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Dalwhinnie Winter Whisky Dinner

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Die Whisky-Brennerei Dalwhinnie liegt im gleichnamigen Ort im Cairngorm Nationalpark, im Herzen der schottischen Highlands. Sie ist die höchstgelegene Destille des Landes mit einem entsprechend kalten Klima. Das halbe Jahr sind Ort und Brennerei mit Schnee bedeckt. Da lag es natürlich nahe, einen Winter Whisky auf den Markt zu bringen, der nur zwischen Oktober und März destilliert wird.


Bei einem sehr stimmungsvollen Dinner konnte ich den Dalwhinnie Winter's Gold Whisky kennenlernen. Bereits der Geruch nach Honig, Orange und mildem Rauch hat mir gut gefallen. Ich bin kein großer Freund von Whiskys mit starkem Rauch- und Torfaroma und habe mich sehr darüber gefreut, dass der Rauch auch beim Geschmack sehr mild geblieben ist. So waren die milde Würze und die Honig- und Fruchtaromen noch schön zu schmecken.

Cocktail: Scotch & Soda - Dalwhinnie Winter's Gold, Roibusch, Soda Water
Cocktail: Over Night - Dalwhinnie Winter's Gold, Johannisbeersirup mit Tonkabohne
Überraschungs-Cocktail - mit Blutorangen-Nebel

Lukas Motejzik, der Bartender aus der Münchner Zephyr Bar hat uns den ganzen Abend mit der Präsentation des Whiskys und köstlichen Cocktails, passend zum Menü, überrascht. Ein ganz besonderes Erlebnis war der Whisky pur in einem großen Eiswürfel.


Die Goldberg Studios in der Nähe des Sendlinger Tors sind eigentlich ein Fotostudio. Doch für diesen Abend wurden sie zu einem genussvollen Wohlfühlort umgestaltet. Die Dekoration der langen Tafel, die Präsentation der Whiskyflaschen in großen Eisblöcken und die stimmungsvolle Beleuchtung haben mich sehr begeistert. Den anderen netten Gästen ging es ähnlich und wir verbrachten einen tollen Abend.

Ziegenkäse-Sesam-Pavé, Kräuterpilze, Tamarillo, Schwarze Walnuss
Calamaretti, Garnelen-Papaya-Couscous, Kokos, Goji-Beeren-Erdnuss-Mojo
Smoked Kalbstatar, Maftoul-Gurken, Rettich
Humer-Jakobsmuschel-Stick

Mit unglaublicher Vielfalt verwöhnten uns die Köche des Occam Deli und zauberten drei Menü-Gänge auf den Tisch mit sehr kreativen Gerichten. So konnten wir ein intensives Foodpairing zwischen Whisky pur, Cocktail und Speisen erleben. Da war für jeden Geschmack etwas dabei. Mein absoluter Favorit war die Kohlrabi-Polenta. Ich hätte nicht gedacht, dass Kohlrabi so gut zu Polenta passt.

Schwarzer Heilbutt, Fenchel-Yuzucreme, Morcilla (Spanische Blutwurst), Quinoa-Garnele, Liebstöckel
Schwarzwurzel-Rote-Bete-Gratin, Birne, Blue-Stilton-Praline, Schwarzkümmel
Variationen vom Simmenthaler Ochsen, Kohlrabi-Polenta, Schwarzkohl, geröstetes Arganöl
Cocktail: Over Night - Dalwhinnie Winter's Gold, Johannisbeersirup mit Tonkabohne

Ein optisches Highlight war der letzte Drink des Abends: der pure Whisky in einem Weinglas wurde mit Blutorangen-Nebel serviert. Der schöne Abend ging viel zu schnell zu Ende, aber die Erinnerung daran hat noch lange angehalten.

Dalwinnie Whisky Sour, Weiße Schokolade, Pfirsich, Passionsfrucht
Überraschungs-Cocktail - mit Blutorangen-Nebel


Rezension: Kolja kocht von Kolja Kleeberg

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Auf das neue Kochbuch "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg war ich sehr gespannt und musste lange darauf warten. Ich habe die Neuerscheinungen der Verlage immer im Augenwinkel und überlege mir gleich, ob das interessant wäre für mich. Manchmal muss ich mich in Geduld üben, weil die unterschiedlichsten Dinge rund um die Produktion eines Kochbuchs passieren können.

Mein Interesse an Kochbüchern von Sterneköchen "für den Hausgebrauch" ist immer groß. Im Alltag versuche ich besonders die kleinen Handgriffe, die wenig Arbeit machen und viel Wirkung haben,  anzuwenden. Im Laufe meines Lebens habe ich mir da viele Dinge bei Kochkursen, in persönlichen Gesprächen oder aus Kochbüchern abgeschaut. Oft werde ich belächelt, weil ich "Sterne kochen" will. Das ist schlecht beobachtet. Ich will, auch im Alltag, mit wenig Aufwand gutes Essen auf den Tisch bringen. Dazu gehören nicht nur hochwertige Produkte, dazu gehört auch, dass man sie richtig behandelt. Und genau in diesem Segment sehe ich dieses neue Kochbuch.




Kolja Kleeberg gilt als der Künstler und Feingeist unter den Köchen. Vor seiner Kochlehre nahm er Schauspiel- und Gesangsunterricht und war beim Stadttheater Koblenz tätig. Ein Schulfreund animierte ihn zu einer Ausbildung als Koch im Restaurant "Le Marron" in Bonn. Die Zeit als Commis de Cuisine verbrachte er bei Eduard Hitzberger in Berlin. 1996 übertrug ihm Josef Viehhauser, der damals im "Le Canard" kochte, die Küchenleitung des "VAU" in Berlin. Die finanziellen Schwierigkeiten von Viehhauser ermöglichten ihm, das Restaurant zu übernehmen. Aus dem "Le Canard" wurde das "Le Canard Nouveau" unter dem Leitung von Ali Güngörmüs, der ebenfalls im Fernsehen Karriere machte.

Von diversen Kochsendungen ist Kolja Kleeberg einem breiten Publikum bekannt. Er startete bei "Kerner kocht" bzw. "Lanz kocht" und ist heute noch bei der "Küchenschlacht" im ZDF zu sehen. Bei Kerner und Lanz habe ich ihn gerne gesehen und mich besonders an seinen kultur-historischen Erzählungen zu einem Gericht erfreut. Das scheint mir auch sein Markenzeichen zu sein. In seinem Restaurant habe ich vor mehr als fünf Jahren einmal gegessen. Das war ein sehr schöner Abend im Kreis von internationalen Freunden. Ich erinnere mich gerne daran, dass er an den Tisch kam und, als er bemerkte, dass wir englisch sprachen, sofort darauf eingegangen ist. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, von dem zwei Schwedinnen, die in Tanzania leben, heute noch gerne erzählen.

Zurück zum Kochbuch, das sich mit einem stabilen Hardcover-Einband und einem roten Lesebändchen präsentiert. Das Format ist etwas kürzer als DIN A 4. Die Rezept-Kapitel sind grob unterteilt in "Quick & Easy" und "Slow & Fine". In diesen beiden Kategorien gibt es Rezepte für "Vorspeisen", "Zwischengerichte", "Hauptgerichte" und "Desserts". Damit hat man schon einmal eine grobe Richtung, falls man ein 4-Gang-Menü kochen möchte. Aufgelockert wird der Rezeptteil mit allgemeinen Hinweisen wie z. B. zu Bratkartoffeln, Eiern, Nudeln oder Hackfleisch.

Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Auf der einen Seite findet sich das Rezept mit Zutatenliste und Beschreibung. Positiv fällt auf, dass die meisten Rezepte für 2 Personen sind und dies ebenso deutlich gekennzeichnet ist, wie die Zubereitungszeit. Die zweite Seite ist für das Rezeptfoto reserviert. Wer von den Hochglanz-Fotos der Foodblogger begeistert ist, wird von den Bildern enttäuscht sein.

Ergänzt werden die beiden großen Rezept-Kategorien mit Grundrezepten für Fonds, Teige, etc. Das Rezeptregister listet brav alle Rezepttitel innerhalb der Kapitel alphabetisch auf. Das ist leider schade, da es kaum einen Mehrwert zum Inhaltsverzeichnis bringt. Wünschenswert wäre ein alphabetisches Register aller Rezepttitel gewesen,  mit Angabe zur jeweiligen Rezeptkategorie. Als Fleißaufgabe würde sich noch ein Zutaten-Register anbieten, mit Auflistung der passenden Rezepte. Beides ist leider nicht zu finden.

Beim Praxistest habe ich mich davon leiten lassen, was mir spontan in das Auge gesprungen ist und so habe ich Rezepte aus den beiden Kategorien "Quick & Easy" und "Slow & Fine" ausprobiert. Die Idee hinter den Rezepten hat mich jeweils begeistert. Hier war die Kreativität von Kolja Kleeberg deutlich zu erkennen. Leider, und das hat mich sehr traurig gemacht, waren die Rezepte nicht zuverlässig. Da stimmten Garzeiten nicht oder waren Mengen nicht richtig kalkuliert. Mit meiner Erfahrung konnte ich alle Rezepte so kochen, dass das Gericht ein Genuss war. Die Grundidee und der Geschmack waren sehr gut, aber die Rezepte wurden leider nicht konsequent bearbeitet. So wichtig, wie mir diese Art von Kochbüchern ist, für genauso wichtig halte ich die Übersetzung von "Koch-Sprech" in "Hausfrauen-Sprech". Wenn das gelingt, dann ist die Qualität des Kochbuchs gesichert.

Wir haben dreimal sehr gut gegessen und das Gericht mit der Leber bekommt ein großes Extra-Sternchen von mir.

Grobe Bratwurst mit Mandeln und Salbei und Marzipan-Kürbis-Püree 

Hackfleischspieße auf persische Art mit Zitronenbutter und Gurken-Minz-Joghurt

Kreuzberger Leber mit Sumach

Fazit:
"Kolja kocht" von Kolja Kleeberg bietet schöne Anregungen für alltags-taugliche Gerichte mit Pfiff. Man sollte etwas Kochkompetenz mitbringen, um einen Blick für die kleinen Stolpersteine in den Rezepten zu haben. Trotzdem lässt sich so manche neue Methode mitnehmen und man kann dadurch seine Kompetenz erweitern.

Grobe Bratwurst mit Mandeln und Salbei und Marzipan-Kürbis-Püree aus "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg

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Nach einer langen Pause habe ich mich sehr gefreut, endlich wieder ein kleines Zeitfenster für Kochbuch-Rezensionen zu haben. Das erste Buch, das ich "unter die Lupe" genommen habe, war "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg.

Ganz neugierig hat mich dieses Rezept gemacht, weil ich ein großer Fan von Hauptgerichten mit Bratwurst bin und wegen meiner großen Zeitprobleme hat sich auch ein großer Kürbis-Vorrat angestaut. Die Kürbisse werden sehr liebevoll von einem Kollegen von Herrn bushcook im Bürogarten angebaut. Nach der Ernte kommen sie in ein Erdloch, das er persönlich angelegt hat. Im Moment lief so ziemlich alles schief: ich hatte wenig Zeit und das Erdloch hat, wegen dem milden Winter, nicht so gut funktioniert, wie sonst. Im Garten wucherte auch noch der Salbei und damit kam ich an diesem Rezept gar nicht mehr vorbei. Bei meinen Rezensionen versuche ich immer auch auf die Vorräte Rücksicht zu nehmen.

Nach dem Foto im Buch zu urteilen, wurde eine helle Bratwurst verwendet. Ich hatte aber große Lust auf eine Salsiccia und das war eine gute Wahl. Die Kombination von Salbei und Mandel zum Kürbispüree und der Bratwurst ergibt ein ganz wunderbares Gericht.

