wenigstens eine große Baustelle schließen. Ein paar Nebengeräusche gibt es noch und nächstes Jahr hat ja wieder genug frische Tage, um auch das in Griff zu bekommen. Ich bin zuversichtlich und gönne mir ein paar freie Tage. Den Blog schicke ich auch in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub und wünsche Euch allen ein ruhiges und schönes Weihnachtsfest und einen tollen Start in das Neue Jahr.

Vielen Dank für Eure treue Begleitung und Eure Neugierde auf kulinarische Themen. Mitgebracht habe ich noch ein paar Krippenfiguren, die mein Großvater geschnitzt hat und mein Vater mit hohem Aufwand aus dem heutigen Tschechien mitgebracht hat. Letztes Jahr hatte ich die Orientalen aufgestellt, außer der kleinen Gruppe ganz oben links im Bild. Die habe ich heuer erst entdeckt. Deshalb dürfen die heuer mit den Schäfern im Esszimmer stehen. Nächstes Jahr plane ich nur Maria und Josef mit dem neu geborenen Jesuskind aufzustellen.


Vorweihnachtszeit in der Münchner Altstadt

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Die Weihnachtszeit kann schön und ruhig sein. Es liegt an einem selbst, wie man das gestaltet. Seit einigen Jahren gehen wir am 23. Dezember nochmal schön essen. Die Weihnachtsfeiertage beschränken wir uns auf einfache Gerichte, für die ich haltbares Gemüse kaufe und ergänze es mit Linsen, Reis, Hirse etc. aus den Vorräten. Meine Weihnachtseinkäufe habe ich spätestens am 21. Dezember erledigt.

Es wurde wieder Zeit zu Bernd Arold in den Gesellschaftsraum zu gehen. Wir waren viel zu lange nicht mehr dort. Diesmal haben wir uns großzügig Zeit genommen. Durch zwei Neueröffnungen ist in den kleinen Seitenstraßen vom Tal ein kleines kulinarisches Bermudadreieck entstanden. Die kleine Tour, die wir gemacht haben, hat uns so gut gefallen, dass wir das bald wiederholen werden.

Zuerst ging es zum Aperitif in die neu eröffnete Grapes Weinbar in der Ledererstraße. Zum ausgezeichneten Winzersekt gab es noch einen kleinen hausgemachten Flammkuchen. Das war schon mal ein sehr guter Auftakt. Es sind nur ein paar Schritte Fussweg in den Gesellschaftsraum. Dort wurden wir gleich sehr herzlich begrüßt. Wir waren wirklich viel zu lange nicht mehr da :-). Für die entspannte Stimmung sorgte der herzliche Service von Benni Stadler und Manuela Neppl. Die tolle Dekoration von der Chefin des Hauses gab den richtigen festlichen Rahmen, ohne kitschig zu sein.

Das Küchenteam zeigte was es kann und das selbstverständlich auch, wenn der Chef nicht im Haus ist. Für mich gab es ein schönes Wiedersehen mit Pascal Schlag, der jetzt seine erste Stelle nach der Ausbildung bei Robert Geißler im Hessischen Hof, als Commis de Cuisine angetreten hat. Ich mag das ja besonders gerne, den Weg eines Kochs zu verfolgen.

Den schönen Abend haben wir dann bei Oliver von Carnap in der Madame Bar ausklingen lassen. Auch das sind nur ein paar Schritte zurück in die Ledererstraße. Diese kleine Genusstour kann ich Euch nur ans Herz legen.




Lebkuchen Kaninchen mit Jakobsmuschel und Grapefruit

Karotte Wild Essenz mit Rosmarin Schaum, Pressack, Garnele und Aubergine

Weißes Tuna Tatar mit Ochsenbacke auf Wirsingpüree und Passepierre

Anna Schlögl, Stefan Lemberger, Ishwori Khadka, Pascal Schlag

Mango Lavendel Sorbet mit Vanille Gurke und Vodka Ahoj

Hirschrücken mit Saibling auf Ananas Blaukraut und Windbeutel

Weisses Punsch Schokomousse mit Vanille Quitte und Spekulatius Parfait

Silvestermenü bei Shane Mc Mahon

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Silvester sollte man mit Freunden feiern. Dieses schöne Motto befolgen wir schon seit vielen Jahren und feiern bevorzugt bei unseren Freunden in der Gastronomie. Nach leidvollen Erfahrungen haben wir die Heimfahrt mit dem Taxi aufgegeben. Auch Taxifahrer sind Menschen und wollen auch einmal Silvester feiern. Dem entsprechend fahren einfach weniger Taxis in dieser Nacht. Wir haben uns angewöhnt ein Hotelzimmer stattdessen zu buchen. So waren wir in den letzten Jahren außerhalb von München, wie bei Lukas im Forstwirt Harthausen oder bei Reinhard und Georg im Gut Sonnenhausen.

Manchmal braucht es ja einen kleinen Anstoss, aber dann habe ich begriffen, dass Shane's Restaurant sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Hotel befindet. Jetzt, wo dieser gedankliche Knoten geplatzt ist, freue ich mich sehr auf künftige Silvester mit einer Übernachtung in München.

Es war eine warme und fröhliche Stimmung bei Barbara und Shane McMahon. Das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt. Küche und Service zeigten, wie professionell und engagiert sie sind. Ich glaube, sie haben sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie es organisatorisch am besten abläuft und so lief es auch. Bei der großen Zahl von Gästen blieb immer noch Zeit für ein persönliches Wort oder eine längere Erklärung.

Um Mitternacht ging es mit einem Glas Champagner vor die Tür zum Anstossen. Und dann zog es uns an die, meiner Meinung nach, schönste Stelle, um in München das Silvester-Feuerwerk zu erleben - die Wittelsbacher-Brücke. Die Stimmung war speziell, der Rauch der Böller mischte sich mit dem Nebel. Mal sehen, was uns 2017 bringt. Ich bin gespannt.


Rote Bete-Sushi Reis mit Meerrettich

Ceviche vom weißen Heilbutt auf Orangen-Champagnerlinsen

Lauwarmer Hummer, Muskatkürbis, Granatapfel süß-sauer

Jakobsmuscheln in Misu-Sud mit Sesam-Spinat und Bonitoflakes

Tranche von der Poltinger Ente auf Pflaumen-Wein-Risotto und Purple Shiso

Ginger-Physalis-Sorbet

John Stone's Hochrippe, geschmorter Radicchio Trevisano, wilder Brokkoli, Urkarottenpüree, Schalotten-Rotwein-Jus

Bergamottecreme, Basilikumeismousse, weiße Luftschokolade


Sag' zum Abschied leise Servus - letzter Service von Anton Gschwendtner in München

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Durch meinen Blog komme ich ein bisserl herum in der Münchner Gastro-Szene und so lernte ich vor ungefähr zwei Jahren Anton Gschwendtner kennen. Der neue Küchenchef des Délice La Brasserie im Hotel Sofitel Bayerpost stellte sich der Presse bei einem "Dinner mit Anton" vor. Ich denke gerne an den Abend zurück, wo er seine Gerichte akribisch vorbereitet hatte, damit jeweils zwei von uns es fertigstellen und anrichten. Ich glaube damals hatte er ein bisserl Angst, was wir damit anstellen. Es ging aber alles sehr gut.

Danach folgten großartige Menüabende, wo er gemeinsam mit hochdekorierten Spitzenköchen aus Europa, eine Verbindung einging. The Link nannte sich diese Reihe und er konnte u. a. mit dem Küchenchef von Paul Bocuse, Christophe Muller ein Gastkoch-Menü präsentieren. Danach folgten ähnlich große Namen, wie Emmanuel Renaut, Erik van Loo und Christian Bau.

Mir hat es ganz besonders viel Freude gemacht, einen jungen und ambitionierten Küchenchef auf seinem Weg zu begleiten. Da ist eine schöne kulinarische Freundschaft entstanden. Er ist nun auf dem Weg zu seinem nächsten Karriereschritt und übernimmt die Küche des Restaurant Loft im Hotel Sofitel Wien, Stephansdom.

