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Wein am Berg 2015 in Sölden: Sterneköche und Spitzenwinzer aus Österreich und Portugal

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Freiwillig bringt man mich eigentlich nicht auf die Berge und in den Schnee. Der Einladung des Central Hotels in Sölden Ende April an dem Gourmet-Festival "Wein am Berg" teilzunehmen, konnte ich jedoch nicht widerstehen.

Bereits zum 14. Mal richtete die Gastgeberin des Central, Angelika Falkner, diese fulminante kulinarische Veranstaltung aus. Dabei kann sie sich auf ein kompetentes und eingespieltes Team verlassen. Und das merkt man zu jeder Zeit und an jedem Detail. Alles ist bestens organisiert und alle Mitarbeiter sind stets um das Wohlergehen der Gäste bemüht.

Gutes Essen und Wein spielen im Hotel Central immer schon eine große Rolle. Das Haus verfügt über einen sehr gepflegten Weinkeller und dem langjährigen Küchenchef Gottfried Prantl wurde vom Gault Millau die Toque d'Honneur verliehen. Die erhalten nur Köche, die über 20 Jahre lang mit mindestens einer Haube bewertet wurden. Die Hausgäste können sich also sehr glücklich schätzen, von ihm verwöhnt zu werden.

Am letzten Wochenende vor dem Saisonende in der Wintersportregion Sölden findet jährlich "Wein am Berg" statt und zieht Gourmets aus aller Welt in seinen Bann. Was als kleines Festival, unterstützt von den Winzern aus dem Burgenland, begann, ist inzwischen ein vielbeachtetes Großereignis. Jedes Jahr rückt ein Gastland in den Fokus - heuer war das Portugal. Und ich war schon sehr neugierig, was ich an diesem verlängerten Wochenende erleben werde.

Amuse-Bouche aus Nord- & Südtirol (Brennesselsüppchen, Schledernockn, Krauthasner, Bärlauchknöderl & Ziegenbergkäse, Kalbstatar "Breatl", Vulcano-Schinkenspezialitäten)
Welschriesling von den Weingütern Feiler-Artinger, Krutzler, Leberl, Paul Rittsteuer, Umathum

Auftakt des Festivals war eine Abend-Veranstaltung unter dem Motto "Kulinarische Reise durch Nord- & Südtirol". Zum Apero konnten wir in der Hotelhalle vier unterschiedliche Welschrieslinge verkosten. Dazu hatte Gottfried Prantl traditionelle Gerichte Nordtirols als Amuse Bouche vorbereitet.

Mit großer Vorfreude ging es in das festlich geschmückte Restaurant, in dem das Menü und die begleitenden Weine serviert wurden. Heute lernten wir den ersten Gastkoch, den Südtiroler Sternekoch Karl Baumgartner vom Restaurant Schöneck kennen. Er brachte bei den beiden Vorspeisen den Charme und die Aromen der Südtiroler Küche mit. Bei Hauptgang und Dessert stand wieder die Nordtiroler Küche von Gottfried Prantl Pate. Weine und Menü waren fein abgestimmt und bereiteten uns einen sehr schönen Abend. Besondere Begeisterung rief an unserem Tisch das Dessert von Raffaele de Luca, dem Chef-Pâtissiers des Hauses, hervor. Der täuschend echt modellierte Apfel aus Schokolade war mit Apfel-Kompott und einer Creme gefüllt.


Terlaner Spargel, marinierter Bachsaibling & Kaviar, Wildkräuter & getoasteter Sesam
2013 Sauvignon Blanc - Weingut Paul Achs
2013 Sauvignon Blanc - Weingut Kollwentz

Geöffneter Raviolo, Bärlauchcreme, Freilandei, Almkäsfonduta & Scorzone Trüffel
2012 Pinot Noir - Weingut Paul Achs
2010 Pinot Noir Ried Fabian - Weingut Igler

Rehrücken, Morcheln, Sellerie & Roggen
2007 Opus Eximium No. 20 - Weingut Gesellmann
2011 Cuvée Impresario - Weingut Kerschbaum

Big Apple, falscher Strudel vom Apfel
2012 Ruster Ausbruch - Weingut Feiler-Artinger
2012 Scheurebe Beerenauslese - Weingut Kollwentz

Sehr beeindruckend war nicht nur die Leistung der Küche, sondern auch der sehr gute Service. An diesem Menü nahmen ca. 200 Personen teil. Davon war nichts zu spüren. Alles lief reibungslos ab und der Abend war sehr kurzweilig, da die Winzer ihre Weine zwischen den Gängen persönlich vorstellten. Auch nach dem Menü war an alles gedacht und in der Hotelhalle hatten fleißige Hände ein Pralinen- und Käse-Buffet aufgebaut. So konnte jeder nach Herzenslust zu seinem bevorzugten "Betthupferl" greifen.


Pralinen aus der Hausconfiserie
Affinierte Käse & Naturkäse aus Nord- & Südtirol von Käsesommelier Andreas Gstrein
Schaf & Ziegenkäse aus der Hofkäserei Scheiber in Silz

Am nächsten Morgen erwartete uns das perfekte Bergwetter mit herrlichem Sonnenschein. Zum ersten Mal sollte es hinauf in die Berge gehen. Für Skifahrer gab es die Möglichkeit mit ehemaligen Profi-Skifahrern die Pisten zu erobern. Soviel Mut hätte ich nicht zusammenkratzen können und mir war in unserer kleinen Nicht-Skifahrer-Gruppe schon etwas mulmig. Dafür habe ich sehr lebenslustige Festival-Teilnehmer aus Malaysia kennengelernt und viel Spaß gehabt.

Meine Sorgen wegen Rutschpartien im Schnee waren unbegründet. Es war an alles gedacht. Die kurzen Wege zwischen Gondel und Veranstaltungsort konnten gefahrlos mit normalen Winterschuhen zurück gelegt werden und für längere Wege wurden wir mit einer Schneeraupe gefahren. Seit diesem Wochenende bin ich ganz großer Schneeraupen-Fan.




Unser Alternativprogramm führte uns zu dem sensationellen Berg-Restaurant ice Q auf über 3.048 Meter Höhe. Der Glaskubus auf dem Gaislachkogl ist ein architektonisches Juwel und der Blick ins Berg-Panorama der ÖtztalerAlpen ist atemberaubend. Von dort sind über 250 Dreitausender Gipfel zu sehen. Die Location ist beeindruckend, auch der kommende James Bond-Film wurde dort gedreht.




Bei einem kleinen Rundgang durch die Küche durfte ich mich davon überzeugen, dass die Köche ebenfalls einen tollen Ausblick haben. Das dürfte eine der Küchen mit dem schönsten Blick sein. Das Restaurant ist modern und elegant eingerichtet. Ein besonderes Highlight ist die Panorama-Terrasse. Während der Wintersaison besteht auch die Möglichkeit am Mittwoch im ice Q ein Menü zu essen und Nachts mit der Gondel wieder ins Tal zu fahren.




Diese Gondel brachte uns wieder hinunter ins Tal, wo bereits der Bus auf uns wartete, um uns zu einer ganz besonderen Weinverkostung am Rettenbachgletscher zu bringen. Das letzte Stück zur Schneebar durften wir mit der Pistenraupe fahren. Dort trafen wir uns mit den Skifahrer-Gruppen und gemeinsam verkosteten wir Weißweine der anwesenden Spitzenwinzer aus Portugal. Der große Charme der Veranstaltung besteht auch darin, dass die Winzer aktiv am Programm teilnehmen. Die Österreicher können sowieso alle Ski fahren und auch bei den Portugiesen waren einige mit Freude dabei. So kommt man gut ins Gespräch und lernt sich auch einmal von einer anderen Seite kennen.




Mit der Pistenraupe ging es weiter zum Panoramarestaurant am Tiefenbachgletscher, wo Mittags bereits ein Gourmet-BBQ für uns vorbereitet war. Dazu gab es wieder eine schöne Weinauswahl und zu meiner Freude auch ein Craftbier von Stieglbräu aus Salzburg. Ich habe es sehr genossen, bei diesem herrlichen Wetter draußen auf der Terrasse zu sitzen, einen schönen Wein im Glas und gutes Essen auf dem Teller zu haben. Die Skifahrer drängte es schnell wieder auf die Piste. Sie waren sehr begeistert von den Pistenverhältnissen und natürlich vom Sonnenschein. Wir "Fußgänger" hielten es noch etwas länger aus, bis uns der Bus zurück ins Hotel brachte.




Am Nachmittag blieb genug Zeit, um sich im komfortablen Zimmer etwas auszuruhen und auf die kommenden kulinarischen Genüsse einzustimmen. Der zweite Abend war dem Gastland Portugal gewidmet und stand unter dem Motto "kulinarische Reise durch Österreich & Portugal". Der Gastkoch des Abends war Dieter Koschina, der mit seinem Restaurant Vila Joya in Portugal zwei Michelinsterne erkocht hat und Platz 22 auf der San Pellegrino-Liste einnimmt.

Hors d'Oeuvres Variationen: Mit Blutwurst und Kalbskopf gefüllter Tintenfisch und Cannellini-Bohnen-Vinaigrette,
Karfiol-Kaviarpraline, geräucherte Gänseleber mit Portweinapfel & Walnussbrot

Der Apero war diesmal gleich eine Winzermesse im Festsaal des Hotels, wo man an den verschiedenen Ständen mit den Winzer gut ins Gespräch kommen konnte. So gab es die Gelegenheit manche Weine nachzuverkosten, neue Weine kennen zu lernen und viel Wissenswertes zu erfahren. Parallel dazu wurden die Hors d'Oeuvres von Gottfried Prantl und Dieter Koschina serviert. Das ließ uns schon erahnen, welche kulinarischen Genüsse uns beim Menü noch erwarten werden.

Im Restaurant des Hauses war wieder eine schöne lange Tafel für uns gedeckt. An diesem Abend führten der Ski-Weltmeister Frank Wörndl und ein Kollege sehr launig durch den Abend. Sie sorgten dafür, dass alle beteiligten Winzer zu Wort kamen und wir gut unterhalten waren.

Langustinos, Meeresalgensalat, Zitrusfrüchte, Salzzitrone
2012 Escolha - Quinta do Ameal
2009 Riesling Seeberg - Weingut Fred Loimer
2011 Sauvignon Blanc Grassnitzberg - Weingut Tement

Kalbsfußtascherln & Kalbstafelspitz, Kräutermousseline, Zwieberl
2012 Grüner Veltliner Axpoint Smaragd - Weingut Hirtzberger
2013 - Grüner Veltliner Der Ott - Weingut Ott
2013 - Riesling Schieferterrassen - Weingut Stadt Krems

Geschmorte Backe vom Schwarzen Schwein, Carabineros, Pata-Negraschinken, Perlgraupenrisotto
2012 - Pintas Character - Wine & Soul
2012 Reserva - Quinta do Crasto
2012 Quinta Vale Dona Maria - Quinta Vale Dona Maria

Mit den Langustinos in der Vorspeise ist es Dieter Koschina sofort gelungen uns Portugal auf den Teller zu holen. Das setzte sich auch mit dem Hauptgang fort. Von Gottfried Prantl stammte der feine Zwischengang mit dem perfekt gegarten Tafelspitz. Nach dem Hauptgang freute ich mich sehr über die Möglichkeit, der Küche einen kurzen Besuch abzustatten. Sie ist beeindruckend groß, aber das ist notwendig, bei der großen Anzahl von Tellern, die da in Gourmet-Qualität geschickt werden. Auch an diesem Abend waren wieder über 200 Gäste zu begeistern und das ist mehr als gelungen. Die Küche sah kurz nach dem Schicken der letzten Hauptgänge aus, als wäre nichts darin geschehen. Das spricht sehr für die hohe Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter. Da alles so perfekt abgelaufen ist, lachten die beiden Küchenchefs Gottfried Prantl und Dieter Koschina sehr entspannt.