Das Original-Rezept hat leider nicht ganz funktioniert. Der Kürbis im Ofen hat eine höhere Temperatur und auch eine längere Zeit benötigt. Ich habe ihn auch mit Schale püriert und auf das Auskratzen des Fruchtfleisches verzichtet. Beim Anrichten habe ich mir erlaubt, es etwas rustikaler zu gestalten.



für 2 Personen

Kürbispüree:
ca. 500 gr. Hokkaido-Kürbis
50 gr. Butter
2 Zweige Salbei
1/2 EL Marzipan-Rohmasse
Meersalz
1 Prise Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Muskatnuss
1 Spritzer Limettensaft

Bratwurst:
1 EL Butter
300 gr. Salsiccia
4 EL Mandeln
1 Zweig Salbei
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Kürbispüree:
Den Backofen auf 160 Grad vorheizen.

Den Kürbis halbieren, dabei die Kerne mit einem Löffel herausschaben und dann in dünne Spalten schneiden. Die Spalten in eine ofenfeste Form legen, leicht salzen und mit Butterflocken und den Salbeiblättern belegen. Die Form mit Alufolie bedecken und das Ganze in vorgeheizten Backofen geben und ca. 35 Minuten garen. Nun kontrollieren, ob der Kürbis weich ist. Wenn nicht, dann erneut für ein paar Minuten ohne Alufolie in den Ofen schieben.

Die Salbeiblätter entfernen und die Kürbisspalten mit der geschmolzenen Butter in einen Standmixer mit dem Marzipan geben und sehr glatt pürieren. Das Püree mit Salz, Zucker, Pfeffer, Muskat und dem Limettensaft abschmecken.


Bratwurst:
Die Mandeln kurz in kochendem Wasser blanchieren, abschrecken und dann abschälen. Die Mandeln mit einem Messer in Hälften teilen. Die Salbeiblätter abzupfen.

Das Brät der Salsiccia aus dem Darm lösen und in kleine Stücke teilen. Die Butter in einer Pfanne aufschäumen lassen und die Wurststückchen rundum anbraten. Die halbierten Mandeln und den Salbei zugeben und kurz durchschwenken. Alles mit Pfeffer würzen.



Zu einem besonderen Genuss wird so ein Gericht, wenn man den passenden Wein dazu findet. Dieses Glück hatten wir mit Stoan von der Cantina Tramin. Die Cuvée aus Chardonnay, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Gewürztraminer hat schöne würzige Aromen, die besonders gut mit dem Salbei harmoniert haben. "Stoan" bedeutet Stein und damit wird auf den Boden hingewiesen, auf dem die Reben wachsen und der für die angenehme Mineralik sorgt.


Hackfleischspieße auf persische Art mit Zitronenbutter und Gurken-Minz-Joghurt aus "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg

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Hackfleisch kommt bei uns selten auf den Tisch. Bevorzugt gibt es Lammhack und das als Spieße. Kein Wunder, dass mich dieses Rezept aus dem Buch "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg sehr angesprochen hat und ich es sofort zum Nachkochen für meine Rezension ausgesucht habe.

Die grundsätzliche Kombination der Aromen hat mir sehr gut gefallen. Darunter verstehe ich das gewürzte Hackfleisch, der Joghurt mit Minze und Gurke und die Sauce mit Safran, Butter und Zitrone. Im Detail wurde es schon schwieriger. Das Originalrezept sieht für den Joghurt keine Gewürze vor. Nach meinem Geschmack braucht es auf jeden Fall Salz und etwas Pfeffer schadet auch nicht. Die Konsistenz war zu dünn, obwohl ich schon die Eiswürfel beim Mixen weggelassen habe.

Für die Sauce habe ich nur die Hälfte des Zitronensafts verwendet und mit einer ordentlichen Prise Zucker der Spitze der Säure entgegengewirkt. Trotzdem war sie mir noch zu sauer. Zur Unterstützung des feinen Aromas von Safran und Butter erscheint mir die Verwendung von abgeriebener Zitronenschale als besser passend. Auch hier kennt das Originalrezept kein Salz.

Für die Spieße wird ein Ei verwendet. Ich hatte sehr große Probleme die feuchte Masse zu formen und auf die Spieße zu bringen. Seit vielen Jahren mache ich orientalisch gewürzte Hackfleischspieße, die ich auch einmal bei einem großen Koch-Event für knapp 40 Personen gekocht habe. Da kommt kein Ei in die Fleischmasse. Ich habe mich sehr streng an das Rezept gehalten und, weil ich etwas mehr Hackfleisch übrig hatte, wurde das am nächsten Tag zu Bällchen geformt und in der Pfanne gebraten. Diese Masse hat sich wesentlich besser verarbeiten lassen. Ich glaube, wenn man Ei zum Hackfleisch gibt, dann muss auch Brot dabei sein. Eine Zutat alleine funktioniert nicht.

Zwei Personen werden gut satt von dieser Portion, allerdings hat man wirklich nur Fleisch, Joghurt und Sauce. Ich kann mir gut vorstellen dazu geröstetes Brot oder Reis zu servieren und dann werden auch vier Personen davon satt.



für zwei Personen (mit geröstetem Brot oder Reis als Beilage werden auch vier Personen satt)

Gurken-Minz-Joghurt:
1 Gurke
200 gr. griechischer Joghurt 10 % Fett
5 Stängel grüne Minze
2 Knoblauchzehe
2 mittlere Zwiebeln
Olivenöl zum Braten
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 EL Mandelblättchen geröstet

Hackfleischspieße:
16 Schaschlikspieße
500 gr. Lamm-Hackfleisch
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zucker
1 Prise gemahlener Cumin
1/2 TL Paprikapulver edelsüß
1 Prise Safranfäden
50 gr. Butter
1 Bio-Zitrone


Gurken-Minz-Joghurt:
Die Gurke schälen, längs vierteln und die Kernhäuser heraus schneiden. Dann in große Würfel zerteilen und in einen Standmixer geben. Die Minzblätter von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden. Wenig für Deko zurückbehalten und ansonsten in den Mixer geben.

Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen schälen und in feine Würfel schneiden. Die Hälfte der Zwiebelwürfel und die Knoblauchwürfel in den Olivenöl anschwitzen, dabei leicht salzen. Etwas abkühlen lassen und zur Gurke in den Mixer geben.

Den Joghurt in den Mixer geben und alles sehr fein pürieren. Den Joghurt mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bis zum Servieren in den Kühlschrank geben.

Die Mandelblättchen in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten.

Den Joghurt in kleine Schälchen geben und mit Mandelblättchen und Minzstreifen garnieren.


Hackfleischspieße:
Die Holzspieße in ein paar Stunden vorher in kaltes Wasser einlegen. Das Hackfleisch mit den restlichen Zwiebelwürfeln, Salz, Pfeffer, dem Kreuzkümmel und dem Paprika in der Küchenmaschine gründlich verkneten und dann kalt stellen.

Die Schale der Zitrone abreiben. Die Safranfäden in einen kleine Topf geben und in einem EL heißem Wasser auflösen. Die Butter zugeben und schmelzen. Den Topf vom Herd nehmen und die abgeriebene Zitronenschale unterrühren. Alles mit Zitronensaft, Salz, Zucker und schwarzem Pfeffer abschmecken.

Die Hackfleischmasse in 16 gleichgroße Portionen aufteilen. Jede Portion auf einem Holzspieß zu einem länglichen Fleischstück formen. Die Spieße auf den Grill legen und dabei ständig wenden, damit das Fleisch gar wird und saftig bleibt.


Anrichten:
Den Joghurt in Schälchen abfüllen und mit den Mandeln und Minzstreifen garnieren. Die Spieße auf Teller legen und mit der Sauce überziehen.




Kreuzberger Leber mit Sumach aus "Kolja kocht" von Kolja Kleeberg

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Wenn ein Gericht aus "Kolja kocht", dem neuen Kochbuch von Kolja Kleeberg, typisch ist für seine Küche, dann dieses. Er setzt sich schon lange mit dem kulturhistorischen Hintergrund von Rezepten auseinander und interpretiert sie dann neu.

Die klassischen Zubereitungsweisen für Leber sind die "Leber Berliner Art" und "Fegato alla Veneziana". Für beides wird üblicherweise Kalbsleber verwendet. Bei Kolja Kleebergs "Kreuzberger Leber mit Sumach" haben die vielen türkischen Mitbürger in Berlin Einfluss genommen. Das wird erkennbar, an dem säuerlichen Gewürz Sumach. Einerseits hält er an wichtigen Komponenten fest, wie dem Kartoffelpüree und dem gebratenen Salbei. Andererseits ersetzt er geschickt die Kalbsleber durch die Lammleber und die frittierten Zwiebeln mit den marinierten Zwiebeln, die sonst als Topping beim Döner dienen. Zusätzlich wird das Kartoffelpüree mit türkischem Joghurt vermengt.

Wenn man mit diesen Elementen gut spielen kann, dann ergibt das ein grandioses Gericht. Genau das ist hier passiert. Ich bin froh, dass ich es für meine Rezension ausgewählt habe und kann das Nachkochen nur empfehlen. Sogar als glutenfreie Variante funktioniert es gut und das Mehl kann mit jeder glutenfreien Mehlmischung ersetzt werden.

Nicht begeistert war ich von der Methode, die Kartoffeln im Ganzen mit der Schale zu kochen und dann durch die Kartoffelpresse zu drücken. Das hat bei mir leider nicht gut funktioniert. Ich bevorzuge es weiterhin, die Kartoffeln vorher zu schälen, zu halbieren und zu dämpfen. Auch die Mengen haben meiner Meinung nach nicht zusammengepasst. Für unser Abendessen habe ich die nur die Leber in der angegebenen Menge verwendet. Beim Kartoffelpüree reichte die Hälfte und bei der Zwiebel ein Drittel.



für 2 Personen

Kartoffelpüree:
3 mittelgroße Kartoffeln
Meersalz
2 EL Butter
100 gr. Joghurt 10 %

Zwiebeln:
1 große rote Zwiebel
Meersalz
1 Prise Zucker
etwas Zitronensaft
1 Stängel grüne Minze
2 Stängel glatte Petersilie

Leber:
1 EL glutenfreies Mehl
1 EL Sumach
300 gr. Lammleber
Rapsöl
1 EL Butter
1 Stängel Salbei
Cayennepfeffer


Kartoffelpüree:
Die Kartoffeln schälen, halbieren und in kochendem Salzwasser dämpfen. Etwas ausdampfen lassen. Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und die Kartoffelstücke durch eine Kartoffelpresse in den Topf drücken. Den Joghurt unterrühren und alles mit Salz abschmecken.


Rote Zwiebeln:
Die Zwiebel schälen, in feine Scheiben hobeln und mit Salz und Zucker kräftig marinieren. Etwas Zitronensaft zugeben und alles gut verkneten. Die Zwiebeln mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Dann in ein Sieb geben und unter kaltem Wasser abspülen, abtropfen lassen und wieder in eine Schüssel geben.

Die Minz- und die Petersilienblätter von den Stängeln zupfen und in feine Streifen schneiden. Zu den Zwiebeln geben und alles durchmischen.


Leber:
Das Mehl mit der Hälfte des Sumach in einer Schüssel mischen. Die Leber häuten und alle Röhren herausschneiden. Dann in dünne Scheiben schneiden und zum Mehl-Gemisch geben. Alles gut durchmischen, die Scheiben herausnehmen und das überschüssige Mehl abschütteln.

In einer Pfanne das Rapsöl und die Butter aufschäumen lassen. Die Salbeiblätter von den Stielen zupfen und im heißen Fett knusprig braten. Herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen, sofort leicht salzen. Danach die Leberscheiben von beiden Seiten kurz braten und mit Pfeffer, Salz, Cayennepfeffer und dem restlichen Sumach würzen.


