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Rinderfiletsteaks in Biltong-Koriander-Kruste mit Süßkartoffelstampf

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Habt Ihr schon einmal den Begriff Paleo gehört? Das ist ein neues Ernährungskonzept, bei dem man sich an der Ernährung in der Steinzeit orientiert, wie sie vermutlich damals war. Hauptsächlich kommen Fleisch, Fisch, Eier, Obst und Gemüse auf den Teller. Auf Milch, Milchprodukte und Getreide wird komplett verzichtet. Mir erschließt sich das nicht so ganz, da ich grundsätzlich der Meinung bin, die beste Ernährung ist eine gemischte Ernährung aus allem. Und es verwundert mich, da ich in der Sahara Landstriche gesehen habe, die gepflastert waren mit Reibeschalen aus der Steinzeit, die zum Mahlen der Getreidekörner verwendet wurden. Aber die Steinzeit war schließlich sehr lange und der Mensch machte dort unterschiedliche Entwicklungen durch. Nun heißt es wohl: "back to the roots" und wenn ich mir das Leben in der Steinzeit so vorstelle, möchte ich es nicht auf dem Teller haben.

Für jede Ernährungs-Philosophie gilt wohl eine Regel: "Möglichst wenig selber machen!" Das fällt mir schon länger in meinem Bio-Markt auf, wo immer mehr Fertigprodukte (natürlich streng bio!) Einzug halten. Beinahe erschreckend finde ich die Entwicklung bei der veganen Ernährung, die aktuell in einer merkwürdigen Press-Ente aus Tofu und einem Käse aus Cashew gipfelt. Nun also Paleo, hierzu gibt es von Paleo Jerky ein Trockenfleisch von grasgefütterten Rindern aus Schottland, hergestellt nach einem südafrikanischen Rezept. Ich kenne das unter dem Namen Biltong.

Als mir ein Probepaket davon angeboten wurden, kramte ich in meinem Gedächtnis und erinnerte mich, dass es noch so ein unerledigtes südafrikanisches Rezept gab. Ein Rezept für Biltong hatte ich auch, aber an das wollte ich mich nicht heranwagen. Deshalb sagte ich zu, das Fleisch zu probieren und auf meiner kulinarischen to-do-Liste etwas abzuhaken.

Das Biltong ist vakuumverpackt und kam einem großen Kuvert. Vermutlich waren meine Scheiben deshalb etwas gebrochen, für mein Rezept war es egal. Ich brauchte sowieso atomatisiertes Biltong. Geschmacklich war es sehr gut und schön würzig. Es erinnerte an den Geschmack von gereiftem Fleisch nach der Dry Aged-Methode.

Meine Vorfreude auf das ewig schlummernde Rezept stieg. Gefunden hatte ich es gleich in einem meiner Kochbücher und musste beim lesen gleich lachen. So würde ich das heute auf keinen Fall mehr zubereiten, aber diese Kruste aus Biltong hat mich neugierig gemacht und sie ist sogar glutenfrei.

Das Ergebnis greife ich gleich vorweg. Die Kruste war toll und erinnerte ein wenig an eine Pumpernickelkruste. So komisch sich das anhört, klein gehacktes Biltong geröstet ist eine gute Alternative zur Pumpernickelkruste. Oder anders ausgedrückt: Vegetarier ersetzen bei diesem Rezept das Biltong mit Pumpernickel :-).



für 4 Personen

2 Rinderfiletsteaks (ca. 4 cm dick)
Olivenöl
1 TL Koriandersamen
1/2 TL Cumin
1/2 TL schwarze Pfefferkörner
1 getrocknete Chilischote
 Meersalz
50 gr. Biltong

2 Süßkartoffeln - ca. 600 gr.
Meersalz
75 gr. Butter
2 Stiele Koriander

1 kleine Rote Bete
Kohlrabiblätter
Rapsöl
Meersalz

Den Backofen auf 60 Grad vorheizen. Die Steaks parieren und mit wenig Olivenöl rundum einstreichen und in einzeln in Frischhaltefolie wickeln. Auf einem Teller liegend für 60 bis 90 Minuten in den Ofen geben. Die Zeit ist abhängig davon, welchen Gargrad man haben möchte. Wir bevorzugen saignent, dafür reichen 60 Minuten.

In der Zwischenzeit die Süßkartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Zusammen mit der Butter bei kleiner Hitze und geschlossenem Topfdeckel weich garen. Zwischendurch leicht salzen. Wenn die Süßkartoffeln weich sind, mit einem Kartoffelstampfer zu Mus verarbeiten.

Die Rote Bete mit einem Sparschäler in feine Streifen schälen, dabei unbedingt Handschuhe tragen - sie färbt sehr stark ab. Rapsöl in einem kleinen Topf erhitzen und zuerst die Kohlrabiblätter darin knusprig frittieren. Das spritzt sehr stark. Die Blätter herausnehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen, dabei leicht salzen. Danach die Rote-Bete-Streifen frittieren und ebenfalls auf Küchenkrepp geben und salzen.

Koriander, cumin, Pfeffer und die Chilischote in eine elektrische Kaffeemühle geben und fein mahlen. Den Biltong in kleine Stücke schneiden und diese dann in der Moulinette sehr fein hacken. Biltongbrösel mit Olivenöl zu einer festen Paste rühren.

Die Steaks aus der Frischhaltefolie nehmen, etwas abtupfen und mit Salz und der Gewürzmischung auf beiden Seiten bestreuen. Oben und unten die Biltongkruste fest andrücken. Die Steaks in einer trockenen, beschichteten Pfanne knusprig braten. Beim Wenden vorsichtig darauf achten, dass die Kruste intakt bleibt.

Fleisch in Streifen schneiden und mit Süßkartoffelstampf und der frittierten Garnitur anrichten.




So ein kräftiges Fleischgericht verträgt natürlich auch einen schönen Rotwein. Bei uns kam der Laurento Sangiovese Riserva von Umberto Cesari aus der Emilia Romagna ins Glas. Der trockene Rotwein mit angenehm wenig Tanninen hat uns sehr gut dazu geschmeckt.


byodo-Grillkurs bei Kustermann

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Die Produkte der Firma byodo kaufe ich schon lange. Für meine selbst gemachten Essige verwende ich gerne den Weißwein-Essig und den Balsamico. Der Rotwein-Essig kommt immer in meine Essig-Zwetschgen, Essig-Kirschen und Rosmarin-Kirschen. Den Balsamico brauche ich für den Cassis-Balsamico. Das Meersalz ist mein Standard-Salz und ich nehme es auch für das orientalische Rosen-Zimt-Salz.

Über die Einladung von byodo, ihre Produkte bei einem Grillkurs kennen zu lernen, habe ich mich sehr gefreut. Der Grillkurs fand in der Kustermann-Kochschule, oder besser gesagt, auf der Terrasse davor, statt. Dort begrüsste uns das Team von byodo und die beiden Köche, die uns das richtige Grillen zeigen werden. Konrad Geiger hat sich als Küchenchef  des Bio-Gourmet-Restaurants „Fürstenfelder“ in Fürstenfeldbruck einen Namen gemacht. Seine Erfahrungen und Kompetenz nutzt er mittlerweile als Berater und Produktentwickler im Bio-Bereich. Er gründete Bio Kontor 7 und bietet in Bad Aibling Schulversorgung und Catering mit regionalen Produkten an.


Mit dem Bloody-Caesar mit Tafelmerrettich startete der Grillkurs gleich richtig schön erfrischend und pikant. Viel Gelächter riefen die kleinen Anstecker mit witzigen Bezeichnungen hervor. Ich habe mir gleich einen "Grill-Instructor" für mich und einen "Auftragsgriller" für Herrn bushcook gesichert :-).

In kleinen Grüppchen kümmerten wir uns um die Vorbereitung der Rezepte. Meine Blogger-Freundin Petra und ich bekamen komischerweise die Foccaccia zugeteilt. Vermutlich weil wir beide so bekannte Back-Profis sind. Es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht und wir wurden für unsere fertige Foccaccia sogar gelobt.



Sobald in einer anderen Gruppe etwas interessantes passiert, kamen wir alle zusammen. So konnte ich mir nochmal genau anschauen, wie bei Spare Ribs die Silberhaut abgezogen wird. Das ist wichtig, damit sie hinterher nicht zäh sind. Dazu fährt man mit dem Messer an der schmalen Seite unter die Haut und löst sie, bis man ein Stück zum Greifen hat. Dann wird sie einfach mit einem kräftigen Ruck abgezogen.



Das zweite Gericht, das wir vorbereiteten waren Hähnchen-Kebab in Tandoori. Die tolle Farbe ergab sich durch eine ordentliche Portion Rote-Bete-Pulver. Unser Nachbar-Team höhlte liebevoll Camemberts aus, die dann pikant gefüllt wurden.



Dann gab es gleich wieder zwei Tipps von Konrad. Die Champignons wurden mit heißem Wasser überbrüht und garen damit gleichmäßig vor. Danach können sie gefüllt und gegrillt werden. So sind sie nicht teilweise roh und teilweise matschig. Eine gute Methode, die ich mir merken werde.

Bananenblätter sollten kurz angegrillt werden, danach lassen sie sich leichter formen. Sie sind genau richtig, wenn sie glänzen. Unsere Foccaccia durfte in der Zwischenzeit neben dem warmen Grill gehen.


Stück für Stück waren wir mit den Vorbereitungsarbeiten fertig und endlich ging es an die Grills und sehr schnell hatten wir die ersten Köstlichkeiten auf dem Teller.