Begrüßung und Neueröffnung schenken wir ein großes Augenmerk. Mir ist der Abschied genauso wichtig. Ein bewusster Abschied bleibt lange mit einem guten Gefühl in Erinnerung. Das habe ich schon mit einigen Köchen so gehalten, die mir am Herzen liegen. Letzten Dezember war es zweimal notwendig, das so zu halten. Bei Anton hat es mich sehr kurzfristig überrascht und wo gab es am 31.12. (letzter Servicetag) noch ein schönes Mittagsmenü zum Abschied.

Lese-Empfehlung zum Wechsel


Felchen | Schweinshaxe | Spitzkohl | Süßer Senf

Poltinger Lammnuss | Artischocke | Kumato | Bagna Cauda

Schöne Weinbegleitung zum Menü und als Überraschung gab es zum Dessert endlich wieder einen Chinato,
sogar in zwei Varianten

Schwarzwälder Hirsch | Kirsche | Araguani 72 % | Jägermeister

Rezension: Die Jahreszeiten Kochschule Winter von Richard Rauch und Katharina Seiser

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"Masse statt Klasse" scheint immer mehr das Motto der Kochbuch-Neuerscheinungen zu werden. Ich habe jedes Jahr immer mehr Kochbücher in den Händen und gewinne den Eindruck, dass mich immer weniger ansprechen. Warum beginne ich jetzt eine Rezension mit diesem negativen Tenor? Über die Weihnachtsfeiertage habe ich viele Kochbücher selektiert, analysiert und für Rezensionen vorbereitet. Dieses unzufriedene Gefühl überwiegte leider und ich habe versucht Kriterien aufzustellen, was ein glücklich machendes Kochbuch auszeichnet:

  • Rezepte:
    Sie sollten neu und interessant sein. Beim Durchblättern möchte ich nicht den Eindruck haben, dass ich diese Gerichte schon fünfmal in, leicht abgewandelter Form, in anderen Büchern gesehen habe.
  • Rezepttexte:
    Mir sind die Texte wichtiger als die Fotos. So selbstverständlich das klingt, sie sollten (möglichst) fehlerfrei sein. Sie sollten verständlich und nachvollziehbar sein.
  • Geschmack:
    Die nachgekochten Gerichte sollten gut schmecken. Dazu gehört für mich eine erkennbare geschmackliche Tiefe, die von der richtigen Zubereitung kommt und nicht von der Zugabe irgendwelcher Gewürzmischungen. (Ja, auch so ein Buch hatte ich in den Händen)
  • Gelingsicherheit der Rezepte:
    Ich möchte mich darauf verlassen, dass alles gut funktioniert, wenn ich mich an das Rezept halte. Es kostet mich oft viel Überwindung den Rezepttext zu befolgen. Manchmal verweigere ich mich und mache es anders. Wenn ich nachgebe und es in der Originalversion koche, geht es oft schief und ich muss korrigierend eingreifen.
  • Sonstiges:
    Diese Punkte sind eher für meine "B-Wertung" relevant. Ja, ich freue mich auch an schönen Fotos, sie sind allerdings kein Muss. Ein stimmiges Gesamtkonzept ist toll und einfach ein schönes "Grundgefühl" wenn man das Buch in die Hand nimmt. Ich bin auch bereit, mich auf den zweiten Blick für ein Buch zu begeistern.

Wer sich an gut gemachten Kochbüchern, bei denen man die gesamte Kompetenz dahinter spürt, ebenfalls begeistern kann, dem möchte ich "Die Jahreszeiten Kochschule Winter" von Richard Rauch und Katharina Seiser ans Herz legen.



Ausnahmsweise kommt das Fazit diesmal schon an dieser Stelle:

  • Rezepte: mundwässernd und neugierdeweckend
  • Rezepttexte: perfekt - daran sollten sich viele Rezept-Autoren orientieren
  • Geschmack: enspricht genau meiner Erwartung - hier merkt man den Spitzenkoch
  • Gelingsicherheit der Rezepte: voll getroffen, das kann man blind nachkochen
  • Sonstiges: schöne Fotos, schönes Buch, einfach schön - was will man noch sagen?

Ich freue mich schon auf den Frühling, nicht nur weil ich Schnee nicht leiden kann, sondern auch wegen dem Erscheinungstermin von der "Jahreszeiten Kochschule Sommer".

Bereits mit 18 Jahren übernahm Richard Rauch die Verantwortung für die Küche des elterlichen Betrieb "Steira Wirt" in der Steiermark. Ein Jahr später hatte er die erste Haube erkocht. Mittlerweile ist seine Küche mit drei Hauben ausgezeichnet und auch sonst hochdekoriert. An seiner Seite steht seine Schwester Sonja, die sich um den Service kümmert und das Buch mit einer sehr individuellen, Getränkebegleitung, teilweise sogar alkoholfrei, bereichert.

Katharina Seiser muss ich den aufmerksamen Lesern dieses Blogs nicht mehr vorstellen. Sie ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Rezepte eines Spitzenkochs ausgezeichnet umgesetzt werden. In meinen Augen sind verschiedene Kompetenzen für gute Rezepte notwendig: die Kreativität und die Kochkenntnisse eines Spitzenkochs und die Analysefähigkeit und das Verständnis für Hobbyköche beim Rezept-Autor. Dies setzt sie excellent um. Wer mehr über Katharina und ihren Blog "esskultur" erfahren möchte, kann dies in einer älteren Rezension gerne nachlesen.

Genug der langen Vorrede, jetzt geht es endlich um das Buch. Wer die vegetarische Reihe von Katharina Seiser kennt, wird sich freuen, dass der "Drei-Lesebändchen-Standard" und die hochwertige Ausstattung geblieben sind. Neu ist das Format. Der erste Band der Jahreszeiten Kochschule ist größer geworden und die gute Nachricht ist, dass dies auch bei den folgenden drei Bänden so bleiben wird. Ich bin ein großer Fan davon, dass Bücher einer Serie auch optisch zusammen gehören. Auch das ist nicht immer so - aber, ich will nicht wieder jammern.

Von einem Buch, dass sich Kochschule nennt, erwarte ich mehr, als eine Rezeptsammlung. Warenkunde, Hintergrundwissen und Details zu Arbeitsschritten gehören unbedingt dazu. Dieser "theoretische Teil" ist besonders gut gelungen, da er nicht oberlehrerhaft oder langweilig ist. Es wird nur so viel erläutert, wie notwendig ist und ist sehr stimmig an der richtigen Stelle eingebunden. Anstatt langatmiger Theorie-Kapitel orientieren sich die Themen an Zutaten und Brauchtum, die zur Saison passen:

  • Unterirdische Schätze - Rüben & Wurzelgemüse
  • Oberirdische Schönheiten - Kohl & Kraut
  • Gesotten & Geschmort: Wiener Rindfleischküche
  • Sautanz: Schwein von der Backe bis zur Wurst
  • Aus dem Meer: Heringsschaum & noch viel mehr
  • Flott, elegant & vegetarisch: Festtagsmenüs
  • Wintersonne vom Baum: Zitrusfrüchte & Exoten
  • Süsser Germteig: Stiezel, Krapfen, Buchteln & Co.
  • Heisser Advent: Kekse, Kletzenbrot & Kramperl


Da wurde an alles gedacht, die typischen Wintergemüse, die Vorliebe für Schmorgerichte in der kalten Zeit, die Adventszeit und die Hochphase für Menüs an den Weihnachtsfeiertagen. Die Grundrezepte sind am Ende des Buchs zusammen gestellt.

Jedes Kapitel beginnt mit der Warenkunde und Empfehlungen zu Einkauf und Lagerung. Das ist genau in der richtigen Länge und interessant und kurzweilig zu lesen. Liebevolle Zeichnungen ergänzen diese Einführung. Beim Menü-Kapitel gibt es stattdessen genaue Ablaufpläne. Daran schließen sich die Rezepte an. Rezepte, die ein eigenständiges Gericht ergeben haben ein Rezeptbild. Bei Rezepte zu Beilagen, oft in unterschiedlichen Varianten, ist kein Foto vorhanden. Es ist in meinen Augen auch unnötig, Fotos zu mehreren Kraut-Varianten zu sehen. Da wo ein Foto sinnvoll ist, ist auch eins vorhanden.