Anrichten:
Pro Person 2 Leberscheiben auf vorgewärmte Teller geben, mit etwas Bratfett beträufeln, Kartoffelpüree und Zwiebeln dazugeben.






Die Cucina del Sole von Mario Gamba im Restaurant Acquarello

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Die italienische Küche ist in Deutschland sehr beliebt und von der einfachen Pizzeria bis zum Gourmet-Tempel ist alles erlaubt. Schon öfters habe ich gehört, dass der Edel-Italiener in München erst erfunden wurde. Vielleicht ist das sogar so, sehen wir Münchner uns doch als nördlichste Stadt Italiens und erfreuen uns deshalb seit über 20 Jahren an Mario Gamba und seinem Restaurant Acquarello. Die Zeitschrift Feinschmecker hat das schon lange erkannt und bewertet das Acquarello als "Bestes italienisches Restaurant Deutschlands". Der italienische Gourmetführer Gambero Rosso hat das Acquarello letztes Jahr sogar als "Bestes italienisches Restaurant der Welt außerhalb von Italien" ausgezeichnet. Und der Guide Michelin? Der vergibt schon seit vielen Jahren einen Stern.

Mario Gamba ist in Italien geboren, aber in der französischen Schweiz aufgewachsen. Er stammt aus einer Gastronomen-Familie und hat zuerst als Dolmetscher gearbeitet. Irgendwann hat ihn das nicht mehr ausgefüllt und seine Liebe zum Kochen entdeckt. Als Autodidakt hat er sich schnell weiterentwickelt und stand bald in den Küchen der Spitzengastronomie. Über 12 Jahre kochte er zusammen mit Heinz Winkler im Tantris. Danach machte er sich mit dem Acquarello selbständig.

Seine Liebe zur mediterranen Küche ist geblieben und er kombiniert das Beste aus zwei Welten, der französischen und der italienischen Küche, zu einem Geschmackserlebnis. In seiner Küche steht das Kochhandwerk, insbesondere bei den Saucen, aber auch das Produkt im Fokus. Er sieht sich als Foodhunter, der immer auf der Jagd nach hochwertigen Lebensmitteln ist. Bei meinem Besuch erzählte er von einem Ausflug nach Salzburg, zu Walter Grüll. Dieser produziert hochwertigen Kaviar und Mario Gamba hat von dort den weißen Kaviar vom Albinostör mitgebracht. Er war noch ganz begeistert von dem Erlebnis, den Kaviar selbst waschen und verpacken zu dürfen. Dieser Kaviar ist eine Rarität. Sein Geschmack ist sehr frisch und leicht zitronig. Zum Onsenei mit Blumenkohlpüree und Amalfizitronenschaum war ein wunderbarerer Genuss.


Geflügelleberpraline im Pistazienmantel, Apfel-Vanille-Ragout

Kartoffelcappuccino, Parmesanschaum

Gambas in Rotweinbutter, Birne, Sesam, Chilli

Taleggio Tortelli, Parmesanschaum

Feigentortelli mit Balsamicoreduktion

Onsenei auf Blumenkohlpüree mit Amalfizitronenschaum und weißem Kaviar vom Albinostör

Skrei, Rote Beete, Mandeln, Meerrettichschaum, Senfkörnersoße

Wintersalat

Taube, Honigbrot, lila Curry, Mangomayo, Cocosgelee

Getrocknete Orangenscheiben mit Schoko-Minz-Blätter, Quittengelee, Pistazien-Finaciers 


Panna Cotta, Orangenespuma, kandierte Orange

Schokotarte

Jakobsmuscheln mit Frühlingszwiebeln

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Ein schönes Glas Wein, das gehört für uns einfach zu einem guten Essen dazu. Den richtigen Wein zum Essen zu finden ist immer wieder spannend für mich. Ich versuche darin besser zu werden und blicke bewundernd zu den Sommeliers, die das scheinbar so spielerisch aus dem Ärmel schütteln.

Wenn ich einen neuen Wein im Kühlschrank habe, dann versuche ich herauszufinden, was wohl am besten dazu passt. Glücklicherweise bietet das Internet dazu genug Informationen. Genauso war das mit dem Gewürztraminer Nussbaumer 2014 von dem Südtiroler Weingut Tramin. Bei meiner Recherche stieß ich auf ein Rezept von David Thompson, Küchenchef des Restaurants Nahm in Bangkok. Es hat mich so sehr angesprochen, dass ich sofort beschlossen habe, genau das zu dem Wein zu kochen. Ein paar Kleinigkeiten habe ich geändert und das Ergebnis hat uns sehr begeistert.

Wem der Name Thompson im Zusammenhang mit der asiatischen Küche bekannt vorkommt, der ist auf der richtigen Spur. Ja, David Thompson ist der Autor des bedeutendsten Standardwerks der thailändischen Küche: Thai Food. Leider ist dieses Buch schon lange vergriffen und wird nur noch zu Phantasiepreisen angeboten. Ich schätze mich sehr glücklich, dass es in meinem Bücherregal steht.




für 2 Personen als Hauptgericht mit gedämpftem Reis als Beilage

1 Knoblauchzehe
1 Thai-Chili
Meersalz
6 Jakobsmuscheln
helles Sesamöl
ein kleines Stück Butter
1 Bund Frühlingszwiebeln
100 ml Hühnerbrühe
2 EL Tamari
1 Prise Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Die Knoblauchzehe schälen und grob zerkleinern. Die Thai-Chili längs halbieren und in Streifen schneiden. Beides mit Salz im Mörser zu einer Paste zerstoßen. Die Frühlingszwiebeln in längere Stücke schneiden und diese längs halbieren. Von den Jakobsmuscheln den Muskel entfernen und leicht salzen.

Das Sesamöl mit der Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Jakobsmuscheln von beiden Seiten darin anbraten. Dann die Knoblauchpaste zugeben und anbraten. Dabei darauf achten, dass der Knoblauch nicht verbrennt. Die Frühlingzwiebeln zugeben und ebenfalls etwas anbraten. Alles mit der Hühnerbrühe ablöschen und mit Tamari, Zucker und Pfeffer abschmecken.

Dazu passt am besten gedämpfter Reis.



Und hier kommt der Wein, der mich auf dieses Rezept aufmerksam gemacht hat. Der Nussbaumer Gewürztraminer ist der am höchsten ausgezeichnete Gewürztraminer Italiens. Seine kräftigen und komplexen Aromen halten gut Stand mit den asiatisch gewürzten Jakobsmuscheln. Die beiden sind ein sehr schönes Paar.


Besuch der Gastro-Messe Intergastra 2016 in Stuttgart

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Im Jahr 2016 hat die Messe Stuttgart wieder ihre Tore geöffnet, für die Intergastra. Diese Fach-Messe gehört neben der Internorga in Hamburg und der Gast in Salzburg zu den wichtigen Messen für Gastronomen. Ich habe sie heuer zum ersten Mal besucht und war sehr positiv überrascht von dem umfangreichen Angebot. An der Messe Stuttgart schätze ich ganz besonders, dass die Hallen dort so gut placiert sind, dass man keine langen Wege zwischen ihnen zurücklegen muss.

Auch thematisch ist die Messe sehr gut stukturiert. Jede Halle steht unter einem bestimmten Fokus, der konsequent eingehalten wird. Dadurch kann man einzelne Hallen ganz auslassen, wenn man sich nicht für das Thema interessiert. Ich besuche immer sehr gerne die Halle mit den Geräten für Profiküchen. Mich faszinieren diese Profigeräte sehr und in dieser Halle ist auch immer die höchst-mögliche "Promi-Koch-Dichte".


Mein erster Weg führt immer zum Stand des Küchenausstatters Bohner, wo Stefan Marquard und Michael Wurm, von der Apfelblüte am Bodensee, den Teppanyaki-Grill und die Schnitzelstation vorstellen.


Auch Lohberger glänzt mit Prominenz. Dort wechseln die Köche im Verlauf der Messe. An meinem Besuchstag waren Oliver Scheiblauer aus Wien und Christoph Brand von den Fliegenden Köchen, am Herd.


In Stuttgart haben meine Freunde von der Destillerie Kohler natürlich ein Heimspiel und für mich gab es endlich ein Wiedersehen. Sie lassen sich natürlich immer etwas besonderes einfallen und ich durfte einen milden, aromatischen Moro-Blutorangengeist und einen Dark-Choclate-Geist versuchen. Letzterer schmeckte wirklich wie ein sehr feiner Kakao.


Bei Herba Cuisine warteten nicht nur köstliche Kalbsbackerl auf mich. Ich freute mich sehr über meine entzückende Ente und bin ab jetzt stolze Besitzerin der Nummer 18 von nur 100 limitierten Enten. Mal sehen, was wir beide künftig zusammen anstellen.

Andreas Schießl, Marinus Falter, Michael Riedl, Lucki Maurer (v. l. n. r.)

Der Servicebund, einer der großen Lebensmittel-Lieferanten für die Gastronomie hatte sogar eine eigene Messe innerhalb der Messe. Dort präsentierten sich die vielen regionalen Anbieter, die das Gesicht des Servicebund ausmachen. Die Jungs von Meating Point, angeführt von ihrem Chef Lucki Maurer, bereiteten gekonnt verschiedene Fleischsorten und -stücke zu. Die Querverkostung von Fleisch aus unterschiedlichen Ländern war sehr interessant. Da ist durchaus ein Unterschied zu schmecken.


Beim Servicebund war jede Menge gute Laune angesagt. Kein Wunder bei den köstlichen Trüffel-Häppchen und der ausgezeichneten Ravioli, die roh eingefroren wird und so schnell für den Gast zubereitet werden kann. Meistens werden solche Nudeln vorgegart eingefroren und sie verlieren dadurch Geschmack und Konsistenz. Diese Ravioli hatten einen schönen Biss und einen sehr guten Geschmack, wie hausgemacht.


Der Großmarkt Metro gehört ebenfalls zu den wichtigen Partnern für Gastronomen. Sie präsentierten sich mit drei Pop-Up-Restaurants und unterschiedlichen Ständen mit Waren, wie sie auch in den Märkten zu bekommen sind. Besonders gut gefallen haben mir die alten Gemüsesorten, wie Schwarzwurzel, Steckrübe, Kerbelrübchen und Knollenziest.


Bei der MEGA, dem Fachzentrum für Metzgerei und Gastronomie, traf ich Markus Haxter und konnte gleich eine zweite Fleisch-Querverkostung erleben. Das war eine gute Unterlage für den Besuch der Destillerie Senft vom Bodensee, die seit heuer einen neuen Gin auf dem Markt haben. Der Gin 21 mit seinem zitronigen Aroma gehört zu meinen Lieblings-Gins und nun bieten sie auch noch Gin 42 mit eher kräuterigen Noten an. Da fällt die Auswahl schwer.


Am Abend war "the place to be" vor den Toren von Stuttgart. In Filderstadt feierte der Keltenhof eine rauschende Party. Die Location ist rundum von Feldern umgeben, auf denen der Keltenhof seine hochwertigen Salat und Kräuter anbaut. Diese sind nicht nur für Gastronomen erhältlich. Der Hobbykoch kann sie auch im Frischeparadies bekommen.

Ganz nah beim Bocuse d'Or Germany 2016

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Im Rahmen der Messe Intergastra findet einer der renommiertesten Koch-Wettbewerbe statt. Im Atrium der Messe standen sechs professionell eingerichtete Küchen für die Kandidaten bereit. Jeder Teilnehmer wurde von einem zweiten Koch unterstützt und kämpfte um den Einzug zum Bocuse d'Or Europe in Budapest. Und dort werden dann die Teilnehmer für den eigentlichen Bocuse d'Or in Lyon ermittelt. Der Austragungsort ist kein Zufall, schließlich steht dort das weltberühmte Restaurant des Namensgebers Paul Bocuse.