Shrimp-Speckröllchen im Bananenblatt gegart
Gefüllte Steinchampignons mit Reis-Mais-Parmesankruste
Foccaccia mit Olivenölbutter
Spare Ribs mit Orangen-Senf-Rum-Marinade

Dry Aged Ochsenkotelette an Pastasalat
Camembert mit Feigen-Senf und Pink-Pepper-Honig
Gegrilltes Obst mit Vanille-Whiskey-Sabayon

Nicht auf das Foto geschafft haben es das Wildlachsfilet mit Olivenöltapanade auf Filinitaler en Papillot
und das Hähnchen-Kebab in Tandoori


Der Kurs hat mir viel Spaß gemacht und ich konnte, wie bei jedem Kurs, auch mitnehmen, was ich künftig übernehmen werde. Vielen Dank an byodo, an Konrad und seinen Kollegen für den schönen Abend.

Kochen mit Wodka: Gegrillter Lachs mit Gurkennudeln und Wodka-Espuma

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Das Gastland der Frankfurter Buchmesse 2014 ist Finnland. Ich gestehe, dass ich keine Ahnung habe, was die Finnen kochen und essen. Deshalb war ich natürlich froh, dass das Thema für den Blog-Event von Dinner um Acht in Zusammenarbeit mit der Gourmet Gallery nicht finnisch kochen, sondern kochen mit Wodka wurde. Schließlich sind die Finnen für ihre Vorliebe für Wodka bekannt und mir ist es auch leichter gefallen, dass Thema umzusetzen.

Von Anfang an spukte mir ein Wodka-Espuma im Kopf herum. Dann habe ich die Idee wieder verworfen und dachte an gebeizten Fisch oder irgendwas mit Hühnchen oder Garnelen. So richtig warm geworden bin ich mit diesen Ideen nicht und kam wieder auf den Espuma zurück. Endgültig dafür entschieden habe ich mich, als ich in der Goldenen Bar einen Cocktail mit einem Espuma auf Eiweißbasis serviert bekam. Ganz herzlich möchte ich mich bei Klaus St. Rainer bedanken, der mir mit dem Mischungsverhältnis von Spirituose, Eiweiß und Aromen weitergeholfen hat.



Gegrillter Lachs mit Gurkennudeln und Wodka-Espuma
(für 4 Personen als Vorspeise oder 2 Personen als Hauptgang)

1/2 Lachsloin
1 große Gurke
1 kleiner Bund Dill
1 Bio-Zitrone
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl

25 ml Gin
10 ml Läuterzucker
20 ml Zitronensaft
50 ml Gurkenwasser
1 Eiweiß
2 Stickstoff-Kapseln

Die Gurke schälen und dann mit dem Sparschäler weiter rundum schälen, damit lange Streifen entstehen. Die Gurkennudeln mit etwas Zucker und Salz marinieren. Das Kernhaus in kleine Stücke schneiden, in ein hohes Becherglas eben und ebenfalls mit Salz und Zucker marinieren.

Die Schale der Zitrone fein abreiben und den Saft auspressen. Die Dillspitzen von den Stielen abzupfen. Den Lachs auf Gräten kontrollieren und in breite Streifen schneiden.

Die Gurkenwürfel pürieren und durch ein Sieb passieren. Das Gurkenwasser für den Espuma abmessen und mit allen anderen Zutaten in einen 0,25 L-iSi geben. Hintereinander zwei Kapseln eindrehen und dazwischen den iSi kopfüber kräftig schütteln. Bis zur Verwendung kopfüber in den Kühlschrank stellen.

Die Gurkennudeln etwas abtropfen lassen und mit dem Dill mischen. Aus Zitronensaft, Zitronenabrieb, Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl eine cremige Vinaigrette rühren und die Gurkennudeln damit vermischen.

Die Lachsscheiben auf eine feuerfeste Unterlage geben und mit dem Bunsenbrenner grillen. Danach mit Salz und Pfeffer würzen.

Lachs mit den Gurkennudeln anrichten und den Espuma aufsprühen.





Mein Beitrag zum Blog-Event "Kochen mit Wodka":



Vom Stall auf den Teller: die Weißwurst der Herrmannsdorfer Landwerkstätten

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Das Gut Herrmannsdorf liegt im Südosten von München und wurde deutschlandweit bekannt, als Karl-Ludwig Schweisfurt dort 1986 die Herrmannsdorfer Landwerkstätten gründete. Mit seinem Unternehmen Herta Fleischwaren hatte er die Abläufe in einer Großmetzgerei industrialisiert und erkannte eines Tages, dass dies nicht der richtige Weg ist. Er verkaufte das Unternehmen und verfolgte von da ab, genauso konsequent und professionell die artgerechte Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft.

Auf Gut Herrmannsdorf leben Schweine, Schafe, Rinder und Hühner. Sie werden dort liebevoll aufgezogen, geschlachtet und verarbeitet. Der immer populärer werdende Grundsatz "from nose to tail" wurde dort schon immer verwirklicht. So haben die Metzger viele Wurstsorten entwickelt, damit auch alle Teile des Tiers genutzt werden können. Und man bekommt hier sogar noch Ochsenmaulsalat, der viel Arbeit macht und handwerkliches Können erfordert.

Die gesamte landwirtschaftliche Arbeit folgt einem natürlichen Kreislauf. Auf den Feldern wird nach einer siebenjährigen Fruchtfolgesystematik angebaut. Dies bedeutet, dass fünf Jahre lang, jedes Jahr eine andere Frucht auf das Feld kommt. Zwei Jahre ist Pause und es wächst nur Gras auf dem Feld. Dieses Gras wiederum wird an die Schweine verfüttert. Aber auch Fallobst aus dem Obstgarten oder eigene Kartoffeln stehen auf dem Speiseplan.

Herrmannsdorf verfügt über eine eigene Getreidemühle und von dem Mehl werden in der Bäckerei auf dem Gelände Brote und Backwaren nach alter Handwerkstradition, ohne Zusätze oder fertige Mischungen, hergestellt. Damit nicht genug, auch eine Brauerei und ein Wirtshaus sind dort untergebracht.

In der Region hat das Gut Partnerschaften mit benachbarten Bauern, die ihre Tiere nach den Standards von Herrmannsdorf halten und aufziehen. Zum Schlachten und Verarbeiten kommen die Tiere dann nach Herrmannsdorf.

Diesen partnerschaftlichen Gedanken spürt man auch ganz genau, wenn man mit den Mitarbeitern von Gut Herrmannsdorf zusammenkommt. Diese schöne Gelegenheit hatte ich vor kurzem auf Einladung von Gudrun Schweisfurth. Ganz neu hat Gut Herrmannsdorf jetzt die Handwerk Akademie gegründet und bietet Kurse rund um das gute Essen an. Da kann man lernen, wie man Brot nur mit Mehl, Wasser und Salz bäckt, oder Wurst macht. Auch ein Braukurs mit dem Braumeister Alfred Riedl ist angedacht. Ich konnte den sogenannten "Kombi-Kurs" besuchen, bei dem Weißwürste und Brezn gezeigt werden.



Die Handwerkstatt ist ein wundervoller großer Raum, der mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde. Ein guter Ort zum Wohlfühlen und mit viel Platz zum Arbeiten.


Und dort in der Handwerkstatt haben uns die beiden Handwerksmeister von Gut Herrmannsdorf schon erwartet. Dem Metzgermeister Johannes Kratzer und dem Bäckermeister Mike Pötzl merkte man sofort an, wie viel Spaß es ihnen macht, ihr Wissen weiter zu geben. Und weil es einfach so gut dazu passt, wird der Kurs auch in einem gepflegten oberbayrisch abgehalten. Johannes fragte zu Beginn, ob wir ihn verstehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das durchgehalten hätte, wenn wir "nein" gesagt hätten. Wenn's drinsteckt, steckt's halt drin.


In eine Herrmannsdorfer Weißwurst kommen nur Kalbfleisch, Schweinefett, Zwiebel, Zitronenschale (selbstverständlich Bio), Petersilie, Eis, Salz und Gewürze. Das klingt jetzt nicht so weltbewegend, ist es aber doch. Leider arbeiten viele Metzger mit fertigen Gewürzmischungen und diese werden von der Industrie mit Mehl gestreckt. Gerade diese versteckten Mehle machen den Gluten-Allergikern besonders zu schaffen. Ich weiß jetzt, wo ich eine "saubere" Weißwurst für Herrn bushcook bekomme.

Auch auf den Zusatz von Phosphaten kann verzichtet werden, da das Fleisch noch schlachtwarm verarbeitet wird und somit genug natürliches Phosphor für die Bindung vorhanden ist.


Viel Arbeit macht so eine Weißwurst in kleinen Mengen nicht. Eine Zwiebel schälen, Zitronenschale abreiben, Petersilie abzupfen und hacken, Gewürze abwiegen, Fett kleinschneiden und wolfen. Dann kommt alles in den Cutter und der macht eine hübsche rosa Masse daraus.


Danach ist wieder Handarbeit angesagt. Die Masse wird in den Wurstfüller gegeben und der Schweinedarm wird gewässert und ausgebreitet. Jetzt braucht es noch das richtige Gefühl an der Kurbel und beim Nachschieben. Danach kommt das Abdrehen der Würste. Jeder darf es mal ausprobieren und es ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Aber so langsam hat jeder den Dreh raus.

Das Wichtigste ist jetzt die Feinabstimmung von Weißwurst und Breze. Der Bäckermeister Mike lauert schon im Hintergrund und ein bisserl frozzeln gehört auch dazu. "Ich bin pünktlich fertig. Schau, dass Du auch fertig bist.""Ich bin sowieso fertig, aber wehe Deine Würscht sind nicht fertig."