Dieter Koschina, Gottfried Prantl (v.l.n.r.)

Im Hintergrund wurde bereits vom Chef-Pâtissier Raffaele de Luca das Dessert angerichtet und wir beeilten uns, wieder zurück zu unserem Tisch zu kommen.

Joghurtschale & Schüttelbrotsavarin, Rhabarber, Erdbeere & Waldmeister
Brut Rosé - Champagne Billecart-Salmon

Mit einem großen Applaus empfingen die Gäste das Kochteam und bedankten sich bei ihnen und beim perfekt eingespielten Service-Team für den grandiosen Abend. In der Hotelhalle waren schon wieder viele fleißige Hände am Start. Erneut gab es dort ein großes Pralinen- und Käsebuffet. Die Pralinen stammten diesmal von Dallmayr aus München.

Schokoladenspezialitäten vom Chef Chocolatier der Pralinenmanufaktur Dallmayr, Christoph Lindpointner
1997 Vintage Port - Quinta Nova de Nossa Senhora do Carmo
Cla Moscatel - Quinta Nova de Nossa Senhora do Carmo
2012 Vintage Port - Quinta do Vale Meao
2009 Seewinkel Beerenauslese - Weingut Velich

Wir haben uns jeden Tag große Mühe gegeben, unsere Teller aufzuessen, aber trotzdem hat uns der Wettergott nicht erhört. Und am dritten Tag in Sölden war es leider sehr bedeckt. Aber es blieb trocken und war nicht zu kalt. So wurden unsere Aktivtäten am Berg nicht beeinträchtigt und unsere gute Laune ersetzte die Sonne. Die Bergwelt der Ötztaler Alpen war auch bei etwas trüberer Sicht immer noch sehr imposant.




Nach dem Frühstück brachten uns Bus und Gondel hinauf zum Tiefenbachgletscher und zur Höhenweindegustation. Drei österreichische Weine standen auf dem Programm. Darunter ein Chardonnay, der ja nicht zu meinen Lieblingsrebsorten zählt. Es war sehr interessant für mich, wie die Höhenluft den Geschmack verändert und ich hatte Freude an allen drei Weinen.




Mit der wunderbaren Pistenraupe ging es dann etwas tiefer, zur zweiten Degustationsstation. Dort wurden wir gleich wieder sehr charmant mit einem Glas Wein empfangen. Es gab die gleichen drei Weine zu verkosten und sie schmeckten diesmal ganz anders. Bei dem Chardonnay, der mir eben noch geschmeckt hat, hätte ich jetzt den Eindruck, ich würde Salzwasser trinken. So wurde uns eindrucksvoll vorgeführt, wie die Höhe den Geschmack beeinflusst.




Im Panoramarestaurant am Tiefenbachgletscher wartete danach schon das Mittagessen und eine feine Weinauswahl auf uns. Auf dem Buffet gab es diesmal Spezialitäten aus dem Burgenland und ich freute mich über eine pikante Wurst und deftiges Weißkraut.




Nach der Mittagspause freute ich mich auf die Rückfahrt ins Hotel. Schließlich stand am Abend ein weiterer Höhepunkt bevor: die "Big Bottle Party".

Der Auftakt zur "Big Bottle Party" startete gleich nach einem kleinen Fußmarsch zur Giggijochbahn. Wir bekamen ein Glas Wein in die Hand gedrückt und die Gondelfahrt in die luftige Höhe startete. Das war gleich die perfekte Einstimmung auf den tollen Abend im Bergrestaurant am Giggijoch.




Nach einem kleinen Stehempfang mit Musik begeisterten sich alle Gäste an dem umfangreichen Buffet kleiner Köstlichkeiten. Gottfried Prantl und die Gastköche lieferten hier ein kulinarisches Feuerwerk ab, bei dem jeder Gast ins Schwärmen geriet. Die Auswahl war so groß und vielfältig, dass man sich gar nicht richtig entscheiden konnte, was man probieren möchte.

 
Dieter Koschina

Für diesen besonderen Abend hatten die Winzer nur ihre besten Tropfen in der Magnumflasche dabei. Für mich ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis Weine aus den großen Flaschen zu probieren, da sie sich ganz anders entwickeln. Und hier kam wirklich nur das Beste ins Glas.




Das Vorspeisenbuffet war eigentlich schon mehr als aureichend, um sich satt zu essen. Die Köche eröffneten aber auch noch mehrere Front-Cooking-Stationen und bereiteten vor den Augen der Gästen kleine warme Gerichte zu. Mich hat es wieder fasziniert, wie da in kurzer Zeit lauter wunderschöne Teller angerichtet werden und alles so ruhig und organisiert abläuft. Keiner musste lange auf sein Wunschgericht warten und alles kam heiß an den Tisch.



Unter den Gastköchen war auch Franz Fuiko vom Salzburger Restaurant Carpe Diem. Das Wiedersehen hat mich sehr gefreut.



Gottfried Prantl und die Winzer Heinz Velich und Ewald Zweytick



Die schöne Tradition von Pralinen- und Käsebuffet nach dem Dinner wurde auch oben auf dem Berg weitergeführt. So konnte jeder nochmal nach Herzenslust seine Lieblingspralinen oder den Lieblingskäse probieren.




Zu später Stunde ging es hinaus auf die Terrasse, wo wir eine beeindruckende Lichtinstallation und ein wunderschönes Feuerwerk in den Bergen erleben durften. Das waren magische Momente.




So langsam verabschiedeten sich die ersten Gäste und ließen sich von der Gondel durch die dunkle Nacht zurück nach Sölden bringen. Es war meine erste nächtliche Gondelfahrt und sie beeindruckte mich sehr. Ich war bei den ersten Heimkehrern dabei, aber die Party soll noch lange nicht zu Ende gewesen sein.....

"Wein am Berg" war eines der beeindruckendsten kulinarischen Events, an denen ich bisher teilnehmen durfte. Ganz herzlichen Dank an das Central-Hotel und Angelika Falkner für die Einladung.

Nächstes Jahr findet "Wein am Berg" zum 15. Mal statt und was schon zu erfahren war, deutet auf ein ganz besonderes Fest voller kulinarischer Höhepunkte hin. Eigentlich sollte man sich das auf keinen Fall entgehen lassen.

Lachsforelle, Spargel, Bärlauch

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Letztes Jahr hatte ich das große Vergnügen, im Newsletter von iSi vorgestellt zu werden. Dafür habe ich zwei Rezepte entwickelt, die ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Da ich die Zutaten sehr bewusst saisonal gewählt habe und dann natürlich erst die Veröffentlichung abgewartet habe, machte die Vorstellung im Blog danach wenig Sinn. Aber jetzt ist die beste Zeit für dieses Rezept.




Bärlauch-Espuma:

1 EL Bärlauchpaste
200 ml Sahne
1/2 Blatt Gelatine
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
etwas Zitronensaft

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Sahne mit der Bärlauchpaste aufkochen und die abgetropfte Gelatine darin auflösen und gut verrühren. Die Masse mit Salz, Zucker, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken. Die Masse abkühlen lassen und durch ein feines Sieb geben. In den iSi füllen und eine Kapsel eindrehen. Den iSi kopfüber halten und kräftig schütteln, damit sich die Flüssigkeit mit dem Gas gut vermischen kann.

Den iSi kopfüber im Kühlschrank aufbewahren. Kalt kann der Espuma bis zu drei Tagen aufbewahrt werden. Bei Bedarf eine weitere Kapsel eindrehen.



Bärlauchpaste:

75 gr. Bärlauch (Stiele entfernt)
100 gr. Olivenöl
1 TL Salz

Den Bärlauch gut waschen. Die Blätter in der Mitte falten und die Stiele nach hinten abreißen. So wird der dicke Teil der Stiele einfach entfernt. Die Blätter danach in breite Streifen schneiden und mit Olivenöl und Salz in einen Thermomix geben und sehr fein mixen.





Lachsforelle:

1 Lachsforelle
Butter
Rapsöl
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Die Lachsforelle filetieren, entgräten und die Haut abziehen. Die Lachsforellenfilets portionieren. Butter und Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Den Fisch mit Salz und Pfeffer würzen und bei mittlerer Hitze glasig braten.


Spargel:

500 gr. Spargel
Meersalz
Zucker
2 EL Butter

Den Spargel schälen und die trockenen Enden abschneiden. Die Spargelstangen auf die richtige Größe zurecht schneiden. Die restlichen Spargelstücke anderweitig verwenden.

Den Spargel mit Salz und Zucker in einem Topf marinieren, bis er Wasser gezogen hat. Butter zugeben und den Spargel bei mittlerer Hitze und geschlossenem Topfdeckel bissfest dünsten. Zwischendurch kontrollieren und umrühren, damit die Spargelstangen gut gebuttert sind.


Kartoffelwürfel:

2 Kartoffeln
Rapsöl
Butter
Meersalz

Die Kartoffeln schälen und fein würfeln. Rapsöl und Butter in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffelwürfel darin knusprig braten. Die Kartoffelwürfel auf einem Küchenkrepp entfetten und leicht salzen.



Rhabarber, Erdbeere, Holunderblüte

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Letztes Jahr hatte ich das große Vergnügen, im Newsletter von iSi vorgestellt zu werden. Dafür habe ich zwei Rezepte entwickelt, die ich Euch natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Da ich die Zutaten sehr bewusst saisonal gewählt habe und dann natürlich erst die Veröffentlichung abgewartet habe, machte die Vorstellung im Blog danach wenig Sinn. Aber jetzt ist die beste Zeit für dieses Rezept.






Holunderblüten-Espuma:

150 ml Holunderblütensirup
50 ml Wasser
50 ml Sahne
1 ½ Blatt Gelatine

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Holunderblütensirup mit der Sahne mischen. Die 50 ml Wasser erhitzen und die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Die aufgelöste Gelatine in die Holunderblüten-Sahne geben und gut verrühren.

Alles in den isi füllen und eine Kapsel eindrehen. Den iSi auf den Kopf drehen und kräftig schütteln, damit sich das Gas mit der Flüssigkeit gut vermengt. Den iSi kopfüber in den Kühlschrank stellen. Der Holunderblüten-Espuma kann problemlos 3 Tage kalt aufbewahrt werden. Bei Bedarf eine zweite Kapsel eindrehen und erneut sehr gut schütteln.


Rhabarber-Pinien-Tarte:

Für eine Tarteform von 20 cm Durchmesser

Mürbteig:
50 gr. Zucker
100 gr. Butter
150 gr. Weizenmehl
1 Eigelb
1 Prise Salz
etwas Butter zum Einfetten der Tarteform

Rhabarber-Pinien-Masse:
250 gr. Himbeer-Rhabarber
1 EL Zucker
1 Prise Salz
30 gr. Pinienkerne
50 gr. gemahlene Mandeln
50 gr. Butter
50 gr. Puderzucker
1 Ei
1 Eiweiß

etwas Puderzucker zum Bestäuben

Die Butter Stunden vorher aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie weich wird. Darauf achten, dass es etwas mehr ist zum Einfetten der Form.

Die Tarteform mit Butter einfetten. Die weiche Butter schaumig schlagen. Zucker und Eigelb dazugeben und mit dem elektrischen Rührgerät zu einer cremigen Masse verrühren. Dann das Mehl und die Prise Salz kurz einrühren und anschließend schnell mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig kneten.

Den Teig auf den Boden der Tarteform geben und auch einen Rand formen. Darauf achten, dass der Teig möglichst gleichmäßig verteilt ist. Die Tarteform abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Am nächsten Tag den Teig mit einer Gabel gleichmäßig einstechen und den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Den Tarteboden 15 Minuten vorbacken.

Den Rhabarber schälen und in Streifen schneiden, mit etwas Zucker und einer Prise Salz vermischen und Saft ziehen lassen. Die Pinienkerne in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten. Sobald sie Farbe angenommen haben sofort aus der heißen Pfanne nehmen.