Patrik Jaros, der Präsident Bocuse d'Or Germany im Gespräch

Auf Einladung von Metro, die auch die benötigten Lebensmittel zur Verfügung gestellt haben, durfte ich ganz hautnah dabei sein. Schon öfters war ich Beobachter bei Koch-Wettbewerben, aber das Tüpfelchen auf dem i fehlte. Ich habe mir immer vorgestellt, wie diese optischen Schönheiten wohl schmecken würden, letztendlich gewusst habe ich es nicht. Diesmal durfte ich alle Wettbewerbsgerichte auch probieren und darauf habe ich mich ganz besonders gefreut.


Die jungen Köche, die sich diesem Wettbewerb stellen müssen fünf Stunden und 30 Minuten mit höchster Konzentration arbeiten. In dieser Zeit müssen ein Fischgericht auf dem Teller und ein Fleischgericht auf einer Platte präsentiert werden. Der Wettbewerb beginnt schon lange vor dem Termin, da sich die Kandidaten mit ihren Gerichten bewerben müssen und sich im Vorfeld viele Gedanken zum Konzept machen. Im Fokus der Gerichte standen der Stör und der Lammrücken.

Die Wettbewerbsteilnehmer:
- Christian Mathiak, Restaurant Poisson, Köln
- Marvin Böhm, Restaurant Aqua, Wolfsburg
- Martin Stopp, La Maison, Saarlouis
- Johannes Martin Steiger, Scharff's Schlossweinstube, Heidelberg
- Eric Kröber, CLOUDS HEAVEN'S KITCHEN, Hamburg
- Serkan Güzelcoban, Restaurant "handicap", Künzelsau



Die Jury war sehr beeindruckend und international besetzt. Gemeinsam brachten sie 24 Michelin-Sterne mit. Der sympathische Jurypräsident Hans Haas lächelte so nett, dass die riesige Toque gar nicht mehr so furchteinflössend war. In den deutschen Küchen sieht man diese Kopfbedeckung kaum mehr, aber in Frankreich hat sich diese Tradition bis heute bewahrt. Und aus Respekt vor dem Namensgeber, aber auch vor dem Berufsstand, tragen sie alle beteiligten Köche an diesem Tag. Kaum war der offizielle Teil vorbei, nahmen alle ganz schnell die Mütze ab und waren dann auch wieder leichter zu erkennen.

Die Jury:
Hans Haas, Restaurant Tantris, München
Christian Krüger, Metro, Düsseldorf
Jean-Claude Bourgueil, Restaurant "Im Schiffchen", Düsseldorf
Bobby Bräuer, Restaurant Esszimmer, München
Thomas Bühner, Restaurant la vie, Osnabrück
Ferdy Debecker, Restaurant Eyckerhof, Bornem (Belgien)
Sven Elverfeld, Restaurant Aqua, Wolfsburg
Jan Hartwig, Restaurant Atelier, München
Karlheinz Hauser, Hotel Süllberg, Hamburg
Nils Henkel, Berater, Bensberg
Jonas Lundgren, Restaurant Yolo, Stockholm (Schweden)
Wahabi Nouri, Restaurant Piment, Hamburg
Sebastian Prüßmann, Althoff Hotel, Stuttgart
Oliver Röder, Landlust Burg Flamersheim, Euskirchen
Jörg Sackmann, Hotel Sackmann, Baiersbronn
Martin Scharff, Heidelberger Schloss, Heidelberg
Bent Stiansen, Restaurant Statholdergaarden, Oslo (Norwegen)
Claus Weitbrecht, Restaurant Talblick, Wildberg

Die renommierten Köche teilten sich in eine Fisch- und eine Fleisch-Jury auf. Dies bedeutete, dass sie zwar alle Gerichte präsentiert bekamen, aber nur eins davon verkosten durften. Mir war vorher schon klar, dass VIP-Gast noch schöner ist wie Jury, da die professionelle Bewertung eines Tellers auch ein hartes Stück Arbeit ist. Aber, es war noch viel besser, da die VIP-Gäste Fisch und Fleisch probieren durften.

Die Teller kamen im zehn Minuten Abstand und es war gar nicht so einfach, sich darauf zu konzentrieren. Optisch hat mich sehr viel begeistert und die Kreativität war beeindruckend. Beim Stör merkte man schnell, dass der Fisch ein sehr festes Fleisch hat und je nach Zubereitungsmethode war er angenehm im Biss oder noch zu fest. Die vielen unterschiedlichen Komponenten mussten erst einmal von der Zunge erfasst und im Kopf verarbeitet werden. Das eine oder andere war dabei, dass mir geschmacklich nicht gefallen hat. Dafür gab es andere Komponenten die so fein waren, dass ich gerne eine größere Portion und mehr Zeit dafür gehabt hätte.

Solche Verkostungsteller werden übrigens gemeinsam probiert. Das bedeutet, dass sich zwei bis drei Personen so einen Teller teilen. Meine "Teller-Partnerin" war Madeleine, eine bezaubernde junge Frau, die die Teilnahme an der Veranstaltung bei einer Radiosendung gewonnen hatte. Wir waren ein gutes Team und hatten viel Spaß mit unserem gemeinsamen Teller.


Variation vom Stör
(roh mariniert, geflämmt, kurzgebraten, Caviar)
Kartoffelrösti, Limetten-Kapernschmand, Nussbutterfond, Minimangold
Staudensellerie, lila Kartoffelchip, Filoteighippe
von Christian Mathiak

Gedämpfter Stör mit Brandade, Ei und Schinken Beurre Blanc
von Marvin Böhm

Kaviar & Stör - mit klassischer Beilage
Ei, Kartoffel, Butter, Getreide & Vodka
von Martin Stopp

Detailansicht des Kaviar-Döschens mit einem Zwiebelkaviar

Stör "VonKopfBisFlosse"
Bio Eigelb, Creme fraiche,
Confiert, Speckpulver, Kartoffel, Estragon
Dim Sum, Geräucherte Brühe, Apfel, Senfcreme
Tatar, Gillardeau Auster, Bergamotte, Aki Caviar
Knusprige Haut
von Eric Kröber


Ceviche und Gebratene vom Stör mit gebackener Auster,
Carmarguereis und Blumekohl in Texturen
von Johannes Martin Steiger

Confiertes Störfilet mit AKI Kaviar
Rote-Bete-Püree, Kohlrabi, Grünkohl
Gewürz-Couscous
Clementinen Beurre blanc
von Serkan Güzelcoban

Alle Kochteams haben die gleiche Arbeitszeit zur Verfügung. Deshalb starten sie am Morgen mit den Arbeiten mit zehn Minuten Abstand. In diesem Zeitabstand werden sie auch fertig. Die ersten vier Fischteller kommen also im Zehn-Minuten-Takt. Danach wird es hektisch, also zumindest für mich wurde es das, da die ersten Teams nun auch die Fleischplatten fertig gestellt haben. Die Abstände reduzieren sich auf fünf Minuten und es geht Schlag auf Schlag.

Diese Fleischplatten waren so unglaublich toll präsentiert, dass sogar die Jury die Handys für Fotos zückte. Nach der Präsentation der Platten wurden die Speisen auf Tellern angerichtet für die Jury und für uns. Es war eine ziemliche Herausforderung, die letzten Fischgerichte und die ersten Fleischgerichte parallel zu probieren und zwischendurch noch irgendwie ein Foto von den Platten zu schießen.

Die Lammrücken wurden sehr unterschiedlich verarbeitet und ich fühlte mich wieder einmal bestätigt, dass so ein Fleisch klassisch gebraten oder NT gegart im Biss wesentlich angenehmer ist, als aus dem Sous-Vide-Garer. Grundsätzlich fand ich die Fleischgerichte noch besser, als die Fischgerichte.


Lammrücken, Rosmarincrepe, Cocobohne, pochierte Williamsbirne,
Mergueztortellini, Perlzwiebeljus, Panchettachip, Grissini
von Christian Mathiak

Die Fleischplatte von Marvin Böhm

Lammrücken, -bries und -zunge
mit Linsen, Blumenkohl, Perigord Trüffel
Lamm Jus
von Marvin Böhm
Lamm auf der Haut & Rote Bete - Orientalisch
Falafel, Schafjoghurt, Zitrone
von Martin Stopp



Die Fleischplatte von Johannes Martin Steiger

Crèpinette vom Lammrücken mit Lammbries-Ziegenkäsetarte
Kartoffel-Auberginen-Türmchen
eingelegter Amur-Tomate und
Erbsen-Minz-Sphäre
von Johannes Martin Steiger

Crèpinette vom Lammrücken mit Steinchampignons
Auberginen-Sesam-Mousse, Poweraden
Schwarzwurzel, Süßkartoffel-Baumkuchen, Portwein-Jus
Lamm-Cay mit Lindenblüten-Infusion
von Serkan Güzelcoban

Die Fleischplatte von Serkan Güzelcoban als Tellergericht

Die Jury habe ich nicht beneidet. Für mich war es sehr schwer, mich auf einen Favoriten festzulegen. Mein Sieger der Herzen war Eric Kröber, da mich besonders die Kreativität und die tolle Optik begeistert hat. Geschmacklich hat er mich auch überzeugt. Unsere Tischgemeinschaft wirkte schon leicht erschöpft aufgrund des Feuerwerks, das die Kandidaten gezündet hatten. Und ein Kollege meinte: "Jetzt wäre ein Absacker recht." Dem konnte ich helfen, weil ich noch ein Fläschchen Sizilianische Moro-Blutorange von der Destillerie Kohler in der Handtasche hatte. (Was man halt als Frau so in der Handtasche hat....) Der hat uns wirklich gut getan.


Die Spannung stieg, als es an die Verkündung des Ergebnis ging. Zuerst wurde der beste Commis gekürt. Eine technische Jury hatte die Teams während der gesamten Arbeitszeit beobachtet und beurteilt, welcher Assistent seinen Teamleiter am besten unterstützt hat. Gewonnen hat der Assistent von Serkan Güzelcoban, Thomas Heiland. Seine überbordende Freude bei der Preisverleihung war der berührendste Moment der Veranstaltung. Das hat mir wieder gezeigt, wie wichtig diese Wettbewerbe für die Nachwuchsförderung und die Motivation sind.


Den Bocuse d'Or Germany konnte Marvin Böhm für sich entscheiden. Auf Platz zwei landete Eric Kröber und Platz drei belegte Martin Stopp.

Nacht der Sterne und Hornstein-Ranking 2016

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Eine Fachmesse ohne Party wäre undenkbar. Untrennbar mit der Intergastra ist die "Nacht der Sterne" verbunden. Auf dieser exklusiven Veranstaltung werden die Sterneköche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol besonders geehrt. Über 150 Köche, die mit mindesten einem Stern ausgezeichnet sind, folgten dem Ruf in das Stuttgarter Mercedes-Benz-Museum.


Foto: Heinrich Zehetner, Veronelli

Das Hornstein-Ranking feiert heuer das 35. Jubiläum. Das besondere an dieser Restaurant-Bewertung ist, dass es alle unterschiedlichen Bewertungen der verschiedenen Führer zusammenfasst und eine Rangliste erstellt, die einen objektiven Querschnitt abbildet. Damit soll den Restaurant-Besuchern eine Übersicht an die Hand gegeben werden. Aber auch für die Küchenchefs ist dieses Ranking interessant, um zu sehen, wo sie mit ihrer Leistung stehen.




In einer feierlichen Zeremonie werden die Köche auf die Bühne gebeten und mit einer Urkunde geehrt. Vielleicht schaut ihr einmal beim nächsten Besuch eines Sterne-Restaurants, ob diese Urkunde jetzt an der Wand hängt. Für Deutschland haben Harald Wohlfahrt, Christian Jürgens und Helmut Thieltges gemeinsam den ersten Platz belegt.