Im zweiten Teil des Kurses lerne ich, dass Breze einfach ist und glutenfreie Breze leider unmöglich bis grauslig. Das hatte ich schon so befürchtet. In eine Breze kommt auch nicht viel: Mehl, Hefe, Salz, Wasser und noch eine Zutat. Auf die wäre ich nie gekommen. Es ist Schweineschmalz und die gehört in jede Breze. Damit sind Brezen weder vegetarisch, noch vegan. Aber im Sinne einer optimalen Verwertung eines getöteten Tiers sinnvoll.

Der Teig wird zuerst mit der Küchenmaschine geknetet und dann nochmal kräftig von Hand, damit sich der Kleber gut entwickeln kann.


Mit einer Teigkarte werden möglichst gleichgroße Stücke abgestochen und diese dann zu feinen Strängen gerollt. Danach kann man den Strang in der Luft schwungvoll zu einer Breze verzwirbeln, wenn man's kann. Wenn man's nicht kann, dann geht das auch mit einem einfachen Verdrehen des Strangs auf dem Tisch. Schön geworden sind alle unsere Brezn.

Jetzt müssen sie nur noch in Lauge getaucht, mit Salz bestreut und gebacken werden. Danach ist Zeit für einen fragenden Blick zum Metzgermeister: " I bin fertig. Und Du?" Der Metzgermeister Johannes ist auch fertig, also fast fertig. Die Weißwürste schwimmen schon in einem großen Topf mit heißem Wasser und werden gebrüht. Ein bisserl mehr Temperatur brauchen sie noch und dann steht einem köstlichen Mittagessen  nichts mehr im Weg.



Gut gestärkt ging es anschließend zu einem kleinen Rundgang. Wir durften die Schweine in den offenen Ställen gleich beim Gut besuchen. Ein kleiner Spaziergang führte uns durch einen Kräutergarten und vorbei an Obstbäumen und saftigen Wiesen zu einem besonderen Tier-Projekt. Dort leben Schweine und Hühner ganz friedlich auf einer Weide zusammen. Die Hühner picken den Schweinen das Ungeziefer vom Körper und die Schweine passen auf, dass der Fuchs nachts nicht die Hühner holt.

Das Bild von den glücklichen Schweinen mit den weißen Hühnern auf dem Körper hat mich sofort an die Serengeti erinnert. Dort sitzen die Kuhreiher auf dem Rücken von Elefanten, Büffeln oder Nilpferden und picken die Parasiten aus der Haut.


Ganz herzlichen Dank an Gudrun Schweisfurth für die nette Einladung und die interessante Führung durch die Herrmannsdorfer Landwerkstätten.

Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten haben es verdient auch bei der Tierfreitag-Sammelstelle von Katharina Seiser gelistet zu werden. Deshalb reiche ich diesen Beitrag gerne zum Tierfreitag ein.

tierfreitag

Kulinarisches Sommerfest bei Toni Krank im arte mangiare

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Schon zwei Mal habe ich Menüs von Toni Krank vorgestellt. Er hat sich seinen Traum von einem kleinen Restaurant in einem alten Bauernhaus verwirklicht. Dort kocht er, wenn es ihm zeitlich passt und es ist für mich ein großes Glück bei einem der seltenen Termine dabei zu sein.

Mitten im Hochsommer war es geplant, mit einer kleinen Gruppe netter Genießer, ein längeres Mittagessen am Sonntag zu erleben. Alles war so schön ausgedacht. Eine lange Tafel in dem Bauerngarten mit den alten Obstbäumen sollte für uns gedeckt werden. Ich habe es mir so schön ausgemalt, so ein bisserl italienisches Flair. Das Wetter hat uns einen Streich gespielt und so durften wir in der schönen Stube Platz nehmen.


Die beiden Tische waren sehr liebevoll eingedeckt und zum Aperitif probierten wir Duftrosensirup mit Sekt und alkoholfreien Hugo.


Zum Brotkorb mit einem perfekten Baguette und Sauerteigbrot vom Backhausladen gab es drei verschiedene Buttersorten. Das erste Amuse war ein Pfifferlingssüppchen und wurde gleich gefolgt von einem Flammkuchen mit Kaninchen und Steinpilz. Zwischendurch gab es auch noch verschiedene Sorten gefüllte Brote von Toni.


Zwischen den Gängen sind wir gerne aufgestanden und nach draußen gegangen. Das hat die ganze Atmosphäre sehr aufgelockert. Es gibt soviel schöne und geschmackvolle Details zu entdecken. Bei Tageslicht war das diesmal eine ganz neue Erfahrung.

Die wunderbaren Gastgeber Anna und Toni haben auch diesmal keine Kosten und Mühen gescheut und wir konnten auch noch einen Kunstflieger in einem postgelben Flugzeug am Himmel beobachten. Das Menü nahm auch Fahrt auf.

In der Küche stand Toni Krank und wurde nur von seinem Bruder Markus unterstützt. Es ist für mich immer wieder bewundernswert, wie gut durchdacht und organisiert das Menü aus dieser kleinen Küche kommt. Zwischendurch laufe ich immer zum Eingang der Küche und schaue den beiden zu. Dann kann ich auch gleich Fragen zu den einzelnen Gängen stellen. Bei Toni lerne ich auch immer viel.

Im Gastraum wurden wir sehr charmant und kompetent von den beiden besseren Hälften der Köche, Anna und Maria umsorgt. Bevor ich es vergesse, muss ich noch erzählen, dass es dort auch sehr gute Weine zu fairen Preisen gibt.

Thunfisch-Tatar mit BBQ-Dressing und gepopptem Amaranth,
gebratener Thunfisch mit Erdnusskruste und Brunnenkresseschaum

Mit Ricotta gefüllte Zucchiniblüte auf Erbssugo

Schwarzes, italienisches Schwein auf Couscous mit Maracuja-Vinaigrette und Fencheleis

Cannelloni von der Aubergine, gefüllt mit Gamba, gebratene Gamba, Currysauce

Kiwi-Sorbet auf Ingwer-Joghurt

Gebratene Wachtelbrust im Kokosmantel, Rohkost-Ananas und Artischocken

Kalbsbries-Ragout mit Trüffelsauce

Rehrücken, Pfifferlinge, Zuckerschoten

Tamarillosorbet auf Red-Bull-Cola-Schaum mit Brombeeren

Kirsch-Schoko-Törtchen, Pekannusseis, Kirsch-Zabaglione, Kirsch-Ragout

Eigentlich war es kein sonntägliches Mittagessen, sondern ein kulinarisches Fest, das sich über fast sieben Stunden hingezogen hat. Zu keiner Sekunde war es mir langweilig oder ich wurde müde. Ich hatte das Gefühl, es könnte ewig so weiter gehen. Jetzt hoffe ich darauf, dass es mir auch nächstes Jahr beim Sommermenü gelingt einen Platz zu bekommen und der Wettergott hat auch ein Einsehen, damit wir im Garten sitzen können, wie eine italienische Großfamilie.

Und ich freue mich darauf, ein herbstliches Menü bei Toni zu erleben. Das fehlt mir noch im saisonalen Menü-Reigen des arte mangiare.

Rezension: Sofralar - KochDichTürkisch

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Anfang der 60er Jahre kamen türkische Gastarbeiter nach Deutschland. Als ich 1969 eingeschult wurde, gab es kein türkisches Kind in meiner Klasse. Heute ist das kaum mehr vorstellbar. Unser Wahllokal ist in einer Grundschule und an den Wänden sind Garderoben-Haken mit den Namen der Kinder. Leider sind mir die Namen fremd, ich könnte nicht sicher sagen, ob dort ein Mädchen oder ein Junge seine Jacke hinhängt.

An meine erste Begegnung mit einer türkischen Familie erinnere ich mich genau. Es war auch in der Schule und ich hatte zum ersten Mal eine türkische Klassenkameradin. Sie hatte Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und konnte deshalb auch dem Unterricht nicht so gut folgen. Die Lehrerin hat mich aufgemuntert mit ihr nach Hause zu gehen und ihr bei den Hausaufgaben zu helfen. Ganz ehrlich, mir war mulmig.

Ihre Eltern und älteren Geschwister waren sehr lieb und freundlich zu mir und trotzdem hatte ich ein sehr unsicheres Gefühl. Sie schenkten mir einen Apfel. Den habe ich nie vergessen. Das war der beste Apfel, den ich bis dahin gegessen hatte.

Heute bereue ich es, dass ich nicht mutiger war und den Kontakt gehalten habe. So hätte ich Teil einer Entwicklung sein können, die ich irgendwie verpasst habe. Heute gibt es sehr viele türkisch-stämmige Menschen in meinem Leben, die ganz selbstverständlich dazu gehören. Auch für die türkische Küche interessiere ich mich schon länger, da ich eine Vorliebe für die orientalische Küche habe.

Wer mit offenen Augen durch die Welt der Foodblogs unterwegs ist, entdeckt schnell den Blog KochDichTürkisch von Orhan. Dort stellt er mit viel Liebe seine türkischen Familienrezepte vor. Er und seine Mitstreiter wollen auch Brücken bauen und Vorurteile im deutsch-türkischen Alltag abbauen. Dabei erheben sie nicht den Zeigefinger, sondern bringen uns mit Witz und Liebe zum guten Essen zusammen.

Das erste Kochbuch Sofralar von Orhan Tançgil ist so erfolgreich, dass es bereits in der zweiten Auflage vorliegt. Aktuell arbeitet er an seinem neuen Buch Mezzeler und freut sich über Unterstützer bei seinem Crowdfunding-Projekt. Das ist notwendig, damit die Finanzierung des Buchs gewährleistet ist.