Die Rezepte sind vorbildlich gestaltet, mit genauen Angaben zur Personenanzahl, Zutatenliste und Beschreibung der Arbeitsschritte. Ergänzend dazu gibt es noch eine Getränkeempfehlung, Hinweise zu Varianten, spezielle Warenkunde, Tipps und Tricks. Im Rezepttext ist jede Kleinigkeit genau beschrieben, damit Fehler ausgeschlossen werden können und der Leser gut und sicher bei der Zubereitung geführt wird.

Im Anhang sind ein Rezept-Register, ein Zutaten-Register und ein Register nach Speisearten zu finden. Da ist kreuz und quer an jedes Stichwort gedacht worden, nach dem gesucht werden könnte. Für alle Nicht-Österreicher gibt es sogar noch eine Übersetzungshilfe für deutschsprachige Küchenbegriffe.

"Die Jahreszeiten Kochschule Winter" habe ich sehr lange mit mir spazieren getragen, weil ich gerne darin lese und blättere. Leider konnte ich erst spät die Rezepte ausprobieren, die ich mir fast in der ersten Sekunde ausgesucht hatte. Sehr spannend fand ich den Salat mit den Kalbsknochen und als große Liebhaberin von Mandarinen und Nougat standen die nächsten zwei Rezepte schnell fest. Jetzt wiederhole ich mich: beim Nachkochen hat alles bestens funktioniert und geschmacklich war alles ein Hochgenuss. Es gibt noch viele Gerichte in dem Buch, die ich noch ausprobieren möchte. Leider fehlt mir die Zeit dazu. Ich werde es auf jeden Fall künftig für Gäste-Einladungen nutzen, da ich sicher gehen kann, dass ich die Gerichte, ohne vorheriges Probekochen, kochen kann. Das gibt eine sehr wertvolle Sicherheit, wenn man zeitlich eingeengt ist.

Salat von geschmorten Petersilienwurzeln und Orangen mit Kalbsmark
Gewürzmandarinen mit Nougatparfait


















Fazit: siehe oben

Salat von geschmorten Petersilienwurzeln und Orangen mit Kalbsmark aus Winter - Die Jahreszeiten Kochschule von Richard Rauch und Katharina Seiser

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Als ich das neue Kochbuch "Winter - Die Jahreszeiten Kochschule" von Richard Rauch und Katharina Seiser das erste Mal in den Händen hielt und etwas blätterte, verliebte ich mich sofort in dieses Rezept. Ich war mir sicher, dass ich das für meine Rezension nachkochen werde. Leider hat es noch einige Monate gedauert, bis es endlich soweit war.

Die Idee, die Markknochen in den Mittelpunkt eines Gerichts zu stellen, hat mir sehr gut gefallen. Bei mir wurden es dann Rindermark Knochen, andere hatte mein Metzger leider nicht vorrätig. Sehr gerne koche ich Gerichte mit Salbei, da wir zwei schöne große Salbeibuschen im Garten haben und ich ihn viel zu wenig einsetze.

Dieses Rezept zeigt, dass man mit ganz einfachen Zutaten ein köstliches und ungewöhnliches Essen zaubern kann. Sehr gelungen fand ich auch das Gemüse. Es hatte eine wunderbare sämige Bindung, einen schönen Biss und eine gelungene Säure von den Zitrusfrüchten.

Zwischen den Feiertagen habe ich immer schön Zeit zum Kochen und wir probieren an diesen entspannten Tagen gerne neue Weine aus. Zu diesem Essen haben wir drei verschiedene versucht und einen spanischen Weißwein entdeckt, der perfekt dazu gepasst hat.

Meine Rezension könnt Ihr hier nachlesen.


4 Personen

Petersilienwurzeln:
400 gr. Petersilienwurzeln - 6 - 8 Stück
4 Orangen
2 Zitronen
1 Zwiebel ca. 100 gr.
3 EL Butter
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Zweige Salbei

Kalbsmark:
4 Kalbsknochen mit Mark
Fleur de Sel

Einen Tag vorher die Knochen in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Sie müssen ganz bedeckt sein und bleiben so über Nacht im Kühlschrank.

Die Zitronen und die Hälfte der Orangen auspressen. Den Saft in einem offenen Topf auf ein Drittel einkochen lassen.

Die beiden restlichen Orangen filetieren. Die Zwiebel schälen und in Spalten schneiden (achteln). Die Petersilienwurzeln schälen und längs vierteln. Die Salbeiblätter abzupfen.

Die Butter in einer Pfanne erhitzen und Zwiebeln und Petersilienwurzeln darin anschwitzen. Salzen und pfeffern und für ca. 15 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Dabei immer wieder wenden und ein wenig vom reduzierten Saft angießen, bis er verbraucht ist. Die Petersilienwurzeln sollen noch etwas Biss haben. Am Schluss die Orangenfilets und die Salbeiblätter dazugeben.

Die Knochen in einer vorgeheizten Grillpfanne rundum 6 - 8 Minuten grillen, bis das Mark heiß ist. Die Hitze sollte nicht zu stark sein. Die Knochen mit Fleur de Sel würzen und sofort mit dem Gemüse servieren.



Sonja Rauch empfiehlt dazu einen Tee aus frischem Thymian mit Orangenschale. Das kann ich mir sehr gut dazu vorstellen. Bei uns gab es ganz klassisch einen Weißwein dazu. Zwischen den Jahren probieren wir gerne neue Weine aus und  zu diesem Gericht habe ich drei verschiedene Weine eingeschenkt. Nur einer davon hat uns überzeugt, ein Weißwein aus dem Rioja, der nach gelben Früchten, Vanille und leicht süßlich schmeckte. Das und seine schöne Cremigkeit waren ein feiner Begleiter zu den Petersilienwurzeln. Der Montes Obarenes stammt vom Weingut Gomez Cruzado Rioja und es gibt nur 2.950 Flaschen davon. Wir hatten mit der Flasche 1.483 viel Freude.






Nougatparfait mit Gewürzmandarinen aus Winter - Die Jahreszeiten Kochschule von Richard Rauch und Katharina Seiser

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Für Nougat hege ich schon lange eine große Schwäche. Nougat ist mir fast noch lieber als Schokolade. So könnt Ihr Euch sicher meine Begeisterung vorstellen, als ich das Rezept für ein Nougatparfait in dem neuen Kochbuch "Winter - Die Jahreszeiten Kochschule" von Richard Rauch und Katharina Seiser entdeckt habe.

Dazu werden Gewürzmandarinen serviert, denen im Buch ein eigenes Rezept gewidmet ist. Leider habe ich keine echten Mandarinen bekommen und auf Clementinen zurück gegriffen, wie es im Rezept empfohlen wurde. Dem Genuss tut das keinen Abbruch. Beim Kochen hatte ich Spaß daran das Rezept etwas zu variieren und ein gutes Rezept lässt so etwas ohne Probleme zu.

Besonders gut gefallen hat mir, dass das Aufschlagen der Parfaitmasse exakt beschrieben wurde. Nur so erreicht man es, dass sich später beim Gefrieren die Masse nicht trennt und nach unten absetzt. Das ist ein ganz besonders köstlicher Nachtisch und ich könnte ihn mir sehr gut bei einem festlichen Menü vorstellen. Ein großer Vorteil ist natürlich, dass man alles einen Tag vorher vorbereiten kann.

Meine Rezension kann hier nachgelesen werden.



für 4 Personen

Nougatparfait:
75 gr. heller Nougat
1 Ei
1 Dotter
25 gr. Zucker
1 Blatt Gelatine
2 cl Kakaobohnen-Brand
5 gr. Kakaopulver
180 gr. Sahne

Gewürzmandarinen:
500 gr. Mandarinen oder Clementinen
4 schöne, feste Bio-Mandarinen oder Clementinen
1 Bio-Orange
1/2 Vanilleschote
65 gr. Zucker
75 ml trockenen Weißwein
1/2 Sternanis
1/2 Zimtstange
2 Nelken
2 cl Orangenlikör
etwas Kartoffelstärke


Nougatparfait:
Den in einem Wasserbad schmelzen. Ei, Dotter und Zucker zugeben und schaumig schlagen, bis sich das Volumen der Masse verdoppelt hat. Die, in kaltem Wasser, eingeweichte Gelatine ausdrücken und zusammen mit dem Schnaps und dem Kakaopulver in die Masse geben und einrühren.