Im Anschluss stellen sich alle 150 Köche zum traditionellen Gruppenfoto auf der Treppe auf. Es ist schon ein eindrucksvolles Bild, so viele Spitzenköche auf engstem Raum zu sehen.

Foto: Heinrich Zehetner, Veronelli
Dann ging die Party richtig los, mit tollem Essen und guten Gesprächen. Es hat mir viel Spaß gemacht alte und neue Freunde wieder zu treffen und mich ausgiebig mit ihnen zu unterhalten.




Rezension: Mon Amie Maxi Die besten Brasserie-Rezepte

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Frankreich gilt immer noch als das Land mit der besten Küche. Das zeigt sich auch in der Küchensprache, bei der die meisten Fachbegriffe aus dem französischen kommen. Typisch französisch ist nicht nur nur die Art Saucen und Fonds zu kochen oder erlesene Delikatessen gekonnt auf den Teller zu bringen. Es gibt auch eine bodenständige französische Küche, die man in den Bistros findet.

In meiner großen Kochbuch-Sammlung finden sich einige Bücher zur französischen Küche, aber nur zwei mit Brasserie-Rezepte. Deshalb war ich schon sehr neugierig auf eine Neuerscheinung im Tre Torri Verlag.




Der Frankfurter Gastronom Christian Mook hat sich mit der Brasserie "Mon Amie Maxi" einen Traum erfüllt. Er reiste durch die ganze Welt, um die perfekte Brasserie zu finden. Realisiert hat er diese dann an seinem Heimatort. Mit Frank Röbes fand er einen erfahrenen Küchenchef, der sich für diese, auf Produkte fokussierte, Küche schon lange begeistert. Der Restaurantleiter Sébastien Bonnier stammt aus der Bretagne und ihm wurde der französische Charme schon in die Wiege gelegt. Das Buch "Mon Amie Maxi - Die besten Brasserie-Rezepte" ist nicht nur ein Kochbuch, sondern auch eine Hommage an das beliebte Restaurant.

Mit einem "Hors d'Oevres" werden wir zweifach eingestimmt. Fotos vom Gastraum des "Mon Amie Maxi" illustrieren den Einführungstext über die Geschichte der französischen Brasserie. Der Rezeptteil startet mit einer kleinen Warenkunde zu Austern und den unvergleichlichen "Plateaux des fruits de mer". Wer so etwas einmal in Frankreich gegessen hat, vergisst sie nie. Ehrlich gesagt, muss da nicht viel gekocht werden, höchstens ein paar Saucen, wie im Buch vorgestellt. Das wichtigste ist der Einkauf von Top-Produkten, die sehr frisch sein müssen.

Wie und wo die Köche des "Mon Amie Maxi" einkaufen erfahren wir auf einer Doppelseite in Wort und Bild. Diese Dokumentation bilden sozusagen den zweiten "roten Faden", neben den Rezept-Kapiteln. Wir werden hinter die Kulissen mitgenommen und erfahren durch stimmungsvolle Fotos und kurze Texte viel über den Tagesablauf in Küche und Service. Diese Passagen sind immer wieder überraschende Entdeckungen zwischen den Rezepten.

Über 80 Brasserie-Rezepte stehen für eine klassischen Menüfolge aus drei Gängen zur Verfügung. Den Auftakt machen die "Vorspeisen", für die Hauptgänge gibt es eine Auswahl aus "Vegetarische Gerichte", "Fisch- und Meeresfrüchte", "Geflügel", "Innereien" und "Fleisch". Den Abschluss machen die "Desserts". Besonders gut gefällt mir, dass keine "Mainstream-Gerichte" ausgewählt, oder die Rezepte an aktuelle "Lifestyle-Moden" angepasst wurden. Vorgestellt werden Rezepte von der Karte und diese sind sehr traditionell, wie die gebratene Ente im Ganzen, manchmal etwas unpopulär, wie die Kalbsnieren in Estragon-Rahmsauce, und erfordern öfters handwerkliches Geschick, wie die Ochsenschwanzpastete.

Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite mit Rezeptbild und Beschreibung vorgestellt. Schön finde ich es, dass der Rezeptname auf deutsch und französisch angegeben ist und bei jedem Rezept die Portionsgröße steht. Am Ende sind alle Rezepte noch alphabetisch aufgelistet. Auch das Rezeptregister ist in beiden Sprachen vorhanden.

Bei der Auswahl der Rezepte für den Praxistest habe ich mich sehr schwer getan, da mich fast jedes zweite Rezept angelacht hat. Herr bushcook und ich sind eine sehr lange Zeit, mit einer kulinarisch begeisterten Gruppe, einmal im Jahr ins Elsass gefahren. Am ersten Abend gab es elsässische Küche, oft mit Einflüssen der Bistro-Küche. Der zweite Abend stand dann ganz unter dem Einfluss der französischen Hochküche. Inzwischen vermisse ich diese Gerichte sehr und es wurden viele Erinnerungen wach. Es gelang mir dann doch, meinen aktuellen Geschmacks-Vorlieben nachzugehen und ich habe drei sehr unterschiedliche Gerichte ausgewählt. Die drei Rezepte haben perfekt funktioniert. Da gibt es gar nichts zu meckern. Auch geschmacklich haben uns die drei sehr überzeugt.


Gegrillter Oktopus mit Senf-Vinaigrette


Lauwarmer Lachs mit Vichysoisse und Keta-Lachskaviar


Bohnen-Cassoulet mit Merguez

Fazit:
"Mon Amie Maxi - Die besten Brasserie-Rezepte" ist ein sehr authentisches Buch mit genussvollen Rezepten und vermittelt sehr anschaulich das kulinarische Lebensgefühl der Franzosen. Besonders positiv ist die Gelingsicherheit der Rezepte. Wer die bodenständige französische Küche liebt und keine Angst vor Zutaten wie Oktopus oder Innereien hat, für den ist dieses Kochbuch ein Muss.

Gegrillter Oktopus mit Senf-Vinaigrette aus Mon Amie Maxi

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Die französische Bistroküche ist sehr reizvoll für mich. Leider bekommt man sie hierzulande eher selten und noch viel seltener in guter Qualität. Deshalb habe ich mich über das Kochbuch "Mon Amie Maxi - Die besten Brasserie-Rezepte" so gefreut. Und noch mehr gefreut habe ich mich, dass es ein Rezept mit Oktopus gab. Ich habe oft Appetit auf Oktopus und meistens verkneife ich ihn mir. Diesmal habe ich mir das Vergnügen gegönnt und dieses Gericht als erstes für meine Rezension ausgewählt.

Das Besondere daran war für mich, dass der Oktopus nach dem Kochen noch auf den Grill kommt. Dadurch bekommt er nicht nur das typische Raucharoma, er wird auch noch knusprig. Die Senf-Vinaigrette ist schön herzhaft und passt gut dazu.

Vor dem Tier darf man keine Angst haben. Wenn man ein paar Regeln beachtet, dann gelingt er immer. Auf jeden Fall muss man zuerst den Kopf abtrennen und darf dabei die Beißwerkzeuge nicht vergessen, die noch im Körper stecken. Bis jetzt habe ich ihn immer im Ganzen gekocht. Bei diesem Rezept wird er vorher zerteilt. Funktionieren tut beides. Es funktioniert auch der berühmte Weißweinkorken. Ohne diesen geht es auch. Was überhaupt nicht funktioniert ist, wenn der Oktopus sprudelnd kocht. Dann wird er hart. Er sollte nur leicht simmern und so ist er, je nach Größe, zwischen 60 und 90 Minuten butterweich. Ich schabe danach mit einem kleinen Messer Teile der ehemals grauen Haut ab, die nach dem Kochen dunkelviolett ist.




für 4

Oktopus:
1 Oktopus (1,5 - 2 kg)
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Thymian
2 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
etwas Weißwein

Vinaigrette:
4 EL körniger Dijonsenf
1 EL Tamari
2 EL Weißweinessig
2 EL flüssiger Honig
3 EL Wasser
100 ml Olivenöl
Meersalz, Pfeffer
Cayennepfeffer
Zitronensaft

Den Oktopus waschen, trocken tupfen, den Kopf und die Beißwerkzeuge entfernen. Dann in die einzelnen Arme zerteilen. Die Kräuter von den Stielen zupfen und fein hacken. Die Knoblauchzehen schälen und in feine Würfel schneiden.

Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Knoblauch und Kräuter darin anschwitzen. Die Oktopusarme zugeben und mitschmoren lassen. Mit etwas Weißwein ablöschen und etwas Wasser aufgießen. Mit einem Deckel abdecken und bei sanfter Hitze weich schmoren. Sobald der Oktopus weich ist, aus der Flüssigkeit heben und auskühlen lassen.

Den Grill vorheizen.

Für die Vinaigrette Senf, Tamari, Essig, Honig sowie Wasser verrühren und langsam das Öl einrühren. Mit Salz, Pfeffer, etwas Cayennepfeffer und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.

Die Oktopusarme auf dem heißen Grill rundherum knusprig grillen. In dünne Scheiben schneiden und mit der Vinaigrette beträufeln, sofort servieren.




Lauwarmer Lachs mit Vichysoisse und Keta-Lachskaviar aus Mon Amie Maxi

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Lachs gibt es bei uns öfters, wir essen ihn sehr gerne und wenn man ihn nicht trocken brät, ist das ein wunderbarer Fisch. Normalerweise gare ich ihn im Backofen bei 100 Grad. In diesem Rezept wird er sanft in Butter gegart. Ehrlich gesagt bin ich kein großer Freund dieser Methode, weil man dazu viel Fett braucht, das man hinterher nur schwer weiterverwenden kann. Deshalb habe ich einen Test gemacht und ein Stück wie im Originalrezept beschrieben zubereitet. Die drei anderen Stücke kamen in den Ofen. Es ist nur wenig Unterschied bemerkbar und der rechtfertigt den Aufwand nicht. Hier stelle ich meine Variante vor.

Die Vichysoisse ist eine ganz klassische Suppe aus der französischen Küche. Sie besteht zur Hauptsache aus Kartoffeln und Lauch. Seit vielen Jahren koche ich eine Variante als Limetten-Vichysoisse, die ich auch schon öfters auf Partys serviert habe. In Kombination mit Fisch als Hauptgericht habe ich sie noch nie gegessen, aber das hat sehr gut gepasst. Den letzten Kick geben noch der Kaviar und der Schnittlauch.

Es gab also viele gute Gründe, dieses Gericht für die Rezension des französischen Kochbuchs "Mon Amie Maxi: Die besten Brasserie-Rezepte" auszuprobieren.

In meiner Variante ist es sehr gut als Mittagessen im Büro geeignet. Die Suppe habe ich am Vorabend gemacht und nur erwärmt. Der Lachs kocht sich praktisch von alleine und angerichtet ist auch gleich. Meinen beiden Kollegen hat es genauso gut geschmeckt, wie mir.





für 4 Portionen

Vichysoisse:
1 dünne Stange Lauch
150 gr. mehligkochende Kartoffeln
1 Zweig Thymian
80 gr. Butter
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Muskatnuss
1 Lorbeerblatt
50 ml Weißwein
25 ml Wermut - Noilly Prat
400 ml Rinderbrühe
100 ml Sahne
3 EL Creme fraiche

Lachs:
600 gr. Lachsloin
50 gr. Butter
Fleur de Sel

Anrichten:
4 EL Lachskaviar
1 EL Schnittlauchröllchen
Fleur de Sel

Den Lauch längs halbieren und gut waschen, trocken schütteln und fein würfeln. Die Kartoffeln waschen, schälen und ebenfalls fein würfeln. Die Thymianblättchen von den Stielen zupfen. Die Butter in einem Topf erhitzen. Lauch- und Kartoffelwürfel darin anschwitzen. Die Gewürze und Kräuter dazugeben und mit Wein sowie Wermut ablöschen. Die Brühe angießen und alles ca. 30 Minuten weich garen.