Sofralar bedeutet türkische Tafeln und so ist das Buch aufgebaut. Es gibt sieben Kapitel oder Tafeln und man kann gleich erkennen, zu welchem Anlass man die Gerichte serviert und was zu was passt.
- Aile Sofrasi - Die Familie zu Tisch
- Misafir Sofrasi - Gäste empfangen
- Cay Sofrasi - Tea Time auf Türkisch
- Kahvalti Sofrasi - Frühstückstafel
- Raki Sofrasi - Die Raki-Tafel
- Piknik/Mangal Sofrasi - Picknicken und Grillen
- Iftar Sofrasi - Einladung zum Fastenbrechen im Ramadan
Zu jedem Kapitel gibt es eine kleine Einführung, um die Bedeutung im türkischen Alltag zu verstehen und ein Foto von der jeweiligen Speisen-Vielfalt. Zur besseren Orientierung gibt es noch eine Übersichtsseite, auf der jedes Gericht einer Tafel mit einem Foto vorgestellt wird. Orientierung wird in diesem Kochbuch überhaupt groß geschrieben. Es gibt ein alphabetisches Rezeptregister mit deutschen und türkischen Namen, ein Zutatenverzeichnis auf deutsch und türkisch, ein Rezeptverzeichnis nach Kategorien auf deutsch und türkisch. Dieses Rezeptverzeichnis finden wir auch als Einleger im Buch. Wenn man es an der Perforation trennt, erhält man so fünf Lesezeichen und ein Lesebändchen gibt es auch noch.

Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite dargestellt. Auf einer Seite das Rezeptbild, auf der gegenüber liegenden Seite das Rezept. Die Zutaten sind in einem grau hinterlegten Kasten übersichtlich dargestellt. Bei jedem Rezept ist angegeben für wieviele Personen es ist, wie groß der Aufwand ist, wie lange man für die Vorbereitung und die Zubereitung braucht. Und der deutsch-türkische Sprachkurs geht gleich weiter. Die Rezeptnamen sind deutsch und türkisch angegeben. Für den türkischen Namen gibt es sogar eine Lautschrift. Mehr geht nicht!

Doch, es geht noch mehr. Zu 23 Rezepten gibt es ein Video, damit man die einzelnen Arbeitsschritte besser erkennen kann. Hilfreich ist es auch, dort die richtige Aussprache von Zutaten zu hören. So wird der Einkauf im türkischen Supermarkt noch einfacher. Natürlich finden wir am Ende des Buchs eine Übersicht aller Videos, die ganz einfach mit dem Einscannen eines QR-Codes aufgerufen werden können. Wer das nicht mit Mobil-Geräten machen möchte, für den steht der Link zum Eintippen am Desktop bereit.

Beim Durchblättern habe ich mich sehr gefreut dort zwei der Rezepte aus meinem ehemaligen Kochkurs zu entdecken. Gerade diese beiden hatten es mir damals sehr angetan und ich hatte sie in mein Standard-Repertoire übernommen. Ein drittes Rezept fiel mir noch ins Auge, das ähnlich war. So fühlte ich mich gut gerüstet Geschmack und Gelingsicherheit des Rezepts zu beurteilen.

Alle drei Gerichte habe ich für Herrn bushcook und mich zum Abendessen gekocht und deshalb die Mengen reduziert. Ansonsten habe ich mich streng an das Rezept gehalten. Die Umsetzung war einfach, da die Rezepte gut beschrieben sind und geschmacklich hat es mich sehr überzeugt. Das türkische Lauchgemüse kam meinem bisherigen Rezept sehr nah. Die grünen Bohnen in Olivenöl haben sogar noch feiner geschmeckt.

Türkisches Lauchgemüse in Olivenöl
mit Reis und Möhren
Grüne Bohnen in Olivenöl











Spinat mit Hackfleisch und Joghurt










Sofralar von Orhan Tançgil ist ein sehr gutes Kochbuch für die klassische türkische Küche, wie sie in den Familien praktiziert wird. Man spürt die Liebe und den Spaß von Orhans Familie und Freunden bei der Gestaltung des Buchs.

Besonders hervorheben möchte ich die gute Strukturierung und die sorgfältige Beachtung von beiden Sprachen bei allen relevanten Begriffen. Wer noch etwas unsicher ist, dem helfen die Videos mit wichtigen Details um Fehler zu vermeiden. Damit ist es auch für Kochanfänger sehr gut geeignet.

Sofralar – Türkisches Lauchgemüse in Olivenöl mit Reis und Möhren

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Lauch im Reis, so hieß dieses Gericht bisher bei mir und das Rezept stammte von einer netten Türkin, bei der ich einen Kochkurs besucht habe. Das liegt schon mindestens 25 Jahre zurück und ich erinnere mich daran, dass bei dem VHS-Kurs irgend etwas nicht geklappt hat und unsere Referentin kurzfristig gebeten wurde den Kurs zu übernehmen. Es war das erste Mal, dass sie so etwas machte und sie hatte einen Stapel ihrer Familienrezepte dabei. Der Kurs war ein bisserl chaotisch, aber das Essen hat mir sehr gut gefallen und ich habe noch lange meine Lieblinge aus dem Kurs gekocht.

Irgendwie hat es sich dann nicht mehr ergeben, so zu kochen. Als ich Sofralar von Orhan Tançgil in den Händen hielt, klappte es wie von Zauberhand bei diesem Rezept auf. Da war mir klar, was ich für die Rezension kochen werde.

Das Rezept von Orhan unterscheidet sich in ein paar Details von dem, das ich bisher gemacht habe. Die Zutaten sind gleich - der Ablauf ist ein wenig anders, aber das Ergebnis ist in Geschmack, Textur und Optik identisch. Ich habe mich so gefreut, es war so, wie wenn man ein altes Gericht wieder trifft.

An diesem Gemüse schätze ich ganz besonders, dass man es kalt aus dem Kühlschrank isst. Damit ist es nicht nur perfekt für heiße Sommertage, man kann es auch sehr gut vorbereiten. Ich habe es früher auch oft, statt einem Salat, zum Grillen mitgebracht. Das mache ich bald wieder.



für 2 Personen als eigenständiges Gericht oder 4 Personen als Beilage

1 Lauch
2 Karotten
50 ml Olivenöl
2 kleine Zwiebel
2 EL Reis
Meersalz
Zucker
50 ml warmes Wasser
etwas Zitronensaft

Lauch gründlich waschen und von der Wurzel her leicht schräg in 1 cm breite Streifen schneiden. Karotten waschen, schälen und ebenfalls leicht schräg in 1 cm breite Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und fein würfeln.

Das Olivenöl erhitzen und bei mittlerer Hitze das Gemüse darin anschwitzen, leicht salzen und zuckern. Das warme Wasser und etwas Zitronensaft zugeben. Die Hitze auf niedrigste Stufe schalten und alles mit geschlossenem Deckel für 10 Minuten garen lassen.

In der Zwischenzeit den Reis waschen und abtropfen lassen. Den Reis in das Gemüse unterrühren und weitere 10 Minuten mit geschlossenem Deckel garen lassen. Den Topf vom Herd nehmen und das Gemüse abkühlen lassen. Über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen.

Das Gemüse kalt servieren und mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft beträufeln.




Eine Inspiration aus Sofralar von Orhan Tançgil. Wer mehr von seinen Familienrezepten lesen will, findet das auf seinem Blog KochDichTürkisch.
Hier geht es zur Rezension



Sofrarlar – Grüne Bohnen in Olivenöl

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Bei meinem ersten (und leider einzigen) türkischen Kochkurs habe ich diese Bohnen kennengelernt. Nicht nur die Art sie so zubereiten, sondern das Gemüse an sich. Ich mochte damals schon sehr die Art sie zu schneiden und den Biss und den wunderbaren kräftigen Geschmack.

Nachdem ich im Kochbuch Sofralar von Orhan Tançgil bereits meinen alten Klassiker Lauch im Reis entdeckt habe, beschloss ich gezielt nach diesem Rezept zu suchen. Meine Freude war groß, als ich es entdeckte.

Bei meinem Rezept wird die Zwiebel im Ganzen mitgekocht und zerfällt dann mehr oder weniger. Die Tomaten-Paprika-Paste kommt gar nicht vor. Im Original wird Salça verwendet. Da ich Tomaten- und auch Paprikamark im Haus hatte, entschloss ich mich zu einer Mischung der beiden. Das Rezept von Orhan schmeckt mir noch besser und ich werde es jetzt in mein Repertoire übernehmen.

Wie viele türkische Gemüsegerichte, wird auch dieses kalt serviert. Ein perfektes Gericht für den Sommer, wenn man einen Tag keine Zeit zum Kochen hat, zum Mitnehmen ins Büro und auch als Beilage zum Grillen.



für 2 Personen als eigenständige Mahlzeit oder 4 Personen als Beilage

300 gr. Breite Bohnen
1 kleine Zwiebel
3 mittelgroße Tomaten
1/2 EL Tomatenmark

1/2 EL Paprikamark
Prise Zucker
100 gr. frisch gekochtes Wasser
Meersalz
3 EL Olivenöl

Die Bohnen waschen und mit einem kleinen scharfen Messer eine Spitze abschneiden und dann auf die ganze Länge den Faden abschneiden. Auf der gegenüberliegenden Seite die zweite Spitze abschneiden und dann den gegenüberliegenden Faden wegschneiden. Anschließend die Bohnen leicht schräg in ca. 5 cm lange Streifen schneiden. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Haut der Tomaten auf der Unterseite über Kreuz einritzen und sie mit heißem Wasser überbrühen. Dann in kaltem Wasser abschrecken und die Haut abziehen. Die Tomaten vierteln, den Strunk entfernen und in Würfel schneiden.

Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln mit etwas Zucker und Salz glasig braten. Dann die Tomatenwürfel, das Tomaten- und das Paprikamark und die Bohnen zugeben. Bei mittlerer Hitze etwas 10 Minuten mit geschlossenem Deckel kochen und zwischendurch umrühren, damit sie nicht anlegen.

Das Wasser zugeben und die Hitze reduzieren. Das Gemüse mit geschlossenem Deckel noch 20 bis 25 Minuten garen, bis die Bohnen weich sind. Den Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das Gemüse über Nacht abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren etwas Olivenöl darüber geben.






Eine Inspiration aus Sofralar von Orhan Tançgil. Wer mehr von seinen Familienrezepten lesen will, findet das auf seinem Blog KochDichTürkisch.
Hier geht es zur Rezension.


Sofralar – Spinat mit Hackfleisch und Joghurt

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Für die Rezension des türkischen Kochbuchs Sofralar von Orhan Tançgil wurde ich bei zwei Rezepten schnell fündig. Die kannte ich bereits seit vielen Jahren von einem türkischen Kochkurs. Es gab noch mehr Rezepte, die mir schon bekannt waren, aber diese waren glutenhaltig und schieden damit aus.

Beim Blättern entdeckte ich einen Spinat mit Hackfleisch und Joghurt. In meiner alten Rezeptsammlung gab es einen Spinat mit Joghurt - da waren zumindest Ähnlichkeiten vertreten und so entschied ich mich dafür.

Leider war es unmöglich Wurzelspinat zu bekommen und ich griff zu Blattspinat. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Rezept Wurzelspinat braucht und habe es deshalb auch so beschrieben. Die Mengen habe ich ziemlich verändert, da ich nur eine kleine Portion für Herrn bushcook und mich kochen wollte.



Für zwei Personen als Hauptgericht

250 gr. Wurzelspinat
2 EL Olivenöl
1 mittelgroße Zwiebel
250 gr. gemischtes Hackfleisch
1/2 EL Tomatenmark
1/2 EL Paprikamark
3 EL Reis
200 ml Wasser
Meersalz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
1 Prise Pul Biber (Chiliflocken)

1 Becher Joghurt 10 %

Den Spinat gut waschen und die groben Stiele wegschneiden, dann in grobe Stücke schneiden und in einem Sieb abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Den Reis in ein Sieb geben, mit kalten Wasser spülen und abtropfen lassen.

Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin glasig anschwitzen. Das Hackfleisch portionsweise zufügen und anbraten, dabei leicht salzen. Den Reis, das Tomaten- und das Paprikamark zugeben und leicht angehen lassen. Mit dem Wasser aufgießen. Nach ungefähr 5 Minuten, wenn der Reis anfängt weich zu werden, den abgetropften Spinat darauf geben und den Topf abdecken. Der Spinat soll zusammenfallen. Anschließend den Spinat unter den Reis rühren und alles zugedeckt fertig garen lassen, mit Salz, Pfeffer und Pul Biber abschmecken.

Das Gericht war mit dem Joghurt servieren.




Eine Inspiration aus Sofralar von Orhan Tançgil. Wer mehr von seinen Familienrezepten lesen will, findet das auf seinem Blog KochDichTürkisch.
Hier geht es zur Rezension



Nigel Slater - Tender Obst: Zitronenpudding mit Himbeeren

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Der Titel Zitronenpuddig für dieses Dessert aus Nigel Slaters Buch "Tender Obst" ist irreführend für mich. Unter einem Pudding verstehe ich etwas anderes und vermutlich wird im Original-Rezept clotted cream verwendet. Bei uns ist die Crème double schon ein Exote, aber immerhin im Supermarkt erhältlich.

Das Rezept funktioniert sehr gut damit und schmeckt auch köstlich. Trotzdem bleibe ich neugierig und werde es noch mit der clotted cream versuchen. Glücklicherweise kenne ich einen Laden, wo ich sie bekomme.



4 - 6 kleine Weck-Gläser

500 ml Creme double
150 gr. Zucker
2 Bio-Zitronen
Himbeeren

Die Creme double und den Zucker in einen Topf geben und aufkochen lassen. Dabei gelegentlich umrühren, bis der Zucker vollständig aufgelöst ist. Die Hitze reduzieren und die Masse noch eine Minute unter Rühren simmern lassen. Die Schale der Zitronen fein abreiben und den Saft auspressen.

Den Topf vom Herd nehmen, 75 ml Zitronensaft unterrühren, Schale einer halben Zitrone zugeben und ziehen lassen. Die restliche Zitronenschale einfrieren und den restlichen Zitronensaft anderweitig verwenden.

Die Masse in kleine Gläser füllen und abkühlen lassen. Abgedeckt in den Kühlschrank stellen und vor dem Servieren mit Himbeeren dekorieren.


Eine Inspiration aus Tender Obst von Nigel Slater.
Zur Rezension geht es hier.

Diese süße Köstlichkeit habe ich extra in kleine Weck-Gläser gefüllt. Dazu gibt es passende Plastikdeckel und so können sie wunderbar für ein Picknick vorbereitet und mitgenommen werden. Deshalb möchte ich damit bei dem Blog-Event von Stephanie mitmachen.


Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs Gazpacho

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Für meine Rezension des Kochbuchs Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs wollte ich ein "Ampel-Menü" kochen und deshalb kam die Vorspeise aus dem roten Menü und war eine Gazpacho. Gefallen hat mir sofort, dass sie ohne die übliche Brot-Bindung gemacht wird und somit glutenfrei ist.

Das Rezept ist sehr einfach umzusetzen, wenn man einen guten Blender hat. Ich habe meinen Thermomix dafür verwendet, ansonsten hätte ich empfohlen die Suppe noch durch ein Sieb zu streichen. Geschmacklich war sie sehr gut, unglücklich war ich mit der Textur des gesamten Gerichts. Das war mir doch zu sehr "Seniorenkost" und eine Beigabe mit Biss hätte gut getan. Spontan wären mir da geschmolzene Cocktailtomaten, eine sehr dünne Bätterteigstange mit rotem Salz, Croutons mit Tomatensauce gefärbt und knusprig gebraten oder eine knusprig ausgebackene Mischung aus Brotbröseln und Paprikaflocken.

Ich würde für dieses Rezept keine rohen Tomaten verwenden, da sie zu wenig Geschmack abgeben. Dafür braucht es schon perfekte sonnengereifte Tomaten aus dem heimischen Garten und in der richtigen Sorte. Für mich sind da Pelati-Tomaten und Paprika, beide bio, die beste Wahl. Das rote Salz und der rote Pfeffer bringen meiner Meinung nach hier geschmacklich nicht viel und sind eine Spielerei. Da kann man auch die ganz normalen Gewürze verwenden.

Im Originalrezept wird die Knoblauchzehe roh verwendet. Das gefällt mir gar nicht und ich habe sie kurz in Olivenöl (das ja auch benötigt wird) gegart.


für 2 Personen

400 gr. Pelati-Tomaten (1 Dose)
2 rote Paprika
1 EL hellen Essig, wie Weißweinessig oder Sherryessig
1 kleine Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
1 Prise Zucker
Meersalz (wer möchte kann auch Rotes Hawaiisalz nehmen)
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 Eiswürfel

Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Die Paprikaschoten in Segmente schneiden und die Samen herausschneiden. Die Paprikaspalten mit der Schnittfläche nach unten auf einen Gitter-Rost legen und 30 bis 35 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Die Schale sollte Blasen werfen und braune Stellen haben. Das Gitter herausnehmen und sofort ein nasses Küchentuch darüber legen. Abwarten, bis die Paprikastücke ausgekühlt sind und dann mit einem kleinen Messer die Haut abziehen.

Die Knoblauchzehe abschälen und in dem Olivenöl bei sanfter Hitze garen.

Den Inhalt der Pelati-Dose mit Paprika, Essig, Knoblauch mit dem Öl, Gewürzen und den Eiswürfeln in einen Standmixer geben und alles sehr fein pürieren. Wenn noch feste Stücke in der Gazpacho sind, sollte sie durch ein feines Sieb passiert werden.


Eine Inspiration aus Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs.
Hier findet Ihr die Rezension.


In ihrem Blog Geschmeidige Köstlichkeiten veröffentlicht Claudia Rezepte für Menschen mit Kau-Beschwerden. Trotz ihrer eigenen Betroffenheit ist es ihr wichtig weiterhin mit Genuss und Freude zu essen. Dabei möchte ich sie gerne unterstützen, damit eine große Sammlung von passenden Rezepten zusammen kommt und mache gerne bei ihrem Blog-Event mit.


Blog-Event CI - Smooth food, geschmeidig und genussvoll! (Einsendeschluss 15. September 2014)

Hubba Bubba Salami Kochbox Culinary Rebellion

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Selten war die Zutatenbeschaffung so eine Herausforderung für mich, wie bei diesem Rezept aus Culinary Rebellion der Kochbox. Ich war so neugierig, wie wohl Spearmint-Kaugummi mit Chorizo schmeckt und wollte es unbedingt ausprobieren. Im Kochbuch war ein Foto der Kaugummi abgebildet. Es waren kleine weiße Dragees und in den drei Supermärkten, in denen ich war, nicht zu bekommen. Ich achtete dann mehr auf den Geschmack und entschied mich für Spearmint-Kaugummis in Streifenform in einer chicen schwarzen Verpackung.