Für die Rhabarber-Pinien-Masse die Butter schmelzen. Zucker und gemahlene Mandeln in eine Schüssel geben und die geschmolzene Butter unterrühren. Die Eier zugeben und so lange schlagen, bis die Masse heller wird. Den gezogenen Rhabarbersaft unterrühren.

Die Masse auf den vorgebackenen Teig in die Tarteform gießen. Den Rhabarber gleichmäßig auf der Eimasse verteilen und die Pinenkerne darüber streuen. Alles mit den Händen leicht andrücken.

Die Tarte bei 180 Grad für ca. 35 Minuten backen. Nach ca. 25 Minuten die Farbe der Tarte kontrollieren. Sie sollte goldgelb gebacken sein. Damit sie nicht zu dunkel wird, vorsichtshalber zum Ende der Backzeit mit Alufolie abdecken.

Nach dem Backen auskühlen lassen und mit etwas Puderzucker bestäuben.


Erdbeersorbet:

500 gr. Erdbeeren
120 gr. Zucker
100 ml Wasser
1 Bio-Zitrone
1 Blatt Gelatine

Die Erdbeeren vierteln und mit Zucker und abgeriebener Schale und Saft der Zitrone pürieren.

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Das Wasser erhitzen, die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen und in die Erdbeermasse rühren.

Die Masse in einen Pacossierbecher geben und einfrieren. Wer keinen Pacojet besitzt, der kann die Masse auch in einer Eismaschine gefrieren.





Rezension: Cicchetti und andere italienische Kleinigkeiten

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Cicchetti könnte man kurz mit italienische Tapas beschreiben. Jeder der schon einmal in Italien war, kennt die Bars, in denen man etwas trinken und eine Kleinigkeit essen kann. Die schönsten Bars und feinsten kleinen Bargerichte gibt es in Venedig in den Weinbars, die man Bàcaro nennt. Rund um das Thema venezianische Bars und kleine Köstlichkeiten sind in der letzten Zeit einige Bücher erschienen.

Lindy Wildsmith und Valentina Sforza widmen sich in ihrem Buch "Chicchetti und andere italienische Kleinigkeiten" diesen Köstlichkeiten. Allerdings beschränken sie sich dabei nicht auf Venedig, sondern stellen Gerichte aus allen Regionen Italiens vor. Dabei können sie in ihrem großen Erfahrungsschatz aus dem vollen schöpfen.

Lindy Wildsmith ist eine renommierte Kochbuch-Autorin und betreibt in Wales eine Kochschule. Sie lebte viele Jahre in Italien, spricht fließend italienisch und hat immer den engen Kontakt zu regionalen Anbietern gesucht. Die Italienerin Valentina Sforza hat ihre Leidenschaft zur mediterranen Küche zum Beruf gemacht und bereits 30 Bücher über dieses Thema veröffentlicht. Mittlerweile lebt sie in London und arbeitet auch noch im Catering.




"Chicchetti" ist bei Jacoby & Stuart erschienen. Im Unterschied zu der bezaubernden Länderküchen-Reihe des Verlags, hat dieses Buch ein größeres Format und einen Hardcover-Einband.

Nach einer kurzen Einleitung gibt es auch noch Erläuterungen, wie dieses Buch gedacht ist und wie man am besten damit umgeht. Danach folgen noch einige Grundrezepte, bevor es mit den Rezepten aus Venedig weiter geht. Die Kleinigkeiten aus Venedig nehmen ungefähr ein Drittel aller Rezepte ein und deshalb wurden sie in Kapitel zusammengefasst, die nach den unterschiedlichen Märkten benannt wurden. "La Pescheria" steht für die Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Bei "La Drogheria" finden wir Gerichte mit Eiern, Käse, Wurst und Schinken. Die Gemüsegerichte sind bei "L'Erbaria" und die Fleischgerichte sind bei "La Beccheria" zu finden. Zusätzlich werden im Kapitel "Il Bàcaro" auch noch Getränke vorgestellt.

Alle anderen Rezepte stammen aus diesen italienischen Regionen: Abruzzen & Molise, Basilikata, Kalabrien, Apulien, Kampanien, Latium, Sizilien, Sardinien, Toskana, Umbrien, Emilia Romagna, Ligurien, Lombardei, Piemont & Aostatal, Südtirol, Friaul und Marken. Abschließend sind alle Rezepte noch in einem alphabetischen Register aufgeführt.

Jedes Kapitel startet mit einem typischen Postkarten-Motiv der betroffenen italienischen Region. Einfach schön und in diesem warmen Licht, das wir alle so lieben. Dazu gibt es einen einseitigen Text über die kulinarischen Besonderheiten dieser Region. Die Rezepte sind in der klassischen Darstellung mit Zutatenliste und Zubereitungshinweise. Erfreulich ist es, dass der Rezepttitel in deutsch und italienisch angegeben ist und die Portionsgröße direkt bei jedem Rezept steht. Auf der gegenüber liegenden Seite ist das Rezeptbild. Da auf manchen Seiten zwei Rezepte angegeben sind, hat nicht jedes Rezept ein eigenes Bild. Ich empfinde das nicht als störend, da der Rezepttext so ausführlich beschrieben ist, dass man sich das Gericht gut vorstellen kann.

Bei der Suche nach Rezepten für meine Rezension bin ich diesmal sehr pragmatisch vorgegangen. Mir hätte sehr viel gefallen, was ich gerne ausprobieren wollte. Zumal die Rezepte auch nicht zu aufwändig sind und sich gut im Alltag zubereiten lassen. Besonders angelacht hat mich der marinierte Wolfsbarsch, da wir gerne rohen Fisch essen. Den überbackenen Radicchio habe ich Herrn bushcook zu liebe gemacht, da er sehr gerne Blauschimmelkäse isst und beim Stracchino kam mir der Zufall zu Hilfe, da mir ganz spontan einer angeboten wurde. Und schon waren drei Rezepte ausgesucht und leider sind dann viele Einmerkerl wieder aus dem Buch geflogen. Aber ich möchte im Sommer noch einiges daraus kochen.

Die Rezepttexte sind gut und ausführlich beschrieben und lassen sich auch leicht nachkochen. Die Zutaten sind in den meisten Fällen in einem Supermarkt erhältlich. Das Ergebnis hat uns jedes Mal überzeugt. Es waren feine Köstlichkeiten, die uns sehr gut geschmeckt haben. So ein Gericht kann man auch zu zweit als alleinige Mahlzeit essen. Ich stelle es mir aber auch sehr nett vor, wenn man einige Gerichte daraus kocht und einen geselligen Abend mit Gästen verbringt.


Mit Zitrusfrüchten marinierter Wolfsbarsch
Crudo di branzino con agrumi











Mit Gorgonzola überbackener Radicchio
Radicchio al gorgonzola













Mit Käse gefüllte frittierte Polentastreifen
Polenta fritta con lo stracchino











Fazit:
"Chicchetti und andere italienische Kleinigkeiten" ist ein sehr schön gestaltetes Buch und fasst gute Rezepte aus allen italienischen Regionen zusammen, die man als Amuse, als Vorspeise oder als Fingerfood servieren kann. Es sind viele neue Anregungen enthalten. Der ambitionierte Hobbykoch, aber auch der weniger erfahrene Hobbykoch wird mit diesem Buch Freude haben.


Mit Zitrusfrüchten marinierter Wolfsbarsch Chicchetti und andere italienische Kleinigkeiten

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Genau so stelle ich mir Kleinigkeiten vor. Leicht, frisch und macht wenig Arbeit. Ich bin sowieso ein großer Fan von roh mariniertem oder gebeiztem Fisch. Da bleibt der Eigengeschmack so schön erhalten und das Fischfleisch bleibt saftig und behält den schönen Biss.

Als ich in dem Buch "Chicchetti und andere italienische Kleinigkeiten" diesen roh marinierten Wolfsbarsch entdeckt hat, war es um mich geschehen. Ich bin gleich losgedüst um die paar Zutaten zu besorgen. In der Eile habe ich falsch gegriffen und kam mit einer Blutorange heim. Im Nachhinein fand ich es aber sehr hübsch, dass der Fisch eine kleine rote Färbung bekommen hat. Das war gleich der perfekte Einstieg für meine Rezension.

Dieser marinierte Wolfsbarsch ist das perfekte Sommeressen. Er ist so leicht und frisch und schmeckt richtig nach Sommer, Sonne und Meer. Ich kann es mir auch als idealen Einstieg in ein Sommermenü vorstellen.

Bei der Weinbegleitung habe ich diesmal ein Experiment gewagt. Auf der letzten Genussmesse GUSTAV konnten wir bei einem Menü die Weine von Heidi Schröck, einer österreichischen Winzerin kennenlernen. Zu jedem Gang gab es sowohl einen trockenen, als auch einen süßen Wein von ihr. Als bekennende "Sehr-trocken-Trinkerin" war ich überrascht, dass mir bei dem ein oder anderen Gang sogar der Süßwein besser als Begleiter gefallen hat. Das wollte ich zu diesem, doch sehr säure-betonten Gericht, ausprobieren. Das attraktive Etikett hat mir Mut gemacht, darauf waren Fisch, Ingwer und Zitrusfrüchte abgebildet. Und, tatsächlich gingen Zitrusaromen und Süßwein eine perfekte Harmonie ein.




für 2 Personen als Vorspeise

2 frische Wolfsbarschfilets (Zucht)
1 Stück Ingwer, ca. 1/2 Daumen groß
Meersalz
1/2 Bio-Orange
1/2 Bio-Zitrone
1/2 Bio-Limette
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl

Für die Zesten der drei Zitrusfrüchte am besten einen Zestenreißer verwenden. Alternativ kann man die Schale auch sehr fein abschälen und mit dem Messer in schmale Streifen schneiden. Danach die Früchte auspressen. Den Ingwer schälen und fein reiben.

Den Wolfsbarsch auf Gräten kontrollieren und ggf. entfernen. Dann die Haut abziehen. Die Fischfilets in einer flachen Schale nebeneinander legen, mit dem Ingwer bestreichen und dem Saft der Zitrusfrüchte begießen. Für 2 Stunden abgedeckt im Kühlschrank marinieren lassen.

Den Fisch aus der Marinade nehmen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Die Filets leicht schräg in dünne Scheiben schneiden und anrichten. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen, die Zesten darauf verteilen und mit Olivenöl beträufeln. Sofort servieren.



Dazu gab es bei uns diese Spätlese von Heidi Schröck:



Mit Käse gefüllte frittierte Polentastreifen Cicchetti und andere italienische Kleinigkeiten

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Manchmal steuert der Zufall, was bei uns auf den Tisch kommt. So war es in diesem Fall, dass ich plötzlich eine E-Mail bekam, dass ich nächste Woche Stracchino bekommen kann. Dabei war es fast ein halbes Jahr her, dass ich mit dem netten Absender der Mail darüber gesprochen hatte. Und er hat es nicht vergessen, das ist doch toll. Also änderte ich sofort die Rezeptauswahl für meine Rezension von dem Kochbuch "Cicchetti". Ich hatte vorher schon gesehen, dass es dort ein Rezept für Stracchino gab. Das hat mich gleich angelacht, aber ich habe es wegen dem Käse verworfen.

Wer keinen Stracchino bekommen kann, der kann mir ruhigem Gewissen auch Mozzarella nehmen. Die Kombination aus der knusprigen Polenta und dem weichen Käse macht sich sehr gut. Im Originalrezept werden die Polentastreifen frittiert. Der hohe Ölverbrauch hat mich etwas davon abgeschreckt und ich habe sie lieber rundum gebraten. Das funktioniert genauso gut.

Die "Polenta fritta con lo stracchino" ist eine schöne Kleinigkeit zu einem Glas Wein.



125 gr. Instant-Polenta
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Petersilie
1 Zweig Thymian
2 Blätter Salbei
Rapsöl
Meersalz
250 gr. Stracchino

Rosmarin, Petersilie und Thymian vom Zweig abstreifen und sehr fein hacken. Die Salbeiblätter in Streifen schneiden und ebenfalls fein hacken. Eine rechteckige Auflaufform mit Öl ausstreichen.