Das Lorbeerblatt entfernen. Die Vichysoisse mit einem Standmixer (am besten geht das mit dem Thermomix) sehr fein pürieren. Wenn die Masse nicht sämig ist, anschließend durch ein feines Sieb passieren. Sahne und Creme fraiche einrühren und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Erneut durchmixen und warm halten.

Den Backofen auf 100 Grad Ober- /Unterhitze vorheizen. Den Lachs in vier gleich große Stücke schneiden. Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und die Lachsstücke auf beiden Seiten damit bestreichen und salzen. Die Lachsstücke auf ein Gitter legen und für ca. 30 Minuten in den Ofen geben.

Kurz vor dem Anrichten die Vichysoisse mit dem Pürierstab aufschäumen und in tiefe Teller füllen. Die Lachsstücke aufsetzen und mit Kaviar und Schnittlauchröllchen garnieren.



Bohnen-Cassoulet mit Merguez aus Mon Amie Maxi

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Bei französischer Bistro-Küche denke ich zuerst immer an Cassoulet. Dieser langsam gekochte Eintopf aus weißen Bohnen ist ein herrliches Gericht an grauen Tagen. Da scheint sozusagen die Sonne wieder auf dem Teller. In dem Kochbuch "Mon Amie Maxi: Die besten Brasserie-Rezepte" wird das Cassoulet mit Merguez kombiniert und dann mit Bröseln überbacken. Da gab es natürlich kein zurück mehr, das musste ich ausprobieren.

Merguez sind leicht scharfe Würstchen aus Lammhack und stammen aus Marokko. Wir essen die sehr gerne und ich wollte immer schon herausfinden, wo es die gibt. Den Oasis-Supermarkt in der Münchner Innenstadt hat mir meine Blogger-Freundin Petra verraten. Der Familienbetrieb hat eine eigene Metzgerei und stellt sie frisch her.

Für die Brösel wird das asiatische Panko verwendet. Das sind grobe "Toastbrot-Raspel" von entrindeten Toastscheiben. Krusten oder Panaden mit Panko werden besonders knusprig. Leider stellen mich solche Rezepte auch immer vor kleine Herausforderungen, da Herr bushcook sie nicht essen darf. Ich habe die Butterbrösel also doppelt zubereitet. Einmal normal mit Panko und einmal mit glutenfreien Semmelbröseln. Für die frittierten Zwiebelringe habe ich Kichererbsenmehl verwendet. Alles hat bestens funktioniert.

Bei uns gab es dieses Gericht an zwei Abenden hintereinander. Ich habe alle Komponenten am Vortag hergestellt und getrennt im Kühlschrank aufbewahrt. Die frittierten Zwiebelringe kamen in eine Blechdose, damit sie knusprig bleiben. Sie dürfen auch nicht in den Kühlschrank. So musste ich nur alle Zutaten in eine Auflaufform schichten und überbacken. Dieses Gericht lässt sich ideal vorbereiten.

Link zur Rezension: hier




für 4 Portionen

Cassoulet:
200 gr. weiße Bohnen, getrocknet
einige Zweige Thymian
2 Knoblauchzehen
1/2 Karotte
1/2 Zwiebel
1/2 Petersilienwurzel
1 kleines Stück Lauch
1 EL Tomatenmark
50 gr. Schweinebauch
2 Lorbeerblätter
100 ml trockenen Weißwein
ca. 400 ml Geflügelbrühe
Olivenöl

Butterbrösel:
100 gr. Butter
80 gr. Pankobrösel oder glutenfreie Brösel
1/2 Bund Petersilie
Piment d'Espelette
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Merguez:
8 Merguez

Anrichten:
1 Zwiebel
Kichererbsenmehl
Rapsöl
Meersalz


Die Bohnen in reichlich Wasser für ca. 12 Stunden einweichen. Dann abgießen und abtropfen lassen. Die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen.

Die Thymian-Blättchen abzupfen. Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Karotte, Zwiebel und Petersilienwurzel schälen und gemeinsam mit dem Lachstück in feine Würfel schneiden. Etwas Olivenöl in einem breiten Topf erhitzen. Die Gemüsewürfel und das Tomatenmark darin anschwitzen. Dann Knoblauch, Bohnen, Thymian, Speckwürfel und Lorbeer dazugeben und mit dem Weißwein ablöschen. Mit der Geflügelbrühe auffüllen, aufkochen lassen und bei geringer Temperatur ca. 1 Stunde köcheln lassen. Mehrmals Brühe nachfüllen, bis die Bohnen weich sind und alles eine cremige Konsistenz hat.

Die Zwiebel in feine Ringe hobeln und mit dem Kichererbsenmehl vermischen. Rapsöl in einem hohen Topf erhitzen und die Zwiebelringe frittieren. Herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Ein zweites Mal frittieren und abtropfen lassen. Sofort leicht salzen.

Die Petersilienblätter abzupfen und in feine streifen schneiden. Die Butter mit einem Handrührgerät aufschlagen, Pankobrösel (oder glutenfreie Brösel) und Petersilie einrühren, mit Piment d'Espelette, Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die Merguez in etwas Olivenöl scharf anbraten, dann schräg in Stücke schneiden.

Das Cassoulet flach in kleine Auflaufformen füllen, mit den Wurstscheiben belegen und die Butterbrösel darüber verteilen. Im Ofen ca. 10 Minuten goldbraun überbacken.

Mit den frittierten Zwiebelringen garniert servieren.


Ein Quittenmenü mit Marius Wittur im Restaurant Broeding

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Wer sich ernsthaft für Quitten interessiert, der wird ganz schnell Marius Wittur entdecken. Ich habe ihn vor einigen Jahren kennengelernt, als er auf der Messe food & life über sein Quitten-Projekt MUSTEA berichtet hat. Damals habe ich gelernt, dass es die Unterscheidung in Apfel- und Quittenbirnen gar nicht gibt und, besonders in Franken, noch unzählige unterschiedliche Quittenbäume stehen. Marius Wittur hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Sorten zu erhalten und wieder zu vermehren. In der Nähe von Würzburg legte er den Quittenlehrpfad an und damals produzierte er Quittenwein und -sekt. Inzwischen hat sich viel getan und die Produktpalette ist umfangreicher geworden. Den Besuch des Quittenlehrpfads haben wir bis jetzt nur im Frühling zur Blütezeit geschafft. Ein Besuch im Herbst, wenn die Früchte reif sind, steht noch aus.


Dafür gab es im Januar ein Wiedersehen mit Marius Wittur in München. Er hat sich mit Manuel Reheis, Küchenchef des Restaurants Broeding, für ein Quittenmenü zusammengetan. Der Duft der dekorierten Früchte stimmte uns sehr gut auf den Abend ein. Zum Einsatz kamen nicht nur die Früchte im Menü, sondern auch Getränke aus der Quitte in der Getränkebegleitung. Der Sommelier Andreas Röhrig hat darüber hinaus auch noch sehr schöne Weine aus Franken ausgewählt. Zwischen den Gängen erzählte Marius Wittur von seiner Begeisterung für die Quitte und seinen vielfältigen Projekten. Es war ein rundum gelungener Abend, bei dem ich sogar noch die Dekoration auf unserem Tisch mitnehmen durfte. Die beiden kamen in den Topf und wurden zu einer Hühner-Tajine mit Quitten, grünen Oliven und Salzzitronen. Aus der Schale habe ich noch einen Quitten-Gin gemacht, der in Kombination mit einem Ingwer-Sirup einen schönen Cocktail ergab.








Stockfischmousse
Quitten-"Sherry" MUSTEA, Franken





Rettichsülze mit Quittenessig
'm Pfarrer seiner 2014 - Roth, Franken


Seewolf und Kraut-Gulasch mit Senfquitte
Silvaner Kapellenberg 2013 - Bickel-Stumpf, Franken


Mangalica-Zimt-Schwein mit Quitte und breiten Bohnen
Blaufränkisch Hellerberg 2013 - Roth, Franken


Rehroulade mit Quittenfüllung und Haselnussspätzle
Spätburgunder Sonnenstuhl 2013, Großes Gewächs - Schmitt's Kinder, Franken


Epoisses mit Cumin
Quittenwein - MUSTEA, Franken


Topfen-Omelette mit Mohnquitte
Quittensecco - MUSTEA, Franken


Quittenbrot


Rezension: Einfach geniessen von Nigel Slater

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Nigel Slater, der englische Food-Journalist, hat sich inzwischen auch in Deutschland zum Liebling der Hobbyköche entwickelt. Mit "Einfach geniessen" ist mittlerweile sein fünftes Kochbuch im Dumont Verlag erschienen.


Der Untertitel - Kochen Schritt für Schritt - verrät bereits worum es geht. Nicht ausgefeilte Rezepte stehen im Vordergrund, sondern Inspirationen in vielen Variationen. Genau das ist Nigel Slaters große Stärke. Im Erzählstil lässt er uns an seiner großen Erfahrung teilhaben.

In einem sehr ausgiebigen Theorie-Teil verrät Nigel Salter seine Empfehlungen rund um das Kochen an sich, Küchen-Equipment und Zutaten aller Art. Dabei geht er auf Gewürze, Kräuter, Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch detailliert ein. Diese umfangreiche Sammlung von Tipps und Tricks nimmt fast ein Drittel des Buchs ein.

Der Rezeptteil startet mit Grundrezepten, wie Weißbrot, Saucen und Geflügelbrühe. Danach geht es gleich weiter mit "Suppe", "Nudeln", "Reis", "Gemüse", "Fisch", "Fleisch", "Obst", "Gebäck", "Cremes & Pudding" und "Kuchen".  Das alphabetische Register, am Schluss des Buchs, ist nach Zutaten sortiert. Die Rezepttitel sind dann den Zutaten zugeordnet. Ein reines Rezeptregister gibt es nicht. Es wäre auch bei Rezepttiteln wie "Ein einfacher Kuchen, der gut zu Sommerobst passt" nicht hilfreich.

Die einzelnen Rezepte möchte ich fast Geschichten nennen. Zum Auftakt gibt es einen kleinen Einführungstext. Dann werden die Zutaten, mit Angabe der Portionsgröße, aufgelistet und die Zubereitung genau erklärt. Besonders interessant ist der Hinweis auf die Varianten. Unter der Überschrift "Was noch?" gibt es viele Anregungen zum Austausch von Zutaten oder sonstige Veränderungen des Rezepts. Das regt auch die eigene Kreativität an und macht Mut sich abseits vom Rezept zu bewegen. Neben einem Foto des fertigen Gerichts gibt es auch viele Bilder von den unterschiedlichen Bearbeitungsschritten. So kommt ein Rezept auf die stattliche Anzahl von vier Seiten.

Ausprobiert habe ich die Rezeptbeschreibung von "Ein ganzer Fisch aus dem Ofen". Bereits bei der Fischsorte werden vier verschiedene vorgeschlagen. Ich habe mich für Doraden entschieden. Im Basis-Rezept schlägt Nigel Slater Knoblauch, Thymian und Zitrone als Aromaten vor. Ich habe es ein wenig mit Zitronenthymian, Cedrat-Zitrone und Chilisalz variiert. Als Beilage gab es selbstgemachtes Kartoffelpüree.




Was noch?
Nigel Slater schlägt vor Tomaten zum Fisch zu geben, oder statt Olivenöl Butter zu verwenden, oder als Beilage Gemüse mit in den Ofen zu geben, oder die Sauce mit Brühe zu strecken oder weitere Aromaten mit dem Fisch in den Ofen zu geben.