Die Jagd nach den Kaugummis hat mich unaufmerksam gemacht und ich erwischte eine Paprika-Chorizo, die die ganze Masse rot färbte. Im Original-Rezept bekommt man sahne-weiße Lollis, die meinen sind eher eine Variation davon. Ich habe nur eine sehr kleine Menge davon gemacht, die als Amuse für 4 - 6 Personen reicht.



100 ml Sahne
5 Spearmint Kaugummis
100 gr. Chorizo-Salami
4 kleine Blattgelatine
Schaschlikspiesse
Silikonförmchen


Die Sahne erwärmen und den Kaugummi zugeben. Unter Rühren auflösen und die Sahne durch ein Sieb gießen.

Die Chorizo in kleine Würfel schneiden und in einer heißen Pfanne so lange auslassen, bis die Salamiwürfel sehr kross sind. In der Zwischenzeit die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Sahne in die Pfanne geben und alles gut verrühren. Bei kleiner Hitze ca. 10 Minuten durchziehen lassen. Dann die gut abgetropfte Gelatine darin auflösen und die Masse etwas abkühlen lassen.

Alles in kleine Silikonförmchen füllen und im Kühlschrank aushärten lassen. Am nächsten Tag die Lollies aus den Förmchen lösen und auf Holzspieße stecken.


Eine Inspiration aus Culinary Rebellion von der Kochbox.
Hier geht es zur Rezension.

H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch Steinbeißerfilet mit Rapssamen und Linsengemüse

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Beim Durchblättern des wunderschönen Kochbuchs H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch blieb ich sofort beim Rezept Karpfenfilet mit Rapssamen und Linsengemüse hängen. Es stammt von René Zimmermann und Ralf Weber, die in Zürich das Restaurant Wirtschaft Neumarkt betreiben. Das ist immer eine feste Anlaufstelle für mich, wenn ich in Zürich bin. Ich liebe den kleinen Marktplatz mit seinen schönen Geschäften und im Sommer sitze ich gerne in dem kleinen Garten hinter dem Restaurant. Dort habe ich auch meine Liebe zu Hauptgerichten mit Wurst entdeckt und die ist mir bis heute treu geblieben.

Der Fisch wird mit Rapssamen paniert und diese Kruste war ideal für mich, da sie glutenfrei ist und ich noch ein Tütchen von diesen Samen von einem der letzten Zürich-Besuchen hatte. Über das Linsengemüse habe ich mich auch sehr gefreut, da ich noch Alb-Leisa hatte. Leider konnte ich keinen Karpfen bekommen und im Rezept sind schon Hinweise, welche Fische man alternativ nehmen kann. Ich habe mich für Steinbeißer entschieden, da mein Fischhändler besonders schöne Loins hatte.

Das Linsengemüse hatte einen besonders feinen und würzigen Geschmack. Sehr gut gefallen hat uns auch, dass es eher schlotzig, wie ein Risotto war. Die Kruste übernehme ich auf jeden Fall in mein Standard-Repertoire. Durch den Teig aus Kartoffelstärke wird sie sehr fest und knackig. Mit dieser Methode möchte ich noch öfters experimentieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Teig alle möglichen "Beläge" gut am Bratgut hält und zu einer knackigen Kruste verbindet. Da ich glutenfrei kochen muss, sind gerade Krusten ein schwieriges Thema.

Im Buch ist das Rezept für 4 Personen angegeben. Ich habe es für zwei Personen halbiert und den Fisch ersetzt. Ansonsten habe ich nur wenig Änderungen vorgenommen. Das spricht sehr für die Qualität und Gelingsicherheit des Rezepts.




Für 2 Personen

Linsengemüse:
25 gr. geräucherter Schweinebauch gewürfelt
1 EL Olivenöl
1 kleine Schalotte fein gehackt
1 kleine Karotte in Würfeln
1/2 kleiner Lauch geschnitten
1 Stiel Staudensellerie geschnitten
200 gr. Alb-Leisa (Linsen von der Schwäbischen Alb)
1 gehäufter TL Tomatenmark
1 Schuß Weißwein
500 ml Geflügelfond
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
50 gr. Butter in Würfel
2 EL Verjus

Den Speck fein würfeln. Die Karotte schälen, vom Staudensellerie die Fäden ziehen, den Lauch längs halbieren und dann alle Gemüse in sehr kleine Würfel schneiden. Sie sollten ungefähr die Größe der Linsen haben.

Den Speck mit dem Olivenöl in einem Topf knusprig anrösten. Zwiebeln zugeben, sanft salzen und die Hitze reduzieren. Alle Gemüsewürfel beigeben und anschwitzen. Linsen und Tomatenmark zugeben, kurz anschwitzen und mit Weißwein ablöschen. Den Wein auf ein Drittel reduzieren.

Den Geflügelfond zugeben und etwa 25 Minuten sanft köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die kalte Butter und den Verjus unterrühren und ca. 5 Minuten sanft erwärmen. Wer die Linsen vorbereiten möchte. Erwärmt sie sanft und gibt dann erst Butter und Verjus dazu.


Fisch:
400 gr. Steinbeißerloin
50 ml trockener Weißwein
1 TL Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
20 gr. Kartoffelstärke
75 gr. Rapssamen
Rapsöl
1 EL Butter

Den Wein mit Salz und Pfeffer verrühren. Die Stärke unterrühren, bis ein dickflüssiger Teig entsteht.

Den Fisch gut abtrocknen und in 2 Stücke schneiden. Ganzflächig mit dem Teig bestreichen. Den Rapssamen auf einem flachen Teller verteilen. Die Fischstücke vorsichtig in den Rapssamen drücken und danach die zweite Seite ebenso behandeln. Die Rapssamen gut andrücken.

Rapsöl und Butter in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Fisch bei mittlerer Hitze langsam auf beiden Seiten braten. Innen sollte er noch glasig sein.


Eine Inspiration aus H. Schwarzenbach - Das Zürcher Kochbuch.
Hier geht es zur Rezension.



Zu diesem Gericht haben wir diesmal einen Birnenmost aus dem Mostviertel in Österreich ausprobiert. Apfelmoste trinken wir schon länger mit Begeisterung, aber der Birnenmost war neu für uns. Die Mostbarone, zu denen auch der Most-Bauernhof Distelberger gehört, haben sich der Liebe zur Birne verschrieben und sich hohe Qualitätsanforderungen auferlegt. Es gibt drei Gourmetmoste, die aus jeweils unterschiedlichen alten Birnensorten hergestellt werden.

Preh bedeutet Stolz und ist eine Cuvée aus Speckbirne, Stieglbirne, Dorschbirne und Grüner Pichlbirne. Sein ausgewogenes Säure-Frucht-Spiel passt sehr schön zum Fisch und zum pikanten Linsengemüse. Besonders überzeugt natürlich der geringe Alkohol-Gehalt von 7,5 %. Leider sind die Moste nur in Österreich erhältlich.

Rezension: Die China-Küche des Herrn Wu

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Es gibt eine Fernsehdokumentation die versucht Sterneköche im Alltag zu begleiten. Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wie sie heißt, aber sie wird manchmal wiederholt und läuft auf einem der privaten Kanäle. Dort sieht man den Berliner Sternekoch Christian Lohse, wie er in einem russischen Supermarkt privat einkauft und beim privaten Besuch von Restaurants. Verständlich, dass er in seiner Freizeit keine Sternerestaurants aufsucht. Ich meine mich ganz schwach daran zu erinnern, dass er italienisch essen war und erinnere mich sehr gut an den Besuch eines chinesischen Restaurants.

Auf die Frage, weshalb er dort hingeht, antwortete er sinngemäß, dass das Essen phantastisch ist und es eine excellente Weinkarte mit vielen deutschen Weinen, hauptsächlich Riesling, gibt. Das hat mich sehr fasziniert, da ich nur sehr selten in einem chinesischen Restaurant richtig gut gegessen habe und die Weinauswahl mich eher abgeschreckt hat. Meistens habe ich mir Tee bestellt.

Beim Blättern durch die Neuerscheinungen des Tre Torri Verlag fiel mir sofort das Kochbuch Die China-Küche des Herrn Wu auf. Ich war mir sicher, das konnte nur ein Kochbuch aus diesem Restaurant sein und ich war sehr neugierig darauf.



Jianhua Wu und seine Frau Huiquin Wang, kamen zum Ingenieurs-Studium nach Berlin und leben seit rund 30 Jahren hier. Irgendwann entdeckten sie ihre Liebe zur Gastronomie und eröffneten 2007 das Hot Spot. Angangs lief es mühsam an, bis Christian Lohse zum Essen kam und später noch mit einem Fernsehteam, um die erwähnte Dokumentation zu drehen. Danach konnte sich Herr Wu vor Gästen kaum mehr retten.

Mit dieser Geschichte und wie Herr Wu Wein entdeckte und sein großes Wissen darüber erwarb sind wir schon mittendrin in der chinesischen Kulinarik. Das ist informativ und unterhaltsam erzählt. Auch an die Beschreibung der Grundausstattung für das chinesische Essen wurde gedacht.

Die Rezepte starten mit den Grundrezepten. Das finde ich gut, da diese normalerweise am Schluß eines Buchs sind und somit weniger Aufmerksamkeit erfahren. Eigentlich startet das Kochen mit den Grundrezepten. Dann ist man gut gerüstet für die Gerichte.

Die Rezeptkapitel haben schöne sprechende Namen und ich wusste sofort in welchem Kapitel ich nachschaue. So kann man die Gerichte situativ oder stimmungsbezogen auswählen.
- Ein ganz normaler "Hot Spot"-Abend - Herr Wu serviert unkompliziertes
- Es ist Sommer und draußen ist es richtig heiß - Herr Wu serviert vor allem Gerichte, die in China traditionell als kühlend gelten
- Es ist Winter, uns ist kalt - Herr Wu serviert wärmendes
- Wir möchten heute kein Fleisch
- Wir feiern am großen runden Tisch, Herr Wu hat einiges vorbereitet
- Die Weinrunde trifft sich, Herr Wu serviert vor allem mildere Gerichte
- Das kocht Herr Wu zu Hause für sich und seine Familie
Damit ist schon gesagt, dass die Rezepte für unterschiedliche Jahreszeiten und Anlässe geeignet sind, ohne dies langatmig erklären zu müssen. Zu jedem Kapitel gibt es noch ein passendes stimmungsvolles Foto mit chinesischen Straßenszenen. Jedes Rezept ist auf einer Doppelseite dargestellt, mit dem Text auf der einen und dem Rezeptbild auf der anderen Seite.

Besonders erfreulich ist, dass die Rezepte ohne ellenlange Zutatenlisten auskommen. Die wenigen exotischen Zutaten werden in einem Glossar vorgestellt. Wobei diese Zutaten heute gar nicht mehr so exotisch sind und bereits in gut sortierten Supermärkten zu finden sind. Abschließend gibt es noch ein alphabetisches Rezeptregister.

Die Auswahl der Rezepte fiel mir sehr leicht und ich habe sie aus den beiden ersten Kapiteln ausgesucht. Zu der Zeit war es sehr heiß und ich habe die drei Gerichte nach der Arbeit, zum Abendessen gekocht. Also musste es schnell gehen.

Vor ungefähr 20 Jahren habe ich viele Kochkurse bei einer Chinesin aus Singapur gemacht und dort einen Geschmack kennengelernt, der mich sehr angesprochen hat und der in den chinesischen Restaurants leider nicht anzutreffen war. An jedem Abend kochten wir eine Auswahl von Gerichten aus allen vier kulinarischen Regionen Chinas. Sehr bewusst habe ich mich für ähnliche Gerichte aus dem Buch entschieden, um vergleichen zu können. Die drei Rezepte haben perfekt so funktioniert, wie beschrieben. Es war unkompliziert, ging schnell und geschmacklich hat es mich begeistert.



Gurke breitgeschlagen mit Reisessig und Knoblauch


Gedämpfter Wolfsbarsch mit Ingwer, Frühlingszwiebeln und Sojasauce










Lammfleisch mit Zwiebeln















Diese drei Gerichte würde ich auch jederzeit als kleines Menü für Gäste servieren und ich würde mich trauen, mit dem Kochen erst zu beginnen, wenn ich von der Arbeit heimkomme.

Herr Wu und Frau Wang stammen aus unterschiedlichen Regionen Chinas und so ist ihre Küche auch ein spannender Mix aus den milden Gerichten Shanghais und der scharfen Sichuan-Küche. Es ist ihnen gelungen, die Gerichte für europäische Gaumen anzupassen, ohne sie geschmacklich zu verfremden. Besonders gut finde ich, dass die Rezepte mit wenigen und gut erhältlichen Zutaten auskommen.

Die China-Küche des Herrn Wu ist sehr empfehlenswert für Liebhaber der chinesischen Küche, die den authentischen Geschmack schätzen und dies auch im Alltag einfach umsetzen wollen. Auch für Einsteiger ist das Buch sehr gut geeignet, da es kurzweilig die wichtigsten Grundbegriffe erläutert und die Rezepte sich leicht umsetzen lassen. Das Buch ist so, wie ich mir ein chinesisches Kochbuch immer gewünscht habe.

Die China-Küche des Herrn Wu: Gurke breitgeschlagen mit Reis-Essig und Knoblauch

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Nach dem Rezept für eine geschlagene Gurke suche ich schon ewig. Die habe ich vor vielen Jahren mit Freunden in einem chinesischen Restaurant gegessen und sie traf genau meinen Geschmack. Ich bin sowieso ein großer Gurken-Liebhaber. Leider gelang es mir damals nicht, das Rezept zu bekommen - da gab es eine unüberwindbare Sprachbarriere.

Dann habe ich sogar in einem Kochforum nachgefragt und hatte leider wenig Diskussionsteilnehmer. Einer hat sich gemeldet und mir ein Rezept gegeben, das aber anders abgeschmeckt war. Und nun habe ich endlich ein weiteres Rezept dafür in dem Kochbuch "Die China-Küche des Herrn Wu" entdeckt.

Völlig klar, dass ich das für die Rezension zubereitet habe. Und genau das war es, so muss es schmecken. Das Rezept lässt zwei Möglichkeiten für das Abschmecken zu, mit Zucker oder mit Chili. Diesmal habe ich es mit Chili gemacht, aber ich glaube künftig mache ich es ohne.

Und noch eine ganz wichtige Notiz an mich: die Gurke nicht in geschlossenen Räumen schlagen. Das spritzt so, dass hinterher eine Komplett-Reinigung der Küche notwendig ist :-).






Vorspeise für 4 Personen

1 mittelgroße Salatgurke

Meersalz
1 Knoblauchzehe
1 EL Reis-Essig oder Weißwein-Essig
1 EL Tamari
½ TL geröstetes Sesamöl
1 rote Chilischote nach Geschmack
Zucker, nach Geschmack

Die Gurke waschen und längs halbieren, die Enden abschneiden. Mit der Schnittkante nach unten auf ein Brett legen und mit der flachen Klinge eines Küchenbeils kräftig darauf schlagen. Sie bricht in unregelmäßige Stücke.

Falls notwendig, die zerdrückten Kerne etwas abschaben und dann die Stücke schrät in ca. 1 cm breite Streifen schneiden. Die Gurkenstücke in eine Schüssel geben und leicht salzen.

Den Knoblauch schälen und in grobe Stücke schneiden. Die Chili in sehr feine Ringe schneiden.

Knoblauch, Essig, Tamari und Sesamöl zur Gurke geben und gut mischen. Mit Salz abschmecken. Nach Geschmack mit Chili oder Zucker würzen. (Mir schmeckt es ohne Chili besser)




Eine Inspiration aus Die China-Küche des Herrn Wu.
Hier geht es zur Rezension.


Die China-Küche des Herrn Wu: Gedämpfter Wolfsbarsch mit Ingwer, Frühlingszwiebeln und Sojasauce

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In meinem Standard-Repertoire gibt es ein paar chinesische Rezepte, die schon 20 Jahre alt sind. Damals habe ich viele Kochkurse der VHS München besucht. Besonders gerne mochte ich die Kurse bei einer sehr engagierten chinesischen Köchin aus Singapur. Es gab immer vier verschiedene Rezepte, aus jeder kulinarischen Region Chinas eines. Darunter sind einige, bei denen der Fisch genauso eingeschnitten wurde und dann im Ganzen im Wok gebraten und danach mit Gemüse bedeckt und Sauce überschüttet wurde.

Beim Durchblättern des Kochbuchs Die China-Küche des Herrn Wu, entdeckte ich sofort dieses Rezept, das mich stark daran erinnert hat. Das war für mich eine gute Basis die Gelingsicherheit und den Geschmack der Rezepte zu beurteilen. Mein Urteil darf ich gleich vorweg nehmen: ich bin sehr begeistert.

Dieses Fischgericht geht so blitzschnell, dass man es perfekt auch nach einem langen Arbeitstag noch kochen kann. Ich finde es auch sehr geeignet für eine Gästebewirtung. Sobald das Gemüse geschnitten und der Fisch vorbereitet ist, muss nur noch der Fisch schnell gedämpft und das Öl erhitzt werden. Das ist perfekt, wenn die Gäste nicht pünktlich erscheinen können.

Geschmacklich hat mich der Wolfsbarsch absolut überzeugt. Das Fischfleisch ist saftig und perfekt auf den Punkt gegart. Das Gemüse ist knackig und die Sauce, so einfach sie ist, schmeckt gut. Ich habe die Sojasauce mit dem glutenfreien Tamari ersetzt, das macht kaum einen Unterschied.



für 2 Personen

1 großer Wolfsbarsch für 2 oder 2 kleine Portions-Wolfsbarsche
1 Stück Ingwer daumengroß
3 Frühlingszwiebeln
¼ rote Paprikaschote
Meersalz
4 EL Rapsöl
2 EL Tamari

als Beilage: Reis


Den Ingwer schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Hälfte der Ingwerscheiben in feine Stifte schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen und schräg in feine Ringe schneiden. Den gesamten weißen Teil so schneiden und den Anfang des grünen. Die restlichen grünen Teile in große Stücke schneiden.

Ein Segment der Paprikaschote von den weißen Innenwänden und Samen befreien und quer in feine Streifen schneiden. Die Paprikastreifen mit den Ingwerstiften und den kleinen Frühlingszwiebelstücke mischen.

Die Ingwerscheiben zu den großen Frühlingszwiebelstücken geben.

Den Fisch schuppen und den Innenraum säubern. Auf beiden Seiten den Fisch quer zur Mittelgräte in 1 cm großen Abständen einschneiden und die Einschnitte mit Salz einreiben.

Den Dämpfer mit Wasser füllen und den Fisch hineinlegen und mit den Ingwerscheiben und Frühlingszwiebelstücke bedecken und ca. 10 Minuten  im heißen Dampf garen. Parallel das Öl so stark erhitzen, dass es raucht.

Den Fisch aus dem Dämpfer nehmen und auf eine Platte oder Teller legen. Ingwer und Frühlingszwiebeln abnehmen und den Fisch mit der Tamari beträufeln. Die Gemüsestifte auf den Fisch geben und alles mit dem heißen Öl begießen. Diese Arbeitsschritte müssen sehr schnell erledigt werden.

Den Fisch sofort mit Reis servieren.




Eine Inspiration aus: Die China-Küche des Herrn Wu.
Hier geht es zur Rezension.

Herr Wu gilt als excellenter Wein-Experte und großer Riesling-Liebhaber. Wir haben zu diesem aromatischen Fischgericht einen Flamberg Sauvignon Blanc 2013 vom Weingut Harkamp getrunken. Das Familienweingut in der Südsteiermark ist bekannt für seinen feinen Sekt, aber auch die anderen Weine können sich sehen lassen. Besonders gut gefällt mir, dass es auch noch hausgemachte Marmeladen und Essige gibt. In Deutschland ist der Wein bei Esplanade Hannover erhältlich.

Der Sauvignon Blanc ergänzte die kräftigen asiatischen Aromen des Wolfsbarschs mit einer schönen Mineralität und einem langen Abgang.



Die China-Küche des Herrn Wu: Lammfleisch mit Zwiebeln

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In meinem chinesischen Rezeptfundus aus den Kochkursen, die ich vor rund 20 Jahren besucht habe, befindet sich auch eins mit dem schönen Titel: "Schmackhaft gebratenes Lammfleisch mit süßer Bohnensauce". Es ist wirklich sehr schmackhaft und kommt mit wenig Zutaten aus. Lammfleisch aus der Keule und ein paar der typischen chinesischen Saucen und Gewürze.

Ein wenig hat mich das "Lammfleisch mit Zwiebeln" aus dem Kochbuch Die China-Küche des Herrn Wu daran erinnert. Der Unterschied besteht in den Zwiebeln, dem Einsatz von nur einer Sauce und das Fleisch kommt aus der Schulter. Im Tiefkühler schlummerte noch eine schöne Lammschulter aus der Metzgerei Kachler-Hoferer. Jens hat vor Ostern zwei Lämmer für die Metzgerei geschlachtet und weil der Bauer noch ein drittes schönes Lamm hatte, hat er es mir angeboten und ich habe die Chance sehr gerne ergriffen.

Dieses Wokgericht lässt sich genauso schnell zubereiten, wie mein bewährtes Rezept und ist ebenfalls sehr schmackhaft. Ich meine sogar, dass es etwas frischer schmeckt. Mich hat es völlig überzeugt, in der Zubereitung und im Geschmack. Wie immer habe ich die Sojasauce mit der glutenfreien Tamari ersetzt.





2 Portionen - als Beilage Reis

300 gr. Lammschulter ohne Knochen
3 mittelgroße Zwiebeln
2 rote Thai-Chili
2 Frühlingszwiebeln
1 Stängel Koriander
Rapsöl
75 ml Tamari


Die Lammschulter parieren und in feine Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen und in Streifen schneiden. Die Chilis in sehr feine Ringe schneiden. Alles in einer Schüssel vermengen.

Die Frühlingszwiebeln schräg in feine Ringe schneiden. Den Koriander mit den Stängeln grob hacken. Einige Korianderblätter zur Dekoration zur Seite legen.

Das Rapsöl im Wok stark erhitzen, kurz bevor es raucht. Fleisch, Zwiebeln und Chili unter raschem Rühren und Schwenken gut anbraten. Sobald es Farbe bekommt, die Tamari zugeben und alles bei starker Hitze weiter braten, bis es sirupartig eingekocht ist. Frühlingszwiebelringe und Koriander schnell zugeben, die Hitze reduzieren und gut durchschwenken.

Alles auf einen Teller oder eine Platte geben und mit Koriander dekorieren. Als Beilage Reis.



Eine Inspiration aus Die China-Küche des Herrn Wu.
Hier geht es zur Rezension.

Apero-Champignons

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Diesem Rezept stand ich zuerst skeptisch gegenüber, aber nachdem ich es komplett umgewandelt und neu erdacht habe, gefällt es mir richtig gut.

Bei solchen Häppchen ist es immer schön, wenn auch eine knusprige Komponente dabei ist. Für Gluten-Allergiker ist das sehr schwierig. Vor einiger Zeit schneite es mir ein Päckchen mit glutenfreien Brotchips ins Haus. Es gibt sie in allen möglichen Sorten, aber mir gefallen die einfachen Männl Brotchips Landbrot am besten.


Für diese Pilze habe ich auch eine neue Deko-Idee mit Kräutern entdeckt. Um die Kapuzinerkresse zu zerkleinern habe ich mehrere Blätter aufeinander gelegt und fest eingerollt. Die Rolle habe ich dann in Scheiben geschnitten und es blieben kleine Kräuter-Schnecken liegen. Da habe ich natürlich gleich ein paar für die Deko abgezweigt und den Rest fein gehackt für die Füllung.


10 große braune Champignons
Rapsöl
1/2 Becher Frischkäse
5 große Blätter Kapuzierkresse
2 Stiele Zitronenthymian
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl

Deko:
Kapuzinerkresse-Schnecken
Salz-Zitronen-Zesten
Brotchips

Die Pilze mit einem Pinsel putzen und die Stiele herausschneiden. Die Stiele fein würfeln und mit Salz und Pfeffer würzen und in etwas Rapsöl anschwitzen. Die Pilze ebenfalls mit Salz und Pfeffer würzen und auf beiden Seiten scharf anbraten.

Den Frischkäse mit den Pilzwürfeln, der gehackten Kapuzinerkresse, den abgezupften Zitronenthymianblättern, Salz, Pfeffer und Olivenöl abschmecken. Die Pilze mit dem Frischkäse füllen und mit Kapuzinerkresse-Schnecken, Salz-Zitronen-Zesten und Brotchips garnieren.

Sofort servieren.




Die Pilze vertragen sich sehr gut mit diesem schönen Rosé, den ich Euch schon lange einmal vorstellen wollte. Er stammt aus einer gemeinsamen Arbeit eines Winzers und einer Food-Bloggerin aus der Pfalz. Kerstin von My cooking love affair hat sich damit einen großen Traum erfüllt.

Wer sich jetzt auch einen Karton bestellen möchte, den muss ich leider enttäuschen. Der Wein ist ausverkauft, aber vielleicht hat Kerstin ja bald eine neue Überraschung für uns.

 


Pfirsich-Pfeffer-Essig vom Roten Weinbergspfirsich

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Wenn ich Rote Weinbergspfirsiche bekomme, dann setzte ich auch gerne einen Essig damit an. Der schmeckt nicht nur schön fruchtig, er hat auch eine wunderhübsche Farbe. Mit den Früchten bin ich sparsam und verwende nicht zu viele, dafür kommen noch Schalen der anderweitig verarbeiteten Früchte dazu. Gerade in den Schalen steckt viel Geschmack und Farbe und so können die wertvollen Früchte auch komplett verwendet werden.



5 Rote Weinbergspfirsiche
1 EL tasmanischer Pfeffer
1 EL getrockneter Thymian
1 Liter Weißweinessig
(wenn noch mehr Früchte verarbeitet wurden, kann man auch die Schalen zusätzlich ins Glas geben)

Wer auf Nummer sicher gehen will, dass der Essig nicht kippt, der erhitzt ihn auf 70 Grad und lässt ihn danach vollständig erkalten.

Die Pfirsiche halbieren und entsteinen. Dann ungeschält in kleine Würfel schneiden. Den tasmanischen Pfeffer im Mörser grob zerstoßen. Alle Zutaten in ein weites Glas geben und mit dem Essig auffüllen. Darauf achten, dass alle Früchte von Essig bedeckt sind.

Das Glas für 4 Monate an einem hellen, kühlen Ort stehen lassen. Dann abseihen und in Flaschen füllen. Das Abseihen geht am schnellsten, wenn man den Ansatz als erstes durch ein grobmaschiges Sieb laufen und abtropfen lässt. Dadurch sind die groben Stücke schon entfernt. Danach durch ein sehr feinmaschiges Sieb geben und man bekommt einen sauberen Essig.





Pfirsich-Curry-Chutney vom Roten Weinbergspfirsich

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Glücklicherweise habe ich letztes Jahr von den wunderbaren Roten Weinbergspfirsichen von der Mosel einige bekommen können. Das ist nicht so einfach, in manchen Jahren ist die Ernte sehr gering. Sie müssen den richtigen Reifegrad haben, damit sie die Reise zu mir in einem Paket antreten können. Diesmal hat es wieder geklappt und ich konnte endlich wieder Chutney und Essig machen.

Keine Sorge, das Pfirsich-Curry-Chutney schmeckt mit jedem Pfirsich sehr gut, es hat nur eine weniger attraktive Farbe. Geschmacklich lohnt es sich auch, andere Pfirsichsorten zu verwenden.


1 kg Pfirsich
300 gr. Zucker
1 EL Salz
250 gr. Zwiebeln
1/2 EL Curry
250 ml Essig
1 rote Thai-Chili
3 Zweige Minze
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Die Pfirsiche halbieren, entkernen, schälen und in feine Würfel schneiden. Die Pfirsichwürfel in einen großen Topf geben und mit 250 gr. Zucker und dem Salz marinieren, bis sie Wasser gezogen haben.

In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln. In einer Pfanne mit 50 gr. Zucker karamellisieren. Zwiebel und Essig zum Pfirsich geben und einmal aufkochen lassen. Den Curry einrühren und das Chutney bei kleiner Hitze langsam einkochen, bis es eine dickliche Konsistenz hat.

Die Chili halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden. Die Minzblätter abzupfen und in sehr feine Streifen schneiden. Beides zum Ende der Kochzeit in das Chutney einrühren und mit Pfeffer abschmecken.

Heiß in Gläser füllen und diese sofort verschließen. Das Chutney hält so ein Jahr und schmeckt gut zu Käse oder Hühnchen.


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