500 ml Wasser zum Kochen bringen und salzen. Die Polenta einstreuen und mit einem Schneebesen gut durchrühren. Danach die Kräuter einrühren und solange rühren, bis die Polenta fertig ist. Dann den Brei in die vorbereitete Auflaufform geben und glattstreichen. Das geht am besten mit einer Winkelpalette, die man zwischendurch in kaltes Wasser taucht.

Die vollständig erkaltete Polenta auf eine Arbeitsfläche stürzen und in kleine Quader schneiden. Das Rapsöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Polenta rundum knusprig braten. Herausheben, in der Mitte durchschneiden und mit dem Stracchino füllen. Sofort servieren.



Mit Gorgonzola überbackener Radicchio Cicchetti und andere italienische Kleinigkeiten

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Blauschimmelkäse jeder Art ist der Lieblingskäse von Herrn bushcook. Deshalb versuche ich immer wieder ihn in unsere Küche einzubauen. Beim Durchblättern von "Cicchetti" blieb mein Blick sofort an diesem Radicchio hängen, der mit Gorgonzola überbacken wird. Das Rezept wurde natürlich sofort für meine Rezension ausgewählt.

Wenn man die Käsecreme vorbereitet hat man ein eine köstliche Kleinigkeit, die schnell auf dem Tisch steht.




für 2 Personen

80 gr. weicher Gorgonzola zerbröselt
25 gr. Mascarpone
1 EL Cognac
1 großer Radicchio oder 2 Trevisano
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Gorgonzola mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Mascarpone bei geringer Hitze schmelzen. Dabei ständig rühren, damit es eine glatte Sauce wird. Das geht am besten mit einem Schneebesen. Dann den Cognac zugeben und alles klümpchenfrei verrühren. Die Sauce kann im Kühlschrank gelagert werden - sie wird dabei wieder hart.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Den Radicchio waschen und in dünne Streifen schneiden. Ofenfeste Förmchen mit Öl ausstreichen und die Radicchio-Streifen darin verteilen. Die Käsecreme in Flöckchen auf den Radicchio geben und die Förmchen für 10 Minuten in den Ofen geben. Der Radicchio soll zusammenfallen und der Käse schmelzen. Sofort servieren.



Frischer Wind in der Brasserie Délice mit Anton Gschwendtner

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Im Januar besuchten Herr bushcook und ich die Brasserie Délice im Hotel Sofitel Bayerpost. Besonders begeistert waren wir damals vom guten Steak. Nun kündigt sich ein Wechsel an und zur Vorstellung des neuen Küchenchefs und seines neuen Konzepts war ich zum Blogger-Dinner eingeladen.

Anton Gschwendtner ergänzte seine Kochausbildung im Forsthaus am See in Possenhofen mit beeindruckenden beruflichen Engagements in der deutschsprachigen Sterne-Gastronomie und der 2011 bestandenen Küchenmeister-Prüfung. Er stand in den Küchen von Claus-Peter Lumpp, Mario Gamba, Johann Lafer, Hans Petermann, Harald Wohlfahrt und Christian Jürgens. Zuletzt war er Sous-Chef im Restaurant Atelier Garden im Bayerischen Hof.

Seine Liebe gehört den regionalen und nachhaltigen Produkten, die er möglichst auf den Eigengeschmack reduziert auf den Teller bringen möchte. Um dem Gast viel Flexibilität zu ermöglichen, können die Gerichte auf der neuen Karte selbst zu einem Menü zusammen gestellt werden. Den Reifeschrank gibt es zusätzlich immer noch und so bleiben auch die hochwertigen Fleischgerichte auf der Karte. Die Beilagen können frei gewählt werden.

Gleich nach der Begrüßung in der hoteleigenen Isarbar durften wir uns im Délice umsehen. Rein optisch hat sich nichts geändert. Der sympathische Küchenchef begrüßte uns und ich glaube, er war ein bisserl aufgeregt. Schließlich ist man nicht jeden Tag mit einer Gruppe aufgeregt wuselnden Bloggern konfrontiert. Am Pass der offenen Show-Küche stand das vorbereitete Amuse, ein Tatar, für uns. Beim ersten Bissen wusste ich schon, da gibt sich jemand Mühe und hat seine neue Wirkungsstätte gut im Griff.


Tatar mit Cima di Rape

Anton Gschwendtner hat sich etwas ganz besonderes für uns ausgedacht. Wir sollten unser Menü nicht einfach nur essen, sondern selbst (kochen würde ich es nicht nennen..... :-) ) anrichten. Deshalb war im Restaurant Schwarz & Weiz, wo es sonst das Frühstück gibt, eine Kochstation und ein wunderschön gedeckter Tisch aufgebaut. Dort erwarteten uns schon die Köche und die Mienen waren noch ein bisserl skeptisch. Bei der perfekten Vorbereitung, die die Jungs geleistet hatten, konnte aber gar nichts schief gehen und nach einer launigen Verlosung der Gänge und der Kochteams ging es gleich los.



Die Vorspeise machte mich sehr neugierig. Es sollte einen gebunsten Räucheraal geben. Die jungen Roten Beten waren sous-vide gegart und auch die anderen Komponenten waren bereits vorbereitet. So konnte dieser Gang auch von uns Bloggern perfekt auf den Teller gebracht werden.

Das war wieder einmal eine sehr eindrucksvolle Demonstration, was ein gutes Mis en Place ausmacht und ich konnte alleine beim Zuschauen viel über das Anrichten lernen. Der Aal hat mir ausgezeichnet geschmeckt. Räucherfisch bringe ich auch immer angewärmt auf den Tisch. Dazu gebe ich ihn in den vorgeheizten Ofen. Das Abflämmen mit dem Bunsenbrenner gefällt mir fast noch besser, da es schneller geht und das Raucharoma verstärkt.

Aal geflämmt mit grünem Apfel und Rote Bete
Spätburgunder 2012, Weingut Grafen Neipperg

Mit Markus Hirschler hat das Sofitel auch einen jungen und kompetenten Sommelier gewonnen, der mit österreichischem Charme die passenden Weine zum Menü ins Glas brachte. Mein Team-Kollege Harald von Tellerschubser und ich bereiteten uns beim erfrischenden Zwischengang auf unseren Gang vor.

Karottentatar mit Ginkoeistee und Radieschen
Grüner Veltliner 2014, Markowitsch

Da konnte natürlich gar nichts schief gehen, wenn "slowhand" am Plattenspieler steht. Sogar Anton war sichtlich beeindruckt, wie lässig Harald die Avocado-Spiralen drehte. Mein Einsatz war nicht so spektakulär, aber es gelang auch mir gefüllte Cocktailtomaten auf die Teller zu placieren und sie anschließend mit Tomatenpulver zu bestäuben. In diesem Gang waren so viele witzige Ideen. Das hat mir viel Spaß gemacht, hinter die Kulissen eines Gerichts von Anton zu blicken.

Carabinero mit Avocado und Tomate
Pomino Bianco Riserva 2011, Marchesi de Frescobaldi

Für den Hauptgang war sogar ein Tischgrill mit glühenden Kohlen vorbereitet, auf dem vorab sous-vide gegarte Fleisch sich den letzten Schliff abholte. Auch das Anrichten ging wieder ganz fix. Spinatmatte aufstreichen, Sauce dekorativ verteilen, Fleisch auflegen, Maiskolben anlegen und mit Spinatblättern und Maisknusper bestreuen.


US Chuck Edge Flap mit Mais und Spinat
Artezin 2012, D.M. Hess

Zum Dessert kam dann sogar noch eine Zuckerwatte-Maschine zum Einsatz und versüßte uns den Abend. Mir hat das Menü sehr gut gefallen und geschmeckt. Erst hinterher ist mir aufgefallen, dass es, vermutlich sogar glutenfrei war. Zumindest konnte ich - außer ein paar "Brösel" im Dessert - keine glutenhaltigen Komponenten entdecken. Deshalb freue ich mich schon sehr auf das nächste Menü dort, zusammen mit Herrn bushcook.

Auf einen Absacker ging es dann zurück in die Isarbar. Ganz herzlichen Dank an das Sofitel-Team und Goodnewdays für die Einladung und einen bezaubernden Abend.

Erdbeere und Rhabarber mit Valrhona Dulcey
Perrier-Jouet Blason Rosé


Rezension: Ab Hof Eine kulinarische Reise zu Österreichs Kleinversorgern

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Heute möchte ich ein ganz besonderes Buch vorstellen, das genau nach meinem Geschmack ist. Vor ein paar Jahren feierte ich mit Katharina Seiser das 5-jährige Jubiläum ihres Blogs esskultur. Sie organisierte ein wunderbares kulinarisches Programm, das uns auch in die Steiermark zu Labonca führte. Dort werden Schweine neben einem Naturschutzgebiet auf der Weide gehalten und seit kurzer Zeit auch direkt dort in einem Weideschlachthaus getötet und zerlegt. Labonca ist einer der Betriebe, der in dem Buch "Ab Hof" vorgestellt wird. Erschienen ist es im Anton Pustet Verlag.

Bei unseren Reisen besuchen wir gerne solche hochwertigen Produzenten und Manufakturen. Deshalb hat mich das Buch sofort interessiert. In Österreich gibt es noch sehr viele solcher Betriebe zu entdecken. Und als Münchner haben wir ja den Vorteil, dass wir schnell und sehr gerne dort sind. Solche Bücher sind wunderbare Reiseführer und deshalb empfehle ich sie auch so gerne.

Der Autor, der geborene Münchner Manuel Zauner ist vielseitig talentiert und interessiert. Letztendlich landete er bei der Fotografie mit dem Schwerpunkt Food. Heute lebt er in Wien und hat sich mit Blickwerk selbständig gemacht. Für die Rezepte zeichnet Alexander Rieder verantwortlich, der eine Ausbildung zum Koch, Grafiker und Illustrator gemacht hat. Er arbeitet aktuell als Rezeptautor und Foodstylist in Wien und ist aus dem Servus-Magazin bekannt.




"Ab Hof" ist ein schönes, dickes und großformatiges Buch. Optisch fällt es unter den Begriff "Coffee Table-Buch". Um so erstaunlicher ist der Preis von 35.-- Euro. Inhaltlich bietet es wesentlich mehr als "nur" schöne Bilder zum Blättern.

In den Kapiteln "Gemüse, Obst & Getreide", "Käse, Honig & Ei" und "Fleisch & Fisch" werden insgesamt 12 verschiedene Betriebe in Österreich vorgestellt. Man bekommt beim Lesen der informativen Texte und Betrachten der stimmungsvollen Fotos bereits einen guten Einblick über die unterschiedlichen Erzeuger. Dazu gibt es fünf Rezepte, die direkt auf dem jeweiligen Bauernhof gekocht und fotografiert wurden. Für die Rezeptideen standen die Produkte Pate. Die Rezepte nehmen jeweils eine Doppelseite ein. Auf der einen Seite finden wir die Zutaten, die Arbeitsschritte und ein paar allgemeine Hintergrundinformationen zu diesem Rezept. Auf der anderen Seite ist das Rezeptbild. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Gerichte bodenständig, aber mit einer feinen Note sind. Man muss nicht zwangsläufig in den, im Buch beschriebenen, Betrieben einkaufen, um es nachzukochen. Aber man sollte auf hochwertige Produkte achten. Für die Rezepte gibt es am Ende des Buches ein alphabetisches Rezeptregister.

Im letzten Kapitel "Lebensmittelbeschaffung" gibt es wertvolle Hinweise, wie regionale Betriebe in Österreich gefunden werden können. Zusätzlich werden unterschiedliche Modelle von Food Kooperationen beschrieben. Dies ist sehr gut auch in anderen Ländern möglich.

Dem Buch beigelegt ist ein Poster mit einem sehr attraktiven Blütenmotiv. Auf der Rückseite gibt es Adressen mit weiteren empfehlenswerten Anbietern, nach den österreichischen Bundesländern gegliedert.

Die Auswahl der Rezepte für meine Rezension erfolgte ziemlich spontan. Mich haben sehr viele Gerichte sofort angesprochen. Bei einigen hatten die Produkte noch keine Saison. So entschied ich mich für das Fischgericht, weil ich gerade noch an einem der letzten Tage Karpfen kaufen konnte. Für den Fenchel, weil Herr bushcook sehr gerne Blauschimmelkäse isst und für die Tortilla, da sie so ein schönes Alltagsgericht ist. Alle Rezepte waren sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Mit dem Ergebnis auf dem Teller waren wir mehr als zufrieden, alles hat sehr gut geschmeckt und war auch optisch sehr ansprechend.


Asiatisches Carpaccio vom Karpfen















Tortilla Espagnola mit Kohlrabi












Fazit:
"Ab Hof" ist ein wunderbarer Ratgeber für kulinarische Reisen in Österreich. Wer gerne bodenständige Küche "mit Pfiff" servieren möchte, ist mit diesem Buch ebenfalls sehr gut bedient. Mit den vielen herrlichen Fotos lädt es ein, immer wieder darin zu blättern.

Ab Hof: Asiatisches Carpaccio vom Karpfen

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Das Buch "Ab Hof" hat mich von Anfang an überzeugt. Es stellt hochwertige Produzenten und Manufakturen in Österreich vor. Einer der Betriebe ist dieökologische Karpfenzucht von Marc Mößmer im Waldviertel. Er ist einer der Pioniere der biologischen Fischzucht in Österreich und leitet die Biofisch GmbH. Als renommierter Experte für biologische Fischzucht stellt er seine Kompetenz europaweit bei Vorträgen und im Rahmen von Beratungen zur Verfügung.

Meinen ersten Karpfen habe ich in München im Augustiner gegessen und ich mochte diesen Fisch vom ersten Moment an. Der Küchenchef damals war ein Franke und ich hatte das große Glück, dass ich dort, mit meinem damaligen Chef, immer für unsere Weihnachtsfeier zum Besprechen und Probe-Essen gehen durfte. Unvorstellbar, das ist schon fast dreißig Jahre her und ich habe den Geschmack des gebackenen Karpfens immer noch auf der Zunge. Ich kenne Karpfen fast nur klassisch, also gebacken oder blau. Da hat mich natürlich dieses Rezept eines kalt gegarten Karpfenfilets mit asiatischen Aromen sehr gereizt und es wurde eins der Rezepte für die Rezension.

Gerade noch habe ich einen Karpfen bekommen. Die Saison geht eigentlich in den Monaten, deren Name auf ein "R" endet. Gut, bei mir war es Ende März und ich war froh, dass mein Fischhändler noch ein paar Fische hatte. Bekommen habe ich einen kleinen Spiegelkarpfen, der seinen Namen davon hat, dass er einen einreihigen Schuppenkranz hat, wie der Rahmen eines Spiegels. Ich habe ihn dann selbst filetiert. Das mache ich zwischendurch immer sehr gerne, weil ich dann in Übung bleibe.

Beim Salat konnte ich die vorgeschlagenen Enoki-Pilze nicht bekommen und habe stattdessen eine kleine Schale mit weißen Buchenpilzen gekauft. Aus den größeren habe ich ein Pilzgemüse gemacht und die kleinen sind in den Salat gewandert. Dieser Salat ist so fein, den möchte ich unbedingt nochmal für Gäste kochen. Auch der Karpfen hat sehr gut geschmeckt. Das ist eine sehr feine und edle Vorspeise. Es hat noch besser geschmeckt, als ich erwartet hatte.

Das Karpfenfleisch ist eher dunkel und wird auch beim kalt garen mit der Säure der Zitrusfrüchte nicht unbedingt attraktiver. Ich habe das ausgeglichen, mit einem meiner Lieblingsteller von ASA-Selection. Auf einem weißen Teller würde ich das nicht unbedingt anrichten.




für 4 Personen als Vorspeise

Carpaccio:
1 kleiner Karpfen
1 kleine rote Thai-Chili
1 Limette
1/2 TL Zucker
1 EL Fischsauce
1 EL Tamari

Salat:
2 Frühlingszwiebeln
4 Radieschen
1 kleiner Apfel (Elstar oder Boskop=
1 kleine Handvoll weiße Buchenpilze
2 EL Weißweinessig
1 kleine Knoblauchzehe
1/2 TL Wasabi
Meersalz
3 EL Olivenöl
3 EL Gartenkresse

Den Karpfen filetieren, die Gräten ziehen oder ggf. einen V-Schnitt machen und die Haut abziehen. Die Filets dann diagonal und leicht schräg in dünne Scheiben schneiden.

Die Chili längs halbieren, die Kerne entfernen und in feine Würfel schneiden. Den Saft der Limette auspressen und den Zucker darin verrühren, bis er sich gelöst hat. Fischsauce, Tamari und Chili zugeben und die Marinade über den Fisch geben und alles gut durchrühren, damit es sich vermischt. Abgedeckt für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.

In der Zwischenzeit die Frühlingszwieben schräg in feine Scheiben schneiden. Den Apfel vierteln, entkernen, schälen und in feine Scheiben schneiden. Die Radieschen halbieren und in feine Scheiben schneiden. Die Pilze putzen, die trockenen Enden abschneiden und längs halbieren. Die Kresse abschneiden. Alles in eine Schüssel geben.

Die Knoblauchzehe fein würfeln. Das Wasabipulver im Essig auflösen und mit Salz und Olivenöl verrühren. Den Knoblauch zugeben und den Salat damit anmachen.

Die marinierten Karpfenstreifen mit dem Salat auf Tellern anrichten und sofort servieren.



Ab Hof: Blauschimmelkäse auf knusprigem Fenchel

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Vor einigen Jahren habe ich die Entdeckung gemacht, dass ein Gericht mit gegrilltem Fenchel besonders gut bei Gästen ankam, die Fenchel eigentlich hassen. Seit dieser Zeit gehört dieses Gericht zu meinem Standard-Repertoire und ich koche es im Sommer gerne für größere Gruppen.

Sehr interessant fand ich diesen knusprigen Fenchel aus dem Buch "Ab Hof". Da auch noch Orangen dabei waren, die ja sehr gut zu Fenchel passen, hat es mich gereizt, dieses Rezept für meine Rezension nachzukochen.

Es lässt sich schön vorbereiten. Wenn die Schneidearbeiten erledigt sind, sollte man auf jeden Fall bei der Pfanne mit dem Fenchel bleiben. Der Grad von braun und knusprig zu schwarz ist schmal. Damit sie einen schönen Biss bekommen, muss der Fenchel richtig geröstet werden. Dann schmeckt er schön herb und passt gut zu den Orangen und dem Käse. Ich hatte einen Gorgonzola und der war sehr würzig. Deshalb habe ich auch nur ein ganz kleines Stück dazu gegeben. Ein etwas milderer Blauschimmelkäse hätte mir besser gefallen und den würde ich auch das nächste Mal besorgen.

Der Fenchel sieht sehr hübsch aus, wenn er in Scheiben zusammen bleibt. Das läßt sich nicht mit allen Stücken so beibehalten. Auch beim Schneiden fallen am Rand gerne einzelne Steifen ab. Die habe ich am Schluß zusammen geröstet, die Orangenscheiben halbiert und das Ganze als Salat angerichtet.




für 4 Pers. als Vorspeise

2 Fenchelknollen
Olivenöl
grobes Meersalz
2 Orangen
1/2 TL Anissamen
1 Spritzer Pernod
250 gr. milden Blauschimmelkäse
frisch gemahlener Pfeffer

Den Fenchel halbieren, den Strunk herausschneiden und in dünne Scheiben schneiden. Olivenöl in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Es braucht soviel Öl, dass die Scheiben bis zur Mitte im Öl schwimmen können. Die Fenchelscheiben darin, in mehreren Portionen, für ca. 25 Minuten knusprig braten. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und warm stellen.

Die Orangenschalen so herunterschneiden, dass nichts vom Weißen übrig bleibt. Dann in dünne Scheiben schneiden.

Den Anissamen im restlichen Olivenöl rösten und dann die Orangenscheiben kurz darin dünsten (sie zerfallen leicht). Mit etwas Pernod beträufeln.

Die Fenchel- und die Orangenscheiben auf Tellern anrichten und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Blauschimmelkäse dazugeben und alles mit Olivenöl beträufeln. Sofort servieren, es soll warm gegessen werden. Dazu passt knuspriges Weißbrot sehr gut.



Ab Hof: Tortilla Espagnola mit Kohlrabi

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Eine Tortilla ist ein feines vegetarisches Gericht, dass wir viel zu selten essen. Eigentlich ist es für uns ideal, da die Bindung von einem Ei kommt und sie somit glutenfrei ist. In dem Buch "Ab Hof" habe ich eine Variante mit Kohlrabi entdeckt. Die hat mich gleich interessiert und so wurde es eins der Rezepte, die ich für meine Rezension gekocht habe.

Die angegebene Menge für 4 Personen erschien mir reichlich und so habe ich gleich nur die Hälfte gemacht. Auch davon konnten wir zweimal essen. Es gab noch einen kleinen Salat dazu, der das Ganze noch etwas frischer macht. Auch einen Dip aus Schmand oder ähnlichem kann ich mir gut dazu vorstellen.

Das vorbacken von Kartoffeln und Kohlrabi ist etwas mühsam, da es portionsweise gemacht werden sollte. Aber es lohnt sich, da die einzelnen Scheiben etwas knusprig werden und so die ganze Tortilla nicht matschig wird. Wenn man es für Gäste kocht, kann man diese Arbeiten schon ein paar Stunden vorher erledigen. Die Tortilla lässt sich auch unkompliziert wieder aufwärmen.




für 4 Personen

500 gr. festkochende Kartoffeln
1/2 TL Fenchelsamen
1/2 TL Kümmelsamen
1 mittelgroßer Kohlrabi
Olivenöl
4 Eier Gr. M
Meersalz

Beilage: etwas Blatt- oder Kräutersalat


Salzwasser mit Fenchel- und Kümmelsamen erhitzen und die ungeschälten Kartoffen darin für ca. 25 Minuten kochen und ausdampfen lassen. Sie sollen nicht zu weich werden.

In der Zwischenzeit den Kohlrabi schälen, halbieren und ebenfalls in Scheiben schneiden.

In einer großen beschichteten Pfanne Olivenöl bei mittlerer Hitze erwärmen und nacheinander die Kartoffel- und Kohlrabischeiben darin braten. Es braucht soviel Öl, dass die Scheiben schwimmen können und es ungefähr bis zur Mitte der Scheiben steht. Die Scheiben herausnehmen und etwas abkühlen lassen.

Die Eier mit dem Salz verschlagen und die Kartoffel- und Kohlrabischeiben damit vermischen. Alles ein paar Minuten ziehen lassen.

Die Pfanne mit Küchenpapier ausreiben und wenig Olivenöl darin erhitzen. Die Tortillamasse hineingeben und oben glatt drücken. Bei kleiner Hitze braten. Zwischendurch am Rand die Farbe kontrollieren. sobald sie goldbraun ist, die Tortilla vom Pfannenboden lösen. Das geht am besten mit einer Gummilippe und mit einem Teller wenden. Dann die Oberseite fertig braten.

Die fertige Tortilla auf ein Brett gleiten lassen und in Stücke schneiden. Dazu einen Salat und/oder einen Dip servierern.



Vor kurzem habe ich einen Rotwein aus der portugiesischen Region Tejo entdeckt der mich beim ersten Schluck gleich an den schönen Geschmack eines guten Olivenöls erinnerte. Der Cabeca de Toiro Reserva Tinto 2011 ist eine Cuvée aus den heimischen Rebsorten Touriga Nacional und Castelao. Sein Aroma ist sehr rund und harmonisch. Damit ist er auch ein feiner Begleiter von deftigen Gemüsegerichten und uns hat er zur Tortilla ausgezeichnet geschmeckt.



Workshop zu BASIC textur und seinen Einsatzgebieten

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BASIC textur habe ich schon vor längerer Zeit für mich entdeckt, da es ein glutenfreies Bindemittel ist. Es wird aus dem Albedo der Zitrone gemacht. Das ist die Schicht, die zwischen der eigentlichen Schale und dem Fruchtfleisch liegt. Es besteht nur aus diesem "Weißen" der Zitrone und Wasser. Somit ist es glutenfrei, lactosefrei, vegan und sorgenfrei. Von der letzten Internorga habe ich mir ein kleines Paket mitgebracht und einmal eine Sauce damit gebunden. Den Rest habe ich in einem Eiswürfelbehälter in kleinen Portiönchen eingefroren. Die geöffnete Packung hält gut gekühlt ca. 2 Wochen. Im Profibereich ist das unproblematisch, aber bei meinen kleinen Haushaltsportionen kann ich es nicht schnell genug verbrauchen. Deshalb ist einfrieren eine gute Alternative.



Als bekennende Praktikerin blieb mit der weitere Zugang leider etwas verschlossen. Ich habe im Internet einige Anwendungen und Rezept-Ideen entdeckt. Weiter bin ich leider nicht gekommen. So war ich sehr froh, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, an einem Workshop teilzunehmen. Dafür hat Shane McMahon seine schöne Restaurantküche zur Verfügung gestellt und an einem Montag-Nachmittag trafen sich dort Kai Weise und Dirk Bernert von herba cuisine, sieben Profiköche und ich. Von meiner Seite kann ich nur sagen: ein wunderbarer und sehr informativer Nachmittag.

Im Rahmen eines 3-Gang-Menüs sollten wir die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten kennen lernen.



Bei der Vorspeise kamen alle Komponenten, außer der Kräuter-Garnitur, mit BASIC textur in Verbindung. Butter und Sobrasada (eine spanische, fette Streichwurst) wurden geschmolzen und damit gebunden, so entstand eine Art Mayo. Das Forellenfilet wurde als Ceviche mit Zitronensaft kalt gegart und das Ganze bekam eine leichte Bindung davon. Die Haut wurde mit einer Mischung aus Wasser, BASIC textur und Gewürzen bestrichen und beschwert im Ofen getrocknet. Das ergab einen aromatischen und sehr knusprigen Chip. Ergänzt wurde der Gang mit einem Orangensorbet und einem Avocado-Espuma, beide mit BASIC textur gebunden.

Alle Komponenten hatten eine sehr angenehme Textur und geschmacklich war das eine würzige und frische Vorspeise. Das Vorspeisen-Team hatte eine sehr gute Arbeit gemacht.




Für den Hauptgang war ein Lammkarree mit einer Kruste und Lauchgemüse geplant.



Das Lamm mit der Blumenkohl-Kruste war das optische und geschmackliche Highlight von diesem Gang. Die Kruste wurde aus, in Butter gegartem Blumenkohl, Brösel und BASIC textur gemacht. Das vorgegarte Lamm wurde dann mit der Kruste im Salamander überbacken. Garpunkt perfekt und auch die Kruste überzeugte mich. Es trat kein Fett aus - sie hatte eine schöne Bindung. Dazu gab es eine leichte Tomatensauce, die ebenfalls mit etwas BASIC textur gebunden war und ein Lauchgemüse.

Es ist mir eine Herzensangelegenheit an dieser Stelle Pascal, den Koch des Lamms zu grüßen, weil ich schon mit seinem Großvater zusammen gekocht habe. Manchmal ist die Welt wirklich ein ganz kleines Dorf :-). Lieber Pascal, das Lamm hast Du ganz, ganz toll gemacht.




Im Dessert-Team waren zwei sehr erfahrene Köche und so konnte es schnell nach dem Hauptgang angerichtet und serviert werden.




Im Schälchen ist eine Kokosmilch-Panna-Cotta, die wirklich erst im Workshop produziert wurde und innerhalb von 2 1/2 Stunden einen perfekten Stand hatte. Aufgesetzt wurde ein Mango-Espuma. Dazu gab es ein Minzeis auf Erdmandel-Sand, Himbeer-Espuma und Rhabarber-Kompott. Alle Komponenten wurden mit BASIC textur gebunden.




Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten waren für mich sehr überraschend und ich sehe großen Nutzen für mich, da ich glutenfrei kochen muss.

Herzlichen Dank an Kai Weise und Dirk Bernert von herba cuisine für den tollen Workshop und die perfekte Betreuung. Wer sich mit dem Produkt stärker auseinander setzen möchte, dem kann ich diesen Profi-Workshop sehr empfehlen.


Dirk Bernert und Kai Wiese (v.l.n.r.)

Rezension: Die Kochgarage - Das Kochbuch

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Vor über 20 Jahren kam die Italo-Argentinierin Graciela Cucchiara nach Deutschland und hatte einen Traum. Nach Jahren der Berufstätigkeit als Psychologin und Grafikerin wollte sie ihre Kochleidenschaft zum Beruf machen. In Buenos Aires wurde sie geboren, aber Kochen lernte sie als Kind bei ihrer italienischen Großmutter. In München, wo sich quirlige Konzepte eigentlich schwer tun, fand sie die richtige Location, um sich kulinarisch zu verwirklichen. In einem Hinterhof in Neuhausen stand ein kleiner Industriebau leer. Dort hatte früher die Käserei Hindelang ihre Wirkungsstätte und heute beherbergt der Bau die Kochgarage. Graciela hat den Charme des Gebäudes erhalten und mit ihren kreativen Ideen einen kulinarischen Hot-Spot geschaffen, in dem man sich sofort wohl fühlt.

Die Kochgarage ist mehr, als nur eine Kochschule oder eine Location für Kochevents. Es geht um das Gemeinschaftserlebnis und den Spaß bei der Sache. Das spürt man auch sofort, wenn man Gracielas Team kennen lernt. Es besteht aus Mitgliedern ihrer Familie und kulinarischen Weggefährten, wie Gabriel, den sie bei der SAT1-Kochshow "The Taste" kennen lernte. Beide waren damals Kandidaten im Team von Tim Mälzer und auch er ist ihr immer noch so verbunden, dass er es sich hat nicht nehmen lassen, das Vorwort zu ihrem ersten Kochbuch "Die Kochgarage - Das Kochbuch" zu schreiben.




Für die Events in der Kochgarage bereist Graciela, manchmal sogar mit der ganzen Familie, verschiedene Regionen in der ganzen Welt, um vor Ort die Küche zu erleben. So verfügt sie über ein breites Repertoire authentischer Gerichte. Dieses Wissen und ihre ganze kulinarische Persönlichkeit sind in das Kochbuch eingeflossen. Kochen mit Graciela und ihrem Team steht für Spaß und unkompliziertes Vorgehen, so ganz nach dem Motto "man nehme, was man hat". So sollte man auch dieses Kochbuch verstehen. Es geht um den Inhalt von 15 Kühlschränken und durch Ergänzung der Basis-Zutaten kann man daraus je 4 unterschiedliche Rezepte kochen.

Dieses Konzept braucht natürlich etwas Erklärung und so startet das Buch mit Impressionen aus der Kochgarage und einer Einführung über den Kühlschrank und wie Graciela ihn sieht. Zusätzlich gibt es Informationen über die Art und Weise, wie in der Kochgarage gekocht wird und wie das Buch funktioniert. Neben dem Inhalt des Kühlschranks braucht es auch noch Vorräte und Küchen-Werkzeuge, die genau aufgezählt werden, um die Gerichte zu zaubern.

In diesem Stil sind auch die Rezepte aufgebaut. Für den schnellen Abgleich, was mit dem aktuellen Kühlschrank-Inhalt möglich ist, sind diese Lebensmittel mit einer Markierung hervorgehoben. Dann folgt die genaue Zutatenliste, mit Angabe der Personenanzahl und der Zubereitungszeit. Fehlt etwas, so ist das kein Problem, es werden reichlich Alternativen aufgezeigt. Damit es nicht am Equipment scheitert, sind die benötigten Utensilien auch noch angegeben. Im Rezepttext wurden alle Zutaten in Fettschrift hervorgehoben. So kann man sich mit den Augen schnell orientieren, an welcher Stelle im Rezept man gerade ist.

Als Gast in der Kochgarage wird man gleich von Graciela in den Bann gezogen. Ihr Charme wurde mit vielen bunten Fotos und kleinen persönlichen Geschichten auf das Buch übertragen. Das macht die Seiten zwar etwas unruhig, aber auch neugierig, mehr zu erfahren.

Die Titel der Rezeptkapitel verraten etwas über die Hauptzutaten und dahinter verbergen sich kreative und authentische Rezepte aus aller Herren Länder:

  • Auf der Wiese
  • In der Luft
  • Im Wald
  • Durchgedreht
  • Im Wasser
  • In der Erde
  • Aus Zucker
  • Nach der Party

Wie bei den Events der Kochgarage dürfen natürlich Reste nicht ungenutzt bleiben. Und so gibt es zu jedem Kapitel eine Doppelseite, die "restlos glücklich" macht mit Vorschlägen zu Gerichten aus Resten und neu gekauften Zutaten.

Sehr gut gelungen sind die drei Register am Ende des Buchs, die helfen, um ein bestimmtes Rezept zu finden. So gibt es ein alphabetisches Register nach Rezeptnamen, eines nach Gerichtart (wie Fleisch, Geflügel, Vegetarisch, etc.) und eines nach Herkunft mit Angabe der Regionen.

Das Gastgeber-Gen von Graciela lässt nicht zu, dass kleine Portionen gekocht werden. Viele Rezepte sind für 6 oder 8 Personen gerechnet. So habe ich bei der Auswahl der Rezepte für meine Rezension danach geschaut, ob die Menge einfach reduziert werden kann. Das macht nicht bei allen Rezepten Sinn, wenn z. B. ein großes Fleischstück verarbeitet wird. Aber es sind genug Rezepte dabei, die auch im 2-Personen-Haushalt umgesetzt werden können. Bei den nachgekochten Rezepten habe ich teilweise auch die alternativen Lebensmittel verwendet. Alle drei Rezepte haben bestens funktioniert und auch sehr gut geschmeckt. Besonders überzeugt hat mich der authentische Geschmack der Gerichte. Etwas gestört hat mich der großzügige Einsatz von Fleur de Sel in den Rezepten, wo mir Meersalz genügt hätte.


 Doraden-Ceviche
Kalbsnuss-Zitronenmelodie
(mit den angegebenen Garnelen als Alternative zubereitet)














Fazit:
Die Kochgarage - Das Kochbuch ist ein sehr authentisches Kochbuch und steht für gemeinsames Kochen, mit Spaß an der Sache, ohne Zwänge und ohne strikte Vorgaben. Graciela möchte Mut machen, einfach loszukochen und das Beste aus den Zutaten zu machen, die vorhanden sind. Die Rezepte sind auch mal anspruchsvoller oder benötigen viele Zutaten. Besonders gut kann ich mir dieses Kochbuch vorstellen, wenn man in einer Gruppe kochen und ausgetretene Pfade verlassen möchte.

Ein paar Bilder von der Präsentation des Kochbuchs in der Kochgarage habe ich für Euch noch mitgebracht. Das war ein sehr schöner und inspirierender Abend. Diesen Spirit möchte Graciela mit ihrem ersten Kochbuch in unser Zuhause bringen.





Doraden-Ceviche Die Kochgarage - Das Kochbuch

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Bei Ceviche-Rezepten werde ich immer schwach. So ging es mir auch, als ich im Kochbuch der Kochgarage schmökerte, um Rezepte für meine Rezension heraus zu suchen. Ich wollte unbedingt diese Ceviche ausprobieren. Noch dazu war sie mit Popcorn, so wie sie in Chile serviert wird.

Ich weiß nicht, was ich im Kopf hatte, als ich den Einkaufszettel dafür geschrieben habe. Dreimal habe ich gelesen, dass es dazu eine Tomatensauce geben wird. Die Tomaten dafür habe ich nicht gekauft. Das sollte mein Fischgericht für den Karfreitag werden, was natürlich bedeutet, dass ich nicht noch schnell irgendwo ein paar Tomaten besorgen konnte. Dann habe ich mich auf Gracielas Tugenden berufen und nach Ersatz gesucht. Glücklicherweise hatte ich noch eine eingemachte Tomatensauce. Die wurde also zwangsverpflichtet und es ist auch alles gut gegangen. Es hat schön würzig und frisch geschmeckt. Trotzdem würde ich empfehlen, es mit frischen Tomaten zu machen.

Beim Popcorn musste ich schmunzeln und habe mich an eine Begegnung mit einem Fernsehkoch erinnert. Bei einem Kochevent der speziellen Art, sollte es auch Popcorn geben. Leider gelang es weder diesem Fernsehkoch, noch seinem Souschef dieses zu machen. Das Endergebnis waren ein verbrannter Topf und ein Koch, der ins Kino nebenan eilte, um Popcorn zu kaufen :-). Dabei ist es wirklich einfach, wie man sieht.




für 4 Personen als Vorspeise

300 gr. Doradenfilet
6 Limetten
4 Cocktailtomaten
1 Maracuja
1 rote Thai-Chili
1/2 Zitrone
1 kleine rote Zwiebel
3 Stiele Koriander
Rapsöl
3 EL Fischsauce
1 EL Zucker
1 Handvoll Popcornmais
Meersalz

Die Doradenfilets auf Gräten kontrollieren und ggf. ziehen, die Haut abziehen und das Filet diagonal in dünne Scheiben schneiden. Drei Limetten auspressen und mit dem Fisch vermischen. Abgedeckt für eine Stunde im Kühlschrank marinieren.

In der Zwischenzeit die Tomaten in feine Würfel schneiden. Die Maracuja halbieren und das Fruchtfleisch herauskratzen. Die Chili längs halbieren, die Kerne entfernen und in feine Streifen schneiden. Den Koriander fein hacken. Die Zwiebel in feine Streifen schneiden. Alles mischen und den Saft der anderen 3 Limetten, der halben Zitrone, 1 EL Rapsöl, der Fischsauce und dem Zucker zu einer Vinaigrette mischen.

Den Fisch in ein Sieb geben und den Limettensaft abtropfen lassen. Dann den Fisch mit der Vinaigrette vermengen und erneut abgedeckt für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.

3 EL Rapsöl in einen weiten, hohen Topf mit den Maiskörnern geben und den Herd auf eine starke Stufe stellen. Den Deckel auflegen und warten, bis die ersten Körner mit einem lauten Geräusch platzen. Dann den Herd ausstellen (oder bei Induktion auf Stufe 1 stellen) und den Topf immer wieder rütteln, damit die geplatzten Körner nach oben wandern und die anderen weiterhin erhitzt werden. Den Topf erst öffnen, wenn keine Geräusche mehr zu hören sind. Das Popcorn sofort mit Salz würzen.




Garnelen-Zitronenmelodie Die Kochgarage - Das Kochbuch

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Mit ihrem Kochbuch, macht Graciela Cucchiara Mut, Rezepte zu variieren. Das gehört sozusagen zu ihrer Lebens-Philosophie und zum Konzept von "Kochgarage - Das Kochbuch".  Diesen Ansatz wollte ich mir für die Rezension zu Herzen nehmen und habe ein Rezept ausgewählt, bei dem ich die Grundzutat austauschen wollte.

Jeder kennt wahrscheinlich Scaloppine el Limone - diese dünnen Kalbsschnitzel in einer Zitronensauce. Dafür gibt es ein interessantes Rezept im Kochbuch, bei dem mir die Menge für 6 Personen einfach zu viel war. Deshalb habe ich gerne den Vorschlag aufgegriffen, die Kalbsnuss mit Garnelen zu ersetzen. Das konnte ich auch besser portionieren.




Geschmacklich lassen sich die beiden Zutaten gut austauschen. Bei der Vorgehensweise habe ich es doch vorgezogen, das Rezept noch weiter zu verändern. Dazu gehörte auch, es mit Reismehl als glutenfreie Variante zu kochen. Die grundsätzliche Aromatik mit Zitrusfrüchten, Fenchel, Wermut und Petersilie war sehr gelungen. Außerdem hat es mir sehr gut gefallen, dass der Fenchel als Beilage empfohlen wird und er nicht nur zum Aromageber über das Fenchelgrün verkommt. Ich habe noch weiter improvisiert und ein paar gehobelte Scheiben einer Cedri-Zitrone verwendet. Die lag nämlich schon zu lange in meinem Kühlschrank. Dabei ist mir aufgefallen, was für ein toller Salat die Kombination aus Fenchel und Cedri ist.





für 2 Personen

400 gr. Garnelen
1 Bio-Zitrone
100 ml Rapsöl
1 Fenchelknolle
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
75 gr. Butter
1 EL Reismehl
6 EL Noilly Prat
Zucker
5 Stiele Petersilie

Falls vorhanden: Cedri-Zitrone

Die Garnelen schälen und entdarmen. Die Schalen aufheben.

Die Schale der Zitrone fein abreiben und den Saft auspressen. Das Fenchelgrün abschneiden und sehr fein hacken. Den Fenchel halbieren, den Stunk heraus schneiden und dann in feine Scheiben hobeln. Den Fenchel mit Salz und Zucker marinieren und stehen lassen.

Die Schalen der Garnelen in dem Rapsöl braten, damit es aromatisiert wird. Sobald sich die Schalen rot gefärbt haben, können sie entfernt werden. Die Garnelen mit Zitronenabrieb, Fenchelgrün, Salz und Pfeffer vermengen und bei mittlerer Hitze in dem Garnelenöl braten. Sobald sie gar sind, heraus nehmen und warm stellen.

Das Reismehl in die Pfanne geben und rösten. Den Bratansatz mit dem Wermut und dem halben Zitronensaft lösen. Die Butter zugeben und unter Rühren schmelzen lassen. Es dürfen keine Klümpchen entstehen. Je nach Konsistenz der Sauce kann etwas Wasser zugegeben werden. Die Garnelen wieder zugeben und mit Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken.

Die Petersilienblätter abzupfen und in feine Streifen schneiden.

Den restlichen Zitronensaft mit Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl zu einer cremigen Vinaigrette rühren und den Fenchelsalat damit anmachen.

(Die Cedri in feine Scheiben hobeln. Einen Teil davon auf dem Teller auslegen, den Rest unter den Fenchelsalat mischen.)

Den Fenchelsalat und die Garnelen mit der Sauce auf einem Teller anrichten und mit der Petersilie bestreuen. Sofort servieren.



Dazu darf es ein frischer Weißwein sein und ich habe mich für einen 2014 Conde de Vimioso Branco Falua entschieden. Er stammt aus dem portugiesischem Tejo-Gebiet und wird aus den Rebsorten Arinto und Fernao Pires gekeltert. Er hat ein feines Zitrusaroma und unterstützt so das Gericht ebenso, wie seine leichte Säure.


Liebe und Rosen-Wachtel Die Kochgarage - Das Kochbuch

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Bei Rosen im Essen kann ich nie nein sagen. Ich kann gar nicht begründen, woher das kommt. Vielleicht liegt es daran, dass in unserem Garten einfach keine Rose wachsen will. Also habe ich es aufgegeben und koche lieber damit. Ich habe immer ein Fläschen Rosenblütenwasser und getrocknete Rosenblüten im Vorrat. Glücklicherweise konnten bei diesem Rezept, aus demKochbuch der Kochgarage, die frischen Rosenblätter mit getrockneten ersetzt werden. Alle anderen Zutaten waren einfach zu bekommen und deshalb habe ich es mit Freude für meine Rezension ausgewählt.

Damit die Wachtel ein schönes Aroma bekommt, wird sie in einer Paste aromatisiert, die im Original gekochte Maroni erhält. Als Alternative werden vorgegarte Topinambur vorgeschlagen und ich habe mich für diese entschieden. Die Paste ist sehr aromatisch und das liegt an den vielen Gewürzen und Kräutern. Sie hat mir so gut geschmeckt, dass ich es schade fand, sie abzunehmen und habe sie mit dem Fleisch in den Bräter gegeben. So entstand eine besonders feine und würzige Sauce.

Als Beilage dazu wird ein Kartoffelpüree empfohlen das wirklich sehr schön dazu gepasst hat. Zum Servieren habe ich die Wachteln, die im ganzen gegart wurden, halbiert. Beim nächsten Mal würde ich die Wachteln auch gleich halbiert garen und zum servieren nochmals vierteln. So sind sie leichter zu essen.

Zum ersten Mal habe ich meine neuen Schalen von ASA-Selection aus der Serie A la Plage verwendet. Ich habe da auch Geschirrteile in türkis und grau. Ich liebe einfach dieses Craquelée und die neue hellgrüne Farbe macht einfach Lust auf den Frühling. Eigentlich ist das eine Pasta-Schale, aber mir hat das Gericht darin sehr gut gefallen.




für 4 Personen

4 Wachteln
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
150 ml Hühnerbrühe

Aromen:
2 TL Meersalz
1,5 TL schwarze Pfefferkörner
3 Stiele Minze
3 Stiele Koriander
1 Knoblauchzehe
1 EL getrocknete Rosenblätter
1 EL Rosenwasser
1 EL Honig
1 grüne Chilischote
1/2 Bio-Limette
150 gr. Topinambur

Garnitur:
einige getrocknete Rosenblätter
einige Minzblätter
einige Korianderblätter

Beilage:
Kartoffelpüree

Die Topinambur schälen, vierteln und in Salzwasser sehr weich kochen. Abkühlen lassen und fein würfeln.

Die Minze- und Korianderblätter von den Stielen zupfen in feine Streifen schneiden. Die Knoblauchzehe schälen und würfeln. Die Chili längs halbieren, die Kerne entfernen und in Streifen schneiden. Die Schale der Limette fein abreiben und den Saft auspressen.

Alle Zutaten der Aromen in einem Mörser zu einer Paste zerreiben. Wachteln halbieren und mit der Paste einreiben. Abgedeckt für eine Stunde im Kühlschrank marinieren lassen.

Das Olivenöl in einem Bräter erhitzen und die Wachteln darin rundum goldgelb braten (mittlere Hitze). Dann die verbliebene Marinade aus der Schale zugeben und die Hühnerbrühe angießen. Mit geschlossenem Deckel das Fleisch bei mittlerer Hitze für ca. 25 Minuten garen. Zwischendurch die Wachteln öfters wenden.

In der Zwischenzeit das Kartoffelpüree zubereiten.




Der Geschmack der Wachteln ist schwer zu beschreiben. Da mischen sich süße, florale, scharfe, kräuterige und würzige Aromen. Am einfachsten zu sagen ist komplex und köstlich. Deshalb fiel mir die Weinauswahl auch nicht ganz so einfach. Er sollte dem standhalten können, also musste er auch über komplexe Aromen verfügen. Und das versprach der Grüne Veltliner 2013 Spiegel 1 aus dem Kamptal von Fred Loimer. Mit seiner lebendigen Säure, dem Aroma von Birne, Dörrobst und Orange und seiner feinen Mineralik war ein ein guter Begleiter.




AEG Taste Academy: Nose to tail mit Lucki Maurer

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Heuer hat sich AEG etwas ganz besonderes ausgedacht und die Taste Academy ins Leben gerufen. Dafür haben sie drei Ausnahme-Köche engagiert, die für drei völlig unterschiedliche Themen stehen. Die Auftaktveranstaltung war in München und Lucki Maurer zeigte in dem Workshop "Nose to tail" wie mit moderner Küchentechnik auch die weniger edlen Fleischstücke genussvoll auf den Teller kommen.

Vor einigen Jahren gründete Lucki Maurer mit seiner Frau Stephanie die erste Bio-Wagyu-Zucht in Europa. Das hat sein Denken und Handeln nachhaltig beeinflusst. Heute begreift er viel intensiver hinter jedem Stück Fleisch ein Lebewesen und richtet sein Handeln danach aus. Es ist ihm wichtig, dass ALLES von einem getöteten Tier sinnvoll verwertet werden kann. Er hat sich intensiv damit auseinander gesetzt, wie die Fleischstücke jenseits von Filet und Steak in der Küche optimal zubereitet werden können. Dabei kommen ihm natürlich moderne Methoden, wie das sous-vide-garen zur Hilfe. AEG hat hierfür auch eine Sous-Vide-Funktion für den Backofen entwickelt, die bei der Vorspeise mit dem Schweinebauch zum Einsatz kam.



Neben Lucki begrüsste uns Christian Mittermeier. Der fränkische Spitzenkoch steht AEG schon sehr lange als Experte zur Verfügung und hat es sich nicht nehmen lassen, die AEG Taste-Academy zu eröffnen.

Bone-Pudding mit Taleggio und Mark
Zum Auftakt des Menüs gab es einen gereinigten Knochen, der mit einer Masse aus Ei und Käse gefüllt und im Ofen gebacken wurde. Als Topping wurde gefrorenes Mark darüber gehobelt.

Wammerl, Fenchel-Ananas-Salat, Nierenfett-Mayo, Röstzwiebeln
Der Schweinebauch wurde sous-vide-gegart und war mein Lieblingsgang. Die Frische des Fenchel-Ananas-Salat passte hervorragend zu dem Fett des Schweinebauchs.

Schaufelbug-Carpaccio, marinierter Seidentofu, Udon-Nudeln, Wok-Gemüse, Wachtel-Eigelb
Dieser Zwischengang war ziemlich komplex und musste schnell angerichtet werden, um das Spiel mit den warmen und kalten Komponenten nicht zu gefährden. Auf Zuckerschoten und Karotten aus dem Wok kam eine gebratene Jakobsmuschel und ein Stück vom marinierten Seidentofu. Dazu gab es Udon-Nudeln, hauchdünne Scheiben vom rohen Schaufelbug und ein rohes Wachtel-Eigelb.

Flank, Pastinakenpüree, Teriyaki-Sauce

Beim Aufschneiden des Flanksteaks unterstützte Christian Mittermeier, der auch die beiden begleitenden Tauberhase-Weine zum Menü mitgebracht hatte.


Speckdattel, Kartoffelkuchen, Shisokresse-Sorbet, Käse

Zum Dessert muss es bei Lucki immer etwas mit Käse sein. Diesmal kombinierte er ihn mit einem kleinen Kartoffelkuchen aus dem Ofen und einem Shisokresse-Sorbet.

Es war ein rundum gelungener Abend mit viel Genuss und sehr lehrreich. Vielen Dank an AEG für die schöne Einladung.

Rezension: Das kreolische Kochbuch von Birgit Weidt

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Die Reisejournalistin Birgit Weidt hat eine große Leidenschaft für die Karibik. Vor zwei Jahren erschien ihr Reiseführer über La Réunion, die Insel die sie seit über 10 Jahren intensiv bereist und dort gelebt hat. Als begeisterte Hobbyköchin hat natürlich auch die Küche der Region für sich entdeckt. Es wurde Zeit, ihre Leidenschaft für das Thema umzusetzen und so ist nun "Das kreolische Kochbuch" erschienen.





Dieses Buch gehört zu der charmanten Serie über Länderküchen von Jacoby & Stuart und hat damit den gleichen Soft-Cover-Einband und das DIN A5-Format. In einem Punkt unterscheidet es sich wesentlich von den anderen Bänden. Im Inneren finden wir viele Fotos und keine Zeichnungen, wie es sonst üblich ist. Die Bilder stammen von der Autorin und Ariane Bille, die sich mit ihrem Blog "Kulinarische Momentaufnahme" bereits einen Namen gemacht hat.

Nach einer kurzen Einführung über die landestypische Küche und der Vorstellung der drei Inseln La Réunion, Guadeloupe und Martinique geht es schon mit den Rezepten los. Sie sind in die Kapitel Vorspeisen, Begleitspeisen, Fleisch, Fisch, Dessert und Cocktail & Säfte gegliedert. Die Rezepte werden auf Doppelseiten dargestellt. Da einige Rezepte sehr kurz gehalten werden konnten, finden wir öfters auch mal zwei oder drei Rezepte auf den beiden Seiten. Die vielen Fotos sind bunt und vermitteln eine fröhliche karibische Stimmung. Darauf zu sehen sind die Gerichte oder Zutaten, aber auch landestypische Motive. Nicht jedes Gericht hat sein eigenes Foto, aber das ist unproblematisch, da die Rezepte so gut beschrieben sind, dass man es sich auch ohne gut vorstellen kann. Jedes Rezept wird mit dem deutschen und dem einheimischen Namen vorgestellt. Zusätzlich erfährt man auch gleich, von welcher Insel es stammt und für wieviel Personen es gedacht ist. Ansonsten gibt es den klassischen Aufbau mit Zutatenliste und Beschreibung der Zubereitungsschritte.

Am Ende eines Kapitels gibt es noch eine kulinarische Reiseerzählung oder Wissenswertes über typische Produkte der Region, wie z. B. über die Vanille. Diese Geschichten sind mit vielen Fotos illustriert. Abgerundet wird alles mit einem alphabetischen Zutatenregister. So kann man auch seine Küchenvorräte besser organisieren und findet neue Ideen für Zutaten, die aufgebraucht werden müssten. Schön wäre es gewesen, wenn nicht nur die Seitenzahl, sondern auch der Rezepttitel angegeben worden wäre. Ein alphabetisches Rezeptregister fehlt leider und so bleibt nur die Suche im Inhaltsverzeichnis zu Beginn, bei dem alle Rezepte pro Kapitel aufgeführt sind.

Von der Leichtigkeit und schönen Urlaubsstimmung des Buchs habe ich mich anstecken lassen und bin bei der Rezeptauswahl diesmal unkonventionell vorgegangen. Mir ist aufgefallen, dass ich immer anfange vorne zu blättern und meine drei Rezepte ziemlich schnell beisammen habe. Dann komme ich in den hinteren Teil und bedaure fast schon, eine Wahl getroffen zu haben. Diesmal habe ich wirklich von hinten nach vorne geblättert. Für ein Dessert hat es leider wieder nicht gereicht, aber für ein Getränk, da ich noch sehr viel eingefrorene Bio-Orangenschale hatte, die ich endlich verarbeiten wollte. Das Garnelen-Cari hat mich auch gleich angesprochen und als Beilage wurden die roten Linsen, mit Querverweis auf das Rezept, empfohlen.

Die Gerichte lassen sich einfach und in kurzer Zeit zubereiten. Mein Eindruck war auch, dass sie authentisch sind. Bei den Linsen fand ich die Menge als zu großzügig angegeben, aber das kann man ja anpassen. Geschmeckt hat uns alles sehr gut.
"Das kreolische Kochbuch" vermittelt kulinarisches Wissen über die Karibik und eine schöne, schnelle Gute-Laune-Küche, die besonders im Sommer viel Spaß macht. Es ist auch für Kochanfänger gut geeignet, da die Rezepte nicht kompliziert und sehr gut beschrieben sind. Wer eine Reise in die Region plant und sich über die kulinarischen Gepflogenheiten informieren möchte, findet mit diesem Buch den idealen Ratgeber.


Garnelen-Cari mit roten Linsen Das kreolische Kochbuch

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Bei der Auswahl der Rezepte für meine Rezension war ich neugierig auf dieses Garnelen-Cari. Besonders gut gefallen hat mir, dass als Beilage Rote Linsen empfohlen wurden und dieses Rezept ebenfalls im Buch "Das kreolische Kochbuch" enthalten war. So konnte ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Das Rezept für das Garnelen-Cari ist genau nach meinem Geschmack. Es geht schnell, schmeckt schön würzig und wenn man es in zwei Teile zerlegt, kann man es auch perfekt für Gäste vorbereiten. So lässt sich die Sauce komplett schon einen Tag vorher vorbereiten und am nächsten Tag erwärmt man sie sanft und gart nur noch die Garnelen frisch darin.

Gleiches gilt für den Linsenbrei, den man ebenfalls gut erwärmen kann. Im Originalrezept wird dieser mit Wasser gekocht. Das fand ich geschmacklich zu flach und würde beim nächsten Mal die Linsen in Gemüsebrühe garen.

Das Mengenverhältnis zwischen Garnelen und Linsen habe ich angepasst, da uns die Menge des Linsenbreis einfach zuviel war. Im Originalrezept ist die Menge für 6 Personen angegeben. Ich habe nur die Hälfte gekocht, da ich einen Rest einplanen wollte. Letztendlich wurden zwei ganze Mahlzeiten daraus.




Garnelen-Cari
für 2 Personen

400 gr. Garnelen
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer - ca. 2 cm
1 große grüne Thai-Chili
1/2 EL grobes Meersalz
1 EL Rapsöl
2 Zwiebeln
3 Tomaten
1/2 TL Kurkuma
1 Stiel Thymian

Garnitur: einige Blätter Koriander


Die Garnelen schälen und entdarmen.

Die Knoblauchzehen und den Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Chili halbieren und einen Teil der Kerne entfernen, dann in feine Streifen schneiden. Alles zusammen mit dem groben Salz in einen Mörser geben und zu einer Paste zermahlen.

Die Tomaten in kleine Würfel schneiden.

Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln anbraten, bis sie zu bräunen beginnen. Die Paste, Tomatenwürfel, Kurkuma und Thymian zugeben und alles anschwitzen. Dann zugedeckt bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis die Tomaten weich sind. Mit einem großzügigen Schuß Weißwein ablöschen und die Garnelen zugeben.

Die Garnelen in dem Sud öfters wenden, bis sie von allen Seiten rot geworden sind. Den Thymian entfernen und servieren.



Rote Linsen
für 2 Personen

125 gr. rote Linsen
375 ml Gemüsebrühe
1 Stück Ingwer, ca. 2 cm
1/2 TL Kurkuma
1 Prise gemahlener Cumin
Meersalz

Die Linsen in ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen, gut abtropfen lassen. Den Ingwer schälen und in feine Würfel schneiden.

Die Gemüsebrühe erhitzen und die Linsen darin mit Ingwer und Kurkuma zugedeckt für 30 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen zerfallen sind.

Danach für weitere 15 Minuten offen köcheln lassen. Darauf achten, dass nichts am Topfboden ansetzt. Immer wieder gut umrühren. Wenn die Linsen eine breiige Konsistenz haben, den Cumin zugeben und mit Salz abschmecken.


 
Vor ein paar Monaten habe ich einen Workshop besucht, bei dem ich die Erfahrung gemacht habe, wie gut deutsche Weine zu asiatischem Essen passen. Und es muss nicht immer ein feinherber oder süßer Wein sein. Diese Erfahrung wollte ich jetzt auf österreichischen Wein und die karibische Küche übertragen. Das Gericht hat eine leichte Zitrusschärfe von der Chili und dem Ingwer. Die Säure ist eher zart von den Tomaten und dem Ablöschen mit Weißwein. Die Linsen mildern das Ganze sogar noch ab.

So fiel meine Wahl auf einen Grünen Veltliner aus dem Kamptal von Fred Loimer. Dem Grünen Veltliner Käferberg 2013 darf man ruhig noch etwas Zeit in der Flasche gönnen. Er schmeckt zart würzig mit Aromen von Aprikosen und Äpfeln und bleibt lange am Gaumen.





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