Fazit:
"Einfach geniessen" ist ein sehr gutes Allrounder-Kochbuch. Wer im Alltag gut und schnell kochen will, aber manchmal auf der Suche nach einem kleinen Kick ist, dem hilft dieses Kochbuch. Es ist besonders für Hobbyköche geeignet, die sich mehr Praxis-Wissen und mehr Sicherheit aneignen wollen.

Cobia? Ein toller Zuchtfisch, der in vielen Varianten schmeckt.

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Habt Ihr schon einmal Barsch gegessen? Also, ich meine keinen Wolfsbarsch und keinen Egli und vor allen Dingen keinen Viktoriabarsch (leider ist der mehr als Tabu). Ich liebe Barsch und auf unseren Afrikareisen haben wir ihn ständig gegessen. Wenn ich an Barsch denke, dann denke ich an den Lake Tanganyika, den zweit längsten See der Erde. Ich habe ihn bereist, von oben in Kigoma (Tanzania) bis ganz unten im Süden in Zambia. Auf diesem See fährt die Liemba, ein über 100 Jahre altes deutsches Motorschiff, das die Vorlage für den Film Fitzcaraldo war. Es wurde in Deutschland gebaut und fuhr nach Dar es Salam. Dort wurde es in seine Einzelteile zerlegt, von Sklaven quer durch Tanzania getragen und in Kigoma wieder zusammen gebaut. Es überlebte beide Weltkriege und wurde zweimal versenkt, wieder geborgen und repariert. Die Liemba ist die wichtigste Lebensader für die Menschen dort. In der Region gibt es keine Strassen und alles muss auf ihr transportiert werden. Menschen, Tiere, Waren, Möbel - egal, einfach alles. Bootsstege gibt es nur in den beiden Zielhäfen, sonst muss die Liemba vom Ruderboot aus betreten werden. Genauso haben wir es auch gemacht und sassen um Mitternacht in einem Ruderboot. Wir wussten nicht, was passieren würde. Plötzlich war in der Mitte des Sees ein Schiff da und überall gingen kleine Lichter an. Viele andere kleine Boote haben ebenfalls gewartet und ruderten jetzt auf die Liemba zu. Dort wurden die Klappen geöffnet und wir kletterten an Bord. Eine der spannendsten Reisen meines Lebens begann.

Im Lake Tanganyika gibt es Barsche im Überfluss. Ich erinnere mich gerne an unsere Angelausflüge vom Nationalpark Mahale aus. Man braucht keinerlei Erfahrung. Es genügt eine Schnur mit fünf Haken, die von einer Zündkerze beschwert ist, in das Wasser zu halten und ab und zu zu ruckeln. Spätestens nach 10 Minuten hängen fünf Barsche daran. Sobald wir wieder an Land waren, kamen die auf den Grill und der Geschmack ist bei mir genauso unvergessen, wie der Geruch des Kongo, der immer ein Sehnsuchtsland bleiben wird. Meine Sehnsucht nach Barschen konnte ich jetzt stillen. Auf Einladung des Frischeparadies durfte ich den Zuchtbarsch Cobia testen.




Der Cobia, oder Black Kingfish, ist eine Barschart mit einem schön festen und eher fettem Fleisch. Vor der Küste Panamas wird er in der ersten Marikultur weltweit gezüchtet. Diese Open Ocean Plattform ist eine Aquakultur, die mitten im Meer errichtet wurde. Die Fische wachsen ohne Hormone oder Antibiotika auf und bekommen natürliches, gentechnikfreies und nachhaltig produziertes Futter, damit das umliegende Ökosystem nicht belastet wird. Dies kommt natürlich auch der Qualität des Cobia zugute.
Die ersten 60 Tage verbringen die Fische in Bassins. Danach werden sie in kleinen Gruppen in Aufzuchtbecken in das offenen Meer gebracht. Sie haben ausreichend Bewegungsfreiheit, sind einer starken Meeresströmung ausgesetzt und werden dadurch mit viel Sauerstoff versorgt.
Das Fischfleisch lässt sich sehr unterschiedlich zubereiten. Es kann roh als Sushi oder Sashimi gegessen werden, aber auch gebraten, gedünstet, gegrillt oder sous-vide-gegart. Mir hat es viel Spaß gemacht verschiedene Zubereitungsmethoden auszuprobieren. Gerne hätte ich ihn auch noch auf den Grill gelegt, aber irgendwie haben wir ihn schneller aufgegessen, als uns lieb war. Das hole ich aber noch nach und besorge mir noch ein Stück extra dafür.
Es war mir wichtig, ihn auch in den Sous-Vide-Garer zu geben, da ich dieser Methode bei Fischen eher kritisch gegenüber stehe. Im direkten Vergleich muss ich sagen, dass er uns gebraten viel besser gefallen hat. Das Tataki und der klassisch gebratene Fisch waren unsere Favoriten.

Cobia-Sashimi mit Ingwer-Butter-Sauce

Für 2 Personen

200 gr. Cobiafilet (sehr frisch)
2 EL Butter
1 Knoblauchzehe
1 kleines Stück frischen Ingwer
1 kleines Stück Salzzitrone
1 TL Fischsauce
1 - 2 EL Tamari
1 Stiel Koriander
1 Stiel Thai-Basilikum

Die Knoblauchzehe und den Ingwer schälen und sehr fein würfeln. Die Salzzitrone ebenfalls fein würfeln. Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und Knoblauch- und Ingwerwürfel darin anschwitzen. Die Butter sollte nicht zu heiß werden. Die Fischsauce und das Tamari zugeben und verrühren. Ganz zum Schluss die Salzzitrone einrühren.

Das Fischfilet in dünne Scheiben schneiden und auf zwei Tellern anrichten. Mit der warmen Sauce überziehen.

Die Kräuterblätter von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden. Den Fisch damit garnieren.



Cobia-Tataki mit Süßkartoffelpüree und Avocado-Maracuja-Sauce


Für 4 Personen

Süßkartoffelpüree und -stroh:
1-2 Süßkartoffeln, ca. 300 gr.
1 Limette
Meersalz
Zucker
1 kleine Knoblauchzehe
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Rapsöl

Ungefähr ein Viertel der Süßkartoffel in feine Julienne hobeln, den Rest grob würfeln. Rapsöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Julienne portionsweise frittieren, herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Die Julienne zum zweiten Mal frittieren, damit sie knusprig werden, erneut auf Küchenkrepp abtropfen lassen und sofort salzen. Das zweite Frittieren kann auch kurz vor dem Servieren gemacht werden.

Die Süßkartoffelwürfel in kochendem Salzwasser weich kochen, in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Die Knoblauchzehe fein würfeln und in etwas Olivenöl anschwitzen. Die abgetropften Süßkartoffelwürfel zugeben, kurz mitgaren und mit einer Gabel zerdrücken. Die Limette auspressen und den Saft zum Püree geben. Mit Salz, Zucker und schwarzem Pfeffer abschmecken und mit dem Zauberstab fein pürieren.


Avocado-Maracuja-Sauce:
1 Avocado
1 Limette
2 EL Passionsfruchtpüree
2 EL Kokosmilch
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer

Die Schalotte und die Knoblauchzehe schälen, fein würfeln, in etwas Olivenöl anschwitzen und sofort salzen. Die Avocado halbieren, den Kern entfernen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausschaben. Die Avocado mit Passionsfrucht, Kokos, und der ausgepressten Limette pürieren. Die Masse mit Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken.

Die Sauce sollte erst kurz vor dem Servieren zubereitet werden, da die Gefahr besteht, dass sie sich braun verfärbt.


Cobia-Tataki:
400 gr. Cobiafilet
Meersalz
Rapsöl
1 Stiel Koriander

Das Cobiafilet in längliche Quader schneiden und rundum salzen. Das Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Cobia von allen Seiten rundum scharf anbraten. Die Cobiastücke in Scheiben schneiden. Innen sollte der Fisch noch roh sein.

Den Koriander von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden.


Anrichten:
Süßkartoffelpüree und Avocado-Maracuja-Sauce auf die Teller geben und mit einem Löffel ausstreichen. Etwas Süßkartoffelstroh auf das Püree setzen. Die Tatakistücke auf Püree und Sauce verteilen und mit Koriander garnieren. Sofort servieren.



Cobiafilet in Miso gegart mit buntem Wok-Gemüse


Für 2 Personen

Miso-Cobia:
300 gr. Cobiafilet
2 EL Shiro-Miso
1 Thai-Chili
1 breiter Streifen Orangenschale
2 Kaffirlimettenblätter
1 Knoblauchzehe
1 kleines Stück frischer Ingwer
1/2 Zitrone
Prise Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Cobia in zwei Portionsstücke schneiden.

Den Thai-Chili halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden. Die Orangenschale und die Kaffirlimettenblätter ebenfalls in feine Streifen schneiden. Die Knoblauchzehe und den Ingwer schälen und in feine Würfel schneiden. Den Saft der Zitrone auspressen. Alle vorbereiteten Zutaten mit dem Miso mischen und mit Pfeffer und einer Prise Salz würzen.

Den Fisch rundum mit der aromatisierten Misopaste einreiben und in einen Vakuumbeutel legen. Den Beutel vakuumieren und bei 47 Grad für 60 Minuten in das Wasserbad (Sous-Vide-Becken) geben.


Buntes Wok-Gemüse:
150 gr. Zuckerschoten
1 Karotte
5 Mini-Maiskolben
Meersalz
Zucker
80 gr. Shiitakepilze
1 kleines Stück frischen Ingwer
1 Knoblauchzehe
Rapsöl
2 EL Thai-Currypaste
2 EL Kokosmilch
Fischsauce
Tamari

Die Zuckerschoten schräg halbieren. Die Karotteschälen und schräg in dünne Scheiben schneiden, diese längs halbieren. Die Maiskolben längs in dünne Scheiben schneiden und halbieren. Das Gemüse mit Salz und Zucker marinieren und ziehen lassen.

In der Zwischenzeit die Stiele der Shiitakepilze abschneiden und den Pilzhut in Streifen schneiden. Knoblauch und Ingwer schälen und in feine Würfel schneiden.

Das Rapsöl in einem Wok erhitzen, die Knoblauch- und Ingwerwürfel und die Currypaste darin anbraten. Das marinierte Gemüse und die Pilze zugeben und unter ständigem Rühren anbraten. Kokosmilch, Fischsauce und Tamari nach Geschmack zugeben und alles gut mischen.


Anrichten:
1 Stiel Koriander

Die Korianderblätter von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden. Das Wokgemüse auf Teller verteilen. Das Cobiafilet aus dem Beutel nehmen und die Misopaste etwas abstreifen. Den Fisch auf das Gemüse legen und mit dem Koriander garnieren.


Gebratenes Cobiafilet mit Kartoffelpüree und Krautsalat


Das habe ich sehr bewusst als Kontrast zu den exotischen Aromen gekocht. Man kann sehr viel mit diesem wunderbaren Fisch anstellen, aber in Butter gebraten ist sein Geschmack so köstlich, da braucht es nicht viel anderes dazu.

Der Fisch wird nur gesalzen und in Butter rundum gebraten.

Das Kartoffelpüree mache ich immer gleich: Kartoffeln dämpfen, durchpressen und mit Sahne und Butter mischen und erwärmen. Ganz viel Muskatnuss hinein reiben und mit Salz abschmecken.

Der Krautsalat ist auch so einfach und gehört zu den Rezepten, die man immer aus dem Handgelenk schütteln sollte. Den Krautkopf (in diesem Fall war es ein kleiner Spitzkohl) in feine Streifen schneiden und salzen. Abgedeckt eine Stunde ziehen lassen. Dann eine Vinaigrette aus Essig, wenig Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl rühren und mit dem Kraut mischen. Erneut eine Stunde stehen lassen. Wer will, kann noch kleine Schweinebauch-Würfel in der Pfanne braten und vor dem Servieren untermischen.

Die kreative Marktküche bei Toni Krank im arte mangiare

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Nur zu wenig Terminen im Jahr öffnet Toni Krank sein kleines, feines Restaurant "arte mangiare" in seinem alten Bauernhaus. Wenn es zeitlich möglich ist, dann versuchen wir bei seinen wunderbaren Menüs dabei zu sein. Letzten Herbst haben wir es endlich wieder einmal geschafft und viele turbolente Ereignisse in unserem Privatleben haben es bisher verhindert, darüber zu berichten.

Mittergars ist ein kleiner Ort in der Nähe von Wasserburg. Trotzdem scheint es ein kleines Schlaraffenland zu sein. Enten und Lämmer bekommt Toni von den benachbarten Bauern und in seinem Garten baut er Obst, Gemüse, Kräuter und essbare Blüten an. Damit ist schon ein guter Grundstock für das Menü gelegt.

Auch das Team ist sehr überschaubar. In der Küche stehen Toni und Markus. Im Service verwöhnen die beiden Lebensgefährtinnen der Köche, Anna und Maria die Gäste. Die Weinkarte ist klein, aber es stehen sehr gute Tropfen darauf und die Beratung ist hilfreich.

Hoffentlich passen die Terminkalender von Toni und uns heuer besser zusammen. Beim Betrachten der Fotos bekomme ich Hunger und Vorfreude auf weitere schöne Abende.

Zum Aperitiv gab es ein Süppchen mit Entenklein

Bonito-Carpaccio, Kresseschaum, Pinienkerneis

Tatar von der Mittergarser Bauernente, Süßholz-Sabayon, Entenleberpastete, Blaukraut-Apfelsalat, Valle Maggia-Pfeffer

Mit Ricotta gefüllte Zucchiniblüte, Pfifferlinge, Fonduta-Schaum

Calamaretti-Ragout, Sepia-Tagliatelle, Johannisbeertomaten

Aal, Rotwein-Wurzelgemüse, Rucolaspinat

Kiwi-Sorbet, Grüntee-Joghurt

Spanferkelbäckchen, Romanesco, Rollgerstenrisotto, Zwetschgenketchup

Mittergarser Lamm, Spargel, Trüffel

Cassiskompott, gepoppter Amaranth, Veilchencreme

Maronimousse, Maronieis, Mango, Quittenpaste

Kumquat-Gimlet - ein Cocktail mit feinen Zitrusaromen

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Ab und zu trinke ich gerne einen Cocktail und so langsam traue ich mich auch an die eigene Entwicklung von Rezepten heran. Das Mixen von Cocktails macht mir Spaß, seitdem ich den "Cuisine Style" in der Bar entdeckt habe. Hier werden neben Spirituosen hauptsächlich ganz normale Zutaten verwendet. Früher hat es mich immer abgeschreckt, dass die Cocktail-Rezepte einen großen Einkauf von Getränken erfordert haben, die danach nur noch in der Bar verstaubten.

Heute stelle ich Euch meinen Kumquat-Gimlet vor. Der klassische Gimlet ist ein ganz einfacher Cocktail aus zwei Zutaten: Gin und Lime Juice Cordial. Deshalb kann man ihn auch so gut variieren. Statt Gin können Vodka oder Rum verwendet werden. Und der Cordial eignet sich hervorragend zum selbst kochen, da er im Prinzip ein Gemisch aus aromatisiertem Läuterzucker und Saft ist. Mit diesem wenigen Basiswissen stehen uns alle Möglichkeiten offen, zu experimentieren. Ich wollte unbedingt den Geschmack der Kumquats in diesem Cocktail haben. Besonders schön passen dazu Ingwer und Sternanis. Schon hatte ich die Zutaten für das Cordial-Rezept. Jetzt musste ich nur noch das passende Cocktail-Glas auswählen.



Seit meiner Jugend habe ich mich immer für schöne Kristallgläser begeistert. Zu Weihnachten oder zum Geburtstag habe ich mir sehr oft Weingläser oder Sektgläser schenken lassen. Im Lauf der Jahre kam da eine schöne Sammlung von hochwertigen Gläsern zusammen. Mein verstärktes Interesse an Cocktails hat dazu geführt, dass nun auch Whiskygläser und Cocktailgläser eingezogen sind. Es macht mir viel Freude ein passendes Kristallglas bewusst auszuwählen.

Für den Kumquat-Gimlet habe ich mich für ein Kristall Cocktailglas von Arnstadt Kristall entschieden. Diese Gläser werden in aufwändiger Handarbeit von Künstlern aus hochwertigem Bleikristall gefertigt. Die Arnstädter Manufaktur ist ein Familienunternehmen und hat schon eine bewegte Firmengeschichte hinter sich. Gegründet wurde sie bereits 1947 von dem Meistergraveur Heinrich Arlt, nachdem er zum Ende des zweiten Weltkriegs seine Heimat in Nordböhmen verlassen musste. Während der DDR-Zeit wurde das Unternehmen verstaatlicht und konnte nach dem Fall der Mauer wieder von der Familie übernommen werden und sich am internationalen Markt behaupten.




Die Kristall Cocktailschalen stammen aus der Serie MH Platinum Selection, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten Bartender Mario Hofferer entwickelt wurden. Der Klagenfurter war mehrfacher österreichischer Staatsmeister und u. a. auch Barmann des Jahres 2011. Er gilt als ein sehr kreativer Perfektionist und das merkt man den schönen Gläsern auch an. Besonders gut gefallen mir die weite, elegante Form, der filigrane Schliff und der feine Platinrand. 


Cordial:
20 Kumquats
1/2 Sternanis
1 kleines Stück frischen Ingwer (ungefähr in der Größe eines halben Daumens)
200 gr. Zucker
1 großzügige Prise Meersalz
200 ml Wasser
1 Orange
1/2 Limette

Die Kumquats vierteln, störende Kerne entfernen, und mit Zucker und Salz in einem kleinen Topf mischen und über Nacht ziehen lassen.

Am nächsten Tag das Ingwerstück in dünne Scheiben schneiden und mit dem Sternanis zu den marinierten Kumquats geben. Alles mit Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Die Flüssigkeit etwa 5 Minuten sprudelnd kochen und dann abkühlen lassen. Alles durch ein grobes Sieb abgießen. Die Kumquatviertel entnehmen und das Fruchtfleisch abschaben. Sie werden noch für die Garnitur benötigt.

Die Orange und die halbe Limette auspressen und mit dem Kumquatsirup mischen. Die gesamte Flüssigkeit durch ein feines Sieb erneut abgießen und in eine Flasche füllen. Den Cordial im Kühlschrank kaltstellen.



Gimlet - für ein Glas
4 Teile Cordial
3 Teile Gin
(es empfiehlt sich ein Gin mit einem ausgewogenen Geschmack von Wacholder- und Zitrus-Aroman)
auf Eis shaken und durch ein Sieb in das Cocktailglas abgießen.

Die Kumquats-Viertel entweder in schmale Streifen schneiden und ins Glas geben oder auf einem Spieß über den Rand legen.





Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Arnstadt Kristall entstanden. Er spiegelt trotzdem meine unabhängige Meinung wieder.

Marokkanische Salzzitronen und Zitroniger Kichererbsensalat

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Wenn man das große Glück hat, so schöne Bio-Zitronen zu bekommen, wie sie in meinem gemischten Paket von Delicado48 waren, dann sollte man hauptsächlich Salzzitronen davon machen. Sie sind ein Grundbestandteil der marokkanischen Küche und wer einmal eine Hühner-Tajine mit Quitten und grünen Oliven gegessen hat, der vergisst ihren Geschmack nie wieder.

Ich hatte schon lange keine Salzzitronen gemacht und wollte unbedingt wieder welche im Vorrat haben. Das war der Grund, weshalb ich die meisten der Zitronen so verarbeitet habe. Aus Zeitgründen konnte ich sie nicht sofort einlegen und habe sie erst einmal im Kühlschrank zwischengelagert. Der Duft beim Öffnen der Kühlschranktüre war unglaublich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so duftende Zitronen erlebt zu haben. Zum Einlegen habe ich auch das wunderbare Flor de Sal aus dem Paket verwendet. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden sich gut ergänzen, wenn sie aus der gleichen Region kommen.

Die fertigen Salzzitronen kamen gleich in einen Kichererbsensalat, dem sie eine tolle Frische verleihen. Beide Rezepte sind eine Inspiration aus einem meiner Lieblings-Kochbücher "Zitrusfrüchte" von Armin Zogbaum.




Marokkanische Salzzitronen:


4 große Bio-Zitronen
200 gr. feines Meersalz (Flor de Sal)
250 ml Zitronensaft (nochmals 3 - 4 Zitronen)
Olivenöl

1 großes Glas mit mindestens 1,5 Liter


Die Zitronen heiß waschen und trocknen. Danach in je 8 Spalten zerteilen.

Das Meersalz in dem Zitronensaft verrühren. Es sollte so gut wie möglich aufgelöst sein. Die Zitronenspalten in das Glas füllen und mit dem Zitronensaft-Salz-Gemisch auffüllen. Damit keine Lücken entstehen, mit einem Stössel die Zitronen nach unten pressen. Die Zitronen sollten von dem Saft bedeckt sein. Das Glas an einem hellen, aber nicht sonnigen Platz aufstellen.

Nach sieben Tagen sind die Salzzitronen fertig. Ich verteile sie dann gleichmäßig auf kleinere Gläser und gieße sie mit dem Zitronensaft auf, dann bedecke ich sie mit einer Schicht Olivenöl. Die Gläser können an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden und halten sechs Monate. Angebrochene Gläser bewahre ich im Kühlschrank auf.

Wenn ich zwischendurch Bio-Zitronen habe, deren ich Schale ich nicht gleich verbrauchen kann, dann schäle ich sie mit dem Sparschäler dünn ab und gebe sie zu den Salzzitronen und drücke sie unter die Flüssigkeit.








Kichererbsen-Salat mit marokkanisch eingelegten Zitronen:

175 gr. getrocknete Kichererbsen
4 Schnitze marokkanisch eingelegte Zitronen
1 große rote Zwiebel
1 Bund großblättrige Petersilie
4 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen
1 roter Pepperoncino
ca. 4 EL salziger Zitronensaft der eingelegten Zitronen

Die Kichererbsen für 24 Stunden in kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Kichererbsen in frischem Wasser spülen und abtropfen lassen. Einen Topf mit kaltem Wasser aufsetzen und die Kichererbsen zugeben. Alles einmal aufkochen lassen und dann die Hitze reduzieren, damit das Wasser nur leicht simmert. Die Kichererbsen für eine Stunde leicht kochen lassen.

Nach einer Stunde probieren, ob die Kichererbsen gar sind, dann in einem Sieb abgießen und zurück in den Topf geben. Mit eiskaltem Wasser abschrecken. Sobald die Kichererbsen abgekühlt sind, erneut durch ein Sieb abgießen.

Die Salzzitronenschnitze in feine Streifen schneiden. Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen. Die Zwiebel halbieren und die Hälften erneut längs halbieren und dann in feine Scheiben schneiden. Die Knoblauchzehen fein würfeln. Den Pepperoncino längs halbieren, die Kerne herausschaben und dann längs in feine Streifen schneiden. Alles zu den Kichererbsen geben und mit dem Zitronensaft und dem Olivenöl vermischen.

Bis dahin kann der Salat einen halben Tag vorher vorbereitet werden.

Die Blätter der Petersilie abzupfen und in feine Streifen schneiden. Die Petersilie sollte erst kurz vor dem Servieren untergemischt werden, da die Kräuter durch das Olivenöl matschig werden. Erneut abschmecken und in kleine Gläser oder eine Salatschüssel füllen und sofort servieren.



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