Die Sahne steif schlagen und ein Drittel davon in die Nougatmasse einrühren. Den Rest vorsichtig unterheben. Das Parfait in eine Form füllen und einfrieren.


Gewürzmandarinen:
Die 500 gr. Mandarinen halbieren und auspressen (ca. 250 ml Saft). Von einer der vier schönen Mandarinen die Schale mit einem Sparschäler abziehen. Danach alle vier Mandarinen schälen und darauf achten, dass alles Weiße entfernt ist. Die Mandarinen in Segmente teilen und in eine Schüssel geben.

Die Schale der Orange ebenfalls fein abschälen. Beide Schalen in feine Zesten schneiden. Die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark auskratzen.

Den Zucker mit 2 EL Wasser in einem Topf karamellisieren lassen, bis er hellbraun ist. Mit dem Weißwein ablöschen und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Dann den Mandarinensaft, Sternanis, Zimt, Nelken, Vanillemark samt der -schote und den Zesten dazugeben. Etwa 10 Minuten kochen lassen. Falls nötig, mit etwas in Wasser aufgelöster Stärke binden. Mit dem Orangenlikör abschmecken und den Sud komplett über die vorbereiteten Mandarinenspalten gießen. Einen Tag im Kühlschrank marinieren lassen.



Weinabend mit dem Mosel-Weingut Markus Molitor in der Westend Factory

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Vor ein paar Monaten war ich das erste Mal zu Gast in der neuen Westend Factory und gleich sehr angetan von der guten Küche von Sven Segler und dem schönen Ambiente. Schon damals fand ich das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Der junge und engagierte Küchenchef bemüht sich um die enge Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten und passt seine kleine und feine Karte saisonal an.


Jetzt gab es eine schöne Gelegenheit für ein Wiedersehen. Die Westend Factory veranstaltete zum zweiten Mal einen Weinabend. Zu Gast war diesmal das Weingut Markus Molitor von der Mosel, eines meiner bevorzugten Anbaugebiete. Durch den Abend führte uns der Spitzen-Sommelier Daniel Kiowski, den ich noch aus seiner Zeit bei Christian Bau kannte. Er arbeitet nun als Repräsentant des Weinguts Molitor und stellte uns die Philosophie des Hauses, lagentypische Mosel-Rieslinge auf höchstem Niveau zu produzieren, vor. Ich bin ein großer Freund davon, wenn die Weine lagenrein ausgebaut werden. Es ist immer wieder spannend zu erleben, wie Weine aus der gleichen Region, der gleichen Rebsorte, des gleichen Jahrgangs und vom gleichen Winzer erzeugt völlig unterschiedlich schmecken.


Im Vorfeld haben sich Sven Segler und Daniel Kiowski abgestimmt, damit das Foodpairing von Wein und Speise stimmig wird. Das ist den beiden sehr gut gelungen. Der Einstieg in das Menü wich etwas vom üblichen Konzept der Westend Factory ab. Normalerweise werden alle Gerichte im "family style" serviert und die Gäste teilen sich die Portionen. Die beiden Vorspeisen gab es diesmal als Tellergericht und zum Hauptgang waren wieder die Schüsseln und das große Brett mit dem Fleisch auf dem Tisch. Ganz besonders möchte ich noch auf die Sauce hinweisen. Wer die probiert hat, der weiß, dass da frisch und mit Herzblut gekocht wird. Es lohnt sich alleine deswegen schon, dort zum Essen hinzugehen.


Es war ein sehr schöner Abend in einer entspannten Atmosphäre. Das Menü mit der passenden Weinbegleitung kostete 49.-- EUR und das ist für Münchner Verhältnisse ein sehr fairer Preis. Wer Freude daran hat, einmal neue Weine auszuprobieren und sich aus erster Hand darüber zu informieren, dem kann ich so einen Abend sehr empfehlen.






24h gegarter Schweinebauch | Petersilienwurzelpüree | Mispelessig
2015 Zeltinger Himmelreich Riesling Kabinett

Karpfen im Tramezzino | Zitrusfrüchte Nage | Kresse
2011 Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese

Apfelsorbet

Rindersteakhüfte | Schwarzwurzeln | Risolée Kartoffeln | Vogerlsalat
2011 Trarbacher Schlossberg Pinot Noir
2007 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese trocken


Rindersteakhüfte | Schwarzwurzeln | Risolée Kartoffeln | Vogerlsalat
2011 Trarbacher Schlossberg Pinot Noir
2007 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese trocken


Apfel Crumble | Riesling Sabayon
2005 Wehlener Klosterberg Riesling Auslese

Die begleitenden Weine zum Menü

Anschließende Verkostung weiterer Weine des Weinguts



Rezension: The Taste of Havana - Die echte kubanische Küche

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Länderküchen galt früher mein erster Blick im Bücherladen. Das hat sich inzwischen leider gewandelt, da immer weniger Bücher mit typischer Länderküche erscheinen. Ich habe viele solcher Bücher in meiner Sammlung und früher auch Kochkurse besucht, da ich den typischen Geschmack kennen lernen wollte. Kaum Erfahrung habe ich mit kubanischer Küche, dabei beginnt dieses abgeschottete Land sich für die Welt zu öffnen. Höchste Zeit sich intensiver mit kubanischen Gerichten zu beschäftigen. Bei Fackelträger ist das passende Buch dazu erschienen: "The Taste of Havana" von Lutz Jäkel und Dayami Grasso Toledano.


Der Fotograf Lutz Jäkel hat sich bei Kochbuchliebhabern bereits einen sehr guten Namen mit wunderschönen Büchern zur arabischen Küche gemacht. Zu meinen Lieblingen gehören "Kulinarisches Arabien", "Dubai - New Arabian Cuisine" und "Salibas Welt".

Die Sängerin Dayami Grasso Toledano ist in Havanna geboren und in Europa aufgewachsen. Gemeinsam mit Lutz Jäkel machte sie sich auf eine Reise nach Kuba, zu Freunden und Verwandten, um authentische Rezepte für das Kochbuch zu sammeln.

Und so ist kein reines Kochbuch entstanden, sondern ein Buch das Laune macht darin zu blättern und zu lesen. Mit sehr vielen, großartigen, Fotos lernen wir Menschen und ihren Alltag kennen. Zum Auftakt erfahren wir einiges über Havanna und die kubanische Küche. Die Rezepte sind eingebunden in kleine Kapitel, die einer Person gewidmet sind. Da sind begeisterte Hobbyköche genauso dabei, wie Profiköche mit eigenem Restaurant. Das macht auch die große Vielfalt der Rezepte aus. Mir hat diese Kombination aus Lebensgeschichte und kulinarischen Vorlieben sehr gut gefallen.

Die Rezepte haben den klassischen Aufbau mit Mengenangabe, Zutatenliste, Zubereitungsanweisung und einem Foto auf der Seite gegenüber. Die Rezepttexte sind klar und verständlich beschrieben und das Nachkochen gestaltete sich unkompliziert. Dazu trug auch bei, dass es eine Liste gibt, wie man typische Zutaten ersetzen kann, wenn man sie nicht bekommt. Ein ausführliches alphabetisches Register am Ende des Buchs, lässt jedes Rezept schnell auffinden. Wer Lust bekommen hat, das quirlige kulinarische Leben in Havana kennen zu lernen, für den gibt es auch noch die Adressen der beteiligten Restaurants.

Viele der Gerichte haben bei mir die Sehnsucht nach dem Sommer geweckt. Ich wollte gerne ein Rezept mit Kochbananen ausprobieren, habe aber leider keine bekommen. Das steht noch auf meinter to-do-Liste, genauso wie einige der Cocktails, die mich sehr angesprochen haben. Zur kalten Jahreszeit, in der ich mich mit dem Buch befasst habe, passte sehr gut ein Schmorgericht. Meine Wahl fiel auf ein geschmortes Lamm mit einer pikanten Soße aus Tomaten und Paprika. Dazu gab es Reis. Das hat sich fast von alleine gekocht und ich war froh, um die große Portion und konnte es für ein zweites Mal gut aufwärmen. Geschmeckt hat es uns auch sehr gut. Gerade die herzhafte Sauce hatte es uns besonders angetan.

Chilindron de cordero con Vino Seco y tomate
(In Vino Seco geschmortes Lamm)

















Fazit:
"The Taste of Havana" ist ein Kochbuch das Spaß macht. Wer kubanisches Leben und kubanische Küche kennen will, kann das hier mit tollen Fotos und guten, kurzweiligen, Texten. Ich kann mir das Buch auch gut zur Reisevorbereitung vorstellen.

Chilindron de cordero con Vino Seco y tomate (In Vino Seco geschmortes Lamm) aus The Taste of Havana

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Mit der kubanischen Küche hatte ich bisher kaum Berührungspunkte. Deshalb war ich sehr neugierig darauf und habe mich mit großer Freude durch das Buch "The Taste of Havana" geblättert. Sehr viele Gerichte oder Cocktails machen große Lust auf Sommer und in dieser Jahreszeit werde ich das eine oder andere noch ausprobieren. Auch zwei Rezepte mit Kochbananen haben es mir angetan. Dabei werden größere Stücke frittiert und dann eingedrückt, damit eine Art Körbchen entsteht. Dieses wird dann gefüllt. Auf einfachem Weg ist es mir leider nicht gelungen Kochbananen zu besorgen und so viel meine Auswahl auf ein Schmorgericht.

Das Lammfleisch wird in einer pikant-säuerlichen Sauce geschmort. Das Gemüse verkocht nicht ganz und ist eine schöne Beilage dazu. Zu solchen Saucen essen wir sehr gerne Reis und der war ein passender Begleiter. Besonders angenehm war es für mich, dass die Portion so groß war, dass ich es aufwärmen und ein zweites Mal servieren konnte. Gerade bei einem engen Zeitplan, wie ich ihn im Moment habe, ist so etwas besonders angenehm. Sehr hilfreich war es, dass im Buch Hinweise gegeben werden, wie typische Zutaten ersetzt werden können. Das habe ich an zwei Stellen genutzt.

Meine Rezension zu dem Kochbuch könnt Ihr hier nachlesen.



für 6 Personen

1,5 kg Lammkeule (ohne Knochen)
7 Knoblauchzehen
1 Grapefruit
2 Orangen
2 Limetten
2 TL Cumin
2 TL getrockneter Oregano
50 ml Olivenöl
2 Zwiebeln
1 Handvoll Petersilie
2 rote Paprika
120 ml Marsala
80 ml Weißwein
150 ml passierte Tomaten
30 ml Weißweinessig
1 Lorbeerblatt
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Meersalz

Das Fleisch in einen großen Gefrierbeutel legen. Den Knoblauch schälen und fein würfeln. Grapefruit, Orangen und Limetten auspressen. Den Saft mit Knoblauch, Cumin, Oregano und Olivenöl vermischen und zum Fleisch gießen. Den Beutel verschließen und für 24 Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.

Die Zwiebeln schälen und klein würfeln. Die Petersilienblätter abzupfen und in feine Streifen schneiden. Die Paprika halbieren, Strunk entfernen, entkernen und das Fruchtfleisch in Streifen schneiden.

Das Fleisch aus der Marinade nehmen, salzen und rundum scharf in Olivenöl anbraten. Das Fleisch herausheben und dann Zwiebeln, Petersilie, Paprika und die Marinade dazugeben und etwa 3 Minuten anbraten. Mit Pfeffer und Salz würzen. Das Fleisch zurück in den Topf legen.

Marsala, Weißwein, passierte Tomaten, Essig, Lorbeerblatt und mit Wasser auffüllen, bis das Fleisch knapp bedeckt ist. Bei mittlerer Hitze abgedeckt etwa 1 bis 1,5 Stunden köcheln lassen. Sobald das Fleisch zart ist, den Deckel entfernen und die Sauce einkochen, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Das Fleisch in Scheiben schneiden und mit Reis servieren.


Zu diesem Schmorgericht passt ein leichter Rotwein. Wir haben dazu einen Dogajolo Toscano Rosso vom toskanischen Weingut Carpineto getrunken. Er schmeckt fruchtig und würzig. Das und die angenehme Säure passen gut zur pikanten Sauce.





Sinnesfest mit Kochen und Wein mit Manuel Reheis und Bernhard Meßmer

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Im Vorfeld dachte ich mir: "Sinnesfest? Was erwartet mich da?" Im nachhinein muss ich sagen, dass diese Beschreibung sehr treffend ist. Mit einem Wort hätte man es kaum besser beschreiben können. Mit ein paar Sätzen mehr, kann man sagen, dass es ein schöner und interessanter Abend ist. Es wird gemeinsam gekocht und alles ist so gut vorbereitet, dass das nicht zu lange dauert und nicht so anstrengend wird, wenn man nach der Arbeit hingeht. Und man lernt spannende Weine kennen und wie man den passenden Wein zu einem Gericht auswählt. Sozusagen gleich drei Sachen auf einmal, was zum Spielen, was Spannendes und Schokolade? Ja, Schokolade gab es am Schluss auch noch.

Veranstaltet wurde das Sinnesfest von "einfach geniessen" in ihren neuen Räumen in der Münchner Augustenstrasse. Neben dem Ladenlokal im Glockenbachviertel gibt es nun auch noch dieses schöne Kochstudio in der Maxvorstadt. Mein absolutes Highlight waren die beiden langen Bänke in den ehemaligen Schaufenstern. Wer, wie ich, nicht lange stehen kann, ist immer froh, wenn es unkompliziert eine schnelle Sitzgelegenheit gibt.  So kann man auch gut den Erklärungen von Manuel Reheis, Küchenchef des Restaurants Broeding, folgen. Er hat die Rezepte ausgewählt, die Zutaten besorgt und uns fachmännisch durch den Abend geleitet.


Die Vorbereitungsarbeiten und das spätere Anrichten wurde an den hohen Tischen erledigt. Das hat den schönen Vorteil, dass jeder Teilnehmer einen eigenen Arbeitsplatz hat und man sich frei bewegen kann, um zu sehen, was an den anderen Stationen passiert.


Als erstes wurde eine große Menge Ras el Hanout gemischt, geröstet und gemahlen. Manuel lies die einzelnen Gewürz-Zutaten zum Riechen durch die Reihen gehen und schon waren die Sinne sehr angesprochen. Das Ras el Hanout würzte unseren Hauptgang und wurde in kleine Gläser gefüllt, die wir nach Hause mitnehmen durften.


Mit vereinten Kräften kam die Vorspeise schnell auf den Tisch. Das bayerische Sushi bestand aus Kartoffelkaas, Saibling und Aal, die in Rettich eingerollt wurden. Dazu gab es scharfen Apfel-Meerrettich und Kürbiskernpesto. Bernhard Meßmer hatte zwei passende Weine dazu ausgesucht. Aus der Steiermark einen Sauvignon Blanc vom Weingut Tscheppe und einen weißen Châteauneuf-du-Pape vom Château de Beaucastel. Wir probierten die Weine mit den einzelnen Komponenten des Gerichts und es war eine spannende Erfahrung, wie mal der eine und mal der andere Wein besser passte. Auch in der Gruppe waren die Geschmäcker und Vorlieben unterschiedlich.


Vor der Suppe durften wir noch einen interessanten Geschmackstest ausprobieren. Jeder bekam einen kleinen Teller mit einem Stück Apfel, Camembert und ein paar Salzmandeln. Dazu gab es drei Weine. Für mich war es eindeutig, der trockene Weißburgunder schmeckte am besten zum Apfel, die Riesling Spätlese zum Camembert und die Salzmandel war die beste Freundin für den portugiesischen Rotwein. Auch hier empfanden die Gäste des Sinnesfests die Kombination von Wein und Speise unterschiedlich. Das ist das Schöne daran, jeder darf es so machen, wie es ihm am besten schmeckt. Es gibt kein falsch oder richtig und es sollte keine Scheu geben, einmal etwas Neues auszuprobieren.


Der Hauptgang war die große Attraktion des Sinnesfest. Das Lammfleisch wurde mit Rosenblüten vakuumiert und durfte dann ins "Bälle-Bad" zum sous-vide-garen. Das perfekt gegarte Lammfricandeau kam mit Blumenkohl-Couscous (mit Ras el Hanout gewürzt) und Portweinbutter auf den Teller. Für die Weinbegleitung durften wir zwischen einer experimentellen und einer klassischen Variante wählen. Wie die meisten, entschied ich mich für die experimentelle und lernte einen tollen Lambrusco und einen Rotwein aus dem Rousillon kennen.


Zum süßen Finale hatte Manuel diesen wundervollen Schokokuchen vorbereitet, der wirklich jede Sünde wert ist. Sozusagen Schokolade mit Schokolade auf Schokolade. Da darf der Wein auch gehaltvoller sein und es kam Portwein von Dirk Niepoort, einem der "Douro-Boys" ins Glas.

Das war ein ganz besonders schöner Abend, an den ich mich noch lange erinnern werde. Obwohl ich bisher schon sehr viele Kochkurse gemacht habe, konnte ich hier wieder etwas Neues mitnehmen.


Rezension: Capri von Mario Gamba

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Mario Gamba und sein Restaurant "Acquarello" sind eine Institution in München. Seit 1994 betreibt er das Restaurant im Stadtteil Bogenhausen und seit dem Jahr 2000 wurde er fortlaufend dafür mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Dabei war seine Karriere als Gastronom nicht vorgezeichnet. In Bergamo startete er seine Berufslaufbahn als Dolmetscher. Die Leidenschaft für gutes Essen und Kochen wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Er ging auf Reisen und kochte in französischen Spitzenrestaurants und im Tantris bei Heinz Winkler. Gemeinsam mit ihm eröffnete er auf Mallorca das Restaurant Tristan, das unter seinem Management zwei Michelin-Sterne erhielt. Danach folgte eine Zusammenarbeit mit Gualtiero Marchesi in Mailand, bis es ihn wieder zurück nach München zog. Mario Gamba hat viele Auszeichnungen für seine mediterrane Küche bekommen, darunter den des "besten Italieners in Deutschland" und im Jahr 2015 den "Falanghina del Sannio Chef Award". Das italienische Landwirtschaftsministerium würdigt damit den weltweit besten italienischen Küchenchef im Ausland.


In Zusammenarbeit mit der Collection Rolf Heyne hat Mario Gamba bereits drei Kochbücher veröffentlicht: "Pasta", "Cucina del Sole" und "Die neue Cucina del Sole". Diese Bücher sind leider alle vergriffen. Letztes Jahr erschien im Eigenverlag sein viertes Kochbuch mit dem Titel "Capri". Er hat es seiner italienischen Lieblingsregion gewidmet. Seit 20 Jahren reist er fast jedes Jahr dorthin, um sich Inspiration für seine Rezepte zu holen.

Das Cover des großformatige Buchs macht schon einmal neugierig. Was wie ein grafisches Kunstwerk anmutet, ist eine Detailaufnahme von Fischschuppen. Das passt natürlich zum Thema, da im Schwerpunkt Fischrezepte enthalten sind. Das Buch könnte man auch als Bildband mit Rezepten beschreiben. Die großformatigen Fotos der Gerichte haben viel Platz bekommen und fast jeder Teller ragt auch noch in die zweite Hälfte der Doppelseite hinein, wo Rezepttext und Zutatenliste zu finden sind.

Geprägt sind alle Rezepte vom Kochstil Mario Gambas, landestypische, italienische Gerichte mit französischen Einflüssen zu veredeln. Die Rezepte finden wir in den Kapiteln "Antipasti", "Zuppe", "Primi Piatti" und "Dal Mare". Ergänzt werden diese noch durch "Grundrezepte" und Rezepte von befreundeten Gastronomen aus Capri. Ein alphabetisches Register fehlt leider.

Beim Durchblättern hat mich der "lauwarme Pulpo auf Kartoffel-Bananen-Püree und Kaffeeschaum" neugierig gemacht. Ich esse sehr gerne Pulpo und hier wurde eine, für mich neue, Zubereitung beschrieben. Auch die Kombination aus Kartoffel, Banane und Kaffee war mir unbekannt. Die Gerichte in diesem Buch werden von Mario Gamba auch so in seinem Restaurant "Acquarello" angeboten. Dies sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich an das Nachkochen macht. Die Zutatenliste und die Auflistung des Mis en place beinhalten auch Dinge, die man vorbereiten muss. In Restaurants wird so gearbeitet und gedacht. Als Hobbykoch muss man da umdenken und sich zuerst damit beschäftigen. In meinem konkreten Fall bedeutete das, dass ich das Kartoffelpüree nicht nur für die Beilage, sondern auch für die Chips brauchte und die Menge somit mehr sein musste. Mit diesem Verständnis im Hinterkopf hat die Umsetzung gut geklappt. Ausgerechnet die Chips habe ich dann beim Anrichten und auf dem Foto vergessen. Deshalb gab es diese eben à part.


Lauwarmer Pulpo auf Kartoffel-Bananen-Püree und Kaffeeschaum






























Im November stellte Mario Gamba sein neuestes Kochbuch der Presse vor. Ich habe ein paar Impressionen von der Veranstaltung mitgebracht. Alle Rezepte des Menüs finden sich im Buch.


Tatar von Yellow Fin Thunfisch auf Kartoffelrösti, Kürbisrelish, Salsa Verde
Onsen Tomago Ei, Blattgold, Osietra Imperial Kaviar, Zitronenschaum
Filet vom Wildfang Loup de Mer auf Fregola Sarda, Trüffelbutter und Hummeremulsion
Torta Caprese mit Vanilleschaum

Mario Gamba - Capri: Lauwarmer Pulpo auf Kartoffel-Bananen-Püree und Kaffeeschaum

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Dieses Gericht habe ich in dem neuen Kochbuch "Capri" von Mario Gamba entdeckt. Gereizt daran haben mich die neue Methode Pulpo zu kochen und die Kombination der Aromen von Kartoffel, Banane und Kaffee. Neugierig war ich auch auf die Kartoffelchips aus Kartoffelpüree. Da haben im Ofen deutlich länger gebraucht, als im Rezept angegeben. Dafür waren sie hauchzart und knusprig und haben sehr gut geschmeckt. Vor lauter Begeisterung haben sie es leider nicht mehr auf das Foto geschafft. Dafür kamen sie mit einem kleinen Klecks Püree auf einem kleinen Teller extra auf den Tisch.

Das Marinieren und Kochen des Pulpo hat gut funktioniert und gut geschmeckt. Trotzdem würde ich das nicht mehr so machen, da es aufwändig ist und sich auch beim Garen im eigenen Saft ein ebenbürtiges Ergebnis erzielen lässt. Die Kombination aus Banane, Kartoffel und Kaffee ist ungewöhnlich, hat aber sehr gut gepasst, auch in Kombination mit dem Pulpo. Das ganze Gericht macht schon etwas Arbeit. Mir hat es viel Freude gemacht wieder einmal etwas aufwändiger zu kochen. Meine Rezension zu dem Kochbuch "Capri" könnt Ihr hier nachlesen.

Eine Herausforderung war es, einen passenden Wein zu finden. In meinem Weihnachtsurlaub, habe ich jeden Tag etwas Schönes gekocht und mehrere Weine aufgemacht. Wir haben probiert, bis wir einen passenden Wein gefunden haben und diesen dann zum Gericht getrunken. Am besten dazu geschmeckt hat uns ein Possessioni von Serego Alighieri, einem historischen, Weingut im Valpolicella-Gebiet.


für 4 Personen


1 mittelgroßer Pulpo
Meersalz
1 Karotte
1 Stange Staudensellerie
100 gr. Knollensellerie
schwarze Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
600 gr. Kartoffeln
300 gr. Banane geschält
240 ml Sahne
1 Zitrone
100 gr. Butter
1 Espresso

20 gr. Kaffeebohnen
100 ml Sahne

100 gr. Kartoffelpüree
1 fermentierte Knoblauchzehe
Meersalz

25 Gramm Salz in einem Liter verrühren und den Pulpo darin einlegen. Über Nacht im Kühlschrank darin ziehen lassen. Am nächsten Tag den Stauden- und den Knollensellerie grob würfeln, die Karotte in grobe Stücke schneiden. Das Gemüse mit dem Pulpo, Pfefferkörnern, Lorbeerblätter und einer halben Zitrone in einen großen Kochtopf geben. Mit Wasser aufgießen, bis der Pulpo bedeckt ist. Den Pulpo in ca. 1,5 Stunden weich kochen lassen - nicht sprudelnd kochen! Sobald der weich ist, den Pulpo aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen, den Kopf entfernen und in die Fangarme zerteilen. An den dicken Stellen die Haut entfernen und in Stücke schneiden. Abkühlen lassen und zum Anrichten in etwas Butter erwärmen.

Für das Kartoffelpüree, die Kartoffeln schälen und über Salzwasser dämpfen. Etwas ausdampfen lassen und durch die Kartoffelpresse drücken, anschließend durch ein feines Haarsieb passieren. Die Kartoffelmasse mit 240 ml warmer Sahne und 60 gr. flüssiger Butter vermengen. 100 gr. Kartoffelpüree abnehmen für die Chips. Die Bananen schälen und im Stabmixer pürieren, anschließend durch ein Sieb passieren und mit der großen Menge Kartoffelpüree vermengen. Das Püree mit Espresso und Salz abschmecken.

Für die Chips den fermentierten Knoblauch schälen und mit einer Gabel sehr fein zerdrücken und mit den restlichen 100 Gramm Kartoffelpüree verrühren. Die Masse sehr dünn auf eine Silpatmatte aufstreichen. Mit Anrichteringen Kreise ausstechen und die Ringe auf der Platte stehen lassen. Dies verhindert, dass die Masse wieder zu einer großen Fläche "wandert". Alles bei 90 Grad Umluft im Ofen trocknen lassen. Einen Kochlöffel in die Tür klemmen, damit die Flüssigkeit entweichen kann. Dieser Vorgang kann bis zu 3 Stunden dauern. Danach die Ringe hochheben und die Chips mit einer Winkelpalette von der Silpatmatte nehmen.

Für den Kaffeeschaum 100 ml Sahne mit den Kaffeebohnen in eine Schüssel geben und über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Am nächsten Tag die Sahne in eine kleine Sauteuse abpassieren und erwärmen. Die Flüssigkeit mit Salz abschmecken und heiß mit dem Pürierstab aufschäumen.

Anrichten: Kartoffel-Bananen-Püree in der Mitte eines tiefen Tellers anrichten, darauf den Pulpo geben. Mit dem Kaffeeschaum bedecken und mit dem Kartoffelchip und, falls vorhanden, mit Kräutern garnieren.


Und hier kommt der köstliche Chip, der es leider nicht auf das Foto geschafft hat :-(.



Dieser Weißwein, eine Cuvée aus Sauvignon Blanc und Garganega, wird von dem venezianischen Weingut Serego Alighieri, das auf Dante Alighieri zurückgeht, in Zusammenarbeit mit der Agricola Masi produziert. Die starken Aromen des Gerichts hat er mit schönen floralen Aromen und wenig Säure gut unterstützt. Er brachte ein angenehme Frische mit und wir haben sogar leicht salzige Noten, die gut zum süßen Püree passten, entdeckt.



Roland Trettl kocht im STOI von Lucki Maurer

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Über 10 Jahre war Roland Trettl DER Gastgeber für Gastköche. Als Executive Chef des Hangar 7 hatte er die Möglichkeit mit den besten Köchen der ganzen Welt zu arbeiten, von Ihnen zu lernen und ihre Menüs umzusetzen. Diesmal tauschte er die Rolle und bestritt als Gastkoch zwei Menüabende im STOI von Lucki Maurer.

Stoi bedeutet Stall und als das wurde das alte Gebäude über 300 Jahre genutzt. Lucki und seine Frau Stephanie haben ihm neues Leben eingehaucht und was für eins. Mit viel Liebe zum Detail entstand dort eine Koch-Location der Extraklasse. Der STOI ist jetzt Kochschule, Eventlocation und Pop-up-Restaurant. Den Auftakt der Gastkoch-Reihe machte im Januar Roland Trettl. Weitere spannende Menüabende werden folgen.

Das Herzstück des STOI ist der große Küchenblock in einem der beiden großen Räume. Dort spielt sich das ganze kulinarische Leben ab. Dies bedeutet für die Gäste, dass sie nicht an ihrem Tisch, im zweiten großen Raum nebenan, gefesselt sind. Es ist nicht nur möglich, es ist ausdrücklich erwünscht, jederzeit zu den Köchen zu gehen, ihnen zuzusehen und mit ihnen zu sprechen. Ein bisserl Feingefühl gehört schon dazu, zu erkennen, wenn sie gerade in der Hochphase des Anrichtens sind, dass man nicht im Weg steht und ihnen auch mal ein paar Minuten Konzentration gönnt. Ansonsten ist das eine tolle Möglichkeit Spitzenköchen über die Schulter zu schauen.

Besonders Roland Trettl war es ganz wichtig, den Kontakt mit den Gästen zu haben und neue Wege zu gehen. Er wollte uns intensiv teilhaben lassen, an seinen Gedanken zum Menü. Er wollte aber auch, dass wir entspannt die einzelnen Gänge genießen können. Dazu gehörte, dass der Service die Gänge nicht langatmig ansagte, sondern nur servierte und auf jedem Platz immer ein Löffel eingedeckt war. So probieren Köche, immer mit einem Löffel und ich schätze Löffel ebenfalls sehr, weil man damit auch das letzte Tröpfchen einer köstlichen Sauce aufessen kann.

Es war ein sensationeller Abend, bei dem einfach alles stimmte. Grandioses Essen, eine tolle Weinbegleitung von Romana Echensperger, schönes Wiedersehen mit alten Freunden, eine wunderbare Atmosphäre, sehr gute Gespräche und zwei bezaubernde Tisch-Nachbaren. Das ganze Team um Lucki hat einen perfekten Job gemacht und war sichtlich mit viel Freude und Engagement dabei. Es lohnt sich nach Niederbayern zu fahren und diese besonderen Abende mitzuerleben.

Höchste Konzentration

Saibling-Sashimi | Nussbuttervinaigrette | Kaki | Radieschen | Romanasalat | Kaviar

Artischocken | Puntarelle | Shiitake im Hühnerhaut-Curry-Sud | Eigelb

Die Ruhe vor dem Sturm...

Bouchotmuscheln | Schalotten | Schnittlauchöl | Anchoviessauce

Steinbutt mit Baccalao-Trippa | Risinabohnen | Gurke | Algensud

Lucki Maurer (li.) und Roland Trettl (re.)

Puntalette | Wallerleber | Sellerie | Erdnuss | Chorizo

Auberginen mit Kalbskopf | Kalbszunge | Geräucherter Tomatenfond | Kapern | Panko

Viele Hände haben mitgeholfen.

Wagyu Flat Iron | Miso | Topinambur | Quinoa | Trevisano

Bergamotte Marshmallows | Blutorangen | Schwarzteevinaigrette | Mohnstangen

Rezension: Regional mit Leidenschaft von Andi Schweiger

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Andi Schweiger nennt seinen Küchenstil "saisonal, regional und modern". Diese Botschaft ist wichtig und richtig und wird von vielen seiner Kollegen vertreten. Es gehört zu meinen großen Interessen die Handschrift eines Kochs zu erkennen und verstehen. Wenn ich seinen Küchenstil beschreiben müsste, dann wäre das "elegant mit leichter Hand". Das ist mir bereits vor zwei Jahren durch den Kopf gegangen, als ich an der Rezension seines ersten Kochbuchs "Vegetarisch mit Leidenschaft" gearbeitet habe. Die vegetarische Ernährung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und fast schon sintflutartig wurden entsprechende Kochbücher auf den Markt gebracht. Andi Schweigers vegetarisches Kochbuch ist hier in einer ganz anderen Liga und hebt sich wohltuend von der breiten Masse ab. Schon damals hat mich sehr interessiert, wie ein Kochbuch von ihm mit Fleisch und Fisch aussehen würde. Letztes Jahr hat er sein zweites Kochbuch "Regional mit Leidenschaft" veröffentlicht, worin er den Schwerpunkt auf das Produkt legt.


Den Untertitel "mit Leidenschaft" finde ich gut gewählt, da Andi Schweiger Koch mit Leib und Seele ist. Bereits als Kind wusste er, dass er Koch werden wollte, ohne zu wissen warum. Obwohl er nicht aus einer Gastronomenfamilie kommt, schlug er den richtigen Weg ein und machte seine Ausbildung bei einem, mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten und trotzdem, bodenständigen Koch. Die Ausbildungszeit im Schwarzwald bei Gutbert Fallert hat ihn bis heute geprägt und so profitiert er immer noch von den Rezepten aus dieser Zeit. Danach begab er sich auf die "Lehr- und Wanderjahre" und machte Station in Stuttgart bei Vincent Klink, im Londoner Hotel Dorchester und bei Karl-Emil Kuntz. Zu dieser Zeit hatten sich die "Jungen Wilden", eine Initiative, die auf den Münchner Spitzenkoch Otto Koch zurückging, bereits etabliert. Es war sein Wunsch, diese neue Philosophie des Kochens kennen zu lernen und er ging zu Holger Stromberg nach München, der damals Küchenchef im Mandarin Oriental war. Dieser schickte ihn zu seiner ersten Küchenchef-Stelle in das Restaurant Cocoon. Zwei Jahre später arbeitete er erneut mit Holger Stromberg zusammen, als Küchenchef des Restaurants G-Munich. Dort lernte er seine Frau Franziska Schweiger kennen. Gemeinsam eröffneten sie 2006 in München das Restaurant Schweiger2. Bereits drei Jahre später zeichnete der Guide Michelin die engagierte Arbeit der Beiden mit einem Michelin-Stern aus. In diese Zeit fiel auch der Wechsel des Köche-Teams der erfolgreichen Fernsehsendung "Die Kochprofis - Einsatz am Herd" bei RTL 2. Andi Schweiger kam in das Team und ist heute, gemeinsam mit Frank Oehler, der "Dienstälteste".

Herr bushcook und ich waren in den letzten Jahren ein paar Mal im Schweiger2 essen. Es war immer besonders wohltuend, dass Andi Schweiger sich nie als Fernsehkoch, sondern als Koch gesehen hat. Zusätzlich zu seinem vollen Terminplan eröffnete er 2013 die "Andi Schweiger Kochschule" im Münchner Hofbräukeller am Wiener Platz. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergaben er und seine Frau Franzi ihr kleines Sterne-Restaurant an den Küchenchef Dominik Käppeler. Er wird den "Showroom" mit der gleichen Leidenschaft und dem Verständnis für gute regionale Produkte weiterführen. Der Guide Michelin hat das so gesehen und den Stern wieder leuchten lassen. Andi Schweiger arbeitet an neuen Projekten, auf die wir gespannt sein können.

Im Mittelpunkt des großformatigen Kochbuchs stehen regionale Produzenten. Andi Schweiger empfiehlt, sehr darauf zu achten was man isst und wo man das kauft. Er stellt einige seiner Produzenten vor und beginnt gleich auf seiner Terrasse daheim, wo er viele Kräuter angepflanzt hat und sich daran erfreut. In kleinen Reportagen mit vielen Bildern lernen wir einen Lammzüchter, einen Fischzüchter, einen Essigbrauer, einen Jäger, einen Bäcker, der sein Mehl noch selber mahlt, und einen Ölmüller kennen.

Bei den 85 Rezepten werden nicht nur die Produkte der regionalen Anbieter verwendet, sie orientieren sich auch an der jeweiligen Jahreszeit "Frühling", "Sommer", "Herbst" und "Winter". In jedem Kapitel gibt Andi Schweiger einen Überblick, mit welchen saisonalen Zutaten er am liebsten kocht. Bei den Rezepten ist für jeden Geschmack etwas dabei. Grundsätzlich kann man die Gerichte mit "gepflegter Alltagsküche" beschreiben. Da gibt es aufwändige Brote, Salate, die man gut ins Büro mitnehmen kann, bis zu durchaus anspruchsvollen Gerichten aus den Kategorien Vorspeise, Hauptgang, Dessert, die sich gut für ein schönes Gästemenü eignen. Es gelingt dem Autor sehr gut Gerichte aus der Sternegastronomie für den heimischen Herd zu adaptieren, ohne, dass man stundenlang in der Küche stehen muss oder einen professionellen "Fuhrpark" benötigt.

Die meisten Rezepte sind mit einem ganzseitigen Foto illustriert. Beim Rezepttext ist die Personenzahl direkt angegeben und in Zutatenliste und Zubereitungsanweisung gegliedert. Die Texte sind gut zu verstehen und nachvollziehbar. Bei den Rezepten, mit denen ich mich auseinander gesetzt habe, hat das Fehlerteufelchen zugeschlagen und die Zutaten werden ziemlich oft gewaschen :-). An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, wie schwierig es ist Korrektur zu lesen und irgendwann sieht man nichts mehr. Ich entdecke oft Fehler in Kochbüchern und schreibe dann eine nette Mail an den Verlag, damit es bei der nächsten Auflage berücksichtigt werden kann. So können wir Kochbuchliebhaber mithelfen, dass unsere Lieblinge noch besser werden.

Abgerundet werden die Rezepte mit saisonalen Menü-Vorschlägen, Empfehlungen für Partyfreunde und Salatliebhaber und einem alphabetischen Rezeptregister.

Bei meinen Überlegungen, was ich aus dem Kochbuch ausprobiere, bin ich zufällig über dieses Video gestolpert. Das ist ein schönes Beispiel, was ich mit "elegant mit leichter Hand" meine und hat mich daran erinnert, welche Schätze noch in "Vegetarisch - mit Leidenschaft" schlummern. Diesmal wollte ich es besser machen und mehr ausprobieren:




Es hat mich sehr gereizt aus jeder Saison etwas auszuwählen. Das war mit ein paar Tricks und einem gut sortierten Vorrat möglich. Gedrückt habe ich mich um das Dessert und versucht eine kleine Menüfolge mit Amuse, Vorspeise und Hauptgericht zu kochen. Um die Vielfalt der Rezepte zu zeigen gab es auch noch eins der Sandwiches. Ich bin mit den Rezepten sehr gut zurecht gekommen und am meisten überzeugt hat uns die geschmackliche Tiefe der Gerichte. Wir haben sehr gut gegessen und unseren Gästen hat es auch ausgezeichnet geschmeckt.


Saiblingstatar mit Kaviar und Schwarzwurzelfäden (Winter)

















Miesmuschelsuppe mit Krautflecken, Birne und Koriander (Sommer)
 Kaninchenrücken mit Herbsttrompeten (Herbst)
Pulled Chicken Stulle mit Kräuter-Senf-Quark (Frühling)



















Fazit:
"Regional mit Leidenschaft" von Andi Schweiger ist ein sehr inspirierendes Kochbuch und für Hobbyköche und Profis gleichermaßen geeignet. Die Gerichte tragen deutlich die Handschrift von Andi Schweiger und sind neu und innovativ und nicht schon aus anderen Kochbüchern bekannt. Für Kochanfänger dürften die Rezepte zu anspruchsvoll sein. Man muss aber kein sehr erfahrener Hobbykoch sein. Auch mit normalem Koch-Know-How kann man die Rezepte umsetzen.

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