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Gebackene Feigen mit Ziegenkäse und Ficus-Feigenbaum-Essig

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Essig ist viel mehr, als nur ein Bestandteil der Salatsauce und hat eine lange Historie. Leider ist das Wissen um Essig, vor allem um seine gesundheitlichen Aspekte, heute kaum mehr bekannt. Dieses Wissen möchte uns Georg-Heinrich Wiedemann wieder zugänglich machen. Mit viel Engagement betreibt er in der schönen Pfalz das Weinessiggut Doktorenhof. Auf unseren Pfalz-Reisen haben wir den Doktorenhof schon ein paar Mal besuchen können. Für mich war das jedes Mal ein Eintauchen in eine andere Welt und seitdem haben wir immer verschiedene Essige im Haus. Darunter sind auch einige Aperitif-Essige, die unglaublich aromatisch und kaum sauer sind. Sie sind nicht nur eine gute Alternative, wenn man keinen Alkohol trinken möchte, sondern regen auch den Appetit an. Wer mehr darüber erfahren möchte, für den habe ich einen Buchtipp.



"Das Buch vom guten Essig" ist bereits das vierte Buch vom Chef des Doktorenhof, Georg-Heinrich Wiedemann. Der Schwerpunkt liegt diesmal weniger auf den Rezepten und mehr auf dem Wissen rund um Essig.

Gleich zum Einstieg gibt es nützliche Empfehlungen, worauf beim Kauf von Essig zu achten ist. Im folgenden Kapitel "Eine Essig-Zeitreise" erfahren wir, wie Essig in vergangenen Kulturen eingesetzt wurde. Die unterschiedlichen Herstellungsmethoden von Essig werden genauso erläutert, wie die eigene Essigherstellung daheim. Die kulinarischen Aspekte werden mit einer umfangreichen Beschreibung verschiedener Essigsorten, dem Aromatisieren von Essig und dem Einlegen in Essig beleuchtet. Einen großen Raum nimmt die gesundheitliche Wirkung von Essig ein. Die Inhaltsstoffe werden aufgeschlüsselt, die Wirkung auf Körper und Geist beschrieben. In einem alphabetischen Register gibt es umfangreiche Anregungen, den Essig als Heilmittel einzusetzen. Auch eine sechs-tägige Essigdiät, mit genauem Ernährungsplan, hat den Weg in das Buch gefunden. Bevor es zum Rezeptteil geht, wird uns noch aufgezeigt, wie Essig im Haushalt verwendet werden kann.

Die 15 Rezepte zeigen den vielfältigen Einsatz der Essige vom Doktorenhof. Der Essig ist viel zu schade, ihn nur für ein Dressing zu verwenden. Deshalb gibt es Anregungen für Getränke, Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts. Jedes Rezept ist bebildert.

Die Trinkessige müssen gar nicht für ein Gericht verwendet werden. Mir gefällt es gut, sie als Getränkebegleitung zu einem Gericht zu kombinieren. Für den Ficus-Feigenbaum-Essig wollte ich unbedingt etwas mit Feigen kochen. Diese gebackenen Feigen schmecken ausgezeichnet dazu und sind ein schönes Amuse, um ein Menü zu eröffnen.




Gebackene Feigen mit Ziegenkäse

4 Portionen

4 reife Feigen
50 gr. Manouri oder einen anderen milden Ziegenkäse
1 Streifen Orangenschale
1 Zweig Rosmarin
Cayennepfeffer
Meersalz
4 dünne Scheiben Parmaschinken
Olivenöl

Den Backofen auf 150 Grad vorheizen. Die Feigen waschen und vorsichtig mit Küchenkrepp abreiben. Anschließend über Kreuz einschneiden, aber nicht durchschneiden.

Den Käse in 4 passende Stücke schneiden und in die Feigen füllen. Die Orangenschale in sehr feine Streifen schneiden. Vom Rosmarin 4 kleine Stücke abtrennen.

Die Feigen mit dem Schinken umwickeln und mit Salz und Cayennepfeffer würzen. Die Orangenschale auf den Käse geben und alles mit Olivenöl beträufeln. Die Rosmarinstücke einstecken.

Auf den Boden einer kleinen Auflaufform etwas Olivenöl geben und die Feigen hineinsetzen. Bei 150 Grad für ca. 10 Minuten in den Backofen geben. Nach dem Backen sofort servieren.





Turbolente Tage in Hamburg: Internorga, Gastro Vision, Chef's Night, Gastro Premium Night und Restaurantbesuche

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Zu meinen ganz festen kulinarischen Terminen im Jahr gehört die Gastro-Messe Internorga in Hamburg. Während den Messetagen platzt die Stadt aus allen Nähten. Unzählige Köche und Gastronomen nutzen die Gelegenheit, sich über Neuheiten zu informieren und ihr Netzwerk zu pflegen. Rund um die Messe haben sich bereits einige Veranstaltungen etabliert und es werden jedes Jahr mehr.

Wir haben mittlerweile auch schon einige Fix-Termine, die wir während unseres Besuchs wahr nehmen. Traditionell starten wir unser verlängertes Internorga-Wochenende in der Bullerei von Tim Mälzer. Da unser Hotel in unmittelbarer Nähe liegt, beenden wir die Hamburg-Tage auch dort. Zwischen den Bildern dieser Collage liegen also fünf Tage und jede Menge spannende Themen.


Meine Lieblings-Messehalle ist A4 und das ist immer mein erster Weg. Der führt mich zum Bohner-Stand. Das Familienunternehmen am Bodensee stellt hochwertige und innovative Geräte für Profi-Küchen her. Die Atmosphäre am Stand ist immer sehr herzlich und gastfreundlich. Für mich kommt dazu, dass ich da meine Freunde treffen kann, die in Live-Cooking-Shows die Geräte vorführen und ihr Können zeigen. Zum festen Team gehören, Stefan Marquard, Julia und Michael Wurm, Xiao Wang, Sören Wörl, Markus Haxter und noch viele andere "gestandene" Köche.


Der Weg von den A-Hallen zu den B-Hallen ist ziemlich weit. Verbunden sind die beiden Hallen-Komplexe über den Sky-Walk. Dort ist jedes Jahr die längste Tafel der Welt zu finden und gibt einen Eindruck über das vielfältige Angebot der Geschirr-Aussteller. Dort verschaffe ich mir einen Überblick, welchen Stand in Halle B7 ich besuchen werde. Heuer lag der Schwerpunkt bei ASA mit einer neuen Serie, die in Zusammenarbeit mit Tim Raue entstanden ist, und Rosenthal, die heuer Mesh in den Mittelpunkt gestellt haben.


Beim Servicebund konnte ich beim Presse-Dinner einige der Eigenmarken kennenlernen. Zur Vorspeise gab es Ravioli von Salva d'Or, die frisch eingefroren werden. Dadurch bleiben Konsistenz und Geschmack erhalten. Besonders gut gefallen hat mir der Zwischengang mit einem Rindertatar auf Gelbe-Bete-Carpaccio. Im Hauptgang gab es Lamm aus Neuseeland und beim Dessert konnten wurde uns gezeigt, wie der Servicebund Gastronomen unterstützt, mit einfachen Mitteln ansprechende Desserts auf die Karte zu setzen.


So gut gestärkt konnte ich bei meinem Besuch am Stand von Herba Cuisine einen kleinen Cocktail vertragen. BASIC textur, das natürliche Bindemittel aus Zitronen gehört mittlerweile zu den Standard-Produkten in der Gastronomie, da es sich auch für Allergiker und Veganer eignet.


Der erste Messetag verging wie im Flug und wir hatten nur wenig Zeit, um uns auf den Abend vorzubereiten. Ich hatte einen Tisch im Restaurant Engel von Tarik Rose reserviert. Tarik hat seine ersten Fernseherfahrungen bei den "Beef Buddies" zusammen mit Frank Buchholz und Chakall gemacht. Inzwischen hat er eine eigene Kochsendung beim NDR, die sehr beliebt ist. Sein Restaurant liegt auf dem Fähranleger Teufelsbrück und ist für mich damit Hamburg pur.


Der zweite Messe-Tag war eine gelungene Mischung aus spannenden Informationen und weiteren netten Treffen mit wunderbaren Menschen aus meinem gastronomischen Netzwerk. Besonders gespannt war ich darauf, einen Blick hinter die Kulissen eines iPad-Kassensystems werfen zu können. Ihr kennt das bestimmt, wenn der Kellner an Euren Tisch kommt und die Bestellung in ein iPhone oder ein iPad eintippt. Ich wollte endlich mal wissen, was da alles im Hintergrund passiert. Nach der sehr informativen Präsentation verwöhnte mich Stefan Schneider, der Küchenchef von Otto Gourmet mit Kostproben der hochwertigen Fleischspezialitäten unterschiedlicher Züchter. Im Anschluss hatte ich noch das große Glück, ein längeres Gespräch mit Ralf Bos zu führen und Hubertus Tschirner von Komet rundete alles mit einem kleinen Dessert ab.


Für den zweiten Abend habe ich mir einen großen Wunsch erfüllt. Vor zwei Jahren hat mich der Spitzen-Patissier Christian Hümbs mit seinem Vortrag auf der Chefsache in Köln sehr fasziniert. Er erzählte, dass er bei seinen Desserts wie ein Koch agiert und beispielsweise Zutaten im eigenen Saft gart, um das Aroma zu verstärken. Das Menü im Restaurant Haerlin hat uns sehr begeistert und meine Erwartung an die Desserts und die Petit Fours wurde sogar noch übertroffen.


Parallel zur Internorga läuft noch eine zweite Gastronomie-Messe. Die Gastro Vision findet im Empire Riverside Hotel, in der Nähe des Hafens, statt. Die verschiedenen Austellungsräume haben einen Themenschwerpunkt, wie z. B. Streetfood oder Beef Club. Heuer waren sie besonders attraktiv und kunstvoll gestaltet. Zusätzlich gibt es die Stage of Taste. Dort präsentieren Spitzenköche, Bartender, Barista und Patissiers ihre neuesten Kreationen. Im Beef Club konnte man bei Michael Riedl verschiedene Fleischstücke verkosten. Die Spitzenköche Heiko Antoniewicz und Adrien Hurnungee zeigten ein Fischgericht, bei dem sie auch die Schuppen und die Flossen verwendeten.


Sonntag Nacht ging es dann zur ersten Party. Die Chef's Night lud in die Fabrik ein, eine lässige Location, die für diesen Anlass perfekt war. Die Stimmung war toll und mich hat es sehr gefreut viele gute Bekannte zu treffen. Kulinarisch war es eine Spitzenveranstaltung, auf der auch Thomas Bühner oder der frisch mit einem Michelin-Stern gekürte Christian Sturm-Willms für die Bewirtung der Gäste zuständig waren. Eine der Kochstationen war mit Sebastian Frank besetzt, der 2011 den Wettbewerb "Koch des Jahres" für sich entscheiden konnte.



Nach der Party ist sozusagen vor der Party. Auch heuer hat Ole Plogstedt zu seiner legendären A.C.A.B.-Night in das Restaurant Olsen eingeladen. Hier trifft sich die ganze Nacht ein verschworener Kreis von Köchen und Wegbegleitern. Ole steuert die Plattform bei, damit die Freundschaften gepflegt werden können.


Der Montag-Abend ist fest für die Gastro Premium Night reserviert. In einem langen Auto-Zug pilgert die Szene an den Süllberg. In meinem Fokus stand diesmal die Präsentation der unterschiedlichen Züchter von Otto Gourmet. Besonders erwähnen möchte ich den liebenswerten Frans aus Holland, der verschiedene Schweine gekreuzt hat und jetzt mit seinem Livar-Schwein hochwertiges Schweinefleisch aus artgerechter Haltung anbieten kann. Und das ist sehr deutlich zu schmecken.


Die Gastro Premium Night präsentierte sich wieder als eine geballte Sammlung von Köstlichkeiten auf kleinstem Raum. Bosfood hatte viele kleine Teigschälchen im Gepäck, die salzig bzw. süß gefüllt waren. Davon hätte ich noch viel mehr probieren können. Der optisch schönste Stand war von Essbare Landschaften, in Kooperation mit dem Keltenhof. Bei Torsten Pistole servierten Reinhard Angerer vom Gut Sonnenhausen und Hannes Arendholz Wallertatar mit Culatello-Schinken.


Im Rahmen der Gastro Premium Night findet auch das Finale zum "Jungen Wilden" statt. Unter dem Vorsitz von Stefan Marquard wählte die Jury heuer Joachim Jaud zum Sieger.


Ein Besuch bei Christoph Rüffer und Christian Hümbs im Restaurant Haerlin, Hamburg

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Vor zwei Jahren habe ich bei der Chefsache sehr aufmerksam dem Vortrag von Christian Hümbs zugehört. Er berichtete, dass er in der Patisserie so denkt und arbeitet, wie ein Koch. Exemplarisch sei genannt, dass er Früchte in ihrem eigenen Saft gart, um das Aroma zu verstärken. Seit dieser Veranstaltung sind die Spitzen-Patissiers stärker in meinen Fokus gerückt. Mir war schon immer klar, dass dies ein ganz anderer Beruf ist. Durch gastronomische Veranstaltungen, die ich in der letzten Zeit besucht habe, wurde mir bewusst, dass da eine eigene Bewegung entstanden ist. Die Patissiers werden stärker wahrgenommen und vernetzen sich besser. Das tut der Entwicklung in der süßen Küche sehr gut und wir können uns da sicher noch auf einige junge Talente freuen.

Christian Hümbs hat es geschafft, dass der Chef-Patissier dem Küchenchef ebenbürtig ist. Er und Christoph Rüffer verstehen sich als Team mit unterschiedlichem Verantwortungsbereich. Mit diesem Arbeitsstil haben sie es geschafft, dass das Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten mit zwei Michelin-Sternen und 18 Punkten Gault Millau ausgezeichnet ist. Mich hat das alles sehr neugierig gemacht und ich wollte unbedingt einmal seine Desserts probieren. Und das hat sich gelohnt. Seine Desserts sind sehr kreativ und unterscheiden sich von allem, was ich bisher in diesem Bereich gegessen habe. Dass sie auch noch sehr gut geschmeckt haben, ist fast selbsterklärend.


Perlhuhn knusprig mit Preiselbeere

Ostseeaal mit geeister Topinambur

Hamachi mit frischer Bergamotte & Pilzdashi

Elsässer Gänseleber mit Balsamico, Cox-Orange & Haselnüssen

Seezungenfilet mit Kopfsalat, Puntarelle & Zitronen-Hollandaise

Kaisergranat mit indonesischem Salat & Kaffir-Zwiebelcrème

Winter-Kabeljau mit Maronencrème, Sellerie & gepfeffertem Quittenkompott

Rücken & Bauch vom Milchferkel mit Apfelessig & süsser Zwiebelemulsion

Limousin-Lamm mit Korianderjus, Gewürz-Couscous & Arganöl-Hollandaise

"Wald"

Gebrannte Birne mit Shiso, Sesam & weißer Schokolade



Petit Fours "Winter in Hamburg"

Wie funktioniert das GASTROFIX Kassensystem?

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Beruflich beschäftige ich mich schon sehr lange mit der effizienten und kundenfreundlichen Gestaltung von Prozessen. Vielleicht stammt daher meine Leidenschaft für die Abläufe in Profi-Küchen. Auch die müssen gut organisiert sein, sonst kommt beim Gast kein Teller an. Sehr sensibel ist die Nahtstelle zwischen Küche und Service. Hier ist eine gute Abstimmung und Kommunikation Voraussetzung. Das wird immer komplexer, weil die Gäste immer mehr Sonderwünsche haben. Der eine verträgt kein Gluten, der nächste will statt Kartoffeln Reis und der dritte den Salat ohne Dressing. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Wenn das alles reibungslos funktioniert, ist für einen Gastronomen die Arbeit noch lange nicht zu Ende. Es warten umfangreiche Verwaltungsarbeiten auf ihn. Dazu gehören statistische Auswertungen der Umsätze, Zeiterfassung der Mitarbeiter, Abrechnung der Kasse und zum Schluss muss er sich auch noch um eine tadellose Buchhaltung kümmern. Mir war noch gar nicht so richtig klar, wie viel Arbeit auch in diesen Dingen steckt und es hat mich neugierig gemacht, etwas darüber zu erfahren, was dem Gast normalerweise verborgen bleibt.

Schon seit längerer Zeit beobachte ich, dass die Kellner nicht mehr mit diesem schmalen Block an den Tisch kommen. Sie haben ein iPhone, ein iPad oder einen iPod dabei. Dort tippen sie die Bestellungen ein und, wenn es an das Bezahlen geht, läuft die Rechnung ebenfalls über dieses Gerät. Aber, was passiert dazwischen? Auf der letzten Gastronomie-Messe Internorga hatte ich die Gelegenheit mich bei GASTROFIXüber so ein Kassensystem zu informieren. Der Blick in diese neue Welt hat mich sehr fasziniert und mir wurde klar, welche Vorteile dieses iPad-Kassensystem hat.




Bereits bei der Bestellung zeigt sich die Flexibilität des GASTROFIX Kassensystems. Tischweise kann mobil boniert, also die Bestellung aufgenommen und zu jeder Zeit beliebig ergänzt, werden. Bei jeder Position des Bons besteht die Möglichkeit zusätzliche Besonderheiten, wie z.B. Gargrad des Fleisches oder Beilagenauswahl aufzunehmen. Auch eine völlig frei formulierte Ergänzung wie "Gast will keinen Pfeffer" ist möglich. Die Bons werden getrennt für die Küche und die Bar ausgedruckt. Das Schöne daran ist, dass die Oberflächen nicht nur optisch sehr gelungen sind, sondern auch selbsterklärend. Tisch antippen, die Wünsche des Gastes aus der hinterlegten Speise- und Getränkekarte auswählen und bei Bedarf die Sonderwünsche anpassen - fertig. Ganz unten sieht man schon die verschiedenen Funktionalitäten und es wird klar, dass "Bezahlen" genauso einfach ist. Jeder Kellner loggt sich mit seinem individuellen PIN und den damit verbundenen Berechtigungen ein. Spezial-Funktionen, wie "Storno" oder "Umbuchen" können an ausgewählte Personen gezielt vergeben werden.




Nach dem Tagesabschluss ist nichts mehr änderbar. Ein Storno kann nur noch mit einer entsprechenden Berechtigung durchgeführt werden. Dieses Storno wird nachvollziehbar dokumentiert. Das ist wichtig, damit alles den Vorgaben der GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen) und GoBD entspricht und somit für das Finanzamt sicher ist.

Neben den stationären und mobilen Geräten, die in den Händen der Kellner sind, und im Betrieb aufgestellt sein können, wird ein Gerät benötigt, auf dem alle Informationen im Backoffice zusammenlaufen. Das kann ein Laptop oder PC sein, auch ein iPad ist dafür geeignet. Dort steht der Restaurant-Manager über die Cloud zur Verfügung und ermöglicht auf einfachen Knopfdruck umfangreiche statistische Auswertungen. Die Daten werden von den Endgeräten im Betrieb im Minutentakt übertragen. Durch diesen Prozess ist eine Aktualität immer gewährleistet. Alle Daten, die sich durch den laufenden Betrieb ständig ändern, werden von dem stationären Master-Gerät gesammelt, gespeichert und an das Backoffice weitergegeben.




Der Master steht über Internet-Verbindung in Kontakt mit der Cloud und sendet laufend die gesammelten Daten. So sind zwei wichtige Dinge gewährleistet. Die Daten sind ständig gesichert und nicht nur einmal zum Tagesabschluss. Wenn die Internet-Verbindung abbricht, gibt es keine Probleme, da die mobilen Geräte mit dem Master immer noch durch das interne Netzwerk verbunden sind. Diese "doppelte Sicherheit" bietet nur die Kassenlösung von GASTROFIX. Kein anderes System am Markt kann dies im Moment bereitstellen.

Was könnte noch passieren? Ein Gerät fällt aus der Hand und geht kaputt? Wenn das passiert, könnte man sogar ein privates iPhone oder iPad kurzfristig dafür einrichten. Der Strom fällt aus? Dann liegt das Hauptproblem in der Küche, denn die, mit der GASTROFIX Kassenlösung verbundenen, Geräte funktionieren noch einige Zeit über die Akkus und benötigen vorerst kein Aufladen.




Im Backoffice ist der gesamte Betrieb, wie ein elektronisches Spiegelbild, abgebildet. Bei der ersten Einrichtung unterstützen die Spezialisten von GASTROFIX. Nichts ist so sicher wie der Wandel und schon am nächsten Tag ändern sich die Karte oder die Preise. Dazu gibt es im Restaurant-Master die Möglichkeit die Stammdaten zu ändern. Dies lässt sich über Listen in das System einpflegen. Sollten Fragen aufkommen, steht das GASTROFIX-Team von Montag bis Freitag tagsüber zur Verfügung. Sie können gut unterstützen, da sie über die Cloud ebenfalls Zugriff auf die Daten haben.




Die Einführung des Mindestlohns erfordert eine genaue Zeiterfassung für alle Mitarbeiter. Besonders in der Gastronomie, wo viele Aushilfen beschäftigt werden, bedeutet das einen großen Verwaltungsaufwand. Neben der Kassenfunktion wird auch ein zusätzliches Modul zur Mitarbeiter-Zeiterfassung angeboten. Über die GASTROFIX Personalzeiterfassung kann dies jeder Mitarbeiter selbst erledigen. Korrekturen können  nur speziell berechtigte Mitarbeiter, wie z. B. der Chef-Kellner, vornehmen.

Für komplexe Bezahl-Situationen, wie Gutscheine oder Rabatte kann GASTROFIX mit dem Feature Kundenbindung eine einfache Lösung anbieten.



Die iPad-Kassenlösung kann nach Bedarf eingesetzt werden und ist für unterschiedliche Betriebsformen geeignet. Ein Einsatz in einem klassischen Restaurant, einem Kiosk oder Food-Truck, ist genauso möglich, wie in einem großen Gastronomie-Unternehmen mit vielen Filialen. Der Preis der monatlichen Lizenz richtet sich nach der Anzahl der eingesetzten Geräte und Features. Saisonale Lizenzen sind möglich. Für große Unternehmen mit Filialen in unterschiedlichen Ländern ist es interessant, dass das System in mehreren Sprachen zur Verfügung steht.

Für die Zukunft sind weitere Serviceangebote, wie ein Kassenbuch, in Planung. Zusammen mit dem schon vorhandenen DATEV-Export werden die Aufwände für die Buchhaltung verringert.

Wer sich noch genauer informieren möchte, dem kann ich die Homepage von GASTROFIX ans Herz legen. Dort gibt es genaue Beschreibungen, viele Fotos, Praxisbeispiele und Tutorials, wie dieses:




Dieser Artikel ist mit Unterstützung von GASTROFIX entstanden und spiegelt trotzdem meine objektive Meinung wieder.

Menü von Anton Schmaus im storstad, Regensburg

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Regensburg ist immer eine Reise wert. Die schöne Stadt verführt mit ihrer großen Fußgängerzone zum Erkunden der historischen Altstadt. Als besonders wohltuend empfinde ich es, dass es hier noch sehr viele inhabergeführte Fachgeschäfte gibt. Da macht das Entdecken Freude und man langweilt sich nicht über das Standard-Angebot, das man aus jeder größeren Stadt kennt.

Auch kulinarisch hat Regensburg viel zu bieten. Im Herzen der Altstadt, unweit vom Dom, befindet sich das neue Restaurant storstad von Anton Schmaus. Der schwedische Name bedeutet Großstadt und diese Assoziation hat man auch bei den - gewollten - Graffitis im Eingangsbereich. So bunt und wild wie es dort ist, so ruhig und edel ist die Gestaltung des Restaurants. Dieser zurückhaltende skandinavische Stil bietet die perfekte Bühne für einen schönen kulinarischen Abend.

Neben der ansprechenden Optik der Teller gefallen mir am Kochstil von Anton Schmaus besonders gut, dass jeder Gang eine feine Säure hat, für die immer ein anderes Produkt sorgt, und überraschende Kombinationen. Diesmal waren das die Banane zur Jakobsmuschel und das Oliveneis aus schwarzen Oliven zum Rhabarber im Dessert.

Borretsch-Windbeutel, Blumenkohlsuppe, Champignon-Duxelles, Brot mit Süßkartoffelaufstrich

Goldforelle | Gurke | Kopfsalat | Kaffirlimette

Seeteufel | Tandoori | Mango | Ananas | Minze

Kalb | Ossobuco | Grünes Curry | Morcheln

Rhabarber | Olive | Joghurt

Petit Fours

Wer nach dem Besuch im storstad noch nicht nach Hause gehen will, der kann gleich gegenüber in die Barock Bar einkehren. Der Hausherr, Richard Söldner, ist für den feinen Wodka Vodrock verantwortlich und so gibt es hier speziell auf diesen Wodka abgestimmte Cocktails. Der Bartender Sascha Mörz steht für den Cuisine-Style und stellt einige Cocktail-Komponenten, wie Sirups oder Espumas, selbst her. Bei diesem Barstil werden, wie in der Küche, unterschiedliche Lebensmittel eingesetzt. Das können Kräuter, Gewürze, Obst oder Gemüse sein. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt und ein guter Bartender hat individuelle Cocktails, jenseits von Pina Colada, auf der Karte.


GOTrock (Vodrock signature drink mit Weisswein GOT und Basilikum)
Aztec Manhattan mit Schokolade

Kyoto Spring mit Sake, Limette, Rucola, Wasabi und Gin&Tonic-Espuma
Lorelei's Old Fashioned mit Rye, Traube, Pflaume, Zucker

Glücklicherweise ist ein paar Schritte weiter das Hotel Orphée und mit solchen Zimmern steht einem Genusswochenende nichts mehr im Weg.



Eine schöne Tradition: Stefan Marquart kocht im Restaurant Schwögler

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Seit irgendwas zwischen 15 und 19 Jahren kocht Stefan Marquard einmal im Jahr ein Menü im Restaurant seines Schwagers, Helmut Schwögler. Über die genaue Jahreszahl waren sich die beiden Herren nicht so ganz einig. Aber das war auch nicht so wichtig. Im Vordergrund standen die Freude an dem besonderen Abend und der Genuss.

Das ganze Schwögler-Team hat sich wieder ins Zeug gelegt, um die große Gästeschar optimal zu versorgen. Im Fokus standen bei diesem Menü einige "Marquard-Klassiker". Wer seinen Lebenslauf verfolgt hat, der weiß, dass ihn eine große Liebe zur italienischen Küche verbindet und seine erste Küchenchef-Position in der "Taverna la Vigna" hatte. Dort konnte er seine Erfahrungen, die er im Jahr zuvor, in den 12 besten italienischen Restaurants der damaligen Zeit gemacht hatte, umsetzen.

Zum Essen gab es eine Weinbegleitung vom Weingut Müller aus Österreich. Jedes Gericht und jeder Wein wurden zuvor ausführlich erklärt. Dabei ging es nicht immer ganz ernst zu. So gehört sich das für einen lockeren Abend mit Genuss.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr. Vielleicht gibt es dann ein Menü zum 20. Jubiläum und die Anzahl der Jahre ist endlich geklärt.

Winzer Müller, Stefan Marquard, Helmut Schwögler (v.l.n.r.)

Gebeizter Waller mit Blumenkohl & Eisbeinvinaigrette
2015 Grüner Veltliner Kremser Kogl

Ribollitta mit Crostini und Mett
2014 Zweigelt Selektion

Crepinette von Rotbarbe & Meeresfrüchten mit Artischockensud
2014 Sauvignon Blanc

Wachtelbrust & Keule mit Sellerie-Panzanella-Brioche
2014 Chardonnay Mugeln Reserve

Ochsenschwanzpraline mit Kohlrabi und Sauce Tatar
2013 Cuvée Diana

Karamellisierte Ananas, gebackene Banane an Tahitivanilleeis
2013 Neuburger Therese Trockenbeerenausle

Menü "Essbare Wunder"

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Diesmal hat mich Zorra eiskalt erwischt. Ich mache sehr gerne bei ihren Blog-Events mit. Oft fällt es mir sehr leicht und ich habe bereits einen passenden Beitrag in meinen Entwürfen. Wenn mir das Thema gar nicht passt, dann lasse ich den Event aus. Im Moment beutelt es mich sehr mit vielen privaten Verpflichtungen, die keinen Aufschub dulden und die zu wichtig sind, um sie auf die leichte Schulter zu nehmen.

Sie hat zum Blog-Event "Essbare Wunder" aufgerufen und verbindet damit ich einen Koch-Wettbewerb, bei dem man einen Platz in Kevin Fehlings Restaurant "The Table" gewinnen kann. Da wollte ich unbedingt im März zum Essen gehen, als wir in Hamburg waren. Es gibt nur wenige Plätze und die sind so begehrt, dass man rechtzeitig reservieren muss. Das habe ich nicht geschafft, da ich viel zu viel um die Ohren hatte - siehe oben.....

Es ist mir ein großes Anliegen, dort zum Essen zu gehen, da ich mich schon intensiv mit der Küche und Philosophie von Kevin Fehling auseinandergesetzt habe. Letztes Jahr habe ich auch sein Kochbuch rezensiert. Weil es mir so wichtig ist, habe ich nicht nur ein Gericht beigesteuert, sondern ein ganzes Menü und hoffe, dass es der Jury gefällt. Jetzt hilft nur noch Daumendrücken.





Zum Einstieg in mein Menü "Essbare Wunder" wollte ich ein leichtes Gericht servieren. Lachs gehört zu meinen Lieblings-Fischen und für mich ist es ein großes Glück, ihn in guter Qualität zu bekommen. Er schmeckt mir in jeder Zubereitungsart, solange er nicht übergart und trocken gekocht wird. Diesmal habe ich ein Tatar aus ihm zubereitet. Das Besondere daran sind der Bärlauch aus meinem Garten und meine selbst eingelegte Salz-Zitronenschale. Ich konserviere regelmäßig Salz-Zitronen, nach einem marokkanischen Rezept, weil ich diesen frischen Geschmack sehr schätze. Erst letztes Jahr bin ich auf die Idee gekommen, auch nur die Schale so zu konservieren. Ich bemühe mich immer, alles zu verwerten und deshalb schäle ich jede Zitrusfrucht fein ab, wenn ich nur den Saft benötige. Diese Streifen gebe ich dann in den Sud aus Zitronensaft und Salz. Das funktioniert ganz ausgezeichnet. (Link zu meinem Rezept der Salz-Zitronen)

Wenn wir von essbaren Wundern bei Gemüse sprechen, dann muss das Spargel sein. Früher hatte ich das große Glück, von einer Kochfreundin mit eigenem Spargelfeld den wunderbarsten Spargel zu bekommen, den man sich nur vorstellen kann. Seit Spargel im Trend ist, beobachte ich mit Sorge, dass er immer früher erhältlich ist und immer größer wird, um eine Klientel zu bedienen, die ihn eigentlich nicht schätzt. Viele Spargelbüdchen in unserem Stadtviertel meide ich in großem Bogen und ich habe endlich wieder eins gefunden, wo noch "richtiger" Spargel verkauft wird. Ich koche ihn nie in Wasser, sondern dünste ihn ganz zart im eigenen Saft und in Butter.

Lachs und Spargel sind eine sehr schöne Kombination und haben noch ein weiteres Highlight verdient. Der Bärlauch in meinem Garten wächst ganz wunderbar und ich muss ihn sogar ein bisserl eindämmen. Die einfachste Methode ist, einen Teil der Knospen abzunehmen (sie dürfen noch nicht geöffnet sein) und daraus Bärlauchkapern zu machen. Dieses Rezept habe ich vor einigen Jahren entwickelt, als mir jemand davon erzählt hat. Seitdem gehört das zu meinen Klassikern. Hier ist der Link zum Rezept.




Lachstatar mit Spargel und Bärlauch:

als Vorspeise für 4 Personen

200 gr. Lachsloin
10 Blätter Bärlauch
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 EL Olivenöl
2 Streifen eingelegte Salzzitronen-Schale
1 EL Salzzitronen-Saft

Bärlauchkapern
4 Stangen Spargel
20 gr. Butter
Meersalz
Zucker


Den Lachsloin auf Gräten kontrollieren und diese ggf. ziehen. Dann in sehr feine Würfel schneiden. Die Bärlauchblätter längs halbieren und in sehr feine Streifen schneiden. Die Zitronenschale ebenfalls längs halbieren und in sehr feine Streifen schneiden. Beides mit dem Olivenöl zum Lachs geben und gut vermengen. Dann erst den Salzzitronen-Saft untermischen. Mit Salz (wenig, da die Salzzitronen bereits einiges mitbringen), einer kleinen Prise Zucker und Pfeffer abschmecken.

Den Spargel schälen und schräg in Stücke schneiden. Die Stücke nochmals längs halbieren und mit Salz und Zucker für mindestens eine Stunde marinieren lassen. Der Spargel sollte Wasser gezogen haben. Ein Stück Butter zugeben und mit geschlossenem Deckel, bei kleiner Hitze, sanft bissfest dünsten. Mit Salz abschmecken.

Anrichten:
Vom Lachstatar Nocken abstechen und auf den Teller geben. Mit den Spargelstücken und Bärlauchkapern garnieren.


Zu den "trinkbaren Wundern" gehört für mich Wein und zu einem schönen Gericht schätze ich ein gutes Glas Wein sehr. Bei uns gab es einen Riesling aus dem Rheingau von der wunderbaren Désirée Eser. Sie verantwortet das Familienweingut August Eser.



Nach Fisch in der Vorspeise serviere ich im Hauptgang gerne Fleisch. Bei Fisch und Fleisch gilt für mich immer, mit höchster Sorgfalt vorzugehen. Beides sollten immer wie "essbare Wunder" behandelt werden, da vor dem Verzehr ein Lebewesen getötet werden muss. Mir gefällt es sehr, dass immer mehr Menschen umdenken und begreifen, dass ein Tier nicht nur aus Filets besteht. Die sogenannten "unedlen Teile" rücken immer stärker in den Fokus. Dabei helfen uns moderne Methoden, wie das sous-vide-garen. Das meiner Meinung nach für Filets die schlechteste Methode ist. Ich verwende es gerne für Schmorfleisch oder für Hüften. Besonders liebe ich Lammhüften, die dem Lammrücken in nichts nachstehen, wenn man sie richtig zubereitet. Bei Lamm und Wild würze ich sehr gerne mit meinem selbstgemachten, orientalischen Rosen-Zimt-Salz. (Hier ist der Link zum Rezept)

Zu meinen Standardgerichten gehört Selleriepüree, dass die liebe Zorra bereits einmal überzeugt hat und ich hoffe, sie hat auch diesmal noch den Geschmack auf der Zunge. Es ist ein sehr einfaches Gericht und lebt nur davon, dass der Sellerie sehr lange in der Sahne gekocht wird, bis er sie fast aufgesogen hat. Dann muss das Gemüse noch sehr fein püriert und mit Muskat abgeschmeckt werden. Es hat so wenig Zutaten und so einen feinen Geschmack, es grenzt fast schon an ein Wunder. Die Sauce kocht sich fast von alleine, wenn man einen Lammfond hat. Ich habe immer verschiedene Fonds im Tiefkühler. Ich sammle Parüren und Knochen und friere sie ein. Wenn ich genug habe, dann wird Fond gekocht.

Auch für den Hauptgang habe ich Schätze aus meinem Keller geöffnet. Jedes Jahr bin ich auf der Suche nach grünen Walnüssen. Man kann sie nicht kaufen, man muss jemand kennen, der einen Walnussbaum besitzt. Meine Quellen wechseln, aber irgendwie habe ich es immer geschafft eine Schüssel davon zu bekommen. (Hier der Link zum Rezept). Letztes Jahr habe ich bei unserem Mosel-Urlaub zwei Wildkirschbäume entdeckt und sie gleich vor Ort eingemacht. Ein Glas war noch übrig und das habe ich gerne dafür verwendet. Leider habe ich es nie geschafft, das Rezept zu veröffentlichen und ich nehme es mir nochmal vor. Auch die schwarzen Nüsse stammen von einem riesigen Walnußbaum, der direkt vor dem Weingut steht. Ich habe schwarze Nüsse, weiße Nüsse und Walnusslikör angesetzt.




Lammhüfte mit Rotweinsauce und Selleriepüree:

als Hauptgang für 4 Personen

Lammhüfte und Rotweinsauce:
2 Lammhüften
orientalisches Rosen-Zimt-Salz oder Meersalz
2 Knoblauchzehe
2 Zweige Rosmarin
2 Zweige Thymian
1 Streifen Orangenschale
Rapsöl
Olivenöl
Butter
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

200 ml trockenen Rotwein
1 EL Zucker
150 ml Lammfond
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Kartoffelstärke

Die Lammhüften parieren, falls nötig und leicht salzen. Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Lammhüften von allen Seiten darin anbraten. Aus der Pfanne nehmen und abkühlen lassen. Das Sous-Vide-Becken auf 58 Grad vorheizen.

Die Orangenschale mit einer Knoblauchzehe, Thymian und einem Rosmarinzweig in einen Beutel geben. Die Lammhüften und etwas Olivenöl zugeben. Dann den Beutel vakuumieren und für eine Stunde bei 58 Grad sous-vide-garen.

Den Beutel aus dem Becken nehmen, aufschneiden und das Fleisch herausnehmen. Die Lammhüften mit Küchenkrepp abtupfen. Butter in einer Pfanne schmelzen, eine angeschlagene Konblauchzehe und einen Zweig Rosmarin zugeben und die Lammhüften von beiden Seiten darin nachbraten, dabei ständig mit der geschmolzenen Butter übergießen. Das Fleisch auf einen Teller geben und kurz ruhen lassen, dabei regelmäßig umdrehen, damit sich die Fleischsäfte verteilen. Kurz vor dem Servieren salzen und pfeffern und in Scheiben schneiden.

Den Zucker in einer Sauteuse karamellisieren und mit dem Rotwein ablöschen. Den Rotwein langsam reduzieren lassen, bis er gerade noch einen Zentimeter Höhe im Topf hat. Parallel den Lammfond ebenfalls reduzieren. Den Lammfond zum Rotwein geben und den Topfboden sauber kratzen. Den Fleischsaft aus dem Vakuumierbeutel durch ein Sieb in die Sauce geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Kartoffelstärke binden.


Selleriepüree:
500 gr. Sellerie
Meersalz
Zucker
200 ml Sahne
1 EL Butter
Muskatnuss
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Sellerie schälen, grob würfeln und mit Salz und Zucker marinieren. Mindestens für eine Stunde stehen lassen, bis er Wasser gezogen hat, ein Stück Butter und die Sahne zugeben. Mit geschlossenem Deckel bei kleiner Hitze weich kochen. Er sollte so weich sein, dass er fast zerfällt und die Sahne von den Selleriewürfeln fast aufgesaugt wurde.

Den gesamten Topfinhalt in einen Standmixer geben und gut pürieren. Das Püree sollte sehr fein und cremig sein. Dann noch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, zurück in einen Topf geben und warm stellen.


Anrichten:
Schwarze Nüsse
eingemachte Wildkirschen





Auch dazu habe ich einen der Wein-Schätze aus meinem Keller serviert. Es ist ein Wein von unserem Freund Uli Stein. Der hat seine Weinberge an der Mosel und kann nicht nur ausgezeichnete Rieslinge, sondern auch schöne und gehaltvolle Rotweine, wie diese Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot.




Desserts sind nicht meine Stärke und ich habe lange nicht gewusst, was ich mache. Bei allem was ich mache, muss ich darauf achten, dass es glutenfrei ist und dadurch sind einige Dinge nicht mehr machbar. Sehr gerne mache ich diese Bröselböden, da es ausgezeichnete glutenfreie Kekse gibt. Meine Gedanken kreisten also um übrig gebliebene Kekse und eingelegte Kriacherl aus dem Garten. Mein ganzes Leben kenne ich diese kleinen roten Früchte nur als Kriacherl. Erst letztes Jahr habe ich den offiziellen Namen kennengelernt: Kirschpflaumen. Das habe ich bei den Arbeiten an einem ganz besonderen Bar-Buch herausgefunden. Ich habe mich der Herausforderung eines Lektorats gestellt und warte sehnsüchtig auf die baldige Veröffentlichung. Dann stelle ich auch das Rezept für den "Kriacherl-Weinbrand" und einen Cocktail vor.

Mir war es wichtig, den aromatisierten Weinbrand und die eingelegten Früchte im Dessert zu verwenden. Diese Büsche gibt es fast gar nicht mehr. Die Früchte kann man nicht kaufen. Leider stehen sie auch in immer wenigeren Gärten. Für mich sind die Kriacherl ein großer Schatz und ein "essbares Wunder". Leider kann ich kein Foto von dem Busch mit den Früchten zeigen. Jetzt im Moment beginnt er zu blühen und ich habe die winzigen Knospen mit der Kamera eingefangen.




Kriacherl-Törtchen

für 4 Törtchen in einem Dessertring von ca. 6 cm Durchmesser

Tortenboden:
40 gr. glutenfreie Spekulatius
15 gr. Mandelblättchen
40 gr. Butter

Creme:
2 Blatt Gelatine
175 gr. Frischkäse
50 ml Kriacherl-Weinbrand
4 EL Vanillezucker
1/2 Bio-Zitrone
100 ml Sahne
weißer Pfeffer aus der Mühle

Garnitur:
Kriacherl
4 EL Mandelblättchen

Die Kekse in einem Standmixer fein mahlen. Die Mandelblättchen in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten, etwas auskühlen lassen und mit den Händen zerdrücken und zu den Keksbröseln geben. Die Butter bei kleiner Hitze schmelzen und zu den Bröseln geben. Zuerst gründlich verrühren und dann mit den Händen zu einer kompakten Masse verkneten.

Den Bröselteig mit einem Löffel in die Dessertringe einfüllen und mit den Händen fest andrücken. Die Dessertringe sollten auf einer Platte stehen. Alles für mind. eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Die Gelatineblätter einzeln in kaltem Wasser einweichen. Die Schale der Zitrone fein abreiben und die Sahne mit dem Vanillezucker steif schlagen. Den Frischkäse mit dem Kriacherl-Weinbrand und dem Zitronenabrieb glatt rühren. Die eingeweichte Gelatine leicht abtropfen lassen, in einen kleinen Topf geben und bei geringer Hitze auflösen. Zwei EL von der Kriacherlcreme in die aufgelöste Gelatine geben und glatt rühren. Die angerührte Gelatine unter die restliche Creme rühren. Dann die geschlagene Sahne unterziehen. Die Creme mit dem Pfeffer abschmecken.

Die Creme auf den Bröselboden in den Dessertringen geben und glatt streichen. Die Törtchen über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag die Mandelblättchen in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten, etwas auskühlen lassen und mit den Händen in kleine Stücke zerbröseln. Mit einem scharfen Messer einmal auf der Innenseite des Dessertrings entlangfahren und besonders am Boden darauf achten, dass der Bröselteig gelöst wird. Das Törtchen vorsichtig von unten durch den Ring drücken, entnehmen und auf eine Winkelpalette setzen.

Den Törtchenrand mit einer Palette mit den Mandeln belegen. Die Kriacherl halbieren, den Kern entfernen und die Hälften auflegen. Das Törtchen vorsichtig auf einen Teller setzen.


Dazu darf es gerne ein kleines Glas Rum des Gastgebers Ron Zacapa sein. Es ist ein schöner Zufall, dass wir diese Flasche zu Weihnachten geschenkt bekommen haben.



Mein Beitrag zum Blog-Event "Essbare Wunder"

Blog-Event CXVIII - Essbare Wunder (Einsendeschluss 15. April 2016)

Orangenwein

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Diesen aromatisierten Wein habe ich früher jedes Jahr angesetzt und er hat mir die Zitrusfrucht-Saison sehr verlängert. Zum ersten Grill-Abend haben wir traditionell das erste Glas als Aperitif getrunken. Leider ist diese Tradition irgendwie verloren gegangen und ich habe beschlossen sie wieder zu beleben, als mein Delicado48-Mischpaket angekommen ist. Es war randvoll mit schönem Obst und Gemüse aus Südspanien. Darunter waren auch eine gute Menge von Orangen und Zitronen.

Dieses Rezept stammt ursprünglich aus Frankreich. Es gibt auch eine Variation mit Rosé-Wein. Mir ist es allerdings mit Weißwein lieber. Der Orangenwein wird gekühlt serviert.




1 Liter trockener Weißwein
100 gr. Puderzucker
100 ml Tresterschnaps oder Grappa
2 Bio-Orangen
1 Bio-Zitrone
1 Zimtstange
1 Vanilleschote

Den Wein mit dem Puderzucker in einen Topf geben und so lange rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Dann den Schnaps dazugeben und verrühren.

Orangen und die Zitrone heiß waschen, abtrocknen, längs halbieren und dann in dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben abwechselnd in ein Glas schichten. Die Zimtstange und die Vanilleschote längs halbieren und in das Glas geben. Es sieht dekorativer aus, wenn man die beiden zwischen Glasrand und Zitrusfrüchte schiebt. Geschmacklich macht das keinen Unterschied.

Das Gefäß für 8 Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Dann abgießen und in Flaschen füllen. Beim Abgießen verwende ich zuerst ein großes, grobmaschiges Sieb, damit es schnell geht. Danach gieße ich die Flüssigkeit zum zweiten Mal durch ein sehr engmaschiges Teesieb. Ich filtere solche Ansätze grundsätzlich nicht durch ein Tuch, da dabei zuviel Geschmack verloren geht. Da nehme ich lieber eine leichte Trübung in Kauf.

Die Flaschen mit dem Orangenwein noch zwei Wochen stehen und reifen lassen. Den Orangenwein gekühlt als Aperitif servieren.








Rezension: Mein kulinarisches ABC von Ralf Bos

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Meine erste Begegnung mit Ralf Bos war via TV. Er war auf der Suche nach Delikatessen und damit in seinem Element. Schon damals habe ich begriffen, mit welchem kulinarischen Wissen er gesegnet ist. Nach einer Ausbildung als Koch, sattelte er eine weitere als Restaurantfachmann darauf. Seine berufliche Erfahrung erstreckt sich vom Bartender, über den Sommelier bis zum Restaurantleiter. Sogar als Tourmanager hat er schon gearbeitet und damit sein Organisationstalent unter Beweis gestellt.

Persönlich kennenlernen durfte ich ihn bei einem Menüabend im Isargold, dem ehemaligen Restaurant von Martin Baudrexl. Er engagierte sich schon lange für die Stiftung von Karlheinz Böhm und hat "Spitzenköche für Afrika" mit ins Leben gerufen. Diese Aktion sammelte Geld für Schulen in Äthiopien und hat bereits drei Schulen dort eröffnet.

Vor über 25 Jahren gründete er den Delikatessen- und Weinhandel "BOS FOOD", der bei Profiköchen und vielen Hobbyköchen sprichwörtlich "in aller Munde ist". Eigentlich gibt es dort nichts aus dem kulinarischen Sortiment, das es nicht gibt. Ralf Bos begeistert sich für Qualität und tolle Produkte. Einen Namen hat er sich auch als ausgezeichneter Trüffelexperte gemacht.

Ralf Bos ist ein sehr charmanter Geschichtenerzähler und kulinarische Geschichten kennt er unzählige. Wer nicht das Glück hat, neben ihm zu stehen und ihm zuzuhören, der kann trotzdem viel über seinen kulinarischen Kosmos erfahren. Mit "Mein kulinarisches ABC" ist sein drittes Buch erschienen. Es ist das erste, das kein Kochbuch ist. Es ist ein kulinarisches Lesebuch.



Von A bis Z, wird kein Buchstabe ausgelassen. Zu allen 26 Buchstaben des Alphabets kann Ralf Bos eine Geschichte erzählen und sein Fachwissen ausspielen. Das Buch ist kurzweilig zu lesen und bietet humorvolle Anekdoten, gepaart mit interessanten Hintergrund-Informationen. Illustriert sind die Geschichten mit witzigen Collagen in dem Stil, wie auf dem Cover zu sehen ist.

"Mein kulinarisches ABC" von Ralf Bos ist die ideale Urlaubslektüre für den kulinarisch interessierten Leser.

Das Genussnetz der Jeunes Restaurateurs

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Vernetzung ist das Gebot der Stunde und das gilt besonders für gutes Essen. Wer gerne kocht und genießt, freut sich über Empfehlungen von Gleichgesinnten und, bevor man sich versieht, ist man Teil eines Netzwerks. Was bei Hobbyköchen so nebenbei funktioniert, wird bei Profi-Köchen natürlich viel professioneller organisiert.

Köche leben vom Austausch mit Kollegen. Man inspiriert sich gegenseitig und man hilft sich gegenseitig. Für junge Spitzenköche besteht seit 1991 die Möglichkeit, sich den Jeunes Restaurateurs (JRE) anzuschließen und damit ein Bekenntnis für die innovative deutsche Küche abzulegen. Großer Wert wird auf die Regionalität gelegt. In der Spitzengastronomie ist es üblich, dass jeder Koch mit eigenen Produzenten, bevorzugt aus der Region, eng zusammenarbeitet. Um diese kleinen Netzwerke zu stärken, haben die JRE, unter der Leitung von Alexander Huber, das Genussnetzwerk ins Leben gerufen. So entsteht eine Plattform, auf der kleine Hersteller von nachhaltigen Spitzenprodukte und die Küchenchefs Hand in Hand arbeiten können.

Im Rahmen des 5. Genusslabors der JRE wurde das Genussnetzwerk ins Leben gerufen. Gastgeber und erstes Mitglied war Gerhard Daumüller vom Keltenhof.

Gerhard Daumüller (Keltenhof), Alexander Huber und Andreas Hillejahn
beim Überreichen des ersten Genussnetzschildes

Um die Arbeit der Produzenten und Köche im geeigneten Rahmen zu präsentieren, wurden acht Mitglieder der JRE eingeladen, ein Gericht aus einem Warenkorb zu kochen. Die Warenkörbe stellte Alexander Huber zusammen und forderte einige seiner Kollegen besonders heraus. Dabei denke ich an die Rosenmarmelade zum Waller oder den Graukäse. 

Das Genusslabor bot die schöne Gelegenheit, dass jeder Koch sein Gericht und jeder Hersteller sein Produkt vorstellen konnte. Zum Genussnetz gehören auch Winzer und Brauer, die für die Getränkebegleitung sorgten. 

Gebeizte Cristalle Garnele, Olivenölkäse, Super Food Miso, Lupinen von Nils Henkel
Warenkorb: Cristalle Garnelen | Superfood Mix (Keltenhof) | Balsamessig (Pistole) |
Olivenölkäse aus Lesbos (Jordan) | Schwarzwald Miso | Jordan Olivenöl

Schergengruber Wagyu, Kornelkirsche, Fichtenspitze, Pfirsich von Andreas Hillejahn
Warenkorb: Schergengruber Wagyu (Ludwig Maurer) | Konstantinopler Apfelsaft- Quitte &
Weißer Pfirsich Nektar (Obstkelterei Van Nahmen) | 7 Pfeffer Mischung (Reingold)

Poltinger Saibling, Duftreiscreme, Frankfurter grünes Curry, Eisapfelperlen von Michael Kammermeier
Warenkorb: Lachsforelle (Gutshof Polting) | Frankfurter grünes Curry (Reingold) |
Wildkräuter Mix (Keltenhof) | Prisecco Eisapfel (Jörg Geiger)

Viel Handarbeit ist auf dem Keltenhof notwendig, damit der frisch angelieferte Salat geputzt,
gewaschen, geschleudert und verpackt werden kann.

Ahrenhorster Waller, "Rosen"-Kohl, Apfel, Bete von Benjamin Unger
Warenkorb: Ahrenhorster Waller & Wallerleber (Pistole Hardcore Food) | Rosenaufstriche Wenlock &
Jude the Obscure (Rosenfeines) | Microleafs (Keltenhof) | Apfelbalsam & Sonnenblumenöl Nativ (Byodo)

Gebackener Alztaler Käse, Kürbiskernöleis, Rieser Culatello von Daniel Fehrenbacher
Warenkorb: Alztaler Graukäse & Alztaler Ricotta (Alztaler Hofmolkerei) |
Rieser Culatello (Pistole Hardcore Food Jockels Schinken) | Kernöl (Byodo)

Berkshireschwein Nacken mit Gerstenmiso & Weggle mit Schweinsfüssle, Rote Bete, Kimchi,
Körniger Senf und Frischkäse von Jochen Helfesrieder
Warenkorb: Berkshire Schwein Füße & Nacken (Hofgut Silva) | Mühldorfer Weißbier (Unertl Weißbier) |
Körniger Senf (Byodo) | Alztaler Hüttenkäse (Alztaler Hofmolkerei)

Thomas Merkle und Kollege beim Nachbraten des Lamms

Poltinger Lamm !!! von Thomas Merkle
Warenkorb: Poltinger Lammschulter, Lammbries & Lammleber (Gutshof Polting) |
Schwarzwald Miso | Jordan Olivenöl | Baharat (Reingold) | Tomatenmark (Byodo)

Broccoli "mei liabste weis" von Alexander Huber
Warenkorb: Wilder Broccoli (Keltenhof) | Femmes de Virunga 55% & Piura Porcelana 75% (Original Beans) |
Prisecco Eisapfel (Jörg Geiger ) | Cassis Balsam (Byodo)

Gemeinschaftliches Kartoffelschälen für den Kartoffelsalat zum Abendessen

"Blogger schenken Lesefreude" am Welttag des Buchs Vier kulinarische Bücher zu gewinnen

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Am Welttag des Buchs ist es eine schöne Tradition geworden unseren Lesern ein Dankeschön zurückzugeben. Schon seit einigen Jahren gibt es die Aktion "Blogger schenken Lesefreude". Dort findet Ihr eine Liste mit allen teilnehmenden Blogs. Am Ende dieses Beitrags verweise ich auf die bloggenden Kollegen, die ebenfalls Kochbücher oder kulinarische Bücher verlosen. Sie freuen sich auch auf Euren Besuch.

Heuer freue ich mich sehr darüber, dass ich vier besondere Bücher verlosen kann:



Yvette van Boven: Home Baked

Das dritte Buch der beliebten Autorin. Diesmal hat sie sich auf Backrezepte konzentriert und bleibt ihrem Stil treu. Die Rezepte sind schnell und einfach in der Zubereitung und geschmacklich sehr gelungen. Über 200 Rezepte für süßes und pikantes Backwerk sind in diesem Buch.
Ralf Bos: Mein kulinarisches ABC

Wer kulinarische Anekdoten liebt, wird von diesem Buch begeistert sein. Kaum jemand hat soviel kulinarisches Wissen, wie Ralf Bos. Er schöpft aus seinem Erfahrungsschatz und unterhält uns charmant mit seinen Erlebnissen und Gedanken.
Roland Trettl: Serviert - Die Wahrheit über die besten Köche der Welt

Zehn Jahre als Executive Chef im Hangar 7 haben Roland Trettl geprägt. In dieser Zeit arbeitete er mit den namhaftesten Köchen der ganzen Welt zusammen und lernte deren Art zu kochen kennen. Mit diesem Buch setzt er sich damit auseinander und erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen.
Georg-Heinrich Wiedemann: Das Buch vom guten Essig

Auf seinem Doktorenhof in der Pfalz stellt der Autor hochwertigen Trink-Essig nach überlieferten handwerklichen Traditionen her. Das hat ihm sogar den Spitznamen "Essig-Papst" eingebracht. In dem Buch gibt er sein Wissen, besonders über die Geschichte des Essigs und die gesundheitliche Wirkung, weiter. Rezepte runden das Ganze ab.








Wer ein Buch gewinnen möchte, hinterlässt mir bitte bis zum 30. April (gerne bis Mitternacht) unter diesem Beitrag einen Kommentar. Für jeden Kommentar erstelle ich ein Los und ziehe am 1. Mai die glücklichen Gewinner.

Blogger Welttag Buches W 1024x533


Weitere Bücher gibt es bei den Kollegen zu gewinnen:

Spargelgemüse mit Bärlauch-Beurre blanc und Räucher-Saibling

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Vielleicht passen Spargel und Bärlauch deshalb so gut zusammen, weil ihre Saison kurz ist und die Zeit, in der beide verfügbar ist, noch kürzer ist. Sobald im Garten der Bärlauch die ersten grünen Spitzen zeigt, beginnt auch meine Vorfreude auf den Spargel. Dann muss ich den Bärlauch einteilen, damit noch Blätter da sind, wenn es regionalen Spargel zu kaufen gibt.


Zum Spargel braucht es nicht viel. Mir reicht dazu schon geschmolzene Butter und Schnittlauch. Wenn es etwas feiner sein darf, dann bietet sich eine Beurre Blanc mit Bärlauch an. Und mit einem Stück geräucherten Saibling wird da schon ein edles Gericht daraus.


Eine große Bärlauch-Liebhaberin ist auch Sina von "giftigeblonde". Sie hat den Blog-Event Bärlauchliebe ins Leben gerufen und dort gibt es noch viel mehr Bärlauch-Rezepte zu entdecken.








für 4 Personen

Räucher-Saibling:
2 geräucherte Saiblingsfilets

Spargelgemüse:
1 kg Spargel
Meersalz
Zucker
2 EL Butter

Bärlauch-Beurre blanc:
2 kleine Schalotten
1 EL Butter
125 ml trockener Weißwein
1 EL Weißweinessig
1 kleines Lorbeerblatt
5 schwarze Pfefferkörner
2 EL Sahne
100 gr. Butter
1 Bund Bärlauch

Den Backofen auf 80 Grad vorheizen, die Saiblingsfilets portionieren und im Ofen temperieren.

Den Spargel schälen, die trockenen Enden abschneiden und die Stangen dann schräg in mundgerechte Stücke schneiden und in einen Topf geben. Die Spargelstücke mit Salz und Zucker marinieren, bis sie Wasser ziehen. Dann mit Butter bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel bissfest garen.

Die Schalotten schälen, sehr fein würfeln und in einem EL Butter anschwitzen, dabei sofort leicht salzen. Mit dem Essig und dem Weißwein ablöschen. Lorbeerblatt und Pfefferkörner hinzufügen und die Flüssigkeit reduzieren lassen. Wenn kaum mehr Flüssigkeit im Topf ist, die Sahne zugeben und alles einmal aufkochen lassen. Die Reduktion durch ein Sieb abgießen und zurück in den sauberen Topf geben.

Die kalte Butter in Stücke schneiden und Stück für Stück in der Reduktion mit einem Schneebesen aufschlagen. Die Stiele der Bärlauchblätter abschneiden, dann die Bärlauchblätter längs halbieren und in feine Streifen schneiden. Kurz vor dem Servieren, die Bärlauchstreifen in die Beurre blanc einrühren.

Anrichten:
Das Spargelgemüse auf einen Teller geben. Das warme Saiblingsfilet darauf setzen und mit etwas flüssiger Butter abglänzen und ein paar Bärlauchstreifen garnieren. Die Beurre blanc über den Spargel geben und sofort servieren.







    Zum Spargel trinken wir grundsätzlich sehr gerne Riesling und am liebsten ist er uns, wenn er eine knackige Säure und eine feine Mineralität hat. So einen Riesling habe ich beim "Weingut am Nil" entdeckt. Wer vermutet, dass der Wein aus Ägypten kommt, der irrt. Es liegt in der schönen Pfalz und wurde nach der historischen Einzellage Nil, als Teil des Kallstadter Saumagens, benannt.








    Mein Beitrag zum Blog-Event "Bärlauchliebe":



    Blogevent von Obers trifft Sahne: Natürlicher Genuss

    Jägerhof, das Geniesser- und Wanderhotel im schönen Passeiertal

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    Das Passeiertal in Südtirol ist ein besonderes Tal. Dort wird die Schönheit der Bergwelt nicht von Apfelplantagen überdeckt. Auch der Tourismus ist nicht so viel zu spüren, wie in den großen Tälern. Es geht eher gemütlich und naturverbunden zu.

    Zwischen Sterzing und St. Leonhard liegt der kleine Ort Walten und dort befindet sich das schöne Geniesser- und Wanderhotel Jägerhof. Siegfried und Irmgard Augscheller führen das Familienunternehmen mit viel Herzblut. Siegi steht in der Küche oder in seinem Gemüse- und Kräutergarten vor dem Haus. Irmgard kümmert sich aufmerksam um die Gäste. Die Küche des Jägerhof ist mit vielen Auszeichnungen geschmückt, darunter der Bib Gourmand des Guide Michelin und der Schnecke von Slow Food Italy.

    Die 0-Kilometer-Philosophie steht dafür, dass in der Küche hauptsächlich mit Zutaten von Produzenten aus der nahen Region gearbeitet wird. Dieses Credo lebt die Familie Augscheller sehr bewusst und konsequent. Bei unserem letzten Besuch konnten wir auch ein paar der lokalen Produzenten besuchen. (Hier ist der Link zum Bericht).

    Die Lage des Jägerhofs ist so schön, dass man dieses Motto auch für die Wanderfreude stehen kann. Direkt vor der Türe liegt der Walten-Rundweg. Das Auto kann getrost beim Hotel stehen bleiben. Einen sehr interessanten Bericht über den Walten-Rundwanderweg gibt es bei Thomas vom Blog Outdoor-Hochgenuss.

    Wer Glück hat, entdeckt bei seiner Wanderung diese wunderbare Seilbahn für Milchkannen. Dieses Bild hat für mich die stärkste Aussagekraft, um das Passeiertal und das Engagement der Familie Augscheller zu beschreiben.


    Ein Geniesserhotel kann ich gut beurteilen und dieses Attribut bekommt der Jägerhof sehr gerne von mir. Woran erkennt man ein Wanderhotel? Diese Frage habe ich mir vorher nicht gestellt, aber die Antwort habe ich ganz leicht entdeckt. Im Zimmer war ein kleiner Rucksack bereit, falls jemand nicht gut vorbereitet ist und trotzdem Lust bekommt, einfach loszulaufen. Beim Frühstücksbuffet gibt es einen extra Tisch. Dort kann man sich Thermoskannen ausleihen und mit einem schönen Kräutertee füllen. Auch frisches Obst liegt bereit. Bereits bei der Ankunft bekommt man eine kleine Box mit köstlichen, selbstgemachten, Müsli-Riegeln. Und weil die schnell aufgegessen sind, gibt es jeden Tag Nachschub.


    Wer abends hungrig von der Wanderung zurück kommt, kann sich über ein feines 4-Gang-Menü freuen. Darin enthalten ist ein abwechslungsreiches Salatbuffet und bei Vorspeise und Hauptgang kann zwischen zwei Varianten (oft auch vegetarisch) gewählt werden. Zum Abschluss sind ein Dessert oder Käse in der Auswahl. Zusätzliche Abwechslung bringen Überraschungen, wie ein großes Dessertbuffet.

    Salate und Vorspeisen vom Buffet
    Griesnockerlsuppe
    Passeier Gebirgsforelle mit Gemüse in der Folie
    Geschmorte Bäckchen vom hiesigen Jungschwein
    Käse und Süßspeisen vom Buffet

    Alle Gerichte werden von Siegi Augscheller liebevoll und frisch gekocht. Vieles dafür kommt direkt aus dem Küchengarten vor dem Haus und wird erst vor der Verarbeitung geerntet. Seit Jahren ist er der Koch mit der höchsten Bewertung im Passeiertal. Sogar den Mohnstrudel für das Frühstück backt er selbst. Auf der Homepage kann man sich sogar sein Kochbuch herunterladen.


    Im Jägerhof kann man besonders gut schlafen. Die schönen und gemütlichen Zimmer sind mit Zirbelholz ausgestattet und haben ein sehr angenehmes Raumklima. Als Großstadtkind war die dunkle Nacht und die Ruhe schon ungewohnt, hat aber sehr gut getan. Eigentlich hört man nur ein paar Kuhglocken und in der Frühe kräht der Hahn. Sogar vom Zimmer aus kann man den tollen Ausblick genießen.


    Bei schönem Wetter macht das Mittagessen auf der Terrasse besonders viel Spaß. Die Karte mit Südtiroler Spezialitäten macht die Auswahl sehr schwer. Siegi kocht traditionelle Gerichte, aber diese sehr fein und mit dem gewissen Etwas. Sein Knödel-Tris besteht aus Graukäse, Rote Bete und Brennessel und die Forelle gart er im Heubett.




    Es erklärt sich von selbst, dass der Jägerhof auch Mitglied bei "Südtiroler Gasthaus" ist. Zu diesem Hotelier- und Gastwirteverband haben sich 32 Traditionsbetriebe zusammengeschlossen und stehen für regionaltypischen kulinarischen Genuss, ungekünstelte Gastfreundschaft und den feinen Sinn für Tradition. Diese Gasthauskultur kann man im Jägerhof besonders gut erleben. Ein ganz besonderes Highlight ist die eigene Quelle, von der man zum Frühstück und Abendessen zapfen kann. Die Quelle entspringt auf 2000 Meter Höhe und das bergfrische Quellwasser schmeckt köstlich.


    Damit uns der Abschied besonders schwer fällt, gab es ein besonders köstliches Abschlussmenü, sogar mit Sonntagsbraten und einer vegetarischen Alternative. Das ganze Jahr lässt sich Familie Augscheller etwas Besonderes einfallen.

    Ein Blick in das Programm lohnt sich immer. Heuer stehen wieder Wanderwochen zur Alpenrosenblüte, zur Sommerfrische oder im goldenen Herbst auf dem Programm. Diese beinhalten zwei geführte Wanderungen und eine Kräuterwanderung mit der Kräuterpädagogin Rosi Mangger Walder. Für Kulinarik-Liebhaber bieten sich Kräuter-Kochkurse oder die Slow Food Natur & Genusserlebniswoche im Mai oder Oktober an. Abgerundet wird die Auswahl noch mit Fotokursen von Thomas Rathay.

    Makkaroni mit Steinpilzen-Speck-Tomatensoße
    Kalbsschmorbraten mit Reis und Gemüse
    Vegetarisches Blumenkohlgulasch
    Omas Mürbeteig-Apfelstrudel mit Vanillesauce
    Käse

    Rezension: fit-Mix von Sebastian Copien Vegane Blitzrezepte aus dem Mixer

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    Letztes Jahr habe ich mich mit der "Veganen Kochschule" von Sebastian Copien auseinander gesetzt. Ich ernähre mich nicht vegan, ich esse einfach alle natürlichen Lebensmittel - außer Sauerkraut. Es muss nicht immer Fleisch oder Fisch sein, auch ein vernünftig gekochtes Gericht aus pflanzlichen Zutaten schmeckt mir. Bei Sebastians Buch hat mir besonders gefallen, dass die Gerichte schön aussehen, wirklich gut schmecken und keine Ersatzstoffe benötigen.

    Mit diesen Gedanken im Hinterkopf habe ich mir sein neuestes Buch "fit-Mix" angesehen. Auch hier gilt, ich trinke keine Smoothie und halte den Hype darum für überflüssig. Glücklicherweise geht es in diesem Kochbuch um vegane Blitzrezepte aus dem Mixer, wie der Untertitel verrät. Es ist ein Kochbuch für den Standmixer - bevorzugt Hochleistungsmixer - geworden.




    Zum Einstieg erläutert Sebastian, auf was man achten muss, wenn man sich einen Hochleistungsmixer zulegen möchte. Sehr erfreulich ist, dass er objektive Kriterien aufzählt und keine Marken. Besonders gut gefallen hat mir der Hinweis, dass man sich für kleine Mengen einen kleinen Mixbecher zum Gerät besorgen sollte.

    Der Rezeptteil startet mit "Smoothie-Bowls, Shakes & Drinks". Für die Rezension habe ich mir sehr bewusst zwei Rezepte aus diesem Teil ausgesucht. Ich wollte wissen, ob sie mir schmecken, da ich kein Fan davon bin. Geschmacklich und optisch haben sie mich voll überzeugt. Bei "Suppen, Saucen & Co." darf sogar gekaut werden. Die Suppen bekommen eine extra zubereitete Einlage. Hinter den Saucen verbergen sich viele Nudelsaucen, die nur ein Bestandteil des ganzen Gerichts sind. Im Kapitel  "Aufstriche & Dips" finden sich herzhafte und süße Anregungen aus der internationalen Küche. "Desserts & Eis" zaubert Sebastian auch aus dem Mixer. Auch hier gilt, es gibt nicht einfach nur süße Cremes. Aus dem Mixer kommt eine Komponente des Gerichts, zusätzlich wird gekocht bzw. gebacken.

    Das alphabetische Register am Ende des Buches ist so, wie es sein sollte. Es listet nicht nur die Rezepttitel auf, sondern auch die Zutaten mit einem Verweis auf das passende Rezept.

    Die Rezepte sind übersichtlich dargestellt, mit genauer Personenanzahl, Zutatenliste und Zubereitung. Oft ist noch ein erläuternder Tipp angegeben. Die Zutaten sind im normal sortierten Supermarkt erhältlich. Jedes Rezept ist mit einem sehr ansprechenden Rezeptbild illustriert. Die beiden Cooler, die ich ausprobiert habe, waren einfach und sehr schnell zuzubereiten.

    Die Kombination von Zitrone und Datteln gibt der Gurke ein volles Aroma, bei dem Süße und Säure schön ausgewogen sind. Der Gurken-Cooler ist sehr erfrischend und schnell zubereitet.





    Gurken-Cooler mit Basilikum

    für 2 - 4 Personen (je nach Größe des Glases)

    Cooler:
    1 kleines Stück Salatgurke (ca. 1/4)
    1 Bio-Zitrone
    15 große Basilikumblätter
    3 Minzeblätter
    5 Datteln
    Meersalz
    1 Liter kaltes stilles Mineralwasser

    Deko:
    2 TL brauner Zucker
    3-4 Streifen Gurkenschale

    Die Gurke waschen, ein paar Streifen für die Deko abschälen und grob gewürfelt in den Becher des Standmixers geben. Die Zitronenschale sehr fein abschälen und einen Streifen davon zur Gurke geben.  Die restliche Zitronenschale konservieren (einfrieren oder nach Art der marokkanischen Salzzitronen einlegen). Nun das Weiße der Zitronenschale gut entfernen und die Zitrone in den Mixer geben.

    Kräuterblätter von den Stielen zupfen und in den Mixbecher geben. Die Datteln entkernen und in Streifen schneiden. Zusammen mit einer Prise Salz und dem Mineralwasser in den Mixer geben und alles auf höchster Stufe ungefähr eine Minute glatt mixen. Den Cooler rund eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

    Etwas Wasser in einen Suppenteller füllen. In einem zweiten Teller den braunen Zucker verteilen. Den Rand der Gläser zuerst in das Wasser und dann in den Zucker tauchen, damit ein Zuckerrand entsteht. Den Cooler aufrühren und vorsichtig in die Gläser gießen. Mit den aufgehobenen Gurkenschalen dekorieren und sofort servieren.




    Der Mango-Chili-Cooler bekommt von der Chili eine leichte Schärfe, die sehr gut zum süßen Mango-Aroma passt. Unterstützt werden die Aromen von dem Honig und der Limette.




    Mango-Chili-Cooler

    für 2-4 Personen (je nach Größe des Glases)

    Cooler:
    1/2 reife Mango
    1 kleine rote Chilischote
    2 Minzeblätter
    40 gr. Honig
    Meersalz
    1 Bio-Limette
    1 L kaltes stilles Mineralwasser

    Deko:
    hauchdünne Chilistreifen
    4-6 kleine Minzeblätter

    Das Mangofleisch vom Kern schneiden, grob würfeln und in den Mixbecher geben. Die Chilischote längs halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden. Die Hälfte der Chilistreifen in den Mixbecher geben und die andere Hälfte für die Deko aufheben. Die Schale der Limette dünn abschälen und drei bis vier Streifen mit den Minzeblättern, dem Honig, dem Meersalz und dem Mineralwasser in den Mixbecher geben. Den Saft der Limette auspressen und zu den anderen Zutaten in den Mixbecher geben. Die restliche Limettenschale für die Deko aufheben.

    Alles auf höchster Stufe für eine Minute glatt mixen und für ca. eine Stunde in den Kühlschrank geben.

    Den Cooler mit einem langen Löffel durchrühren und in Gläser füllen. Ein paar Streifen Limettenschale in sehr feine Streifen schneiden und die Gläser damit, den kleinen Minzeblättchen und Chilistreifen garnieren.




    Wer gerne mit dem Mixer schnelle Alltagsgerichte auf den Tisch bekommen will und dabei richtige Gerichte und nicht nur Pürees, Cremes, Suppen ohne Einlage essen will, der findet in "fit-Mix" viele Anregungen. Für Veganer ist es perfekt geeignet, aber auch Nicht-Veganer können damit gesund und geschmackvoll essen.




    Weinraritätenabend bei Mario Gamba im Restaurant Acquarello

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    Schon oft habe ich mich gefragt, wie gereifter Wein schmeckt, wenn er wirklich schon ein stattliches Alter hat. Im heimischen Weinkeller versuche ich es immer wieder, ein paar Flaschen zur Seite zu legen. Leider gelingt mir das nicht sehr gut, wir trinken den Wein viel zu jung. Bereits nach zwei bis drei Jahren lässt sich bei manchen Weinen eine geschmackliche Steigerung feststellen. Was passiert nach zwanzig oder noch mehr Jahren? Darüber habe ich bisher nur gelesen und konnte es mir nicht vorstellen.

    Einmal im Jahr gibt Mario Gamba langjährigen Gästen die Gelegenheit an einem Weinraritätenabend im Restaurant Acquarello teilzunehmen. Für diesen Abend stellte die Enoteca Castelletti, Ponte San Pietro in Bergamo die kostbaren Raritäten aus ihrem Weinkeller zusammen. Die Enoteca wird seit über 80 Jahren von der Familie Castelletti geführt und gilt als beste Enoteca Italiens.

    An diesem sehr besonderen Abend gab es mehrgängiges Menü, das die typische Handschrift von Mario Gamba trug. Er hat sich der klassischen Cucina Casalinga verschrieben und verwendet dafür ganz besondere Zutaten, wie den seltenen Radicchio Rose aus Görz, nach denen er intensiv sucht. Verfeinert werden die Gerichte mit der großen französischen Kochkunst, die er auf seinem beruflichen Weg bei Spitzenköchen, wie Heinz Winkler, schätzen lernte. Das kann man ganz besonders bei den Saucen schmecken.

    Unter den Weinen befanden sich nicht nur Rotweine, denen man ein würdiges Alter eher zutraut, sondern auch zwei Weißweine aus den Jahren 1989 und 1982. Die beiden haben mich als Weißweintrinkerin besonders begeistert. Solche Aromen habe ich bei Weißwein bisher noch nicht erlebt.

    Als ganz besondere Ehre habe ich es empfunden, einen Malaga Riserva aus dem Jahre 1885 trinken zu dürfen. Alle Weine präsentierten sich als rund und sehr komplex in den Aromen. Da war kein unangenehmer Geschmack, nach überlagerten Weinen, spürbar. Dieser großartige Abend bleibt mir noch lange in Erinnerung und gehört zu den kulinarischen Highlights, die ich bisher erleben konnte.

    Radicchio Rose aus Görz mit Lardo

    Geflügelleberpraline im Pistazienmantel, Apfel-Vanille-Ragout

    1976 Schloss Groenesteyn, Kiedricher Gräfenstein, Riesling Auslese

    Dieser Riesling war bereits 40 Jahre alt und hatte intensive Honignoten mit einer leichten Süße. Trotzdem ist er frisch geblieben und überzeugte mit feinen Zitrusnoten. Das war mein Lieblingswein an diesem Abend.

    Luca Castelletti präsentiert die Weine aus seiner Enoteca

    Carpaccio vom Fassona Kalb, Parmesanluft, Senffrüchte, Kräuteremulsion

    1989 Pouligny Montrachet 1er cr, Clerc & Fils

    Der zweite gealterte Weißwein war sehr kräftig im Aroma und schmeckte nach Kräutern und Pumpernickel.

    Spaghettinisalat, Oscietra Kaviar von Groll, Schaum von der Amalfizitrone,
    Sauerrahm, Wachteleier, Schnittlauch

    Taleggio-Tortelli, Paprikaschaum, dreierlei Paprikabrunoise, Kalbjus, Melange Noir

    1982 Santenay cru La Comme, Louis Lequin

    Den Santenay gab es zu den Taleggio-Teigtaschen und er war der ideale Begleiter, da er deutliche Pfeffer- und Paprikanoten hatte.

    1981 Mersault cru Les Malpoiriers, Jean Claude Monnier

    Beim Mersault waren die Tannine sehr gut eingebunden und sehr fein. Er hatte eine leichte Bitterness und eine feine Säure.

    Onsen-Tamago-Ei mit Blattgold, schwarzer Perigord-Trüffel, Sherryschaum

    Filet vom bretonischen Loup de Mer Wildfang, Kartoffelkruste, Rotweinbutter, Meeresalgen

    1986 Bordeux CH Canon la Gaffelière Grand cru

    Dieser Bordeaux überzeugte mit viel Schmelz und intensiver Frucht. Er harmonierte sehr schön mit den Aromen des Fischgerichts.

    Gemüse- & Kräutercappuccino

    1979 Sassicaia Riserva, Tenuta San Guido
    1971 Barbaresco, Riserva Parroco di Neive

    Zum Hauptgang gab es zwei italienische Weine, die immer noch feine Tannine hatten. Der Tenuta San Guido überraschte mit Aromen von Zedernholz, Pilzen und Kräutern.

    Mieral Taubenbrust, gelierte Kokosmilch, Mango, Purple Curry


    Diez Vintage Porto 1974 mit Käse

    Dieser gereifte Portwein hatte die perfekten Aromen, um Käse zu begleiten. Er schmeckte nach Datteln, Feigen und Walnüssen. Auch der Käse war ganz besonders. Darunter befand sich ein Käse, der üblicherweise nur dem Papst serviert wird (zweiter von rechts).

    1885 Malaga Riserva, Scholtz

    Schwarzwälder Kirsch im Glas

    Dreierlei Tartes mit Pistazien-, Karamell- und Kaffeesabayone



    Digestif: 1945 Liquore Coca Buton
    Für diesen Kräuterlikör werden, neben Melisse, Brennessel und Artemisia, auch Kokablätter aus Peru verwendet. Das Kokain wird während des Herstellungsprozesses eliminiert.



    Harissa-Lachs mit Orangen-Hirse

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    Meistens wird abgeriebene Zitrone für Gerichte verwendet und die Orangenschale führt nur ein Schattendasein. Für beides sollte man unbedingt Bio-Früchte besorgen, wobei man eigentlich immer versuchen sollte nur Bio-Obst und -Gemüse zu kaufen. Ich kaufe mir grundsätzlich nur Bio-Zitrusfrüchte und setze die Schale frisch ein, oder konserviere sie. Sehr gerne habe ich das Aroma von Orangenschale und bei diesem Lachsgericht kommt es besonders gut zur Geltung. Als mein großes, gemischtes Obst- und Gemüse-Paket von Delicado48 angekommen ist, waren perfekt gereifte Bio-Orangen dabei. Die wollte ich richtig in Szene setzen und dafür ist dieses Rezept sehr gut geeignet.

    Eine Besonderheit ist auch die Hirse. Ich habe Hirse schon vor einiger Zeit für uns entdeckt, da Herr bushcook glutenfrei essen muss. Damit fällt, der von mir sehr geliebte, Couscous leider aus. Ich habe viel experimentiert mit glutenfreien Couscous-Sorten und fand alle schrecklich und matschig. Auch Quinoa und ich werden keine großen Freunde. Aber Hirse ist wirklich wunderbar körnig. Um diesen Effekt zu verstärken, röste ich einen Teil und mische ihn am Schluss unter.




    für 4 Personen als Vorspeise oder 2 Personen als Hauptgang

    300 gr. Lachsloin
    1 kleiner TL Harissa
    abgeriebene Schale einer Bio-Orange
    1/2 TL Korianderkörner
    2 EL Olivenöl
    Meersalz

    1 EL Butter
    1 Schalotte fein gehackt
    125 gr. Hirse
    2 EL Hirse
    2 Bio-Orangen
    300 ml Gemüsebrühe
    1 Sternanis
    1 rote Thai-Chili

    1 Hand Rucola

    Die Korianderkörner im Mörser fein mahlen und mit der abgeriebenen Orangenschale, dem Harissa und dem Olivenöl gut verrühren.

    Den Backofen auf 100 Grad vorheizen.

    Die Schalotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Schale der beiden Orangen fein abreiben. Eine Hälfte für die Lachsmarinade verwenden. Die zweite Hälfte für die Hirse aufheben. Von einer Orange den Saft auspressen, die zweite Orange filetieren und die Filets in feine Scheiben schneiden. Die Chili längs halbieren, die Kerne entfernen und dann in feine Streifen schneiden.

    Die beiden EL Hirse in einer trockenen Pfanne rösten.

    Den Lachsloin in vier gleichgroße Stücke schneiden und rundum mit der Marinade einpinseln. Den Fisch für 10 Minuten marinieren lassen.

    Die Gemüsebrühe erwärmen.

    Die Butter in einem weiten Topf schmelzen und die Schalotten darin anschwitzen. Sofort leicht salzen und die Hirse zugeben und ebenfalls anschwitzen. Dann leicht salzen und mit einem Schuss Orangensaft ablöschen. Chili und Sternanis zugeben. Mit der warmen Gemüsebrühe auffüllen und die Hirse für ca. 25 Minuten köcheln lassen.

    Die Lachsstücke auf ein Gitter legen, salzen und für 20 Minuten in den Ofen geben.

    Den Rucola waschen und in kleine Stücke zupfen.

    Kurz vor Ende der Garzeit der Hirse den restlichen Orangensaft zugeben. Wenn die Flüssigkeit verkocht ist, mit Salz und Pfeffer abschmecken und die geröstete Hirse und die Orangenfilet-Stücke zugeben.

    Beim Anrichten die Hirse auf die Teller geben, die Lachsstücke aufsetzen und mit dem Rucola garnieren.



    Dieses Rezept ist eine Inspiration aus dem Kochbuch "Zitrusfrüchte" von Armin Zogbaum.

    Gut Sonnenhausen: Schwelgerei im Kochstall mit Reinhard Angerer

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    Meinen Geburtstag plane ich normalerweise nicht sehr lange voraus. Doch heuer entdeckte ich rund um diesen Tag so schöne Veranstaltungen und beschloss, obwohl es kein besonderer Geburtstag war, ihn mehrere Tage zu feiern.

    Los ging es gleich am Vorabend auf Gut Sonnenhausen. Das ist das Schwestergut von dem bekannteren Gut Herrmannsdorf. Beide Güter erwarb Karl-Ludwig Schweisfurth, als er erkannte, dass die industrielle Fleischverarbeitung nicht der richtige Weg ist. Er verkaufte Hertha und begann, in der Nähe von Glonn, Tiere nach ökologischen Kriterien zu halten. Die beiden Güter werden inzwischen von seinen Söhnen Georg und Karl Schweisfurth geleitet.

    Gut Sonnenhausen ist ein Bio-Tagungshotel, kann aber auch für Veranstaltungen gebucht werden. Immer wieder werden auch kulinarische Highlights geboten. Das sollte man ruhig nutzen, da das Restaurant normalerweise nur den Tagungsgästen zur Verfügung steht. Viele der Lebensmittel, die dort verarbeitet werden stammen vom Gut Sonnenhausen selbst oder aus den Genuss-Werkstätten von Herrmannsdorf. Alles andere wird in Bio-Qualität zugekauft.


    Letztes Jahr wurde in einem der ehemaligen Ställe eine schöne Event-Küche eingebaut und der Kochstall war geboren. In schöner Regelmäßigkeit finden dort die Schwelgereien statt. An einer langen, gedeckten Tafel treffen sich Genussmenschen, um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen. Auf Platten kommen die Köstlichkeiten auf den Tisch und jeder nimmt sich so viel und so lange er mag. Wer neugierig ist, kann jederzeit zu den Köchen an den Herd kommen und mit ihnen fachsimpeln. Wer  die ausgesuchten Bio-Weine oder das Bier vom Herrmannsdorfer Schweinsbräu ohne Reue genießen will, der kann sich auch ein Zimmer reservieren und am nächsten Tag am reichhaltigen Frühstücksbuffet stärken. Selbstverständlich ist auch dort alles bio.

    Wurstauswahl, aus den Herrmannsdorfer Landwerkstätten

    angemachter Käse
    Pastete
    Gemüse und Pilze
    Kutteln mediterran mit Polenta
    Hochrippe mit Mayonnaise, Jus, gefülltem Gemüse und Kartoffeln

    Tartes, Schokomousse und frisches Obst

    Apero-Chips

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    Aus der Not eine Tugend machen, das war so ein bisserl das Motto für meinen Geburtstag. Bereits vor längerer Zeit hatte ich geplant, diesen Tag so lange wie möglich, und nur mit lieben Menschen, zu feiern. Bereits am Vorabend besuchten wir den Kochstall von Reinhard Angerer auf Gut Sonnenhausen. Am eigentlichen Tag sollte es zu Sebastian Völkl ins Jedermann in Straßkirchen gehen. Von dort fuhren wir direkt zu Freunden und verbrachten einen schönen Abend mit Weinprobe auf Schloß Obereggersberg. An meinem Geburtstag habe ich einen halben Tag gearbeitet und wollte mit den Kollegen anstossen. Zeit hatte ich gar keine, weder vorher, noch am eigentlichen Tag. Das Ganze sollte auch noch so robust sein, dass es lange hält, da ich es nicht im Koffer mitnehmen wollte. Es musste bereits zwei Tage vorher im Kühlschrank liegen und es sollte blitzschnell auf den Tisch kommen.

    Ich habe lange überlegt, wie ich diese Konstellation löse. Viele machen dann kleine Blätterteigteilchen, die ich liebe, und frieren sie ein. Das ging bei mir nicht und auch Crostini oder belegte Sandwich schieden wegen der ganzen Organisation aus. Trotzdem hatte mich die Idee in den Bann gezogen, etwas knuspriges zu nehmen und zu belegen. Da kamen mir Chips in den Sinn. Die Gemüsechips, die es jetzt immer öfter gibt, die kaufe ich sowieso gerne. Kartoffelchips mache ich schon mal selbst, aber nur ein kleinen Mengen und wenn ich genug Zeit habe. Alternativ darf es auch einmal eine hochwertige Tüte sein. 

    Meine Wahl fiel auf die Gemüsechips (Rote Bete, Pastinake und Karotte) und Kartoffelchips mit Salz und Pfeffer gewürzt von "The True Spirit", weil die mir gut schmecken. Ich wollte ein paar dieser Chips belegen und den Rest sozusagen als "Bausatz" auf den Tisch bringen und dann konnte sich jeder nach Herzenslust bedienen.

    Mitgebracht habe ich einen meiner Lieblings-Winzersekt von Stefan Potzinger, zwei Tüten Chips, ein Glas Forellenkaviar, ein Becher Schmand, Wildlauch und Bärlauch aus dem Garten, eingewickelt in ein nasses Tuch. Als besonderes Schmankerl gab es noch gebeizten Cobia. Den hatte ich zum Osterbrunch gemacht, aber nur die Hälfte verbraucht. Den Rest habe ich - noch am Stück - vakuumiert und eingefroren. Der wurde ganz einfach am Vortag im Kühlschrank sanft aufgetaut. Das Einfrieren hat ihm sehr gut getan, da dadurch die Fleischstruktur gebrochen wurde und er so eine noch bessere Konsistenz hatte und sich auch sehr gut schneiden ließ.

    Auf die Kartoffelchips kam einfach ein Klecks Schmand und ein Klecks Forellenkaviar. Der Schmand blieb ungewürzt und das ergänzte sich gut mit dem Pfeffergeschmack der Kartoffelchips. Das Ganze habe ich noch mit fein geschnittenem Bärlauch bzw. Wildlauch bestreut. Die Gemüsechips wurden mit einer sehr feinen Scheibe Cobia belegt und ebenfalls mit Bärlauch bestreut.

    In 20 Minuten stand alles auf dem Tisch und ich habe mich über die Begeisterung der Kollegen sehr gefreut. Ich glaube das mache ich wieder einmal.





    Gebeizter Cobia:

    350 gr. Cobia
    2 Bund Dill
    1 TL Pfefferkörner
    1 TL Koriander
    1 Bio-Limette
    10 gr. Salz
    15 gr. Zucker

    Vom Dill die Spitzen abzupfen und fein hacken. Den Pfeffer und Koriander in einer trockenen Pfanne rösten und dann im Mörser fein zermahlen. Die Schale der Limette fein abreiben.
    Die vorbereiteten Zutaten mit Zucker und Salz mischen.

    Den Cobia auf Gräten prüfen und diese evtl. entfernen, dann die Haut entfernen. Das Fischfilet rundum mit der Gewürzmischung bedecken. Anschließend in einen Gefrierbeutel geben und diesen luftdicht verschließen. Den Cobia 3 - 4 Tage im Kühlschrank ruhen lassen.

    Vor dem Servieren die Beize mit Küchenkrepp abwischen und den Fisch in feine Scheiben schneiden. 

    Alternativ kann man ihn nach dem Beizen am Stück vakuumieren und einfrieren. Einen Tag vorher im Kühlschrank sanft auftauen lassen und dann in Scheiben schneiden. Die Konsistenz wird dadurch noch feiner.





    Jedermann trifft Escherndorfer Lump Winzermenü mit Horst Sauer

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    Zu meinem Geburtstag haben wir dieses Jahr eine kleine Reise gemacht. Es ging nach Niederbayern, in die Nähe von Straubing. In dem kleinen Ort Straßkirchen hat sich Sebastian Völkl einen Traum erfüllt und sein Café-Restaurant "Jedermann" eröffnet. Nach der Ausbildung zum Koch bei Stefan Marquards "Jolly Roger Cooking Gang" sammelte er weitere Erfahrungen bei Wolfgang Laschtowitz im Regensburger Restaurant "Lessing" und im Catering von Lucki Maurers "Meating Point".

    Das Jedermann steht für Jedermann offen. So gibt es Mittags gute Küche für eilige Gäste und am Abend darf es ruhig aufwändiger sein. Für die Zeit dazwischen werden selbstgemachte Kuchen und Eis angeboten. So ist immer eine schöne Mischung von Gästen im Lokal.

    Mittlerweile hat das Team um Sebastian sich einen sehr guten Ruf erworben und es gelingt Ihnen namhafte Gastköche oder Produzenten zu ganz besonderen Menü-Abenden einzuladen. Es war ein schöner Zufall, dass der renommierte Winzer Horst Sauer an meinem Geburtstag zu einem Winzerdinner anwesend war.

    In der Weinregion Franken gibt es einige Lagen, deren Name sehr geläufig ist. Dazu gehört der "Escherndorfer Lump". Dort befinden sich die Reben von Horst Sauer. Selbstverständlich wächst dort viel Silvaner, der für die Gegend eine typische und auch ideale Rebsorte ist. Aber auch Riesling, Scheurebe, Weißburgunder und Spätburgunder werden von ihm ausgebaut.

    Vor jedem Gang hat Sebastian Völkl genau erklärt, welche Aromen sie beim Verkosten des Weins geschmeckt und welches Gericht sie dann genau passend zu diesem Wein gekocht haben. Horst Sauer hat über seine Weine erzählt und uns einen launigen Einblick in seine Philosophie und sein Weingut gegeben. Es war sehr spannend zu erleben, wie er einerseits die Tradition bewahrt und andererseits auch neue Wege geht, um das Bestmögliche aus dem Weinberg in die Flasche zu bringen. Es wurde klar, dass er nur wenig dem Zufall überlässt und höchst konzentriert vorgeht. Viel Arbeit und Engagement wird investiert, damit ganz besondere Weine entstehen.

    Schon seit Jahren empfehle ich gerne den Besuch von Winzermenüs. Sie sind nicht nur besonders genussvoll, sondern auch informativ und amüsant. Auch dieser Abend war wieder ein ganz besonderer, der uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Geräucherte Forelle an geschmorten Pfirsich, Baby Leaf Salat, Joghurtmousse und Whiskeymayonnaise
    2015 Escherndorfer Lump Silvaner S. trocken, VDP. Erste Lage

    Glasige Lachsforelle und Garnele in Krustentierconsommé mit Koriander und Limette
    2014 Escherndorf am Lumpen Riesling GG trocken, VDP, Große Lage

    Kurzgebratenes Kinn vom Ibericoschwein - Papada - an Lackmaronen mit
    Sellerie-Vanillemousseline und Himbeer-Balsam-Glace
    2012 Escherndorfer Fürstenberg Spätburgunder S. trocken VDP. Erste Lage

    Rice Venére - schwarzes Risotto mit Trauben, Pinienkernen, Crème fraîche, Koriander, Pfeffer und Parmesan
    2014 Escherndorfer Lump Scheurebe Spätlese VDP. Erste Lage

    BBQ-Deluxe - mariniertes Flanksteak Dry Aged an Topinamburgratin mit roten Bohnen und Barrique Jus
    2013 "Es ist wie es ist" Weißweincuvée VDP. Gutswein

    Hartkäse mit Chutney von grüner Tomate, grünem Tee und Salzzitronen
    2014 Escherndorfer Lump Silvaner Auslese VDP. Erste Lage

    Ziegenkäse-Crème-Brûlée mit Kakao-Kräutersoße und Birnen-Melissen-Thymian-Sorbet
    2014 Escherndorfer Lump Silvaner Trockenbeerenauslese VDP. Erste Lage


    Das Jedermann-Team freut sich über den tollen Abend und die Begeisterung der Gäste.

    Rezension: Apero & Co. Schnelle Drinks & Snacks für den Feierabend

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    So langsam geht es Richtung Sommer und ich freue mich schon sehr auf die lauen Nächte auf der Terrasse. Gerade zu dieser Zeit habe ich sehr gerne eine Kleinigkeit zu Essen und einen Drink dazu. Da kommt das neue Kochbuch "Apero & Co." von Anna Cavelius und Cornelia Schinharl gerade rechtzeitig.

    Das Wort Apero schätze ich sehr. Ich kenne es aus der Schweiz, wo man sich zum Apero trifft. Dort ist es undenkbar, sich direkt im Restaurant zu treffen, wenn man sich zum Essen verabredet hat. Man trifft sich vorher an einem anderen Ort zum Apero und geht dann gemeinsam in das Restaurant und setzt sich gleichzeitig an den Tisch. Das habe ich sehr oft, auch bei größeren Gruppen, beobachtet und es gefällt mir.


    Das handliche Buch aus dem ZS-Verlag (den alte Hasen noch als Zabert & Sandmann kennen) ist mit einem unkomplizierten Softcover-Umschlag ausgestattet und man nimmt es gerne in die Hand. Beim Durchblättern haben mich die stimmungsvollen Fotos und die klare Gestaltung der Seiten sofort animiert, etwas auszuprobieren. Viele der Rezepte, besonders im Kapitel Klassiker, sind bekannt und an unterschiedlichen Stellen zu finden. Aber, mir gefällt es, dass sie in diesem Buch gebündelt sind und ich damit eine zuverlässige Quelle habe, wenn ich etwas bestimmtes suche.

    Gleich zum Einstieg erfahren wir im "Aperitif-Know-How" die Grundlagen, wie benötigte Gerätschaften, das richtige Glas, Warenkunde zu den Spirituosen, Rezepte für selbstgemachte Sirups, Anleitungen für die Dekoration und weitere Tipps & Tricks. Der Rezeptteil startet mit den bereits erwähnten Klassikern und zwei weitere Kapitel sind den festlichen und den fruchtigen Drinks gewidmet. Dazu werden kleine Speisen vorgeschlagen. Das können Knabbereien, Fingerfood, aber auch kleine Gerichte im Glas sein. Das Register am Ende des Buchs listet alle Cocktails und Snacks alphabetisch auf. Die alkoholfreien Drinks werden extra erwähnt.

    Die Rezepte haben unterschiedliche Mengen, bei jedem Rezept steht genau, für wieviel Portionen es gedacht ist. Gut gefällt mir, dass die meisten für sehr kleine Mengen sind und man es auch mal nur zu zweit genießen kann. Viele der Rezepte sind mit einem Foto illustriert, aber nicht alle. Das ist gar nicht nötig, da man beim Anrichten der Cocktails wenig falsch machen kann und auch die kleinen Snacks hat man meist schon vor dem geistigen Auge.

    Die Rezepte, mit Zutatenliste und Anleitung für die Zubereitung, sind gut beschrieben und lassen sich mit Zutaten, die im Supermarkt erhältlich sind, einfach umsetzen. Einige "Unschärfen" sind vorhanden, wie z. B. eine halbe Limette in der Zutatenliste und nur 1 EL Limettensaft in der Anleitung oder es fehlt der Pfeffer. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, sondern eher vom eigenen Geschmack leiten lassen und den Mut für kleine Variationen haben.

    "Apero & Co." bietet so viele Anregungen und ist schön gemacht. Ich werde es im Sommer öfters zur Hand nehmen und eine Kleinigkeit daraus zaubern. Zwei Kombinationen habe ich für diese Rezension bereits ausprobiert:

    Lillet Berry und Crostini mit Zucchinipaste und getrocknete Tomaten



    Lillet Berry

    1 Glas

    2 cl Lillet Blanc
    100 ml Schweppes Russian Wild Berry
    3 TK Brombeeren
    Eiswürfel

    Eiswürfel und Brombeeren in ein Glas geben. Lillet und Schweppes Wild Berry zugeben und verrühren.


    Crostini mit Zucchinipaste und getrocknete Tomaten

    für 10 Stück

    200 gr. Zucchini
    Meersalz
    Zucker
    2 - 3 Zweige Zitronenthymian
    1/2 Bio-Zitrone
    2 EL Olivenöl
    2 EL Frischkäse
    1 kleine Chilischote
    4 getrocknete Tomatenfilets in Öl
    2 EL Pinienkerne
    12 Scheiben Baguette oder 6 halbierte Scheiben Weißbrot

    Die Zucchini würfen und mit Salz und Zucker vermengen und mindestens 15 Minuten ziehen lassen.

    In der Zwischenzeit die Blättchen vom Thymian abzupfen, die Chili halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden und die Schale der Zitrone fein abreiben.

    Die Zucchiniwürfel abtropfen lassen und im Sieb etwas ausdrücken. In einen Standmixer geben und mit Olivenöl, Frischkäse und Chili fein pürieren. Abgeriebene Zitronenschale und Thymian unterrühren und die Paste abschmecken. Die Paste mindestens 2 Stunden kalt stellen.

    Die Tomaten abtropfen lassen und in feine Streifen schneiden. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldgelb rösten.

    Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Brotscheiben auf jeder Seite 5 - 8 Minuten rösten.

    Die Brote aus dem Ofen nehmen, mit der Zucchinipaste bedecken und mit Tomatenstreifen und Pinienkernen garnieren. Sofort servieren.



    La Pastijo und Orangen-Avocado-Salat



    La Pastijo

    2 Gläser

    6 Stiele Minze
    2 TL brauner Zucker
    4 cl Pastis
    2 Spritzer Zitronensaft
    Crushed Ice
    Mineralwasser zum Auffüllen

    Die Minzblätter abzupfen und mit dem Zucker auf die beiden Gläser verteilen. Mit einem Stößel kräftig zerdrücken.

    Die Minze waschen und trocken tupfen. Die Blätter abzupfen, mit dem Zucker auf zwei Gläser verteilen und mit dem Stößel zerdrücken.

    Pastis und Zitronensaft dazugeben, mit Crushed Ice füllen und mit gekühltem Mineralwasser aufgießen. Vorsichtig durchrühren.


    Orangen-Avocado-Salat

    für 4 Personen

    2 große Tomaten
    2 Orangen
    1 rote Chilischote
    2 Stiele Koriander
    2 Avocados
    1 Bio-Limette
    1 TL Honig
    Meersalz
    schwarzer Pfeffer aus der Mühle
    2 EL Olivenöl

    Die Tomaten vierteln, den Stunk entfernen, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Orangen filetieren, den Saft auffangen und die restlichen Häutchen gut ausdrücken.

    Die Chilischote längs halbieren, entkernen, und in feine Streifen schneiden. Die Korianderblätter abzupfen. Die Avocados halbieren und die Steine entfernen. Die Avocadohälften mit einem Löffel auslösen und das Fruchtfleisch in mundgerechte Stücke schneiden.

    Orangensaft, Saft und Schale der Limette, Chili, Honig, Salz und Pfeffer verrühren, dann das Olivenöl unterschlagen. Tomaten, Orangenfilets, Koriander und Avocados mit dem Dressing vermengen und abschmecken